| Titel: | Ueber Wassermesser. | 
| Fundstelle: | Band 236, Jahrgang 1880, S. 341 | 
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                        Ueber Wassermesser.
                        Mit Abbildungen.
                        (Fortsetzung der Uebersicht S. 253 dieses Bandes.)
                        Ueber Wassermesser.
                        
                     
                        
                           132) W. E. Gedge beschreibt in der
                              									Patentspecification vom 20. April 1869 Kr. 1209 einen von A.
                                 										Ch. Barre erfundenen Wassermesser, bei welchem das Wasser einen
                              									kreisförmigen Kanal zu durchflieſsen hat und dabei ein Rad mit Holz- oder
                              									Korkflügeln mitnimmt, welches zwei Magnete trägt. Bei der Umdrehung dieses Rades und
                              									der Magnete wird ein auſserhalb des Kanales Hegender, um die Achse des Apparates
                              									drehbarer Stab von weichem Eisen in Umdrehung versetzt, der das Zählwerk treibt. Der
                              									Apparat selbst muſs aus unmagnetischem Material, Kupfer oder Messing, sein. (Vgl.
                              									auch Whitehouse * 1877 225
                              									446 Nr. 52.)
                           
                           133) E. Seyd in London für Ch. F. Jenny aus New-York vom 7. Mai 1869 Nr. 1401. In
                              									dem Patente sind drei verschiedene Wassermesser beschrieben. – Der erste Apparat ist
                              									ein Kolben-Wassermesser. Ein horizontaler Cylinder ist durch eine verticale,
                              									senkrecht zur Achse stehende Zwischenwand in zwei Hälften getheilt; in jeder
                              									Abtheilung geht ein Kolben auf und ab. Der eine Kolben ist zugleich
                              									Steuerungsschieber für den anderen; zu diesem Zweck befinden sich um die Peripherie
                              									jedes der Kolben zwei ringförmige Einschnitte, durch welche die in die doppelte Wand
                              									des Cylinders eingelegten Kanäle für Zufluſs und Abfluſs abwechselnd mit der einen
                              									oder anderen Seite des zweiten Cylinders in Verbindung gesetzt werden. Der
                              									ringförmig gerippte Mantel der Kolben ist von Guſseisen, der Hohlraum ist mit Kork
                              									ausgefüllt, theils um ein geringeres Gewicht zu erhalten, theils um durch das
                              									elastische Material die bei der Thätigkeit des Apparates entstehenden Stöſse
                              									abzuschwächen. – Der zweite Apparat ist ein Rotations-Wassermesser, bei welchem ein
                              									in ein Gehäuse eingeschlossenes Flügelrad in ähnlicher Weise wie ein
                              									unterschlächtiges Wasserrad von dem durchströmenden Wasser bewegt wird. Damit der
                              									obere Theil des Gehäuses stets mit Luft gefüllt bleibt, ist durch die Wand des
                              									Wasserzufluſsrohres ein kleines gebogenes Röhrchen eingeschoben, das durch ein sich
                              									nach innen öffnendes Ventil mit der Luft communicirt. Das mit bestimmter
                              									Geschwindigkeit durchströmende Wasser saugt nach Art der Injectoren Luft mit, welche
                              
                              									in dem Gehäuse des Wassermessers aufsteigt.
                           Der dritte Apparat ist für die Messung unreinen Wassers bestimmt und besteht aus zwei
                              									neben einander liegenden und sich in ihrer Wirkung unterstützenden gekuppelten
                              									Rotations-Wassermessern. In dem Horizontalschnitt Fig.
                                 
                                 										1 ist die Richtung der Bewegung des Wassers und der einzelnen Theile des
                              									Apparates durch Pfeile angedeutet. Die beiden neben einander liegenden, ringförmigen
                              									Meſsräume werden durch zwei feststehende Hohlcylinder und zwei in denselben sich
                              									central umdrehende Trommeln gebildet. Die Endplatten der inneren Trommel sind über
                              									der Cylinderwand hinaus verlängert und berühren die Innenwand der festen Gehäuse. In
                              									diese Endplatten sind diametral gegenüber Achsen eingelassen, um welche sich
                              									Kautschukwalzen drehen können, die den ringförmigen Meſsraum in zwei Kammern theilen
                              									und, wenn durch den Druck des Wassers der innere Cylinder rotirt, mit rollender
                              									Reibung an dem Gehäuse sich fortbewegen. Eine ebenfalls drehbare Walze berührt die
                              									beiden drehbaren Trommeln der Meſsräume und besitzt ihrer Länge nach eine
                              									cylindrische Rinne, in welche sich die Kautschukwalzen bei der Drehung einlegen
                              									können. Der Umfang dieser Verbindungswalze muſs die Hälfte von dem der inneren
                              									drehbaren Trommel sein, wenn die vier Walzen sich in die Rinne genau einlegen
                              									sollen.
                           
                              
                              Fig. 1., Bd. 236, S. 342
                              
                           134) J. Withers beschreibt in der
                              									Patentspecification Nr. 1429 vom 10. Mai 1869 zwei Kolben-Wassermesser; der erste
                              									enthält nur einen Meſscylinder und die Wasservertheilung vor und hinter den Kolben
                              									besorgt ein Schieber, welcher durch ein Hebelgewicht umgesteuert wird, indem eine Nase
                              									an der Kolbenstange letzeres abwechselnd nach der einen oder andern Seite
                              									umschlägt.
                           Der zweite Apparat (Fig. 2) enthält zwei Meſscylinder,
                              									deren. Steuerkolben durch den Druck des Wassers bewegt werden, das durch einen
                              									Hilfsschieber abwechselnd in den einen oder anderen Kolben geleitet wird. Die Achsen
                              									der beiden Meſscylinder liegen in einer Geraden; zwischen denselben befindet sich
                              									ein Raum von gleicher Länge mit den Meſscylindern, durch welchen eine mit beiden
                              									Kolben fest verbundene Führungsstange geht. Auf der Mitte der letzteren sitzt ein
                              									gezahntes Stück, welches in ein Trieb greift und beim Hin- und Hergang der Kolben
                              									das Zählwerk in Bewegung setzt. An der anderen Seite der Zahnstange ist ein Arm
                              									angegossen, welcher bei der Bewegung des Kolbens in einem Schlitz der
                              									Verbindungsstange der Hilfsschieber spielt. Am Ende jedes Hubes stöſst der Arm an
                              									und bewirkt dadurch eine Umsteuerung. Die Einfluſs- und Ausfluſsöffnungen für die
                              									Meſscylinder befinden sich in verticalen Kanälen an den einander abgewendeten Seiten
                              									der beiden Cylinder. In den Kanälen laufen je zwei gekuppelte Kolben in solcher
                              									Entfernung von einander, daſs der Einfluſs von dem einen bedeckt wird, wenn der
                              									Abfluſs frei ist. Die beiden gekuppelten Kolbenpaare sind mittels Stangen an den
                              									entgegengesetzten Enden eines Balancier aufgehängt; sie befinden sich demnach immer
                              									in entgegengesetzter Lage zu den Mündungen der Meſscylinder; der eine wird sich
                              									füllen, wenn der andere sich leert. Um das Hin- und Herschaukeln des Balancier
                              									bezieh. das Auf- und Absteigen der Steuerungskolbenpaare selbstthätig zu machen, ist
                              									am unteren Ende jedes der beiden Vertheilungskanäle ein Schieberventil angebracht;
                              									beide Schieberventile sind in der Weise verbunden, daſs das eine den Zufluſs zum
                              									Kanal vermittelt, wenn das andere die Kammer mit dem Ablauf in Verbindung setzt. Der
                              									oben erwähnte, auf der Mitte der Kolbenstange sitzende Arm stöſst am Ende jedes
                              									Kolbenlaufes gegen die Verbindungsstange der beiden Schieber und steuert dadurch den
                              									Wasserlauf um. Auf diese Weise wird das eine Kolbenpaar nach oben gedrückt, wenn das
                              									andere herabsteigt; der eine Meſscylinder wird geleert, wenn sich der andere füllt.
                              									Eine rasche Verstellung der Hilfsschieber wird durch Verbindung der Schieberstange
                              									mit einem lose drehbaren Hebelgewicht erreicht, das bald nach der einen, bald nach
                              									der anderen Seite umschlägt.
                           
                              
                              Fig. 2., Bd. 236, S. 343
                              
                           135) W. R. Lake erhielt unter dem 5.
                              									Juli 1869 Nr. 2024 ein Patent auf einen verbesserten Kolben-Wassermesser; der
                              									Apparat weicht nur in der Anordnung der einzelnen Theile von früher beschriebenen
                              									ab. Er besteht aus einem groſsen Meſscylinder und aus einem kleinen Cylinder zur
                              									Steuerung des Wasserlaufes. In dem groſsen Cylinder bewegt sich durch den Druck des Wassers ein Kolben
                              									auf und ab, der auf jeder Seite einen in der Mitte vorstehenden Zapfen trägt und am
                              									Ende seiner Bahn mit einem dieser Zapfen gegen eine Kurbel stöſst, welche eine
                              									verticale Achse dreht und dadurch einen Vertheilungsschieber für den kleinen
                              									Cylinder verstellt. Die Kolbenstange des letzteren verstellt den Steuerungsschieber
                              									für den groſsen Meſskolben, der alsbald seine Bewegung in entgegengesetztem Sinn
                              									wieder beginnt und, am Ende seines Laufes angekommen, in gleicher Weise eine
                              									Umstellung des Wasserlaufes für den kleinen Cylinder veranlaſst. Der ganze Apparat
                              									liegt in einem wasserdichten Blechgehäuse, in welches die Zufluſskanäle zu den
                              									beiden Steuerungsschiebern münden. Das Zählwerk ist mit der durch den groſsen Kolben
                              									hin- und herbewegten Achse verbunden.
                           136) Der Apparat von Alb.
                                 										Werkmeister in Berlin (Nr. 285 vom 31. Januar 1870) ist ein
                              									Niederdruck-Wassermesser, bei welchem zwei Meſsgefäſse sich abwechselnd füllen und
                              									leeren, indem das Zufluſsrohr bald nach dem einen, bald nach dem anderen Gefäſs
                              									gerichtet wird. Der Abfluſs wird dadurch veranlaſst, daſs ein Heber mit einem
                              									biegsamen Schenkel (von Kautschuk), der mit dem Abfluſs in Verbindung steht, ganz
                              									unter das Niveau der Flüssigkeit gesenkt wird. Er füllt sich dann und bewirkt die
                              									vollständige Entleerung des gemessenen Wassers. Die Wasservertheilung nach den
                              									beiden Meſsgefäſsen kann entweder dadurch bewirkt werden, daſs das Einfluſsrohr
                              									pendelartig über einem feststehenden Trichter, der mit einer Scheidewand und zwei
                              									Abflüssen nach den beiden Kammern versehen ist, hin und her schwingt; oder dieser
                              									Trichter kann als Kippgefäſs unter dem feststehenden Zufluſsrohr sich abwechselnd
                              									nach den beiden Kammern neigen. Mit dem Apparat ist ein Sicherheitsschwimmer
                              									verbunden, welcher die Zuleitung abschlieſst, wenn durch allmähliche Absorption der
                              									Luft im Wassermesser die Schwimmer nicht mehr wirken würden.
                           137) A. V. Newton für J. F. Navarro aus New-York (Englisches Patent Nr. 631
                              									vom 3. März 1870). Der Meſsraum dieses Apparates wird aus zwei neben einander
                              									stehenden Meſscylindern gebildet, in welche radial je eine feste Platte eingesetzt
                              									ist. Um die Achse jedes Cylinders schwingt wie in dem Wassermesser von B. Hunt (vgl. Seite 255 Nr. 127) ein dicht an die
                              									Innenwand des Cylinders anschlieſsender Flügel, der durch das abwechselnd auf beiden
                              									Seiten der festen Wand einströmende Wasser hin und her geschoben wird. Die
                              									Wasservertheilung geschieht durch ein cylindrisches Ventil, welches neben den beiden
                              									Meſscylindern steht und der Länge und Quere nach in vier Kammern getheilt ist. Durch
                              									je zwei dieser Kammern tritt das Wasser aus dem vom Gehäuse umschlossenen Raum auf
                              									die entsprechenden Seiten der festen Scheidewände, während die beiden anderen
                              									Kammern mit dem Abfluſsrohr in Verbindung stehen. Dieses Cylinderventil wird mittels
                              									einer Kurbel um seine Achse gedreht und die Steuerung selbstthätig gemacht dadurch,
                              									daſs zwei auf den Achsen der schwingenden Meſsflügel sitzende Triebe in Zahnsegmente
                              									greifen, welche durch Gelenkhebel (nach Art der Steuerung trockener Gasuhren) mit
                              									der Kurbel des Cylinderventiles verbunden sind.
                           138) A. W. Pocock's Wassermesser
                              									(Nr. 1634 vom 16. Juli 1870) ist ein doppelt cylindrischer Kolbenapparat, dessen
                              									Steuerungsschieber durch excentrische Scheiben bewegt werden, welche auf der von den
                              									Kolbenstangen gedrehten Hauptachse sitzen (vgl. * 1871 200 355).
                           139) Ein Kolben – Wassermesser sehr einfacher Construction ist von A. V. Newton für J. F.
                                 										Navarro patentirt (Englisches Patent Nr. 2338 vom 25. August 1870). In
                              									einem viereckigen, durch eine Wand in zwei Abtheilungen getheilten Kasten liegen
                              									zwei an beiden Enden offene Cylinder, in denen sich zwei Kolben auf und ab bewegen.
                              									Jede Kolbenstange wirkt an einer Kurbel und dreht eine Achse, die durch den Deckel
                              									der einen Abtheilung geht und auſsen ein Zahnrad umdreht; auf diesem letzteren ist
                              									excentrisch die Stange befestigt, welche den Steuerungsschieber bewegt. Die
                              									Zahnräder für die beiden Kolben greifen in einander und ein Stillstehen auf dem
                              									todten Punkt wird vermieden; am ganzen Apparat sind zwei Abdichtungen für die
                              									durchgehenden Achsen nöthig.
                           
                           140) A. Frankenberg (Englisches
                              									Patent Nr. 2672 vom 8. October 1870) legt in den Kanal des Abfluſshahnes ein kleines
                              									Flügelrädchen ein, welches durch das tangential gegen die Flügel stoſsende Wasser in
                              									Umdrehung versetzt wird. Die Umdrehungen des Rädchens werden durch ein Zählwerk
                              									notirt.
                           141) Der Wassermesser von Reid (Englisches Patent Nr.
                              									3323 vom 20. December 1870), welcher in D. p. J. * 1871
                              										202 316 ausführlich beschrieben wurde, ist ein
                              									Kapselwerk, dessen Kolbenplatte durch einen Schlitz der Achse radial geschoben ist
                              									und sich einerseits an die Gehäusewand anlegt, andererseits aber während eines
                              									Theiles ihrer Bewegung gegen die an der Achse anliegende, entsprechend ausgerundete
                              									Stirnplatte einer im Gehäuse radial eingebauten festen Trennungswand legt. Diese
                              									Stützplatte wird vom Kolben nach einer halben Drehung verlassen, weshalb derselbe
                              									durch den Achsenschlitz vermöge seines Gewichtes nach abwärts gleitet, bis er unten
                              									die Gehäusewand wieder berührt, worauf er seinen Lauf von Neuem beginnt.
                           142) Eine Verbesserung des Wassermessers von Navarro
                              									(Nr. 137 S. 341 d. Bd.) wurde in England unter Nr. 184 vom 24. Januar 1871 von W. E. Newton patentirt. Der Apparat enthält nur einen
                              									Meſscylinder mit schwingendem Flügel; die Steuerung geschieht durch einen neben dem
                              									Meſscylinder angeordneten Vierweghahn, welcher durch ein auf der Achse des
                              									schwingenden Flügels sitzendes Zahnrad bewegt wird. Die Vorrichtung zur plötzlichen
                              									Umsteuerung durch einen Ring mit wellenförmiger Oberfläche und die Benutzung des
                              									Ueberdruckes in der Einströmungskammer zu diesem Zweck ist der Einrichtung bei dem
                              									Wassermesser Nr. 127 * S. 255 d. Bd. sehr ähnlich. Dieser unterscheidet sich von dem
                              									Apparat Navarro's überhaupt wesentlich nur dadurch,
                              									daſs bei ihm Meſscylinder und Steuerungsventil sich über einander befinden, während
                              									bei dem letzteren der Cylinder mit dem Steuerungshahn neben dem Meſscylinder
                              									steht.
                           143) Das Patent von A. W. Pocock (Nr. 426 vom 17.
                              									Februar 1871) bezieht sich, wie das S. 344 d. Bd. Nr. 138 beschriebene, auf einen
                              									doppelt cylindrigen Kolben-Wassermesser. Die Kolbenstangen der beiden aufrecht neben
                              									einander stehenden Meſscylinder drehen mittels Kurbeln eine horizontale Achse. Auf
                              									derselben befinden sich excentrische Scheiben, welche in ringförmigen Ausschnitten
                              									zweier Schieberventile spielen. Bei der Umdrehung der Hauptachse werden dieselben
                              									über den Ventilsitz hinweg bewegt und setzen die hier mündenden Zufluſs- und
                              									Abfluſsöffnungen mit dem über oder unter den Kolben befindlichen Meſsräumen in
                              									Verbindung. Das Zählwerk wird durch eine Zahnradübersetzung von der Hauptachse aus
                              									getrieben.
                           144) Der Wassermesser von Fleury
                              									(Nr. 1008 vom 15. April 1872) beruht auf dem Princip des Stoſsrades. In der unteren
                              									Kammer eines verticalen Cylinders befindet sich ein horizontales Flügelrad. Das
                              									durchflieſsende Wasser stöſst tangential gegen die eigenthümlich gekrümmten Flügel
                              									und dreht das Rad. Die Radachse geht durch eine Stopfbüchse durch die Scheidewand
                              									und den oberen Theil des Cylinders, in welchem das Zählwerk sich befindet. Besondere
                              									Neuerungen und wesentliche Verbesserungen lassen sich aus der Beschreibung nicht
                              									ersehen.
                           145) Das englische Patent von A. V.
                                 										Newton Nr. 1227 vom 6. Mai 1871 bezieht sich auf eine Verbesserung an dem
                              									unter Nr. 139 S. 139 d. Bd. beschriebenen Apparat von Navarro. Anstatt, wie dort, die Wasservertheilung durch ein Schieberventil
                              									zu bewirken, wird durch ein mit beiden Drehachsen gekuppeltes Zahnrad ein Hahn mit
                              									vier Bohrungen umgedreht, welcher die Steuerung des Wasserlaufes besorgt.
                           146) A. Tylor beschreibt in seinem
                              									Patent Nr. 1411 vom 26. Mai 1871 eine Anzahl Rotations-Wassermesser, welche theils
                              									auf dem Princip des Stoſsrades, theils auf dem der Reactionsturbine beruhen. Von
                              									allen früher beschriebenen Wassermessern ähnlicher Art unterscheiden sich die Tylor'schen durch eine Regulirvorrichtung, mit Hilfe
                              									deren man das Verhältniſs der Zahl der Umdrehungen des Rädchens zur durchflieſsenden
                              									Wassermenge beliebig ändern kann. Diese Aenderung kann von auſsen vorgenommen
                              									werden, ohne daſs man
                              									den Apparat aus einander nimmt. Bei einigen Apparaten geschieht die Regulirung
                              									dadurch, daſs in den Wasserlauf eine Anzahl von Flügeln eingestellt werden, deren
                              									Richtung von auſsen verändert werden kann; dieselben lenken die Stromrichtung des
                              									Wassers ab und leiten es auf ein Flügelrädchen, dessen Umdrehungen gezählt werden.
                              									Bei dem in Fig. 3 abgebildeten Apparat erfolgt die
                              									Regulirung, indem gegen das bei aa beausschlagte
                              									Flügelrädchen h noch bei c
                              									ein durch die Schraube d zu mäſsigender Gegenstrom
                              									geführt wird, der die Wirkung des Hauptstromes beeinfluſst.
                           
                              
                              Fig. 3., Bd. 236, S. 346
                              
                           147) Bei dem Kolben-Wassermesser mit verticalem Cylinder von A.
                                    											Groll (Nr. 2062 vom 4. August
                                 										1871) kommt statt des um eine labile Gleichgewichtslage kippenden
                              									Hebelgewichtes ein ähnlich aufgestelltes Quecksilbergefäſs zur Anwendung. Ein an der
                              									Kolbenstange sitzender Querarm greift mit einem Stift in den Schlitz eines
                              									Kniehebels, an dessen aufrechtem oberem Ende sich das Quecksilbergefäſs befindet.
                              									Mit der auf- und abgehenden Bewegung des Kolbens wird das Quecksilbergefäſs von der
                              									einen oder anderen Seite in die labile Gleichgewichtslage gehoben und steuert beim
                              									Ueberschlagen nach der entgegengesetzten Seite den Wasserlauf um.