| Titel: | Neuerungen an Feuerungsanlagen. | 
| Fundstelle: | Band 236, Jahrgang 1880, S. 285 | 
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                        Neuerungen an Feuerungsanlagen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 26.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 437 Bd.
                           								233.)
                        Neuerungen an Feuerungsanlagen.
                        
                     
                        
                           E. Newbold's Roststäbe werden von W. Frömbling zu Bielefeld in einer Flugschrift
                              									empfohlen, weil sie wegen ihrer zackigen Gestalt, wie die Draufsicht Fig. 1 Taf.
                              									26 zeigt, eine vollständige Verbrennung und mindestens 10 Proc. Kohlenersparniſs
                              									geben sollen. – Wie wenig letztere Angabe berechtigt ist, wurde bereits in D. p. J. 1879 232 346. 233 183 gezeigt.
                           Treppenrost mit Wasserkühlung. Th. D'Ester in Berlin (* D. R. P. Kl. 24 Nr. 6166 vom 14. Januar 1879) macht den
                              									Vorschlag, Roste dadurch vor dem raschen Verbrennen zu schützen, daſs er durch die
                              									einzelnen Roststäbe fortwährend Wasser leitet. – Der Vorschlag ist weder neu (vgl.
                              									1876 220 369), noch empfehlenswerth.
                           Fahrbarer Treppenrost C. Gröbe in
                              										Berlin (* D. R. P. Kl. 24 Nr. 7003
                                 										vom 20. December 1878) will einen Treppenrost, welcher auf vier längs
                              									Schienen laufenden Rädern ruht, verwenden, um durch Vorwärts- und Rückwärtsschieben
                              									des ganzen System es die Brennmaterialschicht beliebig verstärken und schwächen, bei
                              									Gefahr aber den ganzen Rost herausfahren zu können.
                           Feuerungsanlage für Sägespäne.Fig.
                                 										2 Taf. 26 zeigt den Durchschnitt der Vorrichtung von Krafft (Revue
                                 										industrielle, 1880 S. 125) zum Verbrennen von Sägespänen für Locomobilen.
                              									Die durch den mit Deckel versehenen Trichter T
                              									eingeworfenen Sägespäne lagern sich auf den durch die Thüre R
                              									zugänglichen Rost g. Die hier entwickelte Flamme geht
                              									durch den Ansatz B, welcher in das Flammrohr des
                              									Locomobilkessels eingeschoben ist, während sich die gebildete Asche in dem Kasten
                              										o sammelt.
                           Hohlroststab. M. Krudewig in Frankfurt a. M. (* D. R. P. Kl. 24 Nr. 7713 vom 20. März
                                 										1879) verwendet, wie Querschnitt und Längsschnitt Fig. 3 und
                              										4 Taf. 26 zeigen, für Planfeuerung wie auch für Schüttfeuerung (Fig.
                                 										5) hohle Roststäbe B, damit die
                              									durchstreichende Luft dieselben kalt halte und die Verbrennung des Rauches
                              									begünstige (vgl. 1879 233 268. 353). Dieselben sind mit
                              									einer Luftregulirungsklappe e versehen, während die
                              									Klappe d zum Aschenfall mittels der Stange F eingestellt wird. Die Beschickung geschieht von der
                              									Thür c aus; bei x (Fig.
                                 										5) ist eine Glasscheibe zur Beobachtung des Feuers eingesetzt.
                           Beim Feuerungsrost von A.
                                    											Bramlage in Lohne, Oldenburg (* D. R. P. Kl. 24 Nr. 3325 vom 18. Juli 1877) werden, wie
                              									Draufsicht und Schnitte Fig. 6 bis
                              										8 Taf. 26 darstellen, 4 Roststäbe A mit
                              									Nebenrosten B verwendet, denen die in die Oeffnungen
                              										C eintretende Luft durch die Kanäle D zugeführt wird, und welche mit den Steinen E überdeckt sind. Damit sich die Roste nicht ziehen,
                              									sind an dem breiten Hauptstabe h und den bei g mehrfach unterbrochenen zwei Seitenstäben f die kleinen, nur 4 bis 6mm dicken Stäbe i angegossen.
                           Muldenförmiger Feuerungsrost. G. E. Wolff in
                              										Hamburg (* D. R. P. Kl. 24 Nr. 7575 vom 19.
                                 										März 1879) will, wie die Vorderansicht und drei Schnitte Fig.
                                 										9 bis 12 Taf. 26
                              									zeigen, durch Vereinigung eines Planrostes mit einem System von Treppenrosten es
                              									ermöglichen, daſs die zur Verbrennung erforderliche Luft den Brennstoffen durch die
                              									Spalten der Treppenroste zugeführt wird, während die durch Berührung mit den
                              									glühenden Brennstoffen völlig verbrannten Gase durch den Planrost nach den unter
                              									diesem angebrachten eigentlichen Feuerzügen zur Wärmeabgabe gelangen. Das
                              									Feuerungsmaterial wird durch die gut schlieſsende Heizthür c den glühenden Brennstoffen zugeführt, welche auf dem von den
                              									Treppenrosten b umschlossenen Rost a gelagert sind. Die entwickelten Gase müssen durch die
                              									glühende Schicht hindurchstreichen, um auf ihrem Wege zum Kamin in den ersten
                              									unterhalb des Rostes a beginnenden Feuerzug g zu gelangen. Die durch die Thür d eintretende Luft wird durch die horizontalen Spalten
                              									der Treppenroste, oder auch durch das in der Thür f
                              									befindliche Zugregister dem Feuer zugeführt. Die Platte h trägt die hohlen Roststäbe a und trennt den
                              									Aschenraum e vom Luftraum i.
                           Doppelrostfeuerung. Th. v. Bolzano in Schlan, Böhmen (* D. R. P. Kl. 24 Nr. 6964 vom 14. März
                                 										1879) trennt die beiden Roste A, A1 (Fig. 13 bis
                              										15 Taf. 26) durch die Zwischenwand E, in
                              									welcher bis zur Höhe der Feuerbrücke B Oeffnungen
                              									gelassen sind, welche eine Verbindung zwischen beiden Feuerräumen herstellen.
                              									Dieselben sind versehen mit Aufschütttrichter a und b, Verschluſsschieber c,
                              									Rost d und e mit Stocher
                              										f. Damit die Feuergase des Rostes A über die Kohlen des später beschickten zweiten Rostes
                              									hinwegstreichen (vgl. 1879 233 355), wird der Schieber
                              										C gehoben, so daſs er den Kanal in der Mitte der
                              									Feuerbrücke B verschlieſst. Sind die Gase aus A durch die Oeffnungen der Wand E längere Zeit über die frische Beschickung des zweiten Rostes gestrichen,
                              									so ist einestheils das Brennmaterial in A aufgezehrt
                              									und erfordert neue Beschickung; andererseits sind die Kohlen auf A1 so weit vorgewärmt
                              									und zur Gasentwicklung gebracht, daſs sie in lebhafteste Verbrennung gerathen. Es
                              									wird nun der Rost A beschickt, sodann der Schieber C, welcher A nach dem
                              									Kanal hin abschlieſst, geöffnet und endlich C,
                              									geschlossen, welcher letztere Schieber den Rost A von
                              									dem Kanal unter dem Kessel abschneidet. So werden die Feuergase gezwungen, durch die
                              									Oeffnungen der Wand E nach der Feuerung A überzugehen, und es wiederholt sich der beschriebene
                              									Gang der Verbrennung. Dieser ist indessen nur für sehr nasses Brennmaterial
                              									anzuwenden. Sonst beschickt man zunächst beide Roste und läſst sie in vollen Brand
                              									kommen. Dann beschickt man den Rost A mit frischem
                              									Brennstoff bis oben hin und schlieſst den Schieber C.
                              									Die Feuergase von A müssen daher durch die Oeffnungen
                              									in E nach dem Rost A
                              									streichen. Hier treffen sie auf die in voller Verbrennung stehenden glühenden
                              									Kohlen, wodurch eine vollständige Verbrennung der Gase entsteht. Ist das Feuer auf
                              										A1 weit
                              									niedergebrannt, so hat sich inzwischen auf A die
                              									Verbrennung vollständig eingeleitet und, wenn A mit
                              									frischem Brennstoff' beschickt ist und der Schieber Q
                              									geschlossen wird, so treten die Gase aus A durch die
                              									Oeffnungen von E nach A
                              									und verbrennen hier vollständig. Die einzelnen Oeffnungen in E sorgen für eine Mischung der durchstreichenden Gase und leiten dieselben
                              									also in einzelnen Strömen in die Glut.
                           Zur Umstellung der Schieber führt die Achse h im
                              									Aschenloch nach vorn vor die Feuerung, wo der Arm g mit
                              									Gewicht D angebracht ist. In der Feuerbrücke trägt die
                              									bei i gelagerte Achse h
                              									den Balancier np, welche durch Verbindungsstangen mit
                              									dem zweiten Doppelhebel lr zusammenhängt. Je nach
                              									Umstellung von g schieben die Verbindungsstangen die
                              									damit verbundenen Schieber C oder C1 empor.
                           Denselben Zweck verfolgt M. Olschewsky in
                              										Berlin (* D. R. P. Kl. 24 Nr. 6959
                                 										vom 28. Februar 1879) mit seiner Wechselfeuerung (Fig. 16 bis
                              										18 Taf. 26), welche ebenfalls zwei getrennte Rostflächen a und a1 hat. Es sei zunächst der Aschenfall von a1 durch die Thür m geschlossen, der von a
                              									aber offen. Die auf dem frisch beschickten Rost a
                              									gebildeten Verbrennungsgase ziehen nun durch das Flammrohr des Kessels, gehen durch
                              									den Kanal b und, da durch Schluſs der Glocke A der Abfluſs zum Schornstein z durch den
                              									Kanal f nicht erfolgen kann, nach dem Raum c und durch die geöffnete Glocke C und Kanal d zum
                              									Aschenfall des Rostes a1. Die Rauchgase müssen somit durch die auf diesem Rost befindlichen
                              									glühenden Brennstoffe streichen, um durch das Feuerrohr, den seitlichen Kanal b1, den untern f1 und die geöffnete
                              									Glocke B zum Schornstein zu gelangen. Nach einiger Zeit
                              									wird die Thür m herumgeworfen, so daſs der Aschenfall
                              									von a geschlossen, der von o, geöffnet ist, ferner durch den Hebel q auf
                              									der Achse n mittels der über Rollen führenden Ketten
                              										w die Glocken B und
                              										C geschlossen, A und
                              										D aber geöffnet, so daſs nach Neubeschickung des
                              									Rostes a1 die Feuergase
                              									nunmehr den umgekehrten Weg einschlagen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
