| Titel: | Neuerungen an Wärmemessern. | 
| Autor: | F. | 
| Fundstelle: | Band 236, Jahrgang 1880, S. 303 | 
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                        Neuerungen an Wärmemessern.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 30.
                        Neuerungen an Wärmemessern.
                        
                     
                        
                           Metallthermomeier. C. L. Strube in
                              										Buckau-Magdeburg (* D. R. P. Kl. 42
                                 										Nr. 8562 vom 29. Juli 1879) befestigt im unteren Ende einer Metallhülse
                              									eine linksgängige Spirale, bestehend aus einem zusammengelötheten Streifen
                              									Messingblech mit darauf liegendem Stahlblech. Diese Spirale ist mit einem
                              									Messingcylinder G verbunden, welcher nach oben an einer
                              									rechtsgängigen Spirale hängt, die nach auſsen aus Messing, nach innen aus Stahlblech
                              									besteht. Bei Temperaturänderungen drehen sich demnach beide Spiralen nach derselben
                              									Richtung, die durch den Messingcylinder G und eine
                              									Achse auf einen Zeiger übertragen wird. – Daſs derartige Metallspiralen sehr
                              									unzuverlässige Wärmemesser sind, wurde bereits früher (1877 225 274) gezeigt.
                           Thermometer mit elektrischem Gradanzeiger. Folgende
                              									Vorrichtung von A. Eichhorn (*
                              										D. R. P. Kl. 42 Nr. 6937 vom 30. März 1879) soll auf
                              									gröſsere Entfernungen hin die Temperatur genau angeben. Die beiden Thermometer a und b (Fig. 1 Taf.
                              									30) haben in dem Theile der Scalen, innerhalb welchem die dem beabsichtigten Zweck
                              									entsprechende Temperatur wechseln kann, eingeschmolzene Platindrähte, für eine Darre
                              									z.B. zwischen 50 und 64°. Das Thermometer a zeigt die
                              									Platindrähte eingeschmolzen bei 50, 52, 54, 56, 58, 60, 62, 64°, das Thermometer b bei 51, 53, 55, 57, 59, 61 und 63°. Auſserdem ist
                              									unterhalb der Scalen noch ein Draht c eingeschmolzen,
                              									welcher mit dem Quecksilber der Thermometer immer in Berührung bleibt. Sämmtliche
                              									Drähte führen nach den Klemmschrauben eines Brettes, auf welchem Tasten d angebracht und auf deren Knöpfe die Zahlen
                              									aufgetragen sind, welche den Graden entsprechen, mit denen sie in metallisch
                              									leitender Verbindung stehen. Der Schnitt durch das Brett Fig. 2 zeigt
                              									die leitende Verbindung von den Klemmschrauben nach den Tasten d, welche ähnlich wie Federn oder in beliebiger anderer
                              									Weise angeordnet sein können. Ein Draht e ist quer
                              									unter die Tasten hinweggeführt und kann mit diesen durch Niederdrücken derselben in
                              									leitende Verbindung gebracht werden. Derselbe geht über einen Elektromagnet f nach den Elementen g.
                              									Ein Winkelhebel h wird durch den Elektromagnet f bei Schlieſsung des Stromes aus den Zähnen des
                              									Sperrrades i eines beliebigen Klingelwerkes ausgerückt
                              									und dieses dadurch in Thätigkeit gesetzt. Vom Platindraht c der beiden Thermometer führt die Leitung nach der Klemmschraube k und von da nach dem Element g. Die Leitungen können somit unterbrochen sein an den in den Scalen
                              									eingeschmolzenen Platindrähten, wenn die Quecksilbersäule im Thermometer noch nicht
                              									bis zu denselben gestiegen ist, und an den Tasten.
                           Angenommen, die Temperatur stehe auf 57,5° und der Heizer will den Stand des
                              									Thermometers vom Feuerungsraum aus erkennen, so drückt er der Reihe nach von links
                              									nach rechts die Tasten nieder. Sobald die Taste 56 niedergedrückt wird, schlieſst
                              									sich der von dem Elemente g ausgehende Strom, die
                              									Klingel ertönt. Der Heizer weiſs nun, daſs das Quecksilber zwischen 56 und 58°
                              									steht. Um die Höhe noch genauer zu bestimmen, braucht er nur von den ungeradzahligen
                              										Tasten, welche
                              									rechts auf dem Brette angeordnet sind, die mit 57 bezeichnete niederzudrücken; das
                              									Ertönen der Klingel zeigt, daſs die Temperatur über 57° steht, demnach zwischen 57
                              									und 58°.
                           Der Platindrath, welcher bei 64° in der Scale eingeschmolzen ist, ist nicht mit einer
                              									Taste d, sondern direct mit dem Draht e verbunden. Die Leitung ist also hier nur einmal und
                              									zwar in der Thermometerröhre unterbrochen. Steigt das Quecksilber bis zur
                              									Maximaltemperatur (im vorliegenden Fall ist 64° dafür angenommen worden), so geht
                              									der Strom vom Element g über die Klemme k durch die Quecksilbersäule des Thermometers a, den Platindraht 64 und
                              									seine Leitung, Draht e und Elektromagnet f. Dieser löst wieder den Winkelhebel h aus, worauf der durch ein beliebiges Uhrwerk
                              									getriebene Klingelapparat so lange arbeitet, bis die Temperatur der oberen Grenze
                              									wieder gesunken ist. Die Maximaltemperatur zeigt sich also stets selbstthätig an,
                              									und die gleiche Anzeige einer Minimaltemperatur läſst sich durch ähnliche Anordnung
                              									erreichen.
                           Telethermometer. Um die Temperaturen auf gröſsere
                              									Entfernungen hin zu ermitteln, verbindet J. Salleron
                              										(Bulletin de Mulhouse, 1879 S. 593) die
                              									Thermometerkugel durch ein beliebig langes kupfernes oder eisernes Capillarrohr mit
                              									dem aus Glas hergestellten Beobachtungsrohr. Neben dieser Capillarrohre liegt eine
                              									völlig gleiche mit derselben Flüssigkeit gefüllte, welche wie die erste in ein
                              									eingetheiltes Glasrohr endigt, aber nicht mit einer Thermometerkugel verbunden ist.
                              									Der Unterschied der Angaben beider Flüssigkeitssäulen entspricht somit derjenigen
                              									der Kugel, welche der zu messenden Temperatur ausgesetzt ist, gibt daher diese
                              									selbst an, nach Scheurer mit einer Sicherheit von
                              									0,5°.
                           Bei seinem verbesserten Drehthermometer (* 1879 233 121) hat F.
                                    											Kuntze in Leipzig (* D. R. P. Kl. 42 Zusatz Nr. 7473 vom 4. April 1879) die
                              									Hohlräume der beiden Glaskungeln A und B (Fig. 3 bis
                              										8 Taf. 30) von denen A geschlossen, B aber mit der äuſseren Luft in Verbindung steht, durch
                              									die Glasröhre C verbunden. Diese Röhre ist derartig
                              									gebogen, daſs sie in der Mitte des Abstandes mit Schneiden versehen werden kann,
                              									deren scharfe Kante bei der mittleren Stellung des Instrumentes mit der Mittellinie
                              									aus A in eine Horizontalebene fällt, wogegen der
                              									Nullpunkt von B um einige Millimeter höher liegt. Die
                              									Schneiden s werden durch die gegenüber liegenden Arme
                              										a und b (Fig.
                                 										7) eines kreuzförmigen Körpers gebildet, dessen andere Arme c und d (Fig. 8)
                              									sattelförmig auf das Glasrohr aufgesetzt und mit diesem mittels Bügelschrauben und
                              									Deckel fest verbunden sind. Vermöge dieser Schneiden kann das Rohr C mit Zubehör in den Pfannen m und n (Fig. 3) des
                              									gegabelten Stativs D wie ein Wagebalken spielen, wobei
                              									die die Schneidenrücken umspannenden Bügel f und g ein Versetzen und die die Schneiden fortsetzenden Bunde h und k ein Verschieben in
                              									der Seitenrichtung verhindern. Auf den Bund k ist das
                              									die Scale tragende Rad E befestigt, während auf dem
                              									verlängerten Zapfen bei k das lose aufgeschobene
                              									Getriebe r mit dem Zeiger z frei über der Scale spielen kann. In das Getriebe r greift der gezahnte Bogen des ungleicharmigen Hebels
                              										pq (Fig. 5),
                              									welcher durch den Mitnehmer e der Kugel B genöthigt wird, an seiner Bewegung Theil zu nehmen,
                              									indem er um den Drehpunkt o schwingt und andererseits
                              									eine entsprechende Drehung des Zeigers z verursacht.
                              									Ist das Radialverhältniſs des Getriebes und des Zahnbogens p = 1 : 4, so muſs das erstere nebst dem Zeiger eine Drehung von 240°
                              									machen, wenn die Kugel B einen Bogen von 60° in
                              									entgegengesetzter Richtung beschreibt.
                           Nachdem der Zeiger z und der Hebel pq, jeder für sich, so angeordnet sind, daſs
                              									Schwerpunkt und Drehpunkt zusammenfallen, wird das ganze Instrument, bevor es mit
                              									Quecksilber gefüllt und die Kugel B mit der Zwinge u nebst Gegengewicht w
                              									versehen wurde, mittels der Mikrometerschraube v (Fig.
                                 										5) ins labile Gleichgewicht gebracht. Nun wird das Instrument bei
                              									mittlerer Temperatur mit Quecksilber so gefüllt, daſs die Kugel A und die Röhre C, mit
                              									Ausschluſs aller Luft, gänzlich, die Kugel B dagegen
                              									nur zur Hälfte gefüllt ist. Demnächst wird auf die letztere der Stöpsel und die
                              									Zwinge u aufgesetzt und durch Regulirung des
                              									Gegengewichtes w die Gleichgewichtslage für die
                              									mittlere Temperatur hergestellt. Im Uebrigen bietet die Mikrometerschraube v das Mittel den Schwerpunkt des Instrumentes in den
                              									erforderlichen Abstand unter die Drehachse zu rücken.
                           Um das gefüllte Instrument transportfähig zu machen, ist der Conus des die Kugel B schlieſsenden Stöpsels einem Zapfhahn ähnlich
                              									durchbohrt, welcher bei einer gewissen Stellung durch das Loch t des Kugelhalses Luft einläſst, in jeder andern aber
                              									die Luft abschlieſst.
                           Thalpotasimeter. PictetVgl. F. Fischer: Chemische Technologie der Wärme
                                    											(Braunschweig 1880), S. 40.machte bereits den Vorschlag, die
                              									Wärme mittels des Druckes zu bestimmen, welchen der Dampf verschiedener
                              									Flüssigkeiten ausübt. In gleicher Weise verwendet nun J. W.
                                    											Klinghammer in Braunschweig (* D. R. P. Kl. 42 Nr. 8101 vom 5. Februar 1879 und Zusatz Nr. 8315
                                 										vom 27. März 1879) ein enges, unten bei c
                              									geschlossenes, oben S-förmig gebogenes Metallrohr, welches, wie die schematischen
                              									Darstellungen Fig. 9 und
                              										10 Taf. 30 zeigen, mit einem Manometer versehen und dessen Schenkel b von a aus völlig, d aber zu ⅔ des Rauminhaltes mit einer entsprechenden
                              									Flüssigkeit gefüllt ist. Aus der am Manometer abgelesenen Spannung wird die
                              									Temperatur bestimmt:
                           
                           Diese Bestimmung erfolgt:
                           1) Von – 65° bis + 12,5° bei Eingabe von flüssiger Kohlensäure in
                              									das Rohr cd. Der Schenkel
                              										ab wird mit Quecksilber gefüllt. Das
                              									Manometer ist von 0 (– 65°) bis 50at (12,5°) zu
                              									theilen.
                           2) Von – 10° bis + 100° bei Eingabe von Schwefligsäureanhydrid.
                              									Der Schenkel ab wird mit Quecksilber gefüllt. Das
                              									Manometer ist von 0 bis 20at zu theilen.
                           3) Von + 35° bis 120° bei Eingabe von wasserfreiem Aethyläther in
                              									das Rohr cd. Der Schenkel
                              										ab wird für den Fall, daſs der Apparat in
                              									Räumen benutzt wird, deren Temperatur 20° überschreitet, mit Quecksilber gefüllt.
                              									Das Manometer ist von 0 bis 12at zu theilen.
                           4) Von 100° bis 226° bei Eingabe von destillirtem Wasser in die
                              									Rohrschenkel ab und cd. Das Manometer ist von 0 bis 25at zu theilen.
                           5) Von 216° bis 360° bei Eingabe von bei 210° siedenden schweren
                              									Petroleumölen (Tridecan C13H28, Siedepunkt 216°) in beide Rohrschenkel ab und cd. Das Manometer ist von 0 bis 50at getheilt.
                           6) Von 357° bis 780° bei Quecksilberfüllung.
                           Da die mit flüssiger Kohlensäure oder Aether gefüllten Instrumente in den Schenkeln
                              										ab unter der Manometerfeder mit Quecksilber
                              									gefüllt werden, dessen Ausfluſs nach dem Schenkel ab verhindert werden muſs, so befindet sich bei a (Fig. 11)
                              									eine Erweiterung, in welcher weiſsgar gegerbtes Leder l
                              									faltig aufgespannt ist und so das Quecksilber absperrt.
                           Die Eintheilung des Instrumentes geschieht mittels hydraulischer Druckmessung nach
                              									Atmosphären und Eintragen der dem Druck nach Regnault
                              									entsprechenden Temperatur des betreffenden Dampfes auf der Scale.
                           Die Art der Druckübertragung erläutert Fig. 12 und
                              										13 Taf. 30. Die guſseiserne Unterlage des Zifferblattes EF ist vorn mit einem Rande versehen, in welchem
                              									die den Zeiger und das Zifferblatt deckende Glasscheibe liegt. Die hintere Seite ist
                              									mit 4 Füſsen G bis K
                              									versehen, von welchen der eine den Federapparat trägt. Auſserdem ist die Platte mit
                              									einer guſseisernen Kapsel LM verbunden, welche
                              									zur Aufnahme der Bewegungsübertragung dient und zum Schütze derselben durch eine
                              									Blechplatte O verschlossen wird. In dem mit Fuſs K verschraubten Bronzestück W wird eine mit der Zugstange R verbundene
                              									Bourdon'sche Feder PQ so eingelöthet, daſs die mit
                              									einer Schraube S verschlieſsbare Oeffnung mit dem
                              									Innern der Feder in Verbindung steht. Um diese Schraube S herum befindet sich eine Erweiterung, welche mit der cylindrischen
                              									Oeffnung T in Verbindung steht, die ebenfalls durch
                              									eine Schraube verschlossen werden kann, in welche aber auch nach Entfernung der
                              									Schraube ein Verbindungsrohr a (Fig. 16)
                              									eingeschraubt werden kann, welches durch entsprechende Hahnverbindungen b und c abwechselnd die
                              									Feder mit einer Luftpumpe oder mit dem gläsernen Meſsgefäſs d für eine abgewogene Menge Schwefligsäureanhydrid aus dem Behälter e in Verbindung setzt.
                           Die Feder PQ wird luftleer gemacht, der Hahn c geschlossen, b geöffnet,
                              									so daſs der Inhalt der Kugel d sich nach der Feder entleert, bis sie zu ⅔
                              									gefüllt ist, worauf sie mittels der Schraube S
                              									abgeschlossen wird. Dann wird das Rohr a ausgeschraubt,
                              									die Oeffnung T geschlossen und die Schrauben S und T mit Zinn
                              									verlöthet. Je nach der Temperatur der Umgebung wechselt die Spannung des
                              									Schwefligsäureanhydrides und damit die Stellung des Federendes Q, dessen Verschiebung durch die Stange R auf den Zahnbogen U
                              									übertragen wird, welcher ein Getriebe in Bewegung setzt, auf dessen Achse der die
                              									Temperatur angebende Zeiger angebracht ist.
                           Bei dem in Fig. 14 und
                              										15 Taf. 30 dargestellten Apparate für Wärmemessung in Röhren und Gefäſsen
                              									steht der Flüssigkeitsbehälter C, welcher auch durch
                              									ein unten verschlossenes Rohr von beliebiger Länge ersetzt werden kann, mit dem
                              									Rohre D in Verbindung, welches sich in der
                              									Manometerkapsel fortsetzt und dort in einem Bronzestück eingelöthet und durch dieses
                              									hindurch mit einer Bourdon'schen Feder verbunden ist, welche, wie beim vorigen
                              									Apparate, auf einen Zeiger wirkt. Um das Rohr vor Abkühlung zu schützen, ist ein
                              									Rohr E mit Zinnloth bei e
                              									derart eingelöthet, daſs C, E und die verbindende
                              									Löthstelle gleichen Durchmesser haben. Von der Oeffnung h aus wird nun die Feder und das Rohr hi völlig, das Gefäſs C zu ⅔ mit
                              									Kohlenwasserstoff oder Wasser gefüllt, dann wird h
                              									verschraubt und verlöthet. Rohr und Feder werden nun in die Kapsel g eingelegt, schlieſslich wird eine Flansche
                              									angeschraubt zur Befestigung des Instrumentes an den betreffenden Apparaten. Die
                              									Scale ist vor der Füllung des Apparates mit Hilfe pneumatischen Druckes in
                              									Millimeter eingetheilt und sind danach die Wärmegrade eingetragen. Fig. 17
                              									Taf. 30 zeigt die äuſsere Form eines derartigen mit Quecksilber gefüllten
                              									Apparates.
                           Bei Anwendung längerer Rohre muſs wenigstens ⅓ bis ⅔ der Länge der zu messenden
                              									Temperatur ausgesetzt sein, eine Unbequemlichkeit, welche durch die Einrichtung Fig.
                                 										18 und 19 Taf. 30
                              									vermieden wird. Eine Metallbüchse A, welche durch die
                              									Verschraubung z mit Aether, Wasser u. dgl. gefüllt
                              									werden kann, wird für Apparate mit nur 5 bis 6at
                              									Spannung mit einer Wellenfeder EF geschlossen,
                              									welche zwischen den Rand des Gefäſses und den Deckel C
                              									eingeschoben wird. Mit der Wellenfeder wird in üblicher Weise ein Stab B verbunden, welcher die Bewegung auf den Zeiger
                              									überträgt und mit einem Schutzrohr G aus gleichem
                              									Material umgeben ist. Für höheren Druck wird das Gefäſs A mit einem Deckel E F (Fig. 19)
                              									geschlossen, auf welchem eine kleine Bourdon'sche Feder m so aufgelöthet ist, daſs der in A
                              									entwickelte Dampf in die Feder tritt. Die Stange B
                              									führt wieder zum Zeiger.
                           Die Apparate werden von Schäffer und Budenberg in
                              									Buckau-Magdeburg hergestellt und kosten mit Aetherfüllung 80 M., mit Wasser 110 M.
                              									und mit Quecksilber 120 M.
                           
                           Bei dem in Fig. 20
                              									Taf. 30 dargestellten Differentialpyrometer von F. Graf von
                                    											Saintignon in Longwy, Frankreich (*
                              										D. R. P. Kl. 42 Nr. 5731 vom 22. October 1878)
                              									flieſst durch das Rohr a mit Hahn b ein gleichmäſsiger Strom Wasser zu, dessen Temperatur
                              									durch das Thermometer t bestimmt wird. Derselbe geht
                              									dann durch das im Ofen O liegende Kupfer- oder
                              									Porzellanrohr d, von hier durch das Rohr e zum Thermometer T und
                              									durch das Rohr f nach dem offenen Manometer m, um schlieſslich durch den Hahn n wieder abzulaufen. Die Temperatur des Ofens wird aus
                              									der Wärmeaufnahme des Wassers berechnet, wie sie von den beiden Thermometern
                              									angezeigt wird.
                           Das Pyrometer von K.
                                    											Möller in Kupferhammer bei Brackwede
                              									(* D. R. P. Kl. 42 Nr. 5882 vom 28. November 1878)
                              									besteht im Wesentlichen aus einem kleinen Kessel A und
                              									dem Halse B (Fig. 21 und
                              										22 Taf. 30), welcher diesen mit dem Zuleitungsrohre C und dem Ableitungsrohre D verbindet. Diese Theile sind aus dünnem Kupferblech hergestellt; der
                              									Kessel A ist auſsen vergoldet. Der Hals besteht aus
                              									zwei concentrischen Röhren, von denen die äuſsere cylindrisch, die innere, wie der
                              									Querschnitt Fig. 22
                              									zeigt, cannellirt ist, unten aber cylindrisch ausläuft und hier die Kugel eines
                              									Thermometers E umschlieſst, dessen Glasrohr durch das
                              									cannellirte Kupferrohr nach oben geht. Beim Gebrauche wird der untere Theil des
                              									Apparates der zu messenden Temperatur ausgesetzt, durch das Rohr C aber Wasser eingeführt, dessen Temperatur an dem
                              									Thermometer F abgelesen wird. Das Wasser flieſst
                              									zwischen dem cannellirten inneren und äuſseren Rohr des Halses nach unten, wird an
                              									den Wandungen des Kessels erwärmt, steigt im inneren Rohre, welches das Thermometer
                              									enthält, wieder nach oben und flieſst durch das Rohr D
                              									ab. Die Temperatur wird aus der durch die beiden Thermometer E und F bestimmten Wärmezunahme des
                              									durchflieſsenden Wassers auf Grund vorheriger Versuche berechnet.
                           Da es wohl kaum ein Wasser gibt, welches nicht wenigstens Spuren eines Niederschlages
                              									absetzt, der aber, wie auch jede noch so geringe Oxydschicht oder Ruſsablagerung,
                              									die Wärmeübertragung beeinfluſst, da es ferner noch zweifelhaft ist, ob der
                              									Wärmeübergang der äuſseren Temperatur proportional ist, so wird man derartige
                              									Temperaturbestimmungen nur mit Vorsicht aufnehmen dürfen.
                           Nach dem Zusatzpatent * Nr. 7511 vom 20. Mai 1879 soll die heiſse Ofenluft in einem
                              									Rohre aufsteigen, welches von dem herunterflieſsenden Wasser umgeben ist. – Die
                              									Angabe, daſs die Temperatur aus dem Wärmeunterschied des ein- und austretenden
                              									Wassers und der Menge der aus dem Rohr entweichenden Gase zu berechnen ist, also
                              									ähnlich wie Linde (1879 232
                              									339) für Dampfkessel vorgeschlagen, ist nicht richtig.
                           
                              
                                 F.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
