| Titel: | Zur Metallurgie und Docimasie des Nickels; von Ed. Donath. | 
| Autor: | Ed. Donath | 
| Fundstelle: | Band 236, Jahrgang 1880, S. 327 | 
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                        Zur Metallurgie und Docimasie des Nickels; von
                           								Ed. Donath.
                        Zur Metallurgie und Docimasie des Nickels.
                        
                     
                        
                           Das Nickel, i. J. 1751 von dem schwedischen
                              									Mineralogen Cronstedt als eigenthümliches Metall
                              									erkannt, gelangte erst im gegenwärtigen Jahrhundert zu ausgedehnterer Anwendung.
                              									Zwar hatten schon nach der Mitte des 18. Jahrhunderts die Gewehrfabrikanten zu Suhl
                              									Gewehrbeschläge, Sporen u. dgl. aus einer weiſsen Legirung gefertigt, die sie durch
                              									Zusammenschmelzen von Zink mit den in den Schlacken dortiger aufgelassener
                              									Kupferhütten enthaltenen Metallkörnern erhielten; aber erst nachdem die
                              									Zusammensetzung des von den Chinesen schon seit längerer Zeit nach Europa gebrachten
                              									Pakfongs durch Analysen von Engeström in Stockholm
                              									(1776) und Fyfe in Edinburg (1822) ermittelt wurde und
                              									der „Verein für Gewerbfleiſs in Berlin“ i. J. 1823 einen Preis für die
                              									Erfindung einer Metallmischung zum Ersätze des Silbers ausschrieb, wurden die ersten
                              									Versuche zur metallurgischen Gewinnung des Nickels ausgeführt und i. J. 1825 von Gersdorff die erste Nickelhütte in Europa zu Reichenau
                              									(bei Gloggnitz) am Schneeberg in Niederösterreich errichtet.
                           Die Gewinnung des Nickels geschah anfangs aus arsenikalischen
                              									Erzen und der in den Blaufarbenwerken fallenden Speise. Erst später, nachdem der
                              									Nickelgehalt vieler stets mit Kupfererzen vorkommenden Magnetkiese erkannt war,
                              									begann die Gewinnung des Nickels aus geschwefelten Erzen, welche mit der Zeit eine
                              									groſse Ausdehnung erlangt hat, so daſs heute der gröſste Theil des aus europäischen
                              									Erzen gewonnenen Nickels aus geschwefelten Erzen erzeugt wird.
                           Die ersten Versuche zur Verhüttung Nickel haltiger Kiese wurden,
                              									jedoch mit unbefriedigendem Erfolge, von AschanAschar angestellt. Bredberg (Journal für praktische Chemie, Bd. 53 S. 242), welcher
                              									über dieselben berichtete, hat weitere Versuche in dieser Richtung ausgeführt und
                              									den Verhüttungsproceſs so ausgebildet, daſs er im Principe noch heute von fast
                              									sämmtlichen Nickelwerken, welche Nickel haltige Kiese verarbeiten, ausgeübt wird. Er
                              									beruht auf dem verschiedenen Verbindungsbestreben von Eisen und Nickel zu Sauerstoff
                              									und Schwefel. Das Eisen als elektropositiveres Metall hat gröſsere Affinität zum
                              									Sauerstoff als Nickel und das gebildete Eisenoxydul bekanntlich stark basische
                              									Eigenschaften. Es ist deshalb in hohem Grade bei Gegenwart von Kieselsäure zur
                              									Verschlackung geneigt, während das Nickel sich ähnlich dem Kupfer verhält und unter
                              									denselben Umständen im geschwefelten Zustande verbleibt. Der Verhüttungsproceſs
                              									gleicht deshalb sehr dem der Kupfergewinnung aus geschwefelten, Eisen haltigen
                              									Kupfererzen. Es werden die Erze durch Rösten theilweise oxydirt, das Röstgut mit
                              									reducirenden und silicatreichen Zuschlägen verschmolzen, wobei Kupfer und Nickel in
                              									Verbindung mit Schwefel in einen. „Stein“ übergehen, während Eisen
                              									verschlackt wird. Es darf jedoch die Abröstung der Erze nicht so weit gehen, daſs
                              									blos so viel Schwefel noch zurückbleibt, als zur Bildung von Nickelsulfuret nöthig
                              									ist, wie dies dem ersten Anscheine nach zur Gewinnung eines von Eisen freien
                              									Nickelsteines nöthig wäre. Denn man würde bei dem groſsen Eisen- und geringen
                              									Nickelgehalt der Erze eine zu groſse Menge von Schlacke erhalten, deren mechanische
                              									Absonderung in der Praxis geradezu unausführbar wäre, und andererseits würde dabei
                              									auch eine Verschlackung des Nickels und Eingehen von Eisen in den Stein erfolgen. Es
                              									muſs daher in der Praxis die Ausscheidung des Eisens durch wiederholte Röstungen und
                              									Schmelzungen erfolgen.
                           G. Ph. Schweder (Berg- und
                                 										Hüttenmännische Zeitung, 1879 S. 84 und 105) hat sehr eingehende Studien
                              									über die bei der Verhüttung geschwefelter Nickelerze stattfindenden chemischen
                              									Processe angestellt, indem er die gegenseitige Einwirkung sämmtlicher dabei in Frage
                              									kommenden Verbindungen unter den verschiedensten Bedingungen untersuchte.
                           
                           Nickeloxydul und Schwefeleisen setzen sich bei Gegenwart verschlackender Mittel in
                              									folgender Weise um: NiO + FeS = NiS + FeO. Kupferoxyd und Schwefelnickel wirken
                              									derart auf einander ein, daſs je nach den quantitativen Verhältnissen sich entweder
                              									Kupfersulfuret und Nickeloxyd, bei unzureichenden Mengen von Schwefel und Sauerstoff
                              									auch metallisches Kupfer und Nickel bilden, indem der vorhandene Sauerstoff mit dem
                              									Schwefel sich zu schwefliger Säure vereinigt:
                           4CuO + 4NiS = 2Cu2S + (NiS + Ni) + 2 NiO + SO2
                           4CuO + 2 NiS = Cu2S + 2Cu + 2NiO + SO2
                           4CuO + (2NiS + 2Ni) = Cu2S + 2(Cu,Ni) + 2NiO + SO2.
                           Nach der ersten Formel kann man sich den Proceſs bei Gegenwart hinreichender Mengen
                              									Schwefels zur Bindung von Kupfer und eines Theiles des Nickels verlaufend denken;
                              									nach der zweiten ist Schwefel blos zur Bildung von Kupfersulfuret hinreichend, aber
                              									eine gerade zur Oxydation des Nickels genügende Menge Sauerstoff; nach der dritten
                              									sind sowohl Schwefel, als Sauerstoff in unzureichenden Mengen vorhanden, weshalb ein
                              									Theil von Kupfer und Nickel sich metallisch abscheiden.
                           Schweder hat ferner die Einwirkung von Kohle, Kohlenoxyd
                              									und Wasserstoff auf die Sulfurete der bei der Nickel Verhüttung in Frage kommenden
                              									Metalle untersucht. Hierbei ergab sich, daſs auf die Sulfurete von Eisen und Kupfer
                              									Kohle, Kohlenoxyd und Wasserstoff keine bemerkenswerthe Reaction ausüben. Dem
                              									Nickel- und Kobaltsulfuret wird durch Schmelzen mit Kohle und Glühen in
                              									Wasserstoffgas ein groſser Theil seines Schwefels, wenn auch nur langsam, unter
                              									Bildung von CS2 und H2S entzogen; dagegen ist Kohlenoxydgas auf dieselben ohne erhebliche
                              									Einwirkung. Dieses Verhalten von Wasserstoff und Kohlenoxydgas gegen die angeführten
                              									Schwefelmetalle wurde jedoch nur bei Temperaturen beobachtet, bei welchen letztere
                              									noch nicht zum Schmelzen kamen; zum Studium der Einwirkung der beiden Gase auf die
                              									geschmolzenen Schwefelmetalle fehlen die nöthigen Apparate.
                           Bei weiteren Versuchen erhielt Schweder folgende
                              									Resultate. Die Sulfate von Kupfer, Nickel, Kobalt und Eisen werden durch Glühen mit
                              									Kohle, Kohlenoxyd und Wasserstoff reducirt, und zwar wird Kupfersulfat durch Kohle
                              									in eine Mischung von Kupfer und Cu2S verwandelt,
                              									durch Kohlenoxyde und Wasserstoff aber zu Kupfer reducirt, indem wahrscheinlich eine
                              									secundäre Reaction zwischen Cu2S und CuSO4 erfolgt nach der bekannten Formel Cu2S + CuSO4 = 3Cu +
                              										2SO2. Die Sulfate von Nickel, Kobalt und Eisen
                              									werden durch Kohle, Kohlenoxyd und Wasserstoff zu Schwefelmetall reducirt und zwar,
                              									wie Schweder annimmt, zu RS, wenn die Einwirkung bei
                              									einer Temperatur stattfindet, bei welcher die Sulfate gerade in Oxyd und
                              									Schwefelsäure zerfallen würden. Bei höherer Temperatur aber wird ein Theil der Schwefelsäure schon
                              									früher verflüchtigt und das zurückbleibende Metalloxyd wird durch die
                              									Reductionsmittel wenigstens theilweise zu Metall reducirt, so daſs in diesem Falle
                              									Gemische von Schwefelmetall mit Metall gebildet werden, worauf auch die beobachteten
                              									paramagnetischen Eigenschaften derselben hinweisen.
                           Schweder hat ferner folgende Versuchsergebnisse
                              									abgeleitet. Nickelsulfuret von der Zusammensetzung NiS entsteht leicht durch
                              									Zusammenschmelzen von Nickel und Schwefel. Eisensulfuret von analoger
                              									Zusammensetzung läſst sich auf diese Weise nicht rein darstellen, indem hierbei
                              									Producte von der Zusammensetzung des Magnetkieses mit stark magnetischen
                              									Eigenschaften entstehen. Das Nickelsubsulfuret Ni2S
                              									und das Eisensubsulfuret Fe2S lassen sich durch
                              									Zusammenschmelzen von NiS und FeS mit Nickel oder Eisen nicht darstellen, indem
                              									dabei nur Gemische dieser Sulfurete mit Metall sich bilden, so daſs Schweder die auch andererseits noch begründete
                              									Behauptung aufstellt, daſs diese Subsulfurete gar nicht bestehen. Doch haben NiS und
                              									FeS das Vermögen, Nickel und Eisen zu lösen, welche beiden Metalle sich beim
                              									Erkalten dieser Lösungen in Krystallen ausscheiden. Wird ein Gemisch von
                              									Eisensulfuret und Eisen oxydirend geschmolzen, so erfolgt erst dann eine
                              
                              									gleichzeitige Oxydation des Schwefels, wenn der Regulus gerade der Zusammensetzung
                              									FeS entspricht.
                           Kupfersubsulfuret wird durch Eisen nach folgender Gleichung zersetzt: Cu2S + Fe = FeS + 2Cu. Nickel vermag dasselbe jedoch
                              									nicht zu zerlegen, wohl aber wird Schwefelnickel durch Kupfer ganz zerlegt: 2NiS +
                              									2Cu = Cu2S + NiS + Ni und NiS + 2Cu = Cu2S + Ni. Da nun Eisen dem Schwefelkupfer Schwefel
                              									entzieht, Kupfer aber wieder dem Schwefelnickel, so kann man schlieſsen, daſs Eisen
                              									auch dem Schwefelnickel den Schwefel entzieht. Experimentell läſst sich dies nicht
                              									nachweisen;, da paramagnetische Eigenschaften, das einzige Kriterium für den
                              									metallischen Zustand, sowohl dem Nickel als Eisen zukommen. Während ferner durch
                              									Einwirkung von Cu2S auf CuO und CuSO4 in bekannter Weise stets metallisches Kupfer und
                              									schweflige Säure entstehen, finden ähnliche Reactionen zwischen Nickelsulfuret und
                              									Nickeloxyd bezieh. Nickelsulfat nicht statt. Ebenso wenig zersetzen sich NiS mit
                              									CuO, sowie Cu2S mit NiO gegenseitig.
                           Schweder untersuchte weiter genauer den Eisen
                              									verschlackenden Einfluſs der Mischung von Schwerspath und Quarz, welche bereits seit
                              									längerer Zeit auf den Freiberger Hütten zur Entfernung des Eisens aus den
                              									Kupfersteinen angewendet wird. Die Wirkung dieser Mischung beruht nach Schweder darin, daſs bei hoher Temperatur aus dem
                              									Bariumsulfat durch die Kieselsäure Schwefelsäure in Freiheit gesetzt wird, welche
                              									aber in SO2 und Sauerstoff zerfällt, der auf
                              									vorhandene Sulfurete und Metalle, also hier zunächst auf Eisensulfuret oxydirend einwirkt, wodurch Eisen
                              									schlieſslich als Silicat in die Schlacke geht. Der Proceſs soll nach folgenden
                              									Gleichungen vor sich gehen:
                           3BaSO4 + 4SiO2 + FeS = 3BaSiO3 +
                              										FeSiO3 + 4SO2
                              									und
                           BaSO4 + 2SiO2 + Fe = BaSiO3 +
                              										FeSiO3 + SO2.
                           Er folgerte aus seinen weiteren Versuchen, daſs bei diesem
                              									Proceſs und überhaupt durch oxydirendes Schmelzen eines Nickelsteines, der die
                              									Sulfurete Cu2S, NiS und die Metalle Nickel und Eisen
                              									enthält, zuerst alles Eisen oxydirt wird, darauf das Nickel, wobei das sich bildende
                              									NiO mit dem FeS sich zu NiS und FeO umsetzt, dann das NiS und zuletzt erst Cu2S. Dieselbe oxydirende Wirkung übten unter gleichen
                              									Umständen die Sulfate des Calciums und Natriums aus und ebenso Schwefelsäure als
                              									solche, indem der durch Zerlegung der Schwefelsäure frei werdende Sauerstoff wirksam
                              									wird.
                           Auch bei gesteigertem Kupfergehalt des Steines kann eine Entfernung des Eisens durch
                              									oxydirendes Schmelzen mit den angeführten Mitteln erzielt werden, bei geringen
                              									Kupfergehalten ist aber verhältniſsmäſsig mehr von letzteren nöthig. Schweder erklärt dies dadurch, daſs sowohl das sich
                              									bildende FeO als NiO unschmelzbar, das entstehende Kupferoxydul aber schmelzbar sei,
                              									daher sich innig mit den schmelzenden Sulfureten mischen und eine vollständigere
                              									Umsetzung des FeS bewirken könne. Bei einem gröſseren Kupfergehalt des Steines werde
                              									daher durch die gröſsere Menge von entstehendem Kupferoxydul eine vollständigere
                              									Oxydation des Eisens bewirkt.
                           Schweder stellte schlieſslich Versuche an über das von
                              										Rud. v. Wagner (Jahresbericht, 1870 S. 151) vorgeschlagene Verfahren aus dem
                              									Raffinationsstein direct durch Schmelzen mit Soda und Salpeter eine brauchbare
                              									Nickel-Kupferlegirung herzustellen. Schwefelnickel allein gab, in verschiedenen
                              									Verhältnissen mit Natronsalpeter geschmolzen, nicht Nickelmetall, sondern stets nur
                              									Nickelstein, wohl aber ging beim Schmelzen von Gemischen von NiS mit Cu2S und mit CuO der gröſste Theil des Nickels in eine
                              									Legirung mit Kupfer ein. Am vollständigsten war die Umsetzung beim Schmelzen einer
                              									Mischung von der Zusammensetzung NiS + 4Cu2S.
                              									Obgleich Schweder aus den bei seinen Schmelzversuchen
                              									stattgefundenen studierten Reactionen den Vorgang beim Schmelzen nach der
                              									Wagner'schen Methode nicht erklären kann, glaubt er dennoch dieselbe zur
                              									Ausscheidung des Eisens aus dem Garstein empfehlen zu können, da ihm dieselbe nicht
                              									nur bei kleineren Probeschmelzungen, sondern auch beim Schmelzen im Flammofen gut
                              									gelungen ist.
                           Eine eingehende Schilderung der Metallurgie des Nickels hat Badoureau in den Annales des
                                 										Mines, 1877 Bd. 12 S. 237 gemacht. In Sesia werden die Erze, Eisenkiese mit
                              									1,20 bis 1,44 Proc. Nickel, in Stadeln geröstet, das Röstproduct in einem
                              									Brillenofen mit Kalk, Thon, Schlacke von der zweiten Schmelzung und Kokes
                              									verschmolzen. Der erhaltene Stein wird in eigroſsen Stücken in etwas kleineren
                              									Stadeln, als zum Erzrösten, geröstet und aus dem Röstproduct durch Schmelzen mit
                              									Quarz ein zweiter Stein und eine basische Schlacke erhalten, welch letztere
                              									vollständig beim ersten Schmelzen zugesetzt wird. Der Stein, welcher zwischen 28 bis
                              									32 Proc. Nickel und Kobalt, 48 bis 52 Proc. Eisen und Kupfer und 20 Proc. Schwefel
                              									enthält, wird in eiserne Formen gegossen und nach Oberschlemma in Sachsen versendet.
                              									Auf der Scopellohütte werden die Erze unmittelbar verschmolzen, unter Zuschlag
                              									sämmtlicher Schlacken von der zweiten Schmelzung. Zugleich setzt man einen an
                              									Magnesiasilicat reichen Thon, sowie Quarzerze und kiesigen Glimmerschiefer zu,
                              									welche bei der ersten Hitze in Staub zerfallen. Die Verschmelzung erfolgt in mit
                              									quarzigem Glimmerschiefer ausgekleideten Mannsfelder Oefen. Der erhaltene Stein wird
                              									in (Wellner'schen) Stadeln geröstet und das Product nun auf den zweiten Stein unter
                              									Zuschlag der Schlacken der ersten Schmelzung, des Glimmerschiefers und an
                              									Magnesiasilicat reichen Thones verschmolzen. Der Stein der zweiten Schmelzung
                              									enthält 24 Proc. Nickel, 2 Proc. Kupfer, 6 Proc. Kobalt, 23 Proc. Eisen und 25 Proc.
                              									Schwefel.
                           Das ärmere Erz von Sagmyra in Schweden mit 0,5 bis 0,8 Proc. Nickelgehalt verlangt
                              									drei Röstungen und drei Schmelzungen. Das Erzrösten erfolgt in pyramidalen Haufen.
                              									Das erste Steinschmelzen geschieht in einer Art Raschetteofen. Der erhaltene erste
                              									Stein wird in offenen Stadeln geröstet, das Röstgut mit Quarz in Schachtöfen mit
                              									geschlossener Brust auf einem zweiten Stein verschmolzen. Die zweite Röstung des
                              									erschmolzenen und granulirten Steines geschieht in Flammöfen und ebenso das letzte
                              									dritte Schmelzen des gerösteten Steines, bei dem man ein dem Eisengehalt desselben
                              									entsprechenden Zuschlag von Quarz und die Hälfte des Quarzes an weiſsem Glas
                              									zusetzt. Der dritte Stein enthält 35 Proc. Nickel, 40 Proc. Kupfer, 0,2 bis 0,4
                              									Proc. Eisen und 22 Proc. Schwefel und wird auf der schlesischen Victoriahütte auf
                              									Würfelnickel verarbeitet.
                           Neuerdings erfolgt die Ausscheidung eines Theiles des Eisens dadurch, daſs man den
                              									ersten Stein granulirt und in einem Holzbottich bei gewöhnlicher Temperatur mit
                              									verdünnter Schwefelsäure behandelt. Der Rückstand wird als zweiter Stein behandelt,
                              									während man aus der Lösung Eisenvitriol auskrystallisiren läſst, dessen Verwerthung
                              									jedoch schwierig ist.
                           Ueber die Erzeugung der Speise aus Arsen haltigen Erzen entwickelt
                              										Badoureau folgende Theorie: Auch diese werden durch
                              									abwechselndes Rösten und Schmelzen zu Gute gemacht. Da Nickel und Kobalt groſse
                              									Affinität zum Arsen besitzen, so haben sie wenig Neigung in die Schlacke
                              									überzugehen. Ina unteren Theil des Stadels bei einem Ueberschuſs von Sauerstoff
                              									oxydiren sich Eisen und Nickel zu Oxyden, Arsen zu arseniger Säure. Diese an der
                              									auſseren Fläche des Erzes gebildeten Oxyde wirken nun auf das Innere derselben. Es
                              									bilden sich dort Arsenüre von Nickel, Kobalt und Kupfer sowie auſsen Eisenoxyd; letzteres
                              									wirkt in seinem porösen Zustande als Contactsubstanz für Arsenigsäure und etwas
                              									Schwefligsäure, welche dadurch höher oxydirt werden, wobei sich Arsensäure mit dem
                              									Eisenoxyd verbindet. Eisen- und Kalkcarbonat von der Gangart des Erzes verwandeln
                              									sich in Kalkarseniat und Kalksulfat und in Subarseniat des Eisenoxydes. Im oberen
                              									Stadeltheil, wo kein Sauerstoffüberschuſs ist, verliert das Erz den Arsenüberschuſs,
                              									welcher meist als Arsensulfür sublimirt; an der Stadeloberfläche sammelt sich
                              									Arsenigsäure und Arsensulfür an. Die gerösteten Erze werden nun einem
                              									Reductionsschmelzen im Schachtofen unterworfen. Hierbei werden im oberen Theil
                              									desselben durch Kohlenoxyd, im unteren durch Kohle die Arseniate und Sulfate unter
                              									Entbindung von arseniger und schwefliger Säure reducirt. Im Herd sucht der Wind die
                              									reducirten Massen zu oxydiren. Hierbei wird jedoch nur Eisen oxydirt und
                              									verschlackt, während die Metalle mit geringerer Affinität zum Sauerstoff durch den
                              									vorhandenen Schwefel und das Arsen zu Sulfüren und Arsenüren gebunden werden. Um die
                              									Verschlackung von Kobalt und Nickel möglichst zu verhindern, muſs die Schlacke ein
                              									Singulosilicat sein. Schmilzt man Nickelarsenür mit 30 Proc. Eisenoxydul haltender
                              									Schlacke, so geht Nickel fast gar nicht in dieselbe und ähnlich verhält sich
                              									Kobaltarsenür. Schmilzt man aber NiO mit Arsen oder Arsenkies, so geht Nickel fast
                              									ganz in die Speise, während Kobalt dies nur theilweise thut. Beim Schmelzen von
                              									Nickel- und Kobaltsilicat mit Arsen oder Arsenkies geht jedoch Nickel nur theilweise
                              									in die Speise und Kobalt noch viel unvollkommener; es ist deshalb die Bildung von
                              									Nickel- und Kobaltsilicat möglichst zu vermeiden und erforderlichenfalls das Erz vor
                              									der Reduction zu verschmelzen. Die erste Speise wird durch Rösten und Schmelzen
                              									angereichert. Beim Schmelzen der gerösteten Speise erfolgen zwischen dem noch
                              									vorhandenen Eisenarsenür und den Oxyden und Arseniaten der anderen Metalle wieder
                              									die letzt beschriebenen Processe, indem sich Arsenüre der letzteren bilden und
                              									Eisenoxyd, welches durch die Zuschläge von Quarz, Potasche, Glas u. dgl. entfernt
                              									wird. Hierbei behält die Speise zwar die Zusammensetzung M4As; doch geht jetzt auch Kobalt schon theilweise in die Schlacke.
                           Badoureau beschreibt dann die i. J. 1867 auf den Werken
                              									von Schladming und Mandling (Steiermark) befolgte Verhüttung. (Dieselben wurden nach
                              									Mittheilung des k. k. Bergamtes in Leoben 1879 vorläufig wegen ungünstiger
                              									Preisverhältnisse auſser Betrieb gesetzt.)
                           In Seogang (im Salzburgischen) werden 2 bis 3 Proc. Nickel und Kobalt haltiges Erz
                              									mit gröſstentheils kalkiger Gangart nach vorheriger mechanischer Anreicherung
                              									verhüttet. Sie werden in Stadeln geröstet und dann mit viel Quarz in Krummöfen
                              									verschmolzen, wobei die bis 4 Proc. Kobalt haltende Schlacke gröſstentheils verloren
                              									geht. Die in 3 bis 5 Feuern geröstete Speise wird mit Quarz und Schlacke vom ersten
                              									Schmelzen verschmolzen. Die nun abfallende, an Kobalt sehr reiche Schlacke wird zwar
                              									beim ersten Schmelzen zugesetzt, aber dennoch nur wenig Kobalt daraus gewonnen. Das
                              									dritte Schmelzen geschieht mit Kohlen in einem ungarischen Ofen mit Quarzsohle und
                              									man bläst so lange, bis das Bad sich mit Schlacke bedeckt. Die zuletzt mit
                              									schwächerem kaltem Wind gekühlte Schlacke wird abgezogen; nach Zusatz von Sand und
                              									Kohle wird von Neuem geblasen und durch 3 bis 4 malige Wiederholung dieser Operation
                              									alles Eisen verschlackt. Die letzte sehr viel Kobalt haltige Schlacke wird mit Arsen
                              									und Quarz zur Gewinnung des Kobaltes besonders verschmolzen. Bei der Speiseerzeugung
                              									aus zusammengesetzten armen Erzen wird im Allgemeinen der fallende Kupferstein oxydirend
                              									geschmolzen, wobei Nickel und Kobalt in die Schlacke gehen. Bei genügendem Gehalt an
                              									Kupfer, Blei, Nickel, Kobalt, Arsen, Antimon und Schwefel schmilzt man oft auf Stein
                              									und Speise; letztere ist reich an Nickel, Kobalt, Arsen und Antimon, ersterer an
                              									Kupfer, Blei und Schwefel. Hierbei wird oft Arsen und Schwefel eingeführt; ersteres
                              									am besten als Metall, weil Arsenkies zu viel Eisen enthält, der Schwefel in Form von
                              									Schwerspath, aus welchem im Schachtofen durch Reduction Schwefelbarium entsteht,
                              									welches auf die Metalloxyde, namentlich CuO, schwefelnd einwirkt.
                           Ein interessantes Beispiel einer solchen Zugutemachung armer zusammengesetzter Erze
                              									ist die in Brixlegg in Tyrol befolgte. Dort wurden zuweilen Erze mit Fahlerz,
                              									Kupferglanz, Bleiglanz, Sulfüren und Arsenüren von Nickel und Kobalt verhüttet,
                              									welche nur 1 Proc. Nickel und Kobalt enthalten. Beim Haufenrösten derselben bilden
                              									sich oft schöne Realgarkrystalle. Beim Schmelzen des Röstgutes im Pilzofen erhält
                              									man Werkblei, Speise, Kupferstein und Schlacke. Die Speise wird getrennt, besonders
                              									geröstet und gibt bei nachheriger Verschmelzung mit Schwerspath eine concentrirte
                              									Speise und Kupferstein. Diese Speise wird wiederum im Freien geröstet und mit
                              									Arsenkies im Flammofen geschmolzen. Der Kies muſs ganz Antimon frei sein, damit
                              									Kobalt sich nicht verschlackt. Die fallende dritte Speise wird verkauft. Der
                              									Kupferstein hält Nickel, das nur bei den letzten Operationen, besonders beim
                              									Affiniren, sich entfernt. Die Affinirschlacke wird verschmolzen und gibt ein sehr
                              									unreines Schwarzkupfer mit bis 30 Proc. Nickel; man verkauft es an
                              									Neusilberfabriken. Bleibt im Stein neben Nickel auch Antimon, so bedeckt sich das
                              									Kupfer mit einer dünnen Schicht eines Doppelantimoniates von Nickel und Kupfer,
                              									welche weder mechanisch, noch durch Schmelzung zu entfernen ist und das Kupfer zu
                              									allen Zwecken unbrauchbar macht. Behandelt man dasselbe mit Kochsalz, so bildet sich
                              									flüchtiges Antimonchlorür unter Verschlackung des Natrons und man erhält eine für
                              									Argentanfabriken verwendbare Kupfer-Nickellegirung.
                           Zur Ueberführung der Steine oder Speisen in oxydirte Halbproducte auf trockenem Wege
                              									werden dieselben geröstet und hierbei zur vollständigeren Verflüchtigung des Arsens
                              									Kohle zugesetzt, welche die gebildete Arsensäure zu arseniger Säure und Metall
                              									reducirt. Mit Vortheil benutzt man zur Ausscheidung von Arsen die von Rud. v. Wagner vorgeschlagene Schmelzung mit
                              									Natronsalpeter, wobei leicht auswaschbares alkalisches Arseniat sich bildet.
                              									Schwieriger ist die Entfernung des Antimons.
                           Enthalten Steine oder Speisen etwas Kobalt, so wird dasselbe wegen seiner leichteren
                              									Oxydation als Silicat abgeschieden. Um aus diesem Kobaltoxyd zu gewinnen, wird es
                              									mit kohlensaurem Alkali und Natronsalpeter verschmolzen, die Schmelze mit heiſsem
                              									Wasser ausgezogen, wobei
                              									CoO mit etwas pulverförmiger Kieselsäure zurückbleibt, welch letztere in der Regel
                              									nicht schadet. Bei gröſserem Kobaltgehalt müssen die Steine und Speisen auf nassem
                              									Wege behandelt werden.
                           Die von Badoureau geschilderte Darstellung von
                              									Würfelnickel bietet nichts wesentlich Neues. Ueber die Verhüttung des Rewdanskit in
                              									Rewda (bei Jekatarinenburg), Ruſsland, berichtet Levitzky in der Berg- und Hüttenmännischen
                                 										Zeitung, 1876 S. 308. Obzwar man schon seit 50 Jahren ein ausgehnteres
                              									Vorkommen im Serpentin kennt, wurde dasselbe erst seit d. J. 1872 zu Gute gemacht,
                              									indem man das Erz in Schwefelsäure löste und die Magnesia durch kohlensauren Kalk
                              									ausfällte; doch stellte sich ein Verschmelzen des Erzes im Schachtofen als
                              									vortheilhafter heraus, wobei man zur Entfernung des Schwefels eine Raffination in
                              									einem besonderen Ofen vornahm. Fresenius fand in dem
                              									Raffinationsproduct 91 Proc. NiO (73,3 Proc. Nickel) 3,46 Proc. Eisen, 0,83 Proc.
                              									Magnesium und 1,62 Proc. Kieselsäure, keine Spur von Arsen und Phosphor.
                           Im Engineering and Mining Journal,
                              									1878 Bd. 25 S. 187 berichtet Eustis über die Nickelerze
                              									von Oxford (Provinz Quebec in Canada). Das Vorkommen von Nickelerzen dort wurde
                              									schon i. J. 1863 von Sterry Hunt in der „Geology of Canada“ beschrieben. Nach Eustis selbst kommen die Erze auf einer Lagerstätte zwischen Dolomit
                              									(Hangendes) und einem dunkel gefärbten Serpentin (Liegendes) vor. Die
                              									Ausfällungsmasse besteht aus 50,40 Proc. Calcit und Millerit (Nickelkies), 43,73
                              									Proc. Chromgranat und 6,87 Proc. Chromit. Der Durchschnittsgehalt an Nickel ist 3
                              									bis 4 Proc. Kupfer und Kobalt sind nicht vorhanden, vielleicht eine Spur von Arsen,
                              									was Eustis noch nicht feststellen konnte. Die
                              									Schmelzversuche ergaben ein wider alle Erwartungen überaus günstiges Resultat, indem
                              									ohne alle Zuschläge aus einem etwa 0,5 Proc. Nickel enthaltenden Erze in einem
                              									kleinen Gebläseofen ein Regulus von der Zusammensetzung 71,84 Proc. Eisen und 22,70
                              									Proc. Nickel erhalten wurde. Die Schlacke zeigte nur Spuren von Nickel, war dagegen
                              									an Chrom sehr reich, so daſs sie vielleicht zur lohnenden Darstellung von
                              									Chrompräparaten benutzt werden könnte.
                           Flechner (1879
                              										232 370) hat das Vorkommen der neucaledonischen
                              									Nickelerze besprochen. Eine ausführliche Beschreibung derselben hat R. Helmhacker in der Oesterreichischen Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen, 1879 S. 5 ff.
                              									gegeben. Je nach den Anschauungen, die man über die Entstehung des Garnierites sich
                              									gebildet hat, sind die Ansichten über die Ausgiebigkeit des neucaledonischen
                              									Vorkommens und die davon gröſstentheils abhängende Zukunft der Metallurgie des
                              									Nickels sehr verschieden. Heurteau, welcher i. J. 1873
                              									die geologischen Verhältnisse Neucaledoniens studierte, hält es für sehr
                              									wahrscheinlich, daſs der Garnierit nur ein Product der Oberfläche ist, und daſs in
                              									einer gewissen Entfernung von dem Ausbisse des Lagers man auf eine
                              									Schwefelarsennickelverbindung stoſsen würde. Flechner
                              									jedoch theilt diese Anschauung nicht; er hält dieses Nickelhydrosilicat für das
                              									Resultat anderer chemischer Processe. Ein durch atmosphärische Einflüsse in Sulfate
                              									umgewandelter Nickelpyrit sei ausgelaugt, von seiner ursprünglichen Lagerstätte
                              									fortgeführt und in ein Lager von Magnesiumsilicat einfiltrirt worden, wobei ein
                              									Theil der gelösten Oxyde durch Umsetzung ausgefällt worden, während die andere
                              									Sulfate enthaltende Lösung durch die atmosphärischen Niederschläge verdrängt worden
                              									sei. Die Lagerstätte des ursprünglichen Minerales sei daher von höherer Lage gewesen
                              									und wahrscheinlich durch Revolutionen von der Oberfläche verschwunden. Der
                              									Nickelgehalt der den Garnierit führenden Klüfte dürfte demnach wahrscheinlich mit
                              									dem Vordringen nach der Tiefe immer mehr und mehr abnehmen und endlich das von den
                              									Metalllösungen nicht mehr erreichte unveränderte Kieselmagnesialager zum Vorschein
                              									kommen.
                           Helmhacker gelangt zu anderen
                              									Schlüssen. Er macht darauf aufmerksam, daſs der Garnierit, wie überhaupt auch andere
                              									Nickelsilicate, ausschlieſslich an den Serpentin gebunden sind; in diesen Fällen
                              									fehle jedoch stets das Kobalt. Andererseits findet man zwar im Serpentin
                              									beachtenswerthe Lagerstätten von Arsenmetallen, in welchen neben Nickel dann aber
                              									stets auch Kobalt enthalten ist. Der Serpentin ist sehr häufig pseudomorphosirter
                              									Olivin, welcher durch Wasser auf nähme sich in ersteren umgewandelt hat. Viele
                              									Serpentine erscheinen blos als Hülle von Olivinfels auf dessen Oberfläche und hängt
                              									die Dicke dieser Hülle von der Tiefe ab, bis zu welcher diese Umwandlung des
                              									Olivines stattgefunden hat. Nun enthalten aber alle Olivine, auch die kosmischen
                              									Ursprunges, Nickel; der Olivinfels von Neucaledonien wurde noch nicht auf Nickel
                              									untersucht, in dem braunen Serpentin daselbst wurde aber von Liversidge eine bemerkenswerthe Menge von Nickel nachgewiesen. Nachdem
                              									durch weitere Zersetzung des Serpentins bis zu einer gewissen Tiefe unter der
                              									Tagesoberfläche sich wasserhaltige Silicate und Carbonate wie Gymnit, Talk, Magnesit
                              									bilden, so ist auch der Garnierit als ein Zersetzungsproduct des Serpentins
                              									anzusehen, welches mit den anderen Producten durch Flüssigkeiten in die Fugen oder
                              									selbst Gangklüfte hineingelangt ist und dort zum Absatz gelangte. Man bemerkt auch
                              									an manchen Garnieriten schalige Bildungen, die aus stärker oder schwächer gefärbten
                              									Lagen bestehen, und von denen die ungefärbten Schichten entweder nur aus Gymnit
                              									allein, oder durch Nickelsilicat schwach gefärbten Gymnit oder anderen
                              									Magnesiaverbindungen bestehen.
                           Die Klüfte werden demnach nur von der Oberfläche aus durch die
                              									Zersetzungsproducte des Serpentins gefüllt. Je tiefer die Umwandlung des Serpentines
                              									vorgeschritten ist, desto tiefer können die Garnieritgänge niedergehen, doch
                              									jedenfalls nur bis zur Erreichung des frischen Serpentins oder gar des
                              									Muttergesteines desselben, des Olivinfelses. Demnach kann den Garnieritgängen als
                              									Rasenläufern nur im Ausbisse und zu beschränkten Tiefen eine Ergiebigkeit
                              									zugesprochen werden und die Zukunft derselben dürfte deshalb keine bedeutend
                              									anhaltende sein. Wenn wirklich Schwefel oder Arsen haltige Nickelerze in der
                              									Gangtiefe Veranlassung zur Bildung des Garnierites gegeben hätten, müſste dieses
                              									Nickelsilicat stets auch Kobalt oder Arseniate und Sulfate enthalten, was aber nicht
                              									der Fall ist (vgl. 1880 235 444).
                           Helmhacker gelangt demnach, was die
                              									Zukunft und Bedeutung des neucaledonischen Nickelvorkommens anbelangt, wenn auch aus
                              									anderen Gründen zur selben Meinung wie Flechner.
                           Nach der neuesten Analyse Garnier's
                              									bestand smaragdgrüner, durchsichtiger, stark glänzender und von der Gangart
                              									sorgfältig getrennter Garnierit aus:
                           
                              
                                 SiO2
                                 44,40
                                 
                              
                                 Al2O3
                                 1,68
                                 
                              
                                 FeO
                                 0,43
                                 
                              
                                 MgO
                                 3,45
                                 
                              
                                 CaO
                                 1,07
                                 
                              
                                 NiO
                                 38,61
                                 
                              
                                 H2O
                                 10,34
                                 
                              
                                 
                                 –––––
                                 
                              
                                 
                                 99,98.
                                 
                              
                           Auch Allen fand 30,14 Proc. NiO und ist das Mineral
                              									selbst demnach bedeutend
                              									Nickel reicher als das zur Verarbeitung gelangende Erz. Bekanntlich werden
                              									ausgesuchte Stücke des Garnierites als Numëit zu Schmucksteinen verarbeitet (vgl.
                              										Wagner, 1878 229 541).
                              									Der Garnierit läſst sich weder mit dem Pimelit in Schlesien, noch mit dem
                              									Nickelgymnit, Alipit, gleichstellen, sondern besitzt eine abweichende, ihm
                              									eigenthümliche Zusammensetzung.
                           
                              Berichtigung: S. 327 Z. 24 v. o. ist zu lesen „Aschan“ statt „Aschar“; Z. 328 Z. 8 v. u. „Kohlenstoff“ statt „Kohlenstoffe“.