| Titel: | G. Hambruch's Indicator für Dampfmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 246, Jahrgang 1882, S. 212 | 
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                        G. Hambruch's Indicator für
                           								Dampfmaschinen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 14.
                        G. Hambruch's Indicator für Dampfmaschinen.
                        
                     
                        
                           Zur Untersuchung von Dampfmaschinen gibt G. Hambruch in
                              										Berlin (* D. R. P. Kl. 42 Nr. 18623
                                 										vom 1. December 1881) einen neuen Indicator an, welcher wesentliche
                              									Neuerungen in der Uebertragung des Dampfdruckes sowie der Kolbenbewegung
                              									aufweist.
                           Wie aus Fig. 9 und 10 Taf. 14
                              									ersichtlich, wird der Schreibstift, welcher die Drücke aufzeichnet, von der
                              									verzahnten Indicatorkolbenstange aus mittels Zahnbogen pendelartig bewegt. Auf der
                              									Indicatorkolbenstange sitzen 2 Kolben, welche sich in getrennten, je mit einer Seite
                              									des Dampfmaschinencylinders durch Gummischläuche verbundenen Cylindern verschieben.
                              									Je nachdem auf der einen oder anderen Seite des Maschinenkolbens Ueberdruck
                              									herrscht, bewegt sich die Indicatorkolbenstange über die Gleichgewichtslage hinaus,
                              									indem sie sich gegen die Spiralfeder i stützt, deren
                              									Durchbiegung als Weg der Schreibstiftspitze in der Richtung der Ordinatenachse das
                              									absolute Mais des vom Kolben übertragenen Druckes angibt. Das Maſs des gleichzeitig
                              									vom Kolben zurückgelegten Weges wird dadurch sichtbar gemacht, daſs der
                              									muldenförmige Schreibtisch w senkrecht zur
                              									Bewegungsebene des Stiftes mittels Schraube und Mutter verschoben wird. Die
                              									Schraubenspindel x ist fest am Schlitten w, die Mutter y drehbar,
                              									aber nicht verschiebbar am Schlittengestell v
                              									angebracht. Durch Reibungsschluſs zwischen der Kolbenstange der Maschine oder einer
                              									dazu parallel geführten Latte und der mit Gummiring versehenen Mutter wird eine
                              									Drehung der letzteren und damit eine Verschiebung des mit der Spindel verbundenen
                              									Schreibtisches in der Richtung der Abscissenachse des Diagrammes bewirkt. Das
                              									Instrument ruht, da es um den Bolzen s drehbar ist, mit
                              									seinem ganzen Gewichte auf der Reibungsrolle y und kann
                              									zur Verstärkung des Druckes auſserdem noch mittels der Feder s angedrückt werden. Das Abheben des Instrumentes von seiner Führungsbahn
                              									genügt, dasselbe auſser Thätigkeit zu setzen.
                           
                           Ist das Instrument mit beiden Dampfcylinderseiten verbunden, so wird das
                              									aufgezeichnete Diagramm ein direktes Maſs der indicirten Leistung für eine Umdrehung
                              									geben, da stets nur die Differenz der auf den Dampfkolben wirkenden Drücke
                              									aufgezeichnet wird. Der Indicator läſst sich aber wie jeder andere auch zur
                              									Feststellung der Druckänderungen auf einer Seite des Kolbens benutzen.
                           Zu den Vorzügen dieses Indicators gehört jedenfalls die Vermeidung der
                              									Bewegungsübertragung durch Schnüre, sowie die Anordnung einer einzigen Feder für
                              									beide Cylinderseiten, während andererseits die Verwendung von Zahnstange und
                              									Zahnbogen zur Bewegung des Stiftes bei nicht ganz sorgfältiger Ausführung oder nach
                              									längerem Gebrauche unreine Curven befürchten läſst.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
