| Titel: | Ueber Neuerungen an Wirkereimaschinen. | 
| Autor: | G. W. | 
| Fundstelle: | Band 246, Jahrgang 1882, S. 216 | 
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                        Ueber Neuerungen an
                           								Wirkereimaschinen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 15.
                        (Patentklasse 25. Fortsetzung des Berichtes S. 152
                           								Bd. 245.)
                        Ueber Neuerungen an Wirkereimaschinen.
                        
                     
                        
                           Für die Herstellung rund geschlossener regulärer
                                 										Wirkwaaren hat Oscar Webendörfer in Kappel bei Chemnitz (* D. R. P. Nr. 18031 vom 18. Juni
                                 										1881) zwei Einrichtungen von Kulirstühlen angegeben, welche in so fern
                              									von einander verschieden sind, als der eine Stuhl (Fig. 1 und
                              										2 Taf. 15) bewegliche Nadelbarren und der andere (Fig. 3)
                              									einzeln bewegliche Nadeln enthält. Beide sind dagegen in Bezug auf die gegenseitige
                              									Stellung der Nadeln einander gleich; denn in beiden sind zwei Reihen dieser Nadeln
                              									enthalten, welche parallel neben und so nahe an einander liegen, daſs die Endnadeln
                              									eine Platinenmasche der gewöhnlichen Art bilden. Es stehen also beide Reihen nicht
                              									durch zwei Querreihen wie im alten Eisenstuck'schen
                              									Stuhle oder durch sonstige etwa halbrunde Verbindungen wie in Christoffer's Strickmaschine mit einander in
                              									Zusammenhang; zwei einander gegenüber stehende Nadeln a
                              									und b (Fig. 1) sind
                              									aber auch einander nahezu parallel und nicht soweit geneigt, daſs der Fadenführer
                              									wie in Lamb's Strickmaschine ein und denselben Weg
                              									durchlaufen könne, um beide Reihen zu belegen. Dieser Führer c muſs vielmehr erst längs der einen Reihe b
                              									hingehen, dann nach der anderen Reihe a
                              									hinüberschwingen und dieser entlang zurückkommen.
                           Nach der ersten Einrichtung (mit beweglichen Nadelbarren) wird der Führer c (Fig. 1) auf
                              									einer horizontalen Schiene d genau so wie am
                              									Pagetstuhle verschoben und die Schiene d am Ende des
                              									Hubes gewendet, so daſs c durch die Nadelreihen
                              									hindurchschwingt. Die Nadelbarren a1, b1 werden durch Zahnstangen e, f und Räder der Wellen e1, f1 bewegt, wenn man mit den Zahnstangen g, h diese Wellen dreht; während die eine Reihe a sinkt, um die erhaltenen Schleifen zu Maschen
                              									auszuarbeiten, hebt sich die andere Reihe b, um eine
                              									nächste Maschenreihe zu beginnen. Excenter der im unteren Gestell liegenden
                              									Triebwelle bewegen die Zahnstangen zum Heben und Senken der Nadelbarren. In
                              									Schlitzen der Preſschienen 1 und 2 liegen die Platinen i,
                              									welche direkt durch ein Röſschen k (Fig. 2)
                              									getrieben werden; die Mühleisen 3 und 4 wirken zugleich als Platinenpressen. Das Röſschen k läuft in geradliniger Bahn längs der einen
                              									Platinenreihe, geht dann leer im Halbkreise k1 zur anderen Platinenreihe, während
                              									welcher Zeit die erstere auf ihren Nadeln die Schleifen schon zu Maschen ausarbeiten
                              									kann, wenn beide Reihen getrennte flache Waarenstücke liefern sollten. In letzterem
                              									Falle können zwei Fadenführer und zwei Röſschen, für jede Seite ein solches,
                              									Verwendung finden. Zwei Minderapparate l und m sollen selbstthätig die rund geschlossene oder auch
                              									die flache Waare mindern.
                           
                           Bei der Einrichtung mit einzeln beweglichen Nadeln ist jede der letzteren, a und b (Fig. 3), an
                              									einen Blechwinkel c gelöthet, mit welchem feie im
                              									Abschlagkamm d geführt wird. Ueber dem letzteren liegen
                              									Preſshebel ee1 um e1 derart drehbar, daſs
                              									sie beim Aufsteigen der Nadeln sich wenig heben, beim Sinken derselben aber fest
                              									liegen und auf die Nadelhaken wie eine Streichpresse wirken. Zwischen den Pressen
                              										e liegen die Platinen f, über welche der Fadenführer g hingeführt
                              									wird. Zum Bewegen der Nadeln und der Platinen sind Schlösser h und i vorhanden, ähnlich denjenigen der Lamb'schen Strickmaschine, welche, miteinander
                              									verbunden, an gemeinschaftlichen Ketten um die Nadelreihen herum gezogen werden,
                              									sich längs derselben also geradlinig und an den Enden in Halbkreisen bewegen, wie
                              									das Röſschen der ersten Anordnung in Fig. 2. Mit
                              									dem Schloſsapparate ist auch der Fadenführer g und
                              									Spulenträger k verbunden und beide laufen stetig mit um
                              									die Nadelreihen herum. Ein Minderapparat l mindert
                              									selbstthätig die rund geschlossene Waare und eine unterhalb der Nadelführungsbleche
                              										c liegende Jacquardvorrichtung zieht diejenigen
                              									Nadeln, welche nicht mehr arbeiten sollen, aus dem Bereich der Schlösser herab. Die
                              									Ketten können so viele Schloſsapparate führen, als der Platz um die Nadelreihen
                              									herum gestattet, wenn ungemindert rund gearbeitet wird, bei Herstellung regulärer
                              									Waare aber nur so viele, als auf den Halbkreisbahnen Platz linden, da während des
                              									Minderns die Nadelreihen frei sein müssen. Die Pressen e werden während des Minderns durch Räder und Zahnstangen m, Segmente n und Zugarme
                              										o von den Nadeln zurück bewegt, um der
                              									Mindermaschine Platz zu machen.
                           Der Kulirwirkstuhl von W. R. Clauſs in
                              										Chemnitz (* D. R. P. Nr. 18775 vom 9.
                                 										November 1881), welcher zu den Stühlen mit beweglicher Nadelbarre nach
                              									der von Mossig angegebenen allgemeinen Einrichtung
                              									gehört, enthält als wesentliche Neuheiten eine sehr einfache Form der Kulirplatinen
                              										b (Fig. 4 Taf.
                              									15) mit durchaus geradliniger Begrenzung ohne alle Einschnitte. Es ist ferner der
                              									Abschlagkamin cc1 mit
                              									dem Hängewerke d verbunden, also auch mit ihm
                              									beweglich; die Führungsschienen e der Nadelbarre gehen
                              									in offenen Lagern e1
                              										(Fig. 5), können sich also nicht festklemmen; die Bewegung der
                              									Bufferstücke für den Fadenführer wird ihnen von der Minderwelle aus durch einen
                              									einzigen Hebel mitgetheilt und die Antriebwelle liegt in gleicher Achsenrichtung mit
                              									der Arbeitswelle, von welcher sie eine Art Verlängerung bildet. – Neuerdings ist dem
                              									Stuhle auch eine Rändermaschine beigefügt und seine Einrichtung, namentlich der
                              									Kulirapparat durch Anwendung eigenthümlich bewegter Schwingen dahin vervollständigt
                              									worden, daſs der Stuhl als Ränderstuhl vortheilhaft zu werden verspricht.
                           Eine Preſsmustervorrichtung an Wirkstühlen von Albin
                                    											Beyer in Gornsdorf bei Meinersdorf (*
                              										D. R. P. Nr. 19100 vom 22. November 1881) ist im
                              									Principe mit derjenigen von Hilscher und Hertel (1882
                              										245 155) übereinstimmend, da sie auch unterhalb der Stuhlnadelreihe
                              									eine Musterschiene enthält, um nur diejenigen Nadeln zu heben, welche gepreſst
                              									werden sollen, die Anordnung ist aber in so fern eine einfachere, als die glatte
                              									Presse über und die Musterschiene unter der Nadelreihe durch Hebel mit einander
                              									verbunden sind und beide durch den gewöhnlichen Pressenzug bewegt und einander
                              									genähert werden. Sehr vollkommene Zähl- und Regulirungsvorrichtungen wirken auf die
                              									Musterschiene, um deren Ein- oder Ausrückung und seitliche Verschiebung zu bewirken,
                              									sowie auf die Presse, welche für glatte Reihen tiefer gesenkt wird wie für
                              									Musterreihen.
                           Die Fadenführeranordnung für die Fangmaschine des
                                 										Wirkstuhles von S. G. Seifert in Taura bei Burgstädt (* D. R. P. Nr. 18052 vom 1. November
                                 										1881) gestattet die Verwendung der sonst schon bekannten
                              									Jacquardfadenführer h (Fig. 7 Taf.
                              									15) zur Herstellung eigenthümlicher Wirkmuster, welche darin bestehen, daſs an
                              									einzelnen Stellen der Waare w (Fig. 6)
                              									kurze Doppelrand stücke w1 als Erhöhungen angebracht werden. Die Fangmaschine d trägt, an Armen e
                              									beweglich und auf dem Stabe g verschiebbar, die
                              									Holzschienen f, auf welcher eine Anzahl Fadenführer h in beliebiger Vertheilung befestigt sind, so daſs man
                              									sie zurückklappen (h1)
                              									oder herabschieben kann, wenn sie nicht gebraucht werden. Mit diesen Führern legt
                              									man die Fäden auf einzelne Nadeln oder Nadelpaare a,
                              									kulirt gar nicht, sondern preist die Nadeln sofort mit einer Musterpresse und
                              									schlägt die Waare ab, bildet also nur glatte Maschen auf der Stuhlseite der Waare an
                              									einzelnen Stellen, aus welcher nach einigen Reihen die kleinen Erhöhungen oder
                              									Doppelränder w1
                              									entstehen. Sollen dieselben mehr wie zwei Maschen Breite erhalten, so müssen die von
                              										h gelegten Fäden über mehrere Nadeln reichen und
                              									dann auch kulirt werden, ehe man Maschen aus ihnen bilden kann.
                           Schloſsconstruction und Apparat zum Abschlagen an
                                 										Strickmaschinen von G. F. Groſser in Markersdorf bei Burgstädt (* D. R. P. Nr. 17733 vom 18.
                                 										Januar 1881) enthalten zwei Einrichtungen, durch welche verhindert wird,
                              									daſs das vorangehende Seitendreieck eines Schlosses die Nadeln, welche eben ihre
                              									Maschen vollendet haben und von der Waare etwas empor gezogen werden, nochmals
                              									wieder nach unten hinab drückt, wodurch Ungleichheit der Maschen und Fadenbruch
                              									entsteht. Der Schieber v (Fig. 10
                              									Taf. 15) auf der Schloſsplatte faſst mit zwei Armen und Stiften s1, s2 in Schlitze der
                              									Dreiecke h1, h2 und stöſst am Ende des Hubes gegen einen
                              									Arm e, welcher ihn verschiebt, so daſs jedesmal das in
                              									der nächsten Reihe vorangehende Dreieck gehoben und das nachfolgende gesenkt wird.
                              									Oder es enthält, wie Fig. 8
                              									zeigt, jedes Seitendreieck i1, i2 ein
                              									bewegliches Stück g1, g2 so angeordnet, daſs beim Vorangehen
                              									desselben die Nadelfüſse in Richtung des Pfeiles x an
                              									das Stück g2 stoſsen
                              									und dasselbe leicht umklappen, ohne von ihm gesenkt zu werden, während im
                              									nachgehenden Dreieck das Stück g1 die Nadeln richtig zum Abschlagen herabzieht. An Ränderstrickmaschinen ist es,
                              									entsprechend dem Vorgange bei der Maschenbildung am Ränderwirkstuhle, als
                              									vortheilhaft erachtet worden, die eine Nadelreihe nicht gleichzeitig mit der
                              									anderen, sondern erst nach der Arbeit der letzteren abschlagen zu lassen. Zu dem
                              									Zwecke haben die Nadeln n (Fig. 9) am
                              									unteren Ende nochmals kurze Haken c, über welchen eine
                              									drehbare Platte a so gelagert ist, daſs sie durch eine
                              									Feder f nach oben gezogen, durch einen Hebel z und Zughaken m aber am
                              									Ende des Schlittenhubes von dem auf der Schloſsplatte sitzenden Keilstücke k nach abwärts gewendet werden kann, wobei sie alle
                              									Nadeln der einen Reihe herabzieht und deren Maschen alle mit einem Male abschlägt,
                              									wie es in der Maschinenreihe des Ränderstuhles geschieht.
                           In den Neuerungen an der Lamb'schen Strickmaschine von G. F. Groſser in
                              										Markersdorf (* D. R. P. Nr. 18401 vom
                                 										15. März 1881) ist die oben genannte Vorrichtung, am Ende eines Hubes das
                              									für die nächste Reihe vorangehende Dreieck zu heben und das nachlaufende zu senken,
                              									noch dahin verbessert worden, daſs man trotzdem auch die beiden Dreiecke für
                              									Herstellung fester oder lockerer Waare beliebig hoch oder tief stellen kann. In
                              									diesem Falle sind in die Schloſsplatte die Schienen a1, a2 (Fig.
                                 										11 Taf. 15) eingelassen, auf welche man die Seitendreiecke h1, h2 in beliebiger Höhe befestigen, also für
                              									dichte oder lockere Waare einstellen kann. Der darüber liegende Schieber v enthält schräge Schlitze, in welche die Stifte s1, s2 von den Schienen a1, a2 eingreifen. Stöſst nun am Ende des Hubes der
                              									Schieber v gegen die Riegel e, so wird er geradlinig verschoben und bewegt durch s1, s2 die Dreiecke in der gewünschten Weise.
                              									Hiervon ist als Abweichung noch die Einrichtung angegeben, daſs der Schieber v durch zwei Hebel mit den Dreiecken h1, h2 verbunden ist, deren Stellung gegen v man leicht ändern kann, so daſs auch darin ein Mittel
                              									liegt, die Dreiecke für dichte oder lockere Waare beliebig zu verstellen.
                           Die Strickmaschinennadel von Köthnig und
                                    											Comp. in Hainichen (* D. R. P. Nr. 18075 vom 2. August 1881) trägt an ihrem
                              									unteren Schaftstücke einen Hebel b (Fig. 13
                              									Taf. 15) mit zwei kurzen Armen a, a1, welche je nach der Stellung von b abwechselnd durch Schlitze des Schaftes empor reichen
                              									und die Arbeitshaken der Nadel bilden, die mit dem Schlosse in Eingriff kommen. Es
                              									können entweder zwei Schlösser über einander wirken, oder man kann ein Schloſs so
                              									theilen, daſs sein Mitteldreieck erheblich tiefer liegt als die Seitendreiecke;
                              									jedenfalls werden Preſsmuster entstehen, je nachdem man a oder a1 zur
                              									Wirksamkeit in bestimmter Abwechslung kommen läſst, Diesen Wechsel führen
                              									Musterwalzen M (Fig. 12)
                              									mit aufgesteckten Stiften, welche man unterhalb der beiden Enden von b anbringt, herbei, indem sie bei periodischer Drehung
                              										a oder a1 heben.
                           Die Neuerungen an der Lamb'schen Strickmaschine von Ed. Dubied in Couvet, Schweiz (* D. R. P. Nr. 17812 vom 1. December
                                 										1880) sind für Herstellung von Ränder- und Fangwaaren bestimmt. Da für diese letzteren immer
                              									beide Nadelreihen und alle vier Seitendreiecke beider Schlösser abwechselnd
                              									paarweise thätig sind, so müssen dieselben auch immer auf genau gleicher Höhe
                              									stehen, um gleiche Maschenlängen zu erzielen. Dubied
                              									hält dies für schwierig und kehrt deshalb jedes Schloſs um; er nimmt die
                              									Seitendreiecke b, b1
                              										(Fig. 14 Taf. 15) zu Nadelhebern und hat dann nur das Mitteldreieck a als einzigen Nadelsenker für Hin- und Rückgang des
                              									Schlosses; es sind dann also nicht mehr vier, sondern nur zwei Dreiecke gleich hoch
                              									zu stellen. Hierbei ist freilich nothwendig, daſs abwechselnd je ein Seitenheber b, b1 aus seiner Ebene
                              									heraus und in die Schloſsplatte zurückgezogen wird, damit er nicht an die von a herabgezogenen Nadeln anstöſst. Wenn z.B. das Schloſs
                              										Fig. 14 nach rechts geht, so steigen die Nadeln x an b empor und sinken an a herab; dann muſs b1 zurückgezogen sein. Zu dem Zwecke hängt
                              									jeder Nadelsenker, wie Fig. 15
                              									zeigt, an einem Bolzen g, der durch eine Feder z hinabgedrückt und durch Drehen eines Hebels ce, dessen keilförmiges Stück e unter einen Stift von g
                              									greift, gehoben wird. Beide Hebel c, für b und b1, sind mit einem Schieber verbunden,
                              									welcher genau so wie der bekannte Regulirungsschieber für das Mitteldreieck
                              									gewöhnlicher Schlösser am Ende des Schloſshubes an die Riegel stöſst und durch seine
                              									Verschiebung die Aus- und Einrückung der Seitenheber regelmäſsig bewirkt. Zur
                              									Herstellung von Fangwaare ist erforderlich, daſs der Nadelsenker a während einer Reihe tief und während der nächsten
                              									höher steht, um abwechselnd Maschen und Doppelmaschen zu bilden. Es reicht deshalb
                              									ein Bolzen m des Dreieckes a in den Ausschnitt q eines Schiebers l, welcher beim Ende des Schloſshubes an einen Riegel
                              										k anstöſst, verschoben wird und dabei durch q das Dreieck für eine Reihe hebt und für die nächste
                              									von einer Feder p herabdrücken läſst.
                           Eine ganze Reihe von Neuerungen an Lamb'schen Strickmaschinen haben Laue und
                                 										Timäus in Löbtau bei Dresden angegeben und in vier Patenten sich schützen
                              									lassen:
                           * D. R. P. Nr. 18242 vom 29. Juni 1880 enthält einen in zwei Theile getheilten
                              									Schlitten, dessen Theile derart mit einander verbunden sind, daſs man die Schlösser
                              									der Vorder- und Rückseite gegen einander verstellen kann, angeblich zur Erzeugung
                              									gewisser Muster und gröſseren Production von Preſsmustern. Es sind ferner die
                              									Abschlagkämme nicht fest mit ihren Nadelbetten verbunden, sondern an besondere
                              									bewegliche Schienen befestigt, welche man mit Handhebeln senken kann, um die
                              									Abschlagzähne aus den Maschenreihen der Waare zu entfernen. Endlich ist der
                              									Fadenführerapparat zur Herstellung hinterlegte!' Fangwaaren geeignet und die
                              									Nadelbetten sind durch einen besonderen Zählapparat regelmäſsig zu verstellen.
                           Das Patent Nr. 18327 vom 5. Februar 1881 enthält eine Abänderung der Einrichtung
                              									beweglicher Abschlagkämme in solchen Strickmaschinen, in denen auf jeder Seite zwei
                              									Nadelbetten über einander liegen, so weit geneigt gegen einander, daſs ihre Nadeln
                              									im Abschlagkamme sich kreuzen, auſserdem eine Stiftentrommel, welche die vorhandenen
                              									4 Nadelbetten nach bestimmter Reihenfolge verschiebt, sie auch derart zusammenlegt,
                              									daſs zwei auf jeder Seite wie eine einzige Nadelreihe wirken, deren Theilung nun
                              									doppelt so fein ist wie diejenige eines einzelnen Nadelbettes.
                           Die Neuerungen des Patentes * Nr. 18473 sollen die Strickmaschine zur
                              									Ränderfabrikation geeignet und concurrenzfähig mit den Breitränderstühlen machen.
                              									Das Maschinengestell ist sehr lang und trägt mehrere Maschinen, also
                              									Nadelplatten-Paare neben einander, deren Schlösser auf einem gemeinschaftlichen
                              									Schlitten befestigt sind. Die Ränder werden wie am Wirkstuhle an einander hängend
                              									gearbeitet und später durch Schneiden getrennt. Die Verbindung zweier Ränder besteht
                              									aus einer oder mehreren glatten Rundmaschenreihen, für welche ein Zählapparat
                              									selbstthätig die Umstellung der Schloſsdreiecke und Verschiebung der Nadelbetten
                              									vornimmt; dieser Zählapparat kehrt auch nach Vollendung eines Randes in seine
                              									Anfangsstellung wieder selbstthätig zurück. Eine periodisch wirkende Wickel
                              									Vorrichtung rollt jedes Band der an einander hängenden Ränder auf; sie besteht aus
                              									einer mit Klinkrad versehenen Waarenrolle, deren Klinkzähne im Allgemeinen durch
                              									einen Blechwinkel überdeckt sind, und dieser Winkel ist mit einer schweren
                              									Abzugsrolle in Verbindung. Letztere liegt zwischen Waarenwalze und Maschine in einer
                              									Schleife der Waare und sinkt mit dem länger werdenden Waarenbande, bis sie endlich
                              									den Blechwinkel vom Klinkrade hinwegzieht und der Klinke nun ein Drehen der
                              									Waarenrolle und Aufwickeln des Bandes gestattet.
                           * D. R. P. Nr. 18958 endlich zeigt einen neuen Vorschlag, die Lamb'sche Strickmaschine in eine Rundrändermaschine umzuwandeln (vgl. auch
                              										Dubied's Maschine 1882 244 * 126). Den zwei gewöhnlichen Nadelplatten a,
                                 											a1 (Fig. 16
                              									Taf. 15) sind noch zwei weitere Platten b, b1 beigegeben, welche durch den Winkel c in fester Verbindung mit einander stehen, in den
                              									Nuthen zweier Stirnwände m sich führen und um die
                              									Kreuzungslinie der Nadelreihen wie um eine Schwingungsachse herumgedreht werden
                              									können. In der gezeichneten Stellung arbeiten nun die Nadelreihen b und a1 und bilden eine Rand- oder Fangreihe; in
                              									der punktirt angegebenen Stellung arbeiten nur die Platten a und b1
                              									deren Maschenreihe mit der vorigen an beiden Enden durch gewöhnliche Platinenmaschen
                              									verbunden ist, so daſs eine Rundreihe der Ränder- oder Fangwaare entsteht. Die
                              									gekröpfte Schloſsplatte d, d1 einer jeden Seite enthält zwei Schlösser, von denen bei jedem
                              									Ausschube immer nur das eine thätig ist, entsprechend der arbeitenden Nadelreihe.
                              									Der Fadenführer i gleitet mit einem Kästchen auf der
                              									Schiene h entlang und wird durch g von einer Schloſsplatte mitgenommen; wenn die
                              									Maschine nicht Zungen-
                              									sondern Hakennadeln enthält, so trägt i noch ein
                              									vorangehendes und ein nachlaufendes Preſsrad. Damit die Nadeln während des
                              									Schwingens der Platten b, b1 nicht aus denselben herabgleiten, sind sie in der Mitte ihrer Länge
                              									zu einem Vorsprunge n umgebogen, vor welchem eine
                              									genuthete Deckschiene o liegt. Während der Arbeit der
                              									Nadeln liegt diese Schiene mit den Nuthen über den Nadeln, so daſs die Vorsprünge
                              										n hindurch gleiten können; vor der Drehung der
                              									Platten b, b1 werden
                              									aber die Schienen um eine halbe Theilung verschoben und halten dann die Nadeln an
                              									den Vorsprüngen n zurück.
                           Durch ein neues Verfahren zur Herstellung von
                                 										Zungennadeln will Ant. Haase in Hohenstein (*
                              									D. R. P. Nr. 19232 vom 3. November 1881, vgl. 1882 245
                              									43) das Lockern und Herausfallen der Nieten verhindern. Er bohrt zu dem Zwecke das
                              									Loch in der Zunge a (Fig. 17 und
                              										18 Taf. 15) weiter als in den Nadelwänden b,
                              									versenkt die letzteren und erweitert den Schlitz, ehe er die Zunge und den Nietdraht
                              										c einführt. Wird letzterer nun durch eine Presse
                              									von beiden Seiten her zugleich mit den Nadelwänden b
                              									wieder zusammengedrückt, so wird er gestaucht und verdickt sich in der Mitte so
                              									viel, daſs er die Oeffnung in a ausfüllt und zu beiden
                              									Seiten an die Wände b sich anstemmt, in denen nur die
                              									dünnen Endzapfen stecken.
                           
                              
                                 G. W.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
