| Titel: | Ueber die Untersuchung von Eisen. | 
| Fundstelle: | Band 246, Jahrgang 1882, S. 237 | 
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                        Ueber die Untersuchung von Eisen.
                        Ueber die Untersuchung von Eisen.
                        
                     
                        
                           Die Fehlerquellen der Eisenbestimmung in Erzen durch die
                                 										Zinnchlorürmethode bespricht K. F. Föhr in der
                              										Berg- und Hüttenmännischen Zeitung, 1882 S. 252.
                              									Hierbei werden die oxydischen Erze bekanntlich durch Längeres Digeriren mit
                              									rauchender Salzsäure bei etwa 50° zersetzt, dann wird eine bestimmte Menge der
                              									Lösung zum Sieden erhitzt und kochend heiſs titrirt. Schon bei der Aufschlieſsung,
                              									namentlich wenn dieselbe in einer flachen Schale und nicht in einem Glaskolben
                              									vorgenommen wird, verflüchtigt sich mit den Salzsäuredämpfen ein nicht ganz
                              									unbedeutender Theil des Eisenchlorides, besonders bei längerer Digestion und bei
                              									concentrirten Lösungen. Das Eisenchlorid wird wohl zum kleinsten Theil mechanisch
                              									von den Salzsäure- und Wasserdämpfen mitgerissen; es ist vielmehr wahrscheinlich,
                              									daſs es in diesen Dämpfen gelöst ist. Bei sehr vielen Erzen treten aber auch
                              									Fehlerquellen auf, welche den Eisenchloridverlust zum gröſsten Theil ausgleichen. So
                              									enthalten eine groſse Anzahl von Brauneisensteinen und manche Hämatite etwas
                              									Braunstein. Beim Zersetzen solcher Erze mit Salzsäure entsteht dann freies Chlor,
                              									welches zum Theil durch die Eisenchloridlösung absorbirt wird. Ganz entfernen läſst
                              									sich das freie Chlor nur durch andauerndes Kochen und dies würde wieder zu Chlorid
                              									Verlusten führen. Aehnlich ist es beim Aufschlieſsen Oxydul haltiger Erze, welche
                              									durch freies Chlor vor dem Titriren höher oxydirt werden müssen.
                           Das gewöhnlich richtige Endresultat erklärt sich nun leicht dadurch, daſs beide
                              									Fehler: Verflüchtigung von Chlorid und Zurückhalten von Chlor, schon bei der
                              									Titerstellung der Zinnchlorürlösung in Wirkung treten. Man hat also nur dafür zu
                              									sorgen, daſs die eine Fehlerquelle die andere nicht zu bedeutend überwiegt, und zwar
                              									wird wohl meist der Chloridverlust der gröſsere Fehler sein. Demselben läſst sich
                              									aber in der Hauptsache dadurch begegnen, daſs man die Aufschlieſsung nicht in flachen Schalen, sondern
                              									in Glaskolben vornimmt, so daſs die im kälteren Halse condensirte Chlorid haltige
                              									Salzsäure immer wieder zurückflieſst. Einem etwaigen zu hohen Braunsteingehalt eines
                              									Erzes läſst sich durch stärkeres Glühen vor dem Aufschlieſsen begegnen. Freilich
                              									wird dadurch die Zersetzung schwieriger.
                           Ueber Ausscheidung von Kohlenstoff aus Guſseisen als
                                 										Kohlehydrat berichtet G. Zabudsky im Journal der russischen physikalisch-chemischen
                                 										Gesellschaft, 1882 S. 3. Bei der Zersetzung durch Kupferchlorid oder durch
                              									ein Gemisch von Kupfersulfat mit Chlornatrium schied sich aus einem Guſseisen,
                              									welches keinen Graphit, Mangan, Schwefel oder Phosphor, aber 4,104 Proc. chemisch
                              									gebundenen Kohlenstoff und 0,23 Proc. Kieselsäure enthielt, der gebundene
                              									Kohlenstoff als eine dunkelbraune Substanz aus, welche sich wie Kohlehydrat
                              									verhielt. Die Resultate der Analyse lieſsen sich durch die Formel C12H6O3 ausdrücken. Ungefähr dieselbe Zusammensetzung
                              									hatten die Rückstände, als die Zersetzung des Guſseisens durch Chlorsilber und auf
                              									elektrischem Wege ausgeführt wurde. Das Kohlehydrat aus dem Guſseisen läſst sich
                              									leicht nitriren und gibt Haloïdderivate, beispielsweise die Jod Verbindung C60H29JO15 (vgl. 1882 244
                              									84).
                           Zur Bestimmung des Phosphors im Eisen übergieſst man
                              									nach J. Lawr. Smith (Chemical News, 1882 Bd. 45 S. 195)
                              										1g des zu untersuchenden Eisens in einer
                              									Porzellanschale mit 3 bis 4cc Wasser und 10 bis
                              										15cc Königswasser (2 Th. Salzsäure und 1 Th.
                              									Salpetersäure), dampft nach völliger Lösung im Wasserbade ein und erhitzt dann etwa
                              									½ Stunde lang auf 140 bis 150°, um die Kieselsäure abzuscheiden. Man setzt nun 3 bis
                              										4cc Salzsäure und etwa ebenso viel Wasser zu,
                              									erwärmt bis alles gelöst ist, verdünnt, filtrirt und spült nach, bis das Filtrat
                              										100cc beträgt. Hiervon werden etwa 90cc in einer Porzellanschale mit Natrium- oder
                              									Ammoniumsulfit (letzteres hergestellt durch Sättigen von verdünnter
                              									Ammoniakflüssigkeit mit Schwefligsäure) reducirt, dann noch warm mit Ammoniak und
                              										20cc Essigsäure versetzt und die klare Lösung
                              									mit etwa 2cc Ammoniumacetat, dem Rest der
                              									ursprünglichen Lösung und 200 bis 300cc Wasser
                              									gemischt. Nun wird gekocht, der sämmtliche Phosphorsäure enthaltende
                              									Eisenhydratniederschlag abfiltrirt, in Salzsäure gelöst, zur Trockne verdampft, in
                              									verdünnter Salpetersäure gelöst und vorsichtig mit Ammoniak versetzt, bis eine
                              									schwache Trübung entsteht, welche mit einigen Tropfen Salpetersäure wieder beseitigt
                              									wird. Schlieſslich fällt man die Phosphorsäure mit 30cc Molybdänsäure bei 80°.
                           Zu gleichem Zweck wird nach N. H. Muhlenberg und Th. M. Drown (Iron, 1882 Bd. 19 S. 523) das Eisen mit
                              									Salpetersäure und Schwefelsäure gelöst. Das Filtrat von der Kieselsäure und dem
                              									Graphit wird in einer Porzellanschale bis zur völligen Austreibung der Schwefelsäure
                              									abgedampft. Der trockene Rückstand wird mit verdünnter Salpetersäure aufgenommen, in
                              									dieser Lösung die Phosphorsäure mit molybdänsaurem Ammonium gefällt und die
                              									Phosphorsäure als Magnesiumpyrophosphat gewogen. – Um Zeit zu ersparen, wurde auch
                              									versucht, die ursprüngliche salpetersaure und schwefelsaure Eisenlösung zur Trockne
                              									einzudampfen und die Schwefelsäure abzurauchen. Nun wurde der Rückstand mit
                              									Salpetersäure aufgenommen, filtrirt und im Filtrate die Phosphorsäure direkt durch
                              									molybdänsaures Ammon gefällt. Die für die Phosphorsäure erhaltenen Zahlen waren auch
                              									nach dieser Methode befriedigend; für die Kieselsäure wurden aber in Folge des
                              									theilweisen Unlöslichwerdens des Eisenoxydes beim Eindampfen zu hohe Resultate
                              									gefunden.
                           Nach Th. M. Drown und P. W.
                                 										Shimer (Iron, 1882 Bd. 19 S. 104) erwärmt man bei der Untersuchung von Eisenerzen, welche Phosphorsäure und
                                 										Titansäure enthalten, 2 bis 5g des fein
                              									gepulverten Erzes mit Salzsäure von 1,12 sp. G. verdampft, trocknet bei 110 bis
                              									120°, nimmt in verdünnter Salzsäure auf und filtrirt. Den Rückstand schmilzt man mit
                              									kohlensaurem Natrium und zieht die Schmelze mit Wasser aus; titansaures Natrium
                              									bleibt zurück. Man säuert das Filtrat mit Salpetersäure an, verdampft zur
                              									Abscheidung der Kieselsäure und fällt die Phosphorsäure mit Molybdänsäure. Das obige
                              									Filtrat verdunstet man unter Zusatz von Salpetersäure zur Entfernung der Salzsäure,
                              									neutralisirt mit Ammoniak und fällt mit molybdänsaurem Ammoniak. Scheidet sich beim
                              									ersten Eindampfen ein Niederschlag aus, so wird derselbe, da er Phosphorsäure und
                              									Titansäure enthält, durch Zusatz von Salpetersäure und Erwärmen gelöst. Gelingt dies
                              									nicht, weil schon zu weit verdampft war, so wird er abfiltrirt, mit kohlensaurem
                              									Natrium geschmolzen, mit Wasser ausgezogen und die Phosphorsäure durch Molybdänsäure
                              									gefällt.
                           Zur Bestimmung der Titansäure wird das Erz mit Kaliumdisulfat geschmolzen, die
                              									Schmelze mit Wasser gelöst und mittels Schwefligsäure in bekannter Weise gefällt.
                              									Der Titansäure, Phosphorsäure und Eisenoxyd enthaltene Niederschlag wird heiſs
                              									abfiltrirt, geglüht, mit Natriumcarbonat geschmolzen und die Schmelze ausgelaugt.
                              									Den aus titansaurem Natrium und Eisenoxyd bestehenden Rückstand löst man in
                              									Schwefelsäure und fällt die Titansäure mit Schwefligsäure.
                           Zur Bestimmung des Kohlenstoffes bringt man nach F. Watts (Chemical News, 1882 Bd. 45 S. 279) die Probe
                              									in ein Verbrennungsrohr, erhitzt und leitet Chlor hindurch, bis das Eisen völlig als
                              									Chlorid verflüchtigt ist, worauf man den Kohlenstoff durch Verbrennung im Sauerstoff
                              									bestimmt. Gleichzeitig erhält man auf diese Weise den Gehalt an Schlacke.
                           Die in den Vereinigten Staaten üblichen Methoden der
                                 										Stahlanalyse wurden auf dem Harrisburg Meeting des American Institute of Mining Engineers beschrieben und hiernach in der Berg- und Hüttenmännischen Zeitung, 1882 S. 43.
                           Nach F. A. Emmerton wird im Laboratorium der Joliet Steel Company der Kohlenstoff nach Eggertz (vgl. 1881 242 438) bestimmt. Man löst 1g Stahl und vergleicht die Farbe der Lösung mit öfters zu erneuernden Normallösungen, welche
                              									man für jedes Hundertstel Procent Kohlenstoff zwischen 0,16 und 0,44 Proc.
                              									hergestellt hat. Zur Darstellung der Normallösungen bedient man sich eines mit
                              									Caramel versetzten alkoholischen Extractes von gebranntem Kaffee. – Der Schwefel wird nach der Methode von Elliot bestimmt. Man löst 5g Stahl in Chlorwasserstoffsäure, leitet die Gase durch Natronlösung,
                              									übersättigt diese mit Chlorwasserstoffsäure, setzt Stärkelösung hinzu und titrirt
                              									mit einer Jodlösung, von der 1cc = 0g,0005 Schwefel entspricht. Zur Herstellung der
                              									Jodlösung werden 5g Jod mit Hilfe von 7g Jodkalium zu 1l gelöst; der Titer wird mit einer Lösung von unterschwefligsaurem Natrium
                              									gestellt, deren Wirkungswerth durch eine unveränderliche Kaliumbichromatlösung
                              									ermittelt worden ist. Die Natriumhyposulfitlösung bleibt einige Monate unverändert;
                              									der Titer der Jodlösung wird alle 3 bis 4 Wochen gestellt. Nach Emmerton's Angabe beansprucht diese Schwefelbestimmung
                              									ungefähr 45 Minuten. – Zur Phosphor-Bestimmung löst man
                              										10g Stahl in Salpetersäure, fügt dann das 2
                              									bis 3fache Volumen Wasser und Ammoniak bis zur neutralen Reaction hinzu. Das
                              									niedergefallene Eisenoxydhydrat wird in einem geringen Ueberschusse von
                              									Salpetersäure gelöst, ungefähr 80cc Molybdänlösung
                              									zugesetzt, der gelbe Niederschlag wird auf ein Filter gebracht, ausgewaschen, in
                              									Ammoniak gelöst und die Phosphorsäure mit Magnesia gefällt. – Zur Bestimmung des Mangans werden 1g,2
                              									Stahl in 25cc von dein auch für die
                              									Siliciumbestimmung angewendeten Gemisch von Schwefelsäure und Salpetersäure gelöst,
                              									bis zur Verdampfung der Schwefelsäure eingekocht und dann noch 2 Minuten weiter
                              									erhitzt, um alle organischen Stoffe zu zerstören. Nach dem Erkalten wird in Wasser
                              									gelöst und unter Umschütteln so lange in Wasser suspendirtes Zinkoxyd zugefügt, bis
                              									die freie Säure vollständig neutralisirt und alles Eisen ausgefällt ist. Dann wird
                              									abgekühlt, mit Wasser verdünnt, gut umgerührt, filtrirt, 1 Tropfen starke
                              									Salpetersäure zum Filtrate gesetzt und mit Kaliumpermanganatlösung titrirt, deren
                              									Titer auf Eisen gestellt worden ist.
                           B. Wright, von den Black Diamond
                                 										Steel Works in Pittsburg, bestimmt den Phosphor dadurch, daſs er in dem Niederschlage von Ammoniumphosphomolybdat
                              									den Gehalt an Molybdänsäure durch Titriren mit übermangansaurem Kali ermittelt und
                              									hieraus den Phosphorgehalt berechnet. Er löst 3g
                              									Stahl in 30cc Salpetersäure, kocht ein und erhitzt
                              									bis zum Aufhören der Entwicklung nitroser Dämpfe. Die trockene Masse wird in
                              									Chlorwasserstoffsäure gelöst, die Lösung durch Kochen eingeengt, abgekühlt und mit
                              									einer concentrirten Lösung von salpetersaurem Ammonium versetzt. Darauf filtrirt man
                              									in ein Becherglas, fügt etwas Wasser hinzu, erhitzt auf 75 bis 80° und hält die
                              									Flüssigkeit nach Zusatz der Molybdänlösung ungefähr 1 Stunde auf dieser Temperatur.
                              									Der Niederschlag wird alsdann abfiltrirt, mit einer 5procentigen Lösung von
                              									salpetersaurem Ammonium ausgewaschen, in verdünntem Ammoniak gelöst, die Lösung mit
                              										50cc verdünnter Schwefelsäure und 5 bis 10g
                              									granulirtem Zink
                              									versetzt, zur vollständigen Reduction der Molybdänsäure ½ Stunde gekocht und dann
                              									mit Kaliumpermanganat titrirt.
                           Wrigth hat durch viele Analysen des gelben MolybdänniederschlagesMolydänniederschlages gefunden, daſs der Phosphorgehalt desselben 1,54 Procent vom Gehalte an
                              									Molybdansäure beträgt.
                           J. B. Mackintosh löst 2g Stahl in concentrirter Kupferchloridlösung, welche mit Ammoniak bis zur
                              									Bildung eines bleibenden Niederschlages versetzt worden, fügt schlieſslich Salzsäure
                              									hinzu und, wenn nöthig, auch noch mehr Kupferchlorid, um das ausgeschiedene Kupfer
                              									in Lösung zu bekommen. Nach dem Abfiltriren durch Asbest und dem Trocknen verbrennt
                              									er den Kohlenstoff im Sauerstoffstrome und läſst die Kohlensäure durch Natronkalk
                              									absorbiren. Zur Phosphor-Bestimmung löst Mackintosh in Königswasser und erhitzt bis zur
                              									vollständigen Trockne. Der Rückstand wird in Salzsäure gelöst, die Lösung mit Wasser
                              									verdünnt und mit Schwefelwasserstoff gesättigt, wodurch etwa anwesendes Arsen
                              									gefallt wird. Nachdem dann der überflüssige Schwefelwasserstoff durch Kochen
                              									ausgetrieben ist, wird die Lösung, ohne sie zu filtriren, mit einigen
                              									Cubikcentimeter Chamäleonlösung versetzt und mit Ammoniak schwach übersättigt. Der
                              									aus Eisenoxyd und Oxydulhydrat bestehende Niederschlag enthält dann alle
                              									Phosphorsäure. Man filtrirt so schnell wie möglich, löst, ohne auszuwaschen, in
                              									Salzsäure, trennt von Schwefel und Schweifelarsen durch Filtriren und oxydirt die
                              									Lösung durch Zusatz von Salpetersäure. Darauf fallt man mit Ammoniak, filtrirt,
                              									wäscht einmal aus, löst in Salpetersäure, dampft bis auf 50cc ein und fällt mittels Molybdänlösung. Der
                              									Niederschlag wird nach sorgfältigem Auswaschen mit einer Lösung von Ammonnitrat in
                              									Ammoniak gelöst und mit Magnesia gefällt.
                           J. W. Cabot hält die Eggertz'sche colorimetrische Kohlenstoff-Bestimmung für hinreichend genau, wenn bei ihrer Ausführung
                              									gewisse Vorsichtsmaſsregeln beobachtet werden. Es entstehen Fehler durch verminderte
                              									Bildung der färbenden Substanzen bei zu hoher Lösungstemperatur und Bildung eines
                              									schwer löslichen Oxydes. Cabot vermeidet diese
                              									Uebelstände dadurch, daſs er die Stahlspäne nach und nach in die durch Wasser
                              									abgekühlte Säure einträgt, so daſs für eine kleine Menge Stahl stets viel Säure
                              									vorhanden ist. Er findet keinen Unterschied darin, ob man die Lösung schlieſslich
                              									bis 90 oder bis 100° erhitzt, vorausgesetzt, daſs die Lösungszeit dem entsprechend
                              									abgekürzt wird.
                           F. P. Dewey hält die Eggertz'sche Methode zur Bestimmung des Kohlenstoffes nicht für besonders genau. Für genaue Bestimmungen löst er
                              									in Kupferchlorid und verbrennt den abgeschiedenen Kohlenstoff. – Der Phosphor wird zur Controle des Betriebes nach folgender
                              									Methode bestimmt: Man löst in Salpetersäure unter allmählicher Zufügung von
                              									Salzsäure, dampft zur Trockne und erhitzt den Rückstand 1½ Stunden auf 120 bis 130°.
                              									Darauf löst man in Salpetersäure, was durch gelindes Erwärmen in 15 bis 20 Minuten
                              									erreicht wird, dampft bis zur Syrupdicke ein, verdünnt und filtrirt. Das Filtrat
                              									wird mit einer hinreichenden Menge Molybdänlösung versetzt und ab und zu umgerührt.
                              									Nach 3 Stunden wird der Molybdänniederschlag getrocknet und gewogen. – Eine schnell
                              									auszuführende und ziemlich genaue Schwefel-Bestimmung
                              									besteht darin, daſs man ungefähr 5g Stahl in
                              									Salzsäure löst und die Gase durch eine ammoniakalische Lösung von Cadmiumsulfat
                              									streichen läſst. Das ausgeschiedene Schwefelcadmium wird auf ein gewogenes Filter
                              									gebracht, anfangs mit ammoniakalischem, dann mit reinem Wasser gewaschen, bei 100°
                              									getrocknet und gewogen.
                           Nach F. A. Williams (Iron, 1881 Bd. 18 S. 540) besteht
                              									seine volumetrische Mangan-Bestimmung im Wesentlichen
                              									darin, daſs das Mangan als Superoxydhydrat gefällt und dann in verdünnter
                              									Schwefelsäure bei Gegenwart eines Ueberschusses von Oxalsäurelösung von bekanntem
                              									Gehalte gelöst wird; der Ueberschuſs an Oxalsäure wird dann mit Kaliumpermanganat
                              									zurücktitrirt. 1 bis 2g Roheisen oder Stahl werden
                              									in 40 bis 50cc starker Salpetersäure durch
                              									Erwärmen gelöst. Dann fügt man vorsichtig chlorsaures Kalium hinzu, um das Mangan
                              									als Superoxyd auszufällen, und kocht. Bei Untersuchung von Roheisen filtrirt man
                              									zunächst durch ein Asbestfilter und fallt dann das Mangan. Die stark saure Lösung
                              									mit dem suspendirten Superoxyd wird durch ein Asbestfilter mit Hilfe der Wasserpumpe
                              									filtrirt und darauf sorgfaltig mit Wasser gewaschen. Der Trichterinhalt wird darauf
                              									in dasselbe Becherglas gespült, in welchem die Manganfällung geschah; man fügt einen
                              									möglichst geringen Ueberschuſs von Oxalsäurelösung hinzu, verdünnt auf 60 bis 75cc, versetzt mit 3 bis 4cc Schwefelsäure und erhitzt einige Minuten auf 70
                              									bis 80°. Die überschüssige Oxalsäure wird mit übermangansaurem Kalium
                              									zurücktitrirt.