| Titel: | Apparate zur Herstellung von Ozon und Sauerstoff. | 
| Fundstelle: | Band 246, Jahrgang 1882, S. 24 | 
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                        Apparate zur Herstellung von Ozon und
                           								Sauerstoff.
                        Patentklasse 12. Mit Abbildungen auf Tafel 3.
                        Apparate zur Herstellung von Ozon und Sauerstoff.
                        
                     
                        
                           Zur Darstellung von Ozon verwendet E. Hagen in Ealing, Middlesex (*D. R. P. Nr. 18723 vom
                              									30. August 1881) ein mit angesäuertem Wasser gefülltes Gefäſs A (Fig. 9 Taf.
                              									3), in welches zwei cylindrische Gefäſse B und in
                              									diesen wieder engere Behälter b hängen. Letztere sind
                              									ebenfalls mit angesäuertem Wasser gefüllt, in welches die eine Elektrode e einer Elektricitätsquelle taucht, während die andere
                              									in das im Gefäſs A befindliche Wasser reicht. Die
                              									ringförmigen Zwischenräume zwischen B und b werden luftleer gemacht, dann wird von a aus durch diese und das sie verbindende Rohr c Sauerstoff unter sehr geringem Druck geleitet,
                              									welcher angeblich rasch und 5 bis 10 mal stärker ozonisirt, als bislang möglich war,
                              									durch Rohr n entweicht.
                           C. Arnold in New-York (*D. R. P. Nr. 15678 vom 20.
                              									Januar 1881) bringt in eine Schale B (Fig. 10
                              									Taf. 3) aus glasirtem Steingut kleine Gefäſse e mit
                              									Phosphorstücken c, welche theilweise mit Wasser bedeckt
                              									werden. Auf die Schale B wird luftdicht eine Glocke G aus unglasirtem Thon aufgesetzt, welche oben ein
                              									Glimmerfenster n hat. Die Porosität der Glocke soll den
                              									Eintritt der Luft und den Austritt des gebildeten Ozons ermöglichen, während sich
                              									die Oxydationsprodukte des Phosphors in dem Wasser der Schale B lösen.
                           P. Margis in Paris (*D. R. P. Nr. 17981 vom 7. August
                              									1881) will Sauerstoff durch Dialyse der atmosphärischen
                                 										Luft herstellen, indem er die Luft wiederholt durch eine Kautschukmembran
                              									hindurchsaugt. Zur Herstellung derselben wird Taffet in eine Lösung getaucht aus 400
                              									Th. Schwefelkohlenstoff oder Petroleumäther, 20 Th. Weingeist, 10 Th. Aether und 50
                              									Th. Kautschuk. Ein aus dem so mit einer sehr dünnen Kautschukschicht bedeckten
                              									Taffet hergestellter Sack a (Fig. 11
                              									Taf. 3) wird durch ein inneres Gerippe von galvanisirtem Eisen gehalten und steckt
                              									in einer Trommel b von Eisenblech, deren Böden aus
                              									Drahtgewebe c bestehen, so daſs die Luft frei den Sack
                              									umspülen kann. Die durch eine innere steife Spirale gehaltene Kautschukröhre d verbindet den Sack a mit
                              									dem Dampfstrahlgebläse eg.
                           In Folge dieser Anordnung wird die äuſsere Luft durch den Taffet hindurchgesaugt. Da
                              									aber der Sauerstoff rascher durch die Kautschukschicht hindurchgeht als der
                              									Stickstoff, so wird die durchziehende Luft reicher an Sauerstoff als die
                              									atmosphärische Luft und enthält etwa 40 Proc. Sauerstoff und 60 Proc.
                              									Stickstoff.
                           
                           Der Dampf und die an Sauerstoff reichere Luft werden in den Kühlapparat h gedrückt, wo sich der Dampf in der Trommel i niederschlägt, während das gasförmige Gemenge durch
                              									ein oberes Knierohr k entweicht und in den zweiten
                              									Apparat l tritt. Derselbe besteht aus einer
                              									geschlossenen Trommel von Eisenblech, welche ebenfalls einen Taffetsack m enthält. Der hier zurückbleibende, nur wenig
                              									Sauerstoff enthaltene Stickstoff entweicht durch Rohr o, welches zur Druckregulirung in das Wassergefäſs p taucht. Die mittels des zweiten Gebläses e
                              									durch den Sack m gesaugte Luft enthält bereits etwa 60
                              									Proc. und nach nochmaliger gleicher Behandlung etwa 80 Proc. Sauerstoff. Wird dieses
                              									Gasgemenge abermals durch einen solchen Apparat gesaugt, so soll der
                              									Sauerstoffgehalt auf 95 Proc. steigen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
