| Titel: | Bestimmung des Ammoniaks im Gaswasser. | 
| Fundstelle: | Band 236, Jahrgang 1880, S. 486 | 
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                        Bestimmung des Ammoniaks im
                           								Gaswasser.
                        Mit einer Abbildung auf Tafel 42.
                        Foster's Bestimmung des Ammoniaks im Gaswasser.
                        
                     
                        
                           Bei der Bestimmung des Ammoniakgehaltes von Gaswasser durch directes Titriren wird
                              									meist zu wenig gefunden, da nur das freie und an Kohlensäure gebundene Ammoniak
                              									gemessen wird, während bei der vorherigen Destillation mit Kali durch theilweise
                              									Zersetzung von Cyan oft zu viel gefunden wird. W.
                                    										Foster empfiehlt nun im Journal für
                                       										Gasbeleuchtung, 1880 S. 45 zu der Bestimmung als Stickstoff mittels
                              									unterbromigsaurem Natron nach der Formel: 2NH3 +
                              									3NaOBr = N2 + 3NaBr + 3H2O den in Fig. 25
                              									Taf. 42 dargestellten Apparat.
                           
                           Zunächst löst man 4g Natron in Wasser zu 10cc auf, fügt 1g
                              									Brom hinzu, schüttelt um und bringt diese Flüssigkeit in die Flasche A. Das an einem Glasstabe hängende kleine Glasgefäſs
                              										a nimmt das zu untersuchende Gaswasser auf. Man
                              									taucht nun den Meſscylinder B so weit in das Wasser des
                              
                              									gröſseren Cylinders, daſs die Flüssigkeit innen und auſsen auf Null steht, und
                              									schlieſst dann den aufgesetzten Gummischlauch o mittels
                              									Quetschhahn oder eingeschobenen Glasstab ab. Durch Auf- und Abheben der Glocke kann
                              									man sich überzeugen, ob der Apparat vollständig dicht schlieſst; ist dies der Fall,
                              									so schüttelt man das Glaskölbchen um, so daſs allmählich das Ammoniakwasser aus dem
                              									aufgehängten Gefäſs herausflieſst und mit der bromirten Lauge zusammenkommt. Da die
                              									Reaction von einem lebhaften Schäumen begleitet ist, so erfordert dieselbe einige
                              									Vorsicht. Nachdem die beiden Flüssigkeiten vollständig gemischt sind und die
                              									Gasentwicklung beendet ist, kann man das Kölbchen erwärmen, um allen noch gelösten
                              									Stickstoff auszutreiben. Man läſst alsdann wieder auf die ursprüngliche Temperatur
                              									abkühlen, liest an dem Meſscylinder das Volumen des entwickelten Stickstoffes ab und
                              									berechnet daraus in bekannter Weise den Ammoniakgehalt unter Berücksichtigung, daſs
                              									mit diesem Verfahren 4 Proc. zu wenig gefunden werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
