| Titel: | Rotirende Maschine von Daniel Gallafent in Woolwich (England). | 
| Autor: | S–n. | 
| Fundstelle: | Band 246, Jahrgang 1882, S. 207 | 
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                        Rotirende Maschine von Daniel Gallafent in
                           								Woolwich (England).
                        Mit Abbildungen auf Tafel 14.
                        Gallafent's rotirende Maschine.
                        
                     
                        
                           Auf Taf. 14 stellt Fig. 2 einen
                              									vertikalen Längsschnitt dieser Maschine (* D. R. P. Kl. 59 Nr. 14817 vom 30. Januar
                              									1881) dar, Fig. 1 eine
                              									Seitenansicht bei abgenommenem Deckel M und Fig.
                                 										3 einen Querschnitt nach der Linie I-II Fig. 2. Der
                              									Arbeitsraum wird von zwei centrisch in einander gesteckten Cylindern B gebildet, welche einen ringförmigen freien Raum
                              									zwischen sich lassen und an den beiden Enden durch ringförmige Deckel B1 geschlossen sind. In
                              									der Mitte durchdringt die Cylinder B eine runde Scheibe
                              										C, welche von allen Seiten umschlossen ist und zu
                              									den Cylindern B mittels der Welle A excentrisch gelagert ist. Diese Scheibe dreht sich
                              									mit der mit ihr fest verbundenen Welle A dampfdicht
                              									zwischen den Endscheiben D der Cylinder B, welche in ihrer Mittellinie, wie Fig. 2
                              									zeigt, durch Flanschen mit einander verbunden sind. Die Scheibe C besitzt 4 radiale Schlitze C1, welche unter sich Winkel von 90°
                              									bilden und alle gleich lang sind. In diesen Schlitzen gleiten Schuhe G, welche nach beiden Seiten mit Zapfen H in das Innere der Arbeitsräume hineinragen. Auf
                              									diesen Zapfen H drehen sich die Kolben E, welche den Querschnitt der Arbeitsräume genau
                              									ausfüllen und senkrecht zu den Zapfen H die in Fig.
                                 										3 gezeichnete Gestalt besitzen.
                           Denkt man sich nun auf der linken Seite der Figur 3 den
                              									zwischen den einzelnen Kolben E liegenden Räumen Dampf
                              									zugeführt, so wird eine Drehung der Kolben E, Scheibe C und Welle A in der Pfeilrichtung
                              									stattfinden; dabei werden die linksseitigen Arbeitsräume gröſser, die rechtsseitigen
                              									dagegen kleiner, weshalb für letztere Oeffnungen zur Abgabe des verbrauchten Dampfes
                              									vorgesehen werden müssen. Diese Dampfeinlaſs- und Auslaſsöffnungen liegen in Rinnen
                              										L der Deckel B1. Die Rinnen L sind jedoch nicht ganz geschlossen, sondern sie besitzen an der der
                              									Welle zunächst liegenden Stelle Brücken b (Fig.
                                 										1), welche auf jeder Seite der Maschine den Dampfeinlaſs von dem Auslaſs
                              									trennen. Von b aus sind in die Rinne nach beiden Seiten
                              									in das Innere der Arbeitsräume führende Oeffnungen n
                              									gebohrt. Die Entfernung zwischen den letzten oberen Oeffnungen n ist etwas gröſser als der Maximalzwischenraum
                              									zwischen den Kolben E, so daſs die Einlaſs- und
                              									Auslaſsöffnungen nie mit einander in Verbindung treten können. In den Rinnen L bewegen sich dampfdicht über die Oeffnungen n hinweg 2 fast halbkreisförmige Schieber o, deren äuſsere Flächen versenkte Verzahnung besitzen.
                              									In letztere greifen Zahnräder P, die in Aussparungen
                              									der die Rinnen bedeckenden Platten M gelagert sind und
                              									mittels der Welle R und zweier Kegelräderpaare
                              									gleichzeitig verschoben werden können. Rechts und links neben der Brücke b münden in die Rinnen L
                              									auf jeder Seite der Maschine je ein Dampfeinlaſs- und je ein Auslaſsrohr I und K.
                           Je nachdem nun bei der Drehung der Scheibe C die
                              									einzelnen Oeffnungen n durch die Fortbewegung der
                              									Kopfflächen der Kolben hinter ihnen frei werden, je nachdem tritt auch der Dampf in
                              									die Arbeitsräume ein oder aus. Durch entsprechende Verschiebung des Schiebers o kann mit und ohne Expansion gearbeitet werden.
                              									Wechselt man Dampfeinlaſs und Auslaſs z.B. durch Drehung eines Vierwegehahnes, so
                              									kann man die Drehungsrichtung der Maschine umkehren. Als treibendes Agens kann
                              									Dampf, gepreſste Luft und Wasser benutzt werden und soll die Maschine mit geringen
                              									Abänderungen als Motor, Pumpe, Gebläse und Wassermesser Verwendung finden.
                           
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               Tafeln
