| Titel: | Ueber die Untersuchung von Schmierölen; von F. Fischer. | 
| Autor: | F. Fischer | 
| Fundstelle: | Band 236, Jahrgang 1880, S. 487 | 
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                        Ueber die Untersuchung von Schmierölen; von F.
                              								Fischer.
                        Mit einer Abbildung.
                        F. Fischer, über die Untersuchung von Schmierölen.
                        
                     
                        
                           Die verschiedenen Stoffe, welche zum Schmieren von Maschinen verwendet werden, haben
                              									bekanntlich den Zweck, die Reibung möglichst zu vermindern, um dadurch Kraft zu
                              									ersparen und die Abnutzung der reibenden Flächen auf das geringste Maſs zu
                              									beschränken. Das Schmiermittel soll seine Reibung vermindernde Eigenschaften aber
                              									dauernd beibehalten, daher keine die Metalltheile angreifenden Säuren enthalten oder
                              									unter den gegebenen Verhältnissen bilden, noch sich an der Luft verdicken, wie die
                              									trocknenden Oele (Leinöl, Hanföl u.s.w.). Theilweise verseifte Oele (vgl. 1835 58 270. 1860 158 151. 1864 173 299. 1879 232 191) werden
                              									leicht durch Verderben der Schmierdochte lästig.
                           Die bis jetzt am häufigsten angewendeten Schmiermittel sind
                              									Olivenöl und Rüböl (1860 158 149), oft mit Erdöl gemischt
                              									(1866 180 79. 1869 192 * 278),
                              									dann verschiedene andere pflanzliche und thierische Fette, nicht selten mit Graphit
                              									u. dgl. versetzt (vgl. 1874 211 77. 1878 229 200), ferner Harzöl (1880 235 69) und Paraffine (vgl. 1867 186 416. 1871
                              										202 408). In neuerer Zeit werden in fortwährend
                              									steigenden Mengen Erdöle zum Schmieren von Maschinen angewendet (vgl. 1867 183 246. 1868 187 171. 189 83). Die amerikanischen Mineralöle kommen als
                              									sogenannte 
                              									„Lubricating-Oele“ unter der Bezeichnung Globöl, Vulcanöl, Topazöl, Staröl
                              									u.s.w. in den Handel. Breymann und Hübener im Hamburg liefern Valvoline, während in
                              									Süddeutschland häufiger das dunkelbraune, grün fluorescirende, dickflüssige
                              									Smaragdöl, das gelbe, dünnflüssige Opalöl und das schwarzbraune, bei niederer Wärme
                              									butterartige Rubinöl – letzteres ist mit einem Fett gemischt – verwendet zu werden
                              									scheinen. Die Petroffsky'schen russischen Oelwerke
                              									liefern Kaukasine, Ragosine und Comp. in Balachna aus
                              									kaukasischem Erdöl verschiedene Sorten Oleonaphta (vertreten durch Joh. Chr. Stahl in Nürnberg).
                           Die Untersuchung eines Schmiermittel's kann nun einmal den Zweck
                              									haben, den Zusatz eines minderwerthigen Oeles nachzuweisen, dann aber den Werth
                              									eines Oeles als Schmiermittel überhaupt festzustellen.
                           Um zunächst in fetten Oelen Rosmarinöl oder Terpentinöl nachzuweisen, werden sie nach
                              										Burstyn (1874 214 300)
                              									mit Alkohol ausgeschüttelt; letzterer wird abgehoben, destillirt und das Destillat
                              									mit Wasser versetzt, worauf eine Trübung die Gegenwart der ätherischen Oele anzeigt.
                              									Zur Nachweisung von Mineralölen wird, das Oel mit Natronlauge verseift und mit
                              									Aether ausgezogen, welcher beim Verdunsten das Mineralöl zurückläſst (vgl. 1873 207 263). Geiſsler (1879 233 349) läſst das Mineralöl nach dem Verseifen sich an
                              									der Oberfläche sammeln. Thomson (Chemical News, 1878 Bd. 38 8.167) verseift ebenfalls,
                              									versetzt mit Methylalkohol und Natronbicarbonat, fügt Sand hinzu, dampft ein und
                              									zieht mit Benzin aus; das Verfahren ist schwerfällig. E.
                                 										Donath (Prüfung von Schmiermaterialien, 1880
                              									S. 36) kocht 30 Minuten 6 bis 10g der zu
                              									untersuchenden Probe mit 200 bis 300cc Kalilauge
                              									von 1,15 Dichte, fügt kohlensaures Natron, dann Chlorcalciumlösung hinzu, so lange
                              									als noch ein Niederschlag entsteht. Nach dem Erkalten wird dieser abfiltrirt,
                              									ausgewaschen, getrocknet und mit Petroläther ausgezogen. – Da bei einem
                              									Mineralölzusatz meist gröſsere Mengen desselben genommen werden, so genügt das
                              									einfache Verfahren von Geiſsler zur Nachweisung
                              									desselben.
                           Um in einem Mineralöle einen Fettzusatz nachzuweisen, erhitzt man dasselbe mit der
                              									erforderlichen Menge Natronlauge unter Zusatz von Weingeist bis zur vollendeten
                              									Verseifung, verdampft den Weingeist, nimmt mit Wasser auf, filtrirt und säuert
                              									schwach mit verdünnter Salzsäure an. Die Fettsäuren scheiden sich aus, die
                              									Flüssigkeit gibt nach vorsichtigem Verdampfen die bekannten Reactionen auf Glycerin.
                              									Die Gegenwart von Harz kann nach Donath (1872 205 131) wie beim Bienenwachs durch Salpetersäure erkannt
                              									werden, während eine quantitative Bestimmung desselben noch nicht sicher auszuführen
                              									ist (vgl. Schmiermaterialien, S. 32). Von anderer Seite
                              										(Pharmaceutische Centralhalle, 1880 Bd. 20 8. 446)
                              									wird vorgeschlagen, bei gleichzeitigem Vorhandensein von Fett und Harz die nach dem
                              									Verseifen und Ansäuern
                              									ausgeschiedene Masse auszuwaschen, dann mit Wasser und Natriumbicarbonat auf 50 bis
                              									60° zu erwärmen; die Fettsäuren lösen sich, die Harzsäuren bleiben zurück. Ein
                              									Fettzusatz verräth sich ferner durch den Geruch nach Acroleïn beim Erhitzen.
                           Um trocknende Oele von den nicht trocknenden zu unterscheiden und eine Verfälschung
                              									mit ersteren nachzuweisen, versetzt Poutet (1841 80 50) das Oel mit einer kalt hergestellten Lösung von
                              									Quecksilber in Salpetersäure, Boudet (1841 80 57), Wimmer (1851 122 435. 1863 167 77) und Kopp (1865 217 343) mit
                              									Salpetrigsäure haltiger Salpetersäure; die nicht trocknenden Oele erstarren durch
                              									Ueberführung des Oleïns in Elaïdin, die trocknenden Oele erstarren nicht, verhindern
                              									aber nur, wenn sie in gröſserer Menge zugegen sind, das Erstarren der Schmieröle, so
                              									daſs ein geringer Zusatz derselben hierdurch nicht wohl nachweisbar ist. Zur
                              									Nachweisung der Oele von Cruciferen benutzen Mailho
                              									(1855 137 306) und F.
                                 										Schneider (1861 161 465) die Heparreaction,
                              									welche diese nach der Behandlung mit Kali, oder in ätherischer Lösung mit
                              									Silbernitrat geben.
                           Zur Unterscheidung der fetten Oele ist ferner vorgeschlagen, Farbe und Geruch zu
                              									beachten, welcher nach Heydenreich (1842 85 57) namentlich beim Erwärmen hervortritt und zuweilen
                              									auf einen stattgefundenen Zusatz hinweist. Die Beobachtung der Figuren, welche die
                              									fetten Oele nach Tomlisson (1864 174 232) auf Wasser bilden, gibt keine brauchbaren Anhaltspunkte.
                           Zur Nachweisung von Zusätzen anderer Oele wurde bereits von Heydenreich (1842 85 62) die Bestimmung des
                              									specifischen Gewichtes empfohlen. Violet (1829 34 238), Laurot (1843 87 48. 1846 99 192), Gobley (1844 91 384), Lefebvre (1845 96 225), Lüdersdorff (1849 113 77),
                              										C. Fischer (1870 196
                              									255), Estcourt (1877 223
                              									550) und Pichon (1878 229
                              									390) führen diese Bestimmung mit mehr oder weniger abgeänderten Senkwagen aus.
                           Hager (Pharmaceutische
                                 										Centralhalle, 1880 Bd. 20 S. 132) empfiehlt die schon von R. Wagner (1867 185 72)
                              									angewendete Schwimmmethode für starre Fette in folgender Weise auszuführen:
                           Man schmilzt bei einer 100° nicht übersteigenden Temperatur,
                              									erwärmt die Ausguſsstheile des Gefäſses und tropft nun das flüssige Fett auf eine
                              									etwa 1,5 bis 2cm hohe Schicht kalten (60 bis 90
                              									procentigen) Weingeistes, welcher sich in einer gläsernen Schale mit vollkommen
                              									ebenem Boden befindet. Jeden Tropfen läſst man aus einer Höhe von 2 bis 3cm an einer anderen Stelle in den Weingeist
                              									einfallen. Talg, Butter u. dgl. erstarren am Grunde des Weingeistes in Form völlig
                              									runder Kugeln, die bei geschickter Tröpfelung sogar alle von gleicher Gröſse sind.
                              									Mittels eines Löffelchens gibt man die erstarrten Tropfen noch weingeistfeucht in
                              									die Flüssigkeit, in welcher die Schwimmprobe zur Ausführung kommt und welche je nach
                              									Umständen aus Weingeist, Wasser oder Glycerin besteht. Zu beachten ist, daſs man dem
                              									Weingeist, wenn es sein kann, nicht Wasser, sondern stark verdünnten Weingeist, dem
                              									Glycerin auch ein mit Wasser verdünntes Glycerin zusetzen und die Mischung durch
                              									sanfte Bewegung ermöglichen soll, um das Entstehen von Luftbläschen zu verhindern. Das Gefäſs, in
                              									welchem die Schwimmprobe ausgeführt wird, ist ein 6 bis 7cm hohes und gegen 4crn weites cylindrisches Pulverglas. Man mischt nun die eine oder die
                              									andere der Flüssigkeiten hinzu, bis der Körper in der zu drehender Bewegung
                              									veranlaſsten Flüssigkeit auch eine rotirende Bewegung in derselben Ebene zu erkennen
                              									gibt und nicht das Bestreben zeigt, einer nach unten oder nach oben verlaufenden
                              									Schraubenlinie zu folgen. Von Harzen, welche über 90° schmelzen, sollen durch
                              									sanften Schlag kleine, glatte Sprengstücke abgetrennt werden, welche man schwimmen
                              									läſst. Sobald die richtige, dem specifischen Gewichte des zu wägenden Körpers
                              									entsprechende Mischung erreicht ist, gieſst man sie durch ein Bäuschchen grober
                              									Glaswolle, welches sich in einem Trichter befindet, ab und bestimmt das specifische
                              									Gewicht des Filtrates.
                           Für leichter flüssige Oele ist die Mohr'sche Wage, für zähflüssige die Bestimmung
                              									mittels Pyknometer allen andern vorzuziehen; die von Gintl (1869 194 * 42) vorgeschlagene Form
                              									desselben ist hierzu sehr bequem. Zu berücksichtigen ist jedoch bei allen diesen
                              									Bestimmungen die genaue Einhaltung einer bestimmten Temperatur, da die Oele groſse
                              									Ausdehnungscoefficienten haben. Nach W. J. Marek (Carl's Repertorium, 1880 S. 119) haben die im Handel
                              									vorkommenden Mineralöle (Erdöl, Benzin, Paraffinöl aus Bergwachs) bei gleichem
                              									specifischem Gewicht auch gleiche Ausdehnung:
                           
                              
                                 Spec. Gew.bei 0°
                                 Zunahme des spec. Gew.für 1° zwischen 0° u.
                                    											25°
                                 Mittlere Ausdehnungfür 1° zwischen 0 u.
                                    											25°
                                 
                              
                                 0,65
                                 – 0,0009833
                                 + 0,001572
                                 
                              
                                 0,70
                                 – 0,0008813
                                     0,001300
                                 
                              
                                 0,75
                                 – 0,0007976
                                     0,001092
                                 
                              
                                 0,80
                                 – 0,0007322
                                     0,000937
                                 
                              
                                 0,85
                                 – 0,0006851
                                     0,000823
                                 
                              
                                 0,90
                                 – 0,0006563
                                      0,000743.
                                 
                              
                           Donny (1864 174 78) färbt das
                              									zu untersuchende Oel mit Alkanna und läſst einen Tropfen desselben in ein anerkannt
                              									reines Oel fallen. Aus der Bewegung des Tropfens erkennt man, ob die Oele
                              									verschiedenes specifisches Gewicht haben. Nach Merz
                              									(1875 218 530) erkennt man die verschiedene
                              									Beschaffenheit zweier Oele durch das sogen. Schlieren beim Mischen. – Immerhin wird
                              									man durch die Bestimmung des specifischen Gewichtes nur grobe Verfälschungen
                              									nachweisen können.
                           Zur Bestimmung des Schmelzpunktes der festen Fette saugt man das
                              									geschmolzene Fett in Haarröhrchen auf, läſst völlig erstarren, was oft mehrere Tage
                              									erfordert, und verbindet das Röhrchen mittels eines kurzen Gummischlauches mit dem
                              									Quecksilbergefäſs eines Thermometers. Nun taucht man diese Vorrichtung in ein
                              									Becherglas mit Wasser, erwärmt langsam unter fortwährendem Umrühren mit dem
                              									Thermometer und beobachtet die Temperatur, bei welcher das Fett durchsichtig wird.
                              										Pohl (1855 135 141)
                              									überzieht die Thermometerkugel mit Fett, taucht in langsam erwärmtes Wasser und
                              									nimmt die Temperatur als Schmelzpunkt an, bei welcher sich das Fett ablöst (vgl.
                              									1879 233 173). Bouis senkt
                              									ein an beiden Seiten offenes Röhrchen mit Fett in Wasser und beobachtet die
                              									Temperatur, bei welcher das geschmolzene Fett von dem Wasser nach oben getrieben
                              									wird. Wimmel
                              									(1868 188 421. 1871 200 495) zeigt,
                              									daſs einige Fette erst mehrere Grade über ihren Schmelzpunkt durchsichtig werden,
                              									daſs demnach die genannten Schmelzpunktbestimmungen nur bei groſser Vorsicht
                              									übereinstimmende Resultate geben. Rüdorff (1870 198 531) senkt das Thermometer in das Fett selbst und
                              									bezeichnet als Schmelzpunkt diejenige Temperatur, bei welcher Wärme latent wird, und
                              									als Erstarrungspunkt die höchste Temperatur, bei welcher die latente Wärme frei
                              									wird. Löwe (1871 201 * 250)
                              									taucht einen mit dem zu untersuchenden Fett überzogenen dicken Platindraht in das
                              									langsam erwärmte Quecksilberbad, welches nüt dem positiven Pole eines galvanischen
                              									Elementes verbunden ist, während der Platindraht mit dem negativen Pole in leitender
                              									Verbindung steht. Sobald das Fett schmilzt, wird es nach oben getrieben, dadurch die
                              									leitende Verbindung hergestellt, und durch den Strom eine Glocke in Bewegung
                              									gesetzt. C. H. Wolff (1875 217 411. 1876 220 * 529) zeigt, daſs dieses
                              									Verfahren bei Anwendung eines feinen Platindrahtes sehr genaue Resultate gibt. Redwood (Pharmaceutische
                                 										Zeitschrift für Ruſsland, Bd. 16 S. 264) gieſst in ein kleines Becherglas
                              									etwa 3cm hoch Quecksilber, hängt es in ein
                              									gröſseres Becherglas und gibt dann in letzteres so viel Wasser, daſs es etwa 3cm höher steht als das Quecksilber im kleineren
                              									Glase. Der so vorgerichtete Apparat wird zur Erwärmung in ein leeres Wasserbad
                              									gestellt. Auf das Quecksilber bringt man mittels eines abgerundeten Glasstabes einen
                              									möglichst kleinen Tropfen des geschmolzenen Fettes, welcher alsbald erstarrt; dann
                              									wird heiſses Wasser in das Wasserbad gegossen, dessen Wärme sich dem Quecksilber,
                              									einem in demselben befindlichen Thermometer und dem Fett mittheilt, und zwar so
                              									langsam, daſs man genau ablesen kann. Wenn der Fetttropfen anfängt, halb
                              									durchsichtig zu werden, bringt man das Thermometer demselben ganz nahe. Das
                              									schmelzende Fett flieſst in die Rille, welche durch die Abstoſsung des Quecksilbers
                              									entsteht, und in diesem Augenblicke liest man ab.
                           Mehr für die Beurtheilung der Brauchbarkeit eines Oeles für einen
                              									bestimmten Zweck als für die Auffindung fremder Zusätze (vgl. 1840 77 350) kommt der Erstarrungspunkt in Frage. Zur
                              									Bestimmung desselben taucht man ein mit dem zu untersuchenden Oele fast gefülltes
                              									Reagenzglas mit eingesenktem Thermometer in ein weiteres Glas mit gesättigter
                              									Kochsalzlösung oder Spiritus, welches in einer Eismischung steht. Der
                              									Erstarrungspunkt wird abgelesen, wenn das Thermometer nicht mehr bewegt werden kann.
                              									– Da die Schmieröle durchweg Gemische verschiedener chemischer Verbindungen sind, so
                              									kann von einem bestimmten Siedepunkte derselben nicht wohl die Rede sein. Fette Oele
                              									werden überdies beim Erhitzen zersetzt (vgl. 1855 137
                              									228).
                           Das schon von Rousseau (1824 14 * 360) angegebene, nach den Versuchen von Soubeiran und Blondeau (1841 80 47) aber keineswegs empfehlenswerthe Diagometer zur
                              									Bestimmung des elektrischen Leitungswiderstandes der Oele, um hieraus auf die
                              									Reinheit derselben schlieſsen zu können, soll nach Angabe von Ricco (Scientific
                                 										American, 1878 Bd. 39 S. 185) neuerdings von Palmieri erfunden sein, eine Angabe, welche wohl nicht richtig ist; Oele
                              									und Oelgemische sollen um so besser sein, je gröſser ihr Widerstand ist. J. Müller (1870 198 530)
                              									untersuchte die Oele dagegen spectralanalytisch.
                           Davidson (1840 77 352) und
                              										Jüngst (1861 161 308)
                              									schütteln die Oele mit Alkohol; nur für die Nachweisung von Harzöl, welches sich in
                              									20 Th. Alkohol löst, ist dieses Verfahren brauchbar, sowie für die Auffindung freier
                              									Säuren.
                           Von sonstigen Vorschlägen, die Verfälschung von Oelen
                              									nachzuweisen, mögen folgende kurz erwähnt werden. Faure
                              									(1841 80 59) benutzt das Verhalten der Oele gegen
                              									Ammoniak, Nickles (1866 180
                              									392) gegen Kalk, Calvert (1854 132 282), Gläſsner (Chemisches Centralblatte 1873 S. 57) und Brenken (Zeitschrift für analytische Chemie,
                              									1879 S. 546) gegen Natronlauge und verschiedene Säuren. Maumené (1852 126 204) und Fehling (1853 129 53) beobachten die Wärmeerscheinungen
                              									beim Vermischen mit Schwefelsäure, Heydenreich (1842 85
                              									57) die Farbenveränderungen beim Vermischen mit Schwefelsäure, Penot (1842 85 64) und Lailler (1866 181 79) mit
                              									Chromsäure, Behrens (1854 131 50) und Bieber (1878 229 390) mit Schwefelsäure und Salpetersäure, Hauchecorne (1863 169 79.
                              									1864 172 398) mit Wasserstoffsuperoxyd oder
                              									Salpetersäure, während Faure Chlor einleitet und Cailletet Brom hinzufügt. Bei der Veränderlichkeit des
                              									Verhaltens der einzelnen Oele, je nachdem sie mehr oder weniger Schleim,
                              									Eiweiſsstoffe u. dgl. enthalten, frisch oder alt sind, zeigen sich diese Reactionen
                              									bei derselben Oelart nicht immer gleich und ist daher ihre Untersuchung auf
                              									Verfälschung mit anderen Oelen bis jetzt immerhin noch eine nicht sicher zu lösende
                              									Aufgabe.
                           Wichtig für die Beurtheilung eines Schmieröles ist die
                              									Untersuchung auf ihren Gehalt an freien Säuren. Zur qualitativen Prüfung empfiehlt
                              										Wiederhold (1877 226
                              									307) Kupferasche. Das Verfahren läſst zuweilen selbst bei 3 bis 4 Proc. freien
                              									Fettsäuren im Stich. Laugier verwendet mit
                              									Traubenzucker gefälltes Kupferoxydul, Merz (1877 226 309) erwärmtes Zinkblech. Rümpler (1870 195 204) schüttelt mit
                              									Sodalösung; dieselbe scheidet sich aus Säure freien Oelen klar ab. Hager (Pharmaceutische
                                 										Centralhalle, 1879 Bd. 19 S. 433) verwendet in gleicher Weise das 4 fache
                              									Volumen einer 5 procentigen Natriumbicarbonatlösung. Donath (Schmiermaterialien, S. 17) schüttelt
                              									mit Weingeist aus und fügt etwas essigsaures Blei hinzu; Fettsäuren geben
                              									Bleiseife-Niederschlag. Da wohl kaum ein von Säure völlig freies Schmieröl (von den
                              									feinsten abgesehen) im Handel vorkommt, so haben diese qualitative Prüfungen wenig Bedeutung. Zur
                              									quantitativen Bestimmung werden nach Hager 100g Schmieröl mit 200cc einer lauwarmen, 10 procentigen Natriumbicarbonatlösung unter häufigem
                              									Schütteln 4 bis 5 Stunden bei etwa 40° behandelt. Nun gibt man 100g Alkohol hinzu, filtrirt nach einer Stunde,
                              									wäscht das Filter mit 45 procentigem Weingeist nach, verdampft den Alkohol, säuert
                              									mit Schwefelsäure an und sammelt die ausgeschiedenen Fettsäuren. Dieses Verfahren
                              									ist zwar besser als das von Laugier (1878 230 430) mit Soda, vorzuziehen ist aber die volumetrische
                              									Bestimmung. Burstyn (1873 208 151) verwendet hierzu den getrennten alkoholischen Auszug, Merz (1877 226 308) titrirt
                              									direct das Gemisch von Oel und Weingeist, Geiſsler
                              									(1878 227 92) löst das Oel in Aether. Letztere beiden
                              									Verfahren sind die besten; weniger gut ist der Vorschlag von Laugier (1878 230 430), den alkoholischen
                              									Auszug zu verdampfen, und von Burstyn (1875 217
                              									314. 432) das specifische Gewicht desselben zu
                              									bestimmen.
                           Entscheidend für die Verwendung eines Schmieröles ist seine
                              									Fähigkeit, die Reibung zu vermindern. Apparate zur directen Bestimmung dieser
                              									Eigenschaft sind angegeben von Mac Naught (1838 70 * 108. 1858 148 * 189),
                              									verbessert von Duske (1862 164 * 18), von Thomas (1849 113 * 102), Hirn (1855 136 * 405), Desbordes (1855
                              										138 407), Waltjen (1861
                              										161 * 248. 1870 197 389),
                              										Weber (1871 201 370),
                              										Thurston (1873 209 * 411. 1875 225 * 538), Napier (1875 218 * 289), Ingram und Stapfer (1877 225
                              									* 537), Deprez und Napoli
                              									(1877 226 * 30) und Regray
                              									(1879 231 * 496), während G.
                                 										Dollfus (1859 151 231) dynamometrische Versuche
                              									an Spinnmaschinen anstellte, welche mit verschiedenen Oelen geschmiert wurden.
                           Mit dem neueren Apparate von Thurston führten vor
                              									einiger Zeit F. Frese, Borchers und der Verfasser
                              									mehrere Versuchsreihen mit deutschen und amerikanischen Mineralölen im Vergleich zu
                              									fetten Oelen aus. Bei den in folgender Tabelle zusammengestellten Versuchen
                           
                              
                                 Untersuchtes Oel
                                 Versuchsdauer
                                 Umdrehungen
                                 Zeigerausschlag
                                 Temperatur F.
                                 Reibungs-coefficient
                                 
                              
                                 Gesammt
                                 Für 1 Minuto
                                 Geringster
                                 Gröſseter
                                 Mittel
                                 Anfangs
                                 Ende
                                 MittlereZunahne
                                 
                              
                                 Rohöl (Deutsches Schmieröl)
                                 151512
                                 818079708010
                                 545,3531,3667,5
                                   9,3  8,5  9,67
                                 13,213,011,3
                                 10,4410,8610,2
                                 87°8793
                                 124°117127
                                 2,472,002,83
                                 0,100
                                 
                              
                                 Valvoline, bestes amerikan.        Maschinenöl
                                 2013
                                 101808150
                                 509,0626,9
                                 10,0  9,4
                                 12,714,8
                                 10,7610,92
                                 9090
                                 125128
                                 1,752,92
                                 0,103
                                 
                              
                                 Feinstes Knochenöl
                                 15
                                 8890
                                 592,7
                                   8
                                 13,75
                                   9,57
                                 55
                                 104
                                 3,27
                                 0,091
                                 
                              
                                 Baumöl (Provenceröl)
                                 15
                                 7530
                                 502,0
                                   9,5
                                 13,0
                                 10,79
                                 84
                                 116
                                 2,13
                                 0103
                                 
                              
                                 Rüböl
                                 17
                                 9000
                                 529,4
                                 10,0
                                 17,5
                                 15,3
                                 87
                                 135
                                 2,82
                                 0,146
                                 
                              
                           Der Reibungscoefficient ist der Quotient aus Zeigerausschlag
                              									durch Zapfendruck wurde
                              									jedesmal genau 0cc,18 Oel auf den Zapfen gebracht,
                              									der Zapfendruck auf 1 Quadratzoll betrug 48 Pfund engl. (3k,375 auf 1qc),
                              									der Gesammtdruck 105 Pfund, die Anfangstemperatur des Zapfens 55 bis 93° F. oder
                              									12,8 bis 33,9° C. Bei 1800 bis 2100 Umdrehungen stellte sich das deutsche Mineralöl
                              									(von Oedese) noch günstiger gegen die übrigen Oele, während das feine Uhrenöl dann
                              									wesentlich zurücktrat. Immerhin bestätigen diese wenigen Versuche die schon von Dollfus (1859 153 231)
                              									gemachte Beobachtung, daſs gutes Mineralöl die Zapfen kühler hält und die Reibung
                              									besser und anhaltender vermindert als Baumöl und Rüböl.
                           Solche Reibungsversuche sind aber nur dann praktisch maſsgebend,
                              									wenn sie unter denselben Verhältnissen gemacht werden, unter denen die Oele später
                              									wirklich gebraucht werden sollen. Die Schmiermittel wirken eben nur dadurch Reibung
                              									vermindernd, daſs sie eine Schicht zwischen den bewegten Flächen bilden und dadurch
                              									die unmittelbare Berührung derselben hindern. Die Reibung muſs somit um so geringer
                              									werden, je leichter die einzelnen Molecüle des Schmiermittels gegen einander
                              									beweglich sind. Bei stärkerem Druck wird jedoch das leichtflüssige Oel zur Seite
                              									gepreſst, bei groſser Umdrehungsgeschwindigkeit auch wohl fortgeschleudert, so daſs
                              									sich die reibenden Flächen nun doch berühren. Für starken Druck soll demnach ein
                              									zähflüssiges, für schwachen Druck ein leichtflüssiges Oel gewählt werden, so daſs
                              									für schwere Maschinen ein anderes Oel verwendet werden sollte als für leichte, für
                              									niedere Temperaturen ein anderes als in der Wärme, welche die Oele dünnflüssiger
                              									macht. Für jeden bestimmten Zweck soll man daher ein
                                 										besonders dazu geeignetes Schmieröl auswählen.
                           Bei der Untersuchung eines Oeles ist es somit wichtig den Flüssigkeitsgrad desselben
                              									bei verschiedenen Temperaturen zu bestimmen. Nasmyth
                              									(1851 119 73) läſst die Oele auf einer 2m langen, wenig geneigten Eisenplatte
                              									herunterflieſsen, um so gleichzeitig Anhaltspunkte für die Oxydationsfähigkeit der
                              									Oele zu gewinnen. Bailey (Praktischer Maschinenconstructeur, 1878 * S. 392) verwendet in ähnlicher
                              									Weise eine schräg liegende, erwärmte Glasplatte. A.
                                 										Vogel (1863 168 * 267) und Golemann (1873 210 * 204)
                              									bestimmen die Ausfluſsgeschwindigkeiten. Die von ihnen angegebenen Apparate haben
                              									aber den Fehler, daſs die Ausfluſsspitzen nur bei Versuchen mit Zimmertemperatur die
                              									Wärme des Oeles selbst haben, daſs somit keine übereinstimmenden Resultate damit
                              									erzielt werden können. Ich habe mir daher den in nachstehendem Holzschnitt in ⅓ n.
                              									Gr. abgebildeten Apparat (dessen Füſse in der Figur weggelassen sind) anfertigen
                              									lassen.
                           Das Ausfluſsrohr des Kupfercylinders A besteht aus einem
                              										1mm,2 weiten und 5mm langen Platinröhrchen, welches von einem dickeren Kupferrohr a eingeschlossen ist. Dasselbe ist oben trichterförmig
                              										erweitert und kann
                              									durch den Kegel c geschlossen werden, dessen Stiel in
                              									einer mit 3 Armen o am Gefäſse A befestigten Führung auf und ab geschoben werden kann. Das innere Gefäſs
                              										A ist durch 3 Blechstreifen e mit dem äuſseren B verbunden, welches auf
                              									drei 11cm hohen Füſsen ruht. Beim Gebrauch wird
                              									das Gefäſs A bis zu einer Marke mit 65cc des zu prüfenden Oeles gefüllt, das Gefäſs B mit kaltem oder erwärmtem Wasser gefüllt und das Oel
                              									mit einem empfindlichen Thermometer umgerührt, bis es, wie auch das äuſsere Wasser,
                              									die gewünschte Temperatur hat. Nun wird ein 50cc
                              									Fläschchen mit engem Halse unter die Ausfluſsöffnung gestellt, der Stopfen c gehoben und die Zeit bestimmt, bis zu welcher genau
                              										50cc ausgeflossen sind. Das aus dem Gefäſs B heraussagende Ende des Rohres ist erweitert, der die
                              									Ausfluſsgeschwindigkeit bedingende cylindrische Theil desselben hat daher dieselbe
                              									Temperatur wie die Versuchsflüssigkeit, so daſs man mit dem kleinen Apparate
                              									durchaus übereinstimmende Angaben erhält.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 236, S. 495
                              
                           Zu der Tabelle S. 496 ist noch zu bemerken, daſs das specifische Gewicht mittels des
                              									Pyknometers bestimmt wurde. Beim Schütteln von 5cc
                              									Oel mit 5cc Wasser scheidet sich letzteres farblos
                              									und klar wieder ab, wenn die Oele rein sind. Werden 5cc Oel mit 5cc Kalilauge von 1,35 sp. G.
                              									geschüttelt und erwärmt, so scheidet sich die Lauge aus reinen Mineralölen leicht
                              									und farblos wieder ab; bei mangelhaft gereinigten Theerölen wird sie dunkel, während
                              									fette Oele verseifen. Werden 5cc Schwefelsäure von
                              									1,6 sp. G. mit 5cc Oel geschüttelt und auf etwa
                              									80° erwärmt, so scheidet sich die Säure aus reinen Mineralölen nur wenig oder gar
                              									nicht gefärbt ab; dunklere Färbung deutet auf mangelhafte Reinigung, bei Fetten auf
                              									Schleim u. dgl. Es wurden ferner 5cc Oel mit 5cc concentrirter Salpetersäure in Reagenzgläschen
                              									bei 20° Anfangstemperatur stark geschüttelt; zugleich wurde die Temperatur mit einem
                              									sehr empfindlichen Thermometer bestimmt. Bei gereinigten Mineralölen steigt die
                              									Temperatur nur 2 bis 3°, bei ungereinigten bis 12°, bei Braunkohlentheeröl aber fast
                              									46°, so daſs dieses Verhalten zur Auffindung des Braunkohlentheeröles mit verwendet
                              									werden kann. Die beiden letzten Spalten enthalten die Zeit in Secunden, welche
                              									erforderlich ist zum Ausflieſsen von 50cc Oel aus
                              									dem beschriebenen Apparat; destillirtes Wasser gebrauchte hierzu 38 und 25
                              									Secunden.
                           Diese Versuche zeigen, daſs die in Nordwestdeutschland
                              									vorkommenden rohen Erdöle vortreffliche Schmieröle sind, die den amerikanischen und
                              									kaukasischen mindestens gleich gestellt werden müssen. Das Oel von Steinvörde und
                              									Wietze erweist sich als Cylinder, das von
                           
                           
                              
                                 
                                 UrsprünglichesFarbe
                                 Spec.Gewichtbei 15°
                                 Mit Wassergeschüttelt
                                 Mit Kaliaugegeschüttelt
                                 Mit Schwefelsäuregeschüttelt
                                 Salpeter-säureTemperatur-zunahme
                                 Ausfluſszeit
                                 
                              
                                 bei 10°
                                 bei 40°
                                 
                              
                                 Wasser
                                 –
                                 1,000
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 38 Sec.
                                 25 Sec.
                                 
                              
                                 Erdöl von Steinwörde
                                 dunkelbraun
                                 0,9401
                                 farblos
                                 gelb
                                 gelb
                                     5,4°
                                 Unbestimmbar
                                 1465
                                 
                              
                                 Desgl. von Wietze
                                 dunkelbraun
                                 0,9460
                                 schwach trübe
                                 gelb
                                 gelb
                                   8,2
                                 11450
                                 1175
                                 
                              
                                 Desgl. von Hölle bei Heide
                                 dunkelbraun
                                 0,9395
                                 farblos, klar
                                 farblos
                                 gelbl. getrübt
                                 12,1
                                     480
                                   596
                                 
                              
                                 Desgl. von Oedese
                                 braun
                                 0,9089
                                 desgleichen
                                 farblos
                                 fast farblos
                                   4,8
                                   1335
                                   202
                                 
                              
                                 Desgl. von Sehnde
                                 dunkelbraun
                                 0,8498
                                 desgleichen
                                 desgleichen
                                 gelb
                                 10,9
                                       79
                                     43
                                 
                              
                                 Valvoline
                                 feinstes SpindelölAmber Spindelöl.feinst.
                                    											MaschinenölCylinderöl
                                 schwach gelborgangegelb, grün-lich
                                    											fluorescirendbraun, grünblaufluorescirentdesgleichen
                                 0,87000,86980,87970,8904
                                 desgleichendesgleichendesgleichendesgleichen
                                 desgleichendesgleichendesgleichendesgleichen
                                 schwach gelbgelblich, Oeldunklergelb,
                                    											Oeldunklerdesgleichen
                                   0,7  1,3  2,7  2,6
                                     465    472  269512060
                                   118  120  3681090
                                 
                              
                                 Braunkohlentheeröl
                                 braun
                                 0,8911
                                 desgleichen
                                 gelb, Oel dunkl.
                                 schwarzbraun
                                 45,6
                                       71
                                     42
                                 
                              
                                 Rüböl
                                 hellbraungelb
                                 0,9169
                                 schwach trübe
                                 verseift
                                 grünl, Oel grünbl.
                                   2,5
                                     615
                                   191
                                 
                              
                                 Olivenöl (Baumöl)
                                 hellgelb
                                 0,9178
                                 farblos
                                 desgleichen
                                 gelblich
                                   1,6
                                     605
                                   168
                                 
                              
                           Hölle für besonders schwere, das von Oedese für mittelschwere
                              									und leichte Maschinen, während das Sehnder Oel wohl erst destillirt werden muſs.
                              									Sämmtliche Oele sind völlig frei von Säuren, so daſs Metalle selbst nach Monate
                              									langem Stehen an der Luft in keiner Weise angegriffen werden.
                           Das Oel von Oedese, welches ich im vorigen Herbste der Quelle selbst entnommen habe,
                              									entwickelt erst bei 78° Spuren entzündlicher Dämpfe, fängt aber erst bei 260° selbst
                              									an zu brennen, ist daher völlig gefahrlos. Bei der fractionirten Destillation gingen
                              									über:
                           
                              
                                 bis
                                 220°
                                   2,1 Proc.
                                 
                              
                                 
                                 300
                                 13,5
                                 
                              
                                 
                                 350
                                 64,3
                                 
                              
                                 
                                 Rest
                                 19,4
                                 
                              
                                 
                                 
                                 –––––
                                 
                              
                                 
                                 
                                 99,3 Proc.
                                 
                              
                           Das Rohöl erstarrt noch nicht bei –22°, während
                              									Valvoline-Maschinenöl bei –14° erstarrt. Mit concentrirter Schwefelsäure
                              									geschüttelt, scheidet sich eine schwarze, sehr zähe Masse ab, während das Oel nur
                              									schwach gelbbraun wird und dünnflüssiger ist als das Rohöl. Durch Schütteln mit
                              									einer Chlorkalklösung kann es noch heller und weniger riechend erhalten werden (vgl.
                              									1859 154 317). In Benzin ist es ohne Rückstand löslich.
                           Es ist bemerkenswerth, daſs 1l des mit dem Oele aus
                              									dem Bohrloche bei Oedese geförderten Wassers enthält:
                           
                           
                              
                                 
                                 3g,011 Chlornatrium
                                 
                                 
                              
                                 
                                 0g,460 kohlensaures Calcium0g,289 kohlensaures Magnesium
                                 als Bicarbonate
                                 
                              
                                 
                                 Spuren von Schwefelsäure, Kieselsäure und Organischem
                                 
                              
                                 
                                 –––––
                                 
                                 
                              
                                 Zusammen:
                                 3g,820 Rückstand.
                                 
                                 
                              
                           Dieses Kochsalz-Vorkommen deutet auf gröſsere Oelvorräthe, so
                              									daſs Aussicht vorhanden ist, daſs die Erdölquellen Nordwestdeutschlands in kurzer
                              									Zeit ganz Deutschland mit vorzüglichen Schmierölen versorgen werden, welche weder
                              									verharzen, noch säuern wie die Fette.