| Titel: | Neuerungen an Pumpen. | 
| Autor: | S–n. | 
| Fundstelle: | Band 246, Jahrgang 1882, S. 257 | 
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                        Neuerungen an Pumpen.
                        Patentklasse 59. Mit Abbildungen im Text und auf
                           									Tafel 18.
                        Neuerungen an Pumpen.
                        
                     
                        
                           Die schwächste Stelle von Bergwerkspumpen mit groſser
                                 										Förderhöhe ist das Ventilgehäuse des Drucksatzes, weil dasselbe als
                              									tiefster Punkt den gröſsten Druck auszuhalten hat und durch die Anbringung der
                              									bekannten Zugangsthüren zum Auswechseln und Reinigen der Ventile sehr geschwächt
                              									wird. F. W.
                                    											Dick in Lohmannsfeld bei Neunkirchen
                              									(* D. R. P. Nr. 19159 vom 10. December 1881) vermeidet
                              									bei seiner Construction den ungünstigen eckigen Querschnitt des Ventilgehäuses und
                              									macht dasselbe zugänglich, ohne die Wand desselben zu durchbrechen. Er erreicht dies
                              									durch Verbindung des runden Ventilgehäuses mit dem feststehenden Steigerohr u durch ein Stopfbuchsenrohr v. Wie aus Fig. 1 Taf.
                              									18 ersichtlich, wird das oben das Saugventil tragende Saugrohr s durch das den Pumpenstiefel w mit dem Steigrohr verbindende Stück t
                              									hindurchgeführt, so daſs das Saugwasser um das Saugrohr herum durch das Saugventil
                              									in den Stiefel tritt. Ueber dem Säugventil ist der das Druckventil tragende Stutzen
                              										d angebracht und auf diesem ruht das sich an das
                              									Steigrohr mittels einer Stopfbüchse anschlieſsende Rohrende v. Sollen die Ventile zugänglich gemacht werden, so löst man die
                              									Verbindungen zwischen v und d bezieh. d und t und schiebt v bezieh. v und d am Steigrohr in
                              									die Höhe. Es ist diese Neuerung, falls für eine ausreichende Dichtung des
                              									Stopfbüchsenrohres v Sorge getragen wird, eine ganz
                              									praktische.
                           Nach der Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und
                                 										Salinenwesen, 1882 8. 241 verstärkte man das mit Zugangsthür versehene Ventilgehäuse eines Drucksatzes der Steinkohlenzeche
                              										Von der Heydt in Westfalen dadurch, daſs man, wie
                              										Fig. 2 zeigt, über und unter der Zugangsthür zwei starke Schraubenbolzen
                              									handwarm einzog. Die Schrauben hatten bei einem Plungerdurchmesser von 432mm einen Kerndurchmessser von 55mm und setzten dem Wasserdruck eine Zugspannung
                              									von 35640k entgegen.
                           Gewöhnlich wird das Uebergewicht des Gestänges von
                                 										Bergwerkspumpen durch einen Balancier mit Gegengewicht ausgeglichen. Haniel und
                                 											Lueg in Düsseldorf (* D. R. P. Nr. 19461 vom 17. Februar 1882) benutzen statt
                              									dieser direkten Ausgleichung das Wasser in der Weise, daſs sie an das Pumpengestänge einen Plunger
                              									anschlieſsen, welcher in einen Cylinder taucht, der mit einem Accumulator mit der
                              									Last des Gestänges entsprechendem Belastungsgewicht in Verbindung steht. Geht das
                              									Pumpengestänge hoch, so sinkt der Accumulatorkolben; umgekehrt steigt derselbe, wenn
                              									sich das Gestänge senkt. Um nun die durch die beiden Stopfbüchsen entweichenden
                              									Wassermengen beim Betriebe selbstthätig zu ersetzen, wenn die in dem Cylinder und
                              									Accumulator enthaltene Wassermenge zu klein wird, der Accumulatorkolben also zu tief
                              									sinkt, sind an dem Accumulatorcylinder a (Fig.
                                 										3 Taf. 18) eine oder mehrere einfach wirkende Speisepumpen b und c angebracht.
                              									Dieselben bestehen aus dem Stiefel, einem in einen Wasserbehälter tauchenden
                              									Saugrohr d mit Saugventil, dem in den Accumulator
                              									einmündenden Druckrohr mit Druckventil und dem Plunger e, welch letzterer durch eine starke Schraubenfeder f hochgehalten wird. Sinkt der Accumulatorkolben g beim Steigen des Pumpengestänges zu tief, so drückt
                              									das Belastungsgewicht h die Plunger der Speisepumpen
                              									nieder und befördert damit das eben angesaugte Wasser in den Accumulator. Steigt das
                              									Belastungsgewicht, so heben die Federn die Plunger, wobei wiederum ein Ansaugen von
                              									Wasser erfolgt. Dieses Spiel dauert so lange, bis der Accumulator die normale
                              									Wassermenge enthält und das Belastungsgewicht beim höchsten Stande des
                              									Pumpengestänges die Plunger der Speisepumpen nicht berührt.
                           Um eine leichte Lösung und Wiederbefestigung der Ventilkegel
                                 										von Feuerspritzen zu ermöglichen, wendet G. A. Hermann in
                              										Schweinfurt (* D. R. P. Nr. 19477 vom
                                 										14. März 1881) folgende einfache und praktische Vorrichtung an. An dem
                              									Ventilgehäuse werden auf der dünneren Seite des Ventilkegels b (Fig. 4 und
                              										5 Taf. 18) 2 Lager f angebracht, in welchen
                              									eine durch die Handhabe g drehbare Welle d gelagert ist. Diese Welle besitzt in der Verlängerung
                              									der Mittellinie des Ventilkegels ein Nasenexcenter, welches unter einen Hakenansatz
                              										c des Ventilkegels faſst. Dreht man die Handhabe
                              									aus der gezeichneten Lage um 90° nach oben, so wird der Ventilkegel durch das
                              									Excenter zurückgedrückt und kann dann leicht aus dem Gehäuse entfernt werden. Dreht
                              									man die Handhabe wieder in die horizontale Lage, so zieht das Hakenexcenter den
                              									Ventilkegel fest in seinen Sitz. Die Lösung des Ventilkegels wird hiernach auf eine
                              									einfache und sehr schnelle Weise erreicht.
                           Im Engineering, 1882 Bd. 34 S. 651 ist von Gebr. Blundell in London eine Dampfpumpe mit einem Pumpencylinder und 4 Kolben beschrieben, bei welcher
                              									je zwei Kolben mit einander gekuppelt sind und sich die beiden Kolbenpaare in
                              									entgegengesetzten Richtungen bewegen. Wie aus Fig. 6 und
                              										7 Taf. 18 ersichtlich, ist der Dampfcylinder D rechts über dem Pumpencylinder angeordnet. Die Pleuelstange des
                              									Dampfkolbens greift an die einfach gekröpfte Welle h
                              									ein, welche auf der einen Seite ein Getriebe, auf der anderen Seite ein Schwungrad
                              									trägt. Mit dem Getriebe steht die 3fach gekröpfte Welle g durch das Zahnrad i in Eingriff. Von den 4 massiven Kolben
                              									ist der vorderste K1
                              									durch Kolben- und Pleuelstange mit der mittleren Kröpfung der Welle g verbunden. An den Kolben K1 ist durch 2 Zugstangen der Kolben K3 angeschlossen. Ueber
                              									diese Stangen gleitet der Kolben K2, dessen Kolbenstange den Kolben K3 durchdringt und in
                              									fester Verbindung mit dem Kolben K4 steht. Die Kolbenstange ist endlich durch das hintere
                              									Cylinderende geführt und mittels eines Querhauptes und zweier Zugstangen mit den
                              									äuſseren, gegen die mittlere um 180° verstellten Kröpfungen der Welle g verbunden. Das Ventilgehäuse enthält 2 Ventilsätze
                              									mit je einem Saug- und einem Druckventil; der eine Ventilsatz ist mit den Räumen b und d verbunden, der
                              									andere mit den Räumen a, c und e.
                           Bewegen sich die Kolben K1 und K3
                              									nach vorn und die Kolben K2 und K4
                              									nach hinten, so wird das in den Räumen a, c und e befindliche Wasser durch das Steigventil entfernt, in
                              										b und d dagegen findet
                              									ein Ansaugen des Wassers statt. Die umgekehrte Wirkung tritt bei entgegengesetzter
                              									Bewegung der Kolben ein.
                           Eine zu Kanalisationszwecken gebrauchte gröſsere Pumpe mit einem Saugrohrdurchmesser
                              									von 355rnm förderte in der Minute 9cbm. Dabei arbeitete sie ohne Saugkorb, so daſs
                              									die Abwässer mit den in ihnen enthaltenen festen Körpern ungehindert in das
                              									Cylinderinnere gelangen konnten. Die ganz leere Pumpe lieferte bei einer Saughöhe
                              									von 4m,3 nach 4 oder 5 Umdrehungen ihre normale
                              									Wassermenge.
                           Textabbildung Bd. 246, S. 259 Der Techniker, 1882 Bd. 17 S. 41 beschreibt
                              									eine von J. G. Wolf in New-York construirte, für Hausgebrauch und andere Zwecke bestimmte Pumpe, welche sich weniger durch neue Theile, als durch
                              									die praktische Anordnung der einzelnen Theile auszeichnet und eine Benutzung und
                              									Bedienung auch durch Nichtsachverständige ermöglicht. Die Einrichtung an und für
                              									sich ist einfach. Durch das mittlere Guſsstück A (Fig.
                                 										8 Taf. 18), welches die beiden Cylinder und die 4 Saug- und Druckkanäle
                              									umschlieſst, ist die horizontale Betriebswelle B
                              									gelegt, welche mittels des Excenters C die durch eine
                              									Schleife fest mit einander verbundenen Kolben bewegt. Zur Verminderung der Reibung
                              									sind an den Enden der Schleife Rollen angebracht; auſserdem wird der ganze
                              									Bewegungsmechanismus vom Saugwasser umspült. In den Cylinderdeckeln sind die Ventile
                              									angebracht, welche auf jeder Seite durch 3 Verschraubungen d leicht zugänglich gemacht worden sind. Die Deckel sind mit dem Guſsstück
                              										A durch vier ganz gleichmäſsig auf dem Umfange
                              									vertheilte Schrauben verbunden, so daſs immer je zwei zur Befestigung eines Stuhles
                              										a (vgl. Textfigur) dienen können. Es wird dadurch eine
                              									Befestigung der Pumpe in jeder Lage ermöglicht.
                           L.
                                    											Maneng in Carcassone, Frankreich (*
                              										D. R. P. Nr. 17528 vom 26. Juli 1881) construirte
                              									eine Pumpe mit hin- und hergehendem und gleichzeitig
                                 										rotirendem Kolben. Der beiderseitig geschlossene Cylinder besitzt je zwei
                              									sich diametral gegenüber liegende Saug- und Drucköffnungen ohne Ventile (vgl. Fig. 9 und
                              										10 Taf. 18). Der Kolben, welcher als Ventil wirkt, besitzt einen den
                              									Cylinder ausfüllenden Querschnitt, ist von bedeutender Länge und hat an den beiden
                              									Enden rechtwinklige Ausschnitte. Auf der Kolbenstange ist eine Verstärkung
                              									angebracht, in welche eine in sich geschlossene schraubenförmige Nuth eingedreht
                              									ist. In diese Nuth reicht ein mit einer Laufrolle versehener, am Gehäuse N befestigter Stift. Dreht man nun den Kolben mittels
                              									des Schwungrades G, so dreht sich auch der Kolben;
                              									gleichzeitig muſs er aber der Steigung der Nuth folgen und deshalb eine hin- und
                              									hergehende Bewegung machen. Angenommen, der Kolben rotire in der Richtung des
                              									eingezeichneten Pfeiles, so findet bei der ersten Hälfte der Umdrehung auf der
                              									rechten Seite des Kolbens ein Ansaugen von Wasser durch die in der Fig. 9 nicht
                              									ersichtliche Oeffnung E1 statt, da die Oeffnung E vom Kolben
                              									überdeckt wird. Auf der linken Seite des Kolbens dagegen wird F1 vom Kolben überdeckt
                              									und in Folge dessen Wasser durch die Oeffnung F in das
                              									Steigrohr gedrückt. Die umgekehrte Wirkung findet in der zweiten Hälfte der
                              									Umdrehung statt.
                           Statt die Schraubennuth auf einer Verstärkung der Kolbenstange anzubringen, kann man
                              									dieselbe auch auf der Kolbenoberfläche direkt anordnen und befestigt dann den
                              									Führungsstift in der Cylinderwandung, oder aber man keilt eine ebene kreisrunde
                              									Scheibe schräg auf die Kolbenstange auf und führt die Scheibe an einem Punkte
                              									zwischen zwei feststehenden Laufrollen.
                           Die rhombische Kastenpumpe von A.
                                    										Halbinger in Arbing bei Neu-Oetting, Bayern (* D. R. P. Nr. 18494 vom 26. Oktober
                                 										1881) zeichnet sich weniger durch ihren praktischen Werth, als durch das
                              									derselben zu Grunde liegende eigentümliche Constructionsprinzip aus. Sie besitzt
                              									nämlich einen Stiefel von viereckigem Querschnitt und rhombischem Aufriſs. Die
                              									vierseitig prismatische Kolbenstange B (Fig. 11 und
                              										12 Taf. 18), welche durch Stopfbüchsen in den Deckeln und durch Nuthen in
                              									den Seiten wänden geführt wird, theilt den Arbeitsraum des Stiefels in zwei genau
                              									gleiche Hälften A1 und
                              										A2, welche mit
                              									einander in keiner Verbindung stehen. In der Kolbenstange B gleitet mittels der Führungen o der Kolben
                              										C, welcher eine geringere Breite als der Stiefel
                              									hat und nur an den Breitseiten des Stiefels anliegt. Die auf einer
                              									Kolbenstangenseite über und unter den Kolbenstücken C
                              									befindlichen Flüssigkeitsmengen stehen also in direkter Verbindung mit einander.
                              									Bewegt man nun die Kolbenstange B aus der gezeichneten
                              									Stellung nach unten, so verschiebt sich der Kolben in seiner Stange von rechts nach
                              									links. Der Inhalt des rechtsseitigen Arbeitsraumes wird demnach um den Unterschied
                              									der aus der Kolbenstange hervortretenden Kolbentheile gröſser, der linksseitige um
                              									dasselbe Maſs kleiner. Verbindet man beide Arbeitsräume mit einem VentilgehäuseVentilgegehäuse, so ist die Wirkung der Pumpe sofort erklärlich. Der Kolben ist also von
                              									allen Seiten gleich belastet.
                           Gegen eine praktische Verwerthung dieser Pumpe sprechen die groſsen Reibungsverluste
                              									des Kolbens in der Kolbenstange und an den beiden Stiefelwandungen, sowie die
                              									Schwierigkeit einer zuverlässigen Dichtung des Kolbens in der Kolbenstange und
                              									letzterer in den Stopfbüchsen.
                           Die Vier-Cylinder-Maschine von Rich.
                                    											Langensiepen in Buckau-Magdeburg (*
                              										D. R. P. Nr. 17 538 vom 9. Oktober 1881) kann sowohl
                              									als Pumpe, wie auch als Motor und Flüssigkeitsmesser Verwendung finden. Die 4
                              									kreuzweise angeordneten Cylinder werden durch ein zweitheiliges Gehäuse AB (Fig. 13 und
                              										14 Taf. 18) gebildet, dessen Theilungsfuge ab mit den Cylinderachsen in eine Ebene fällt. Je 2 Cylinder werden von
                              									einer Seite ausgebohrt und die betreffenden Oeffnungen durch Deckel verschlossen.
                              									Von den 4 Kolben c und d
                              									sind je 2 durch eine Kurbelschleife fest mit einander verbunden. In die
                              									Kurbelschleifen greift der Kurbelzapfen f, dessen
                              									äuſserstes Ende den mit entsprechenden Oeffnungen versehenen Drehschieber g dreht.
                           Bei der in der Zeichnung dargestellten Anordnung bildet der mit dem Räume zwischen
                              									den Cylindern in Verbindung stehende Stutzen h den
                              									Einlaſs für den Motor oder den Flüssigkeitsmesser, bezieh. den Druckrohranschluſs
                              									der Pumpe, während der mit dem Hohlraum des Schiebers communicirende Stutzen i als Auslaſs bezieh. als Saugrohranschluſs der Pumpe
                              									dient. Durch die Umkehr der Drehungsrichtung des Schiebers tritt natürlich die
                              									entgegengesetzte Wirkung ein.
                           Die Fauler'sche Jauchepumpe
                              									besitzt nach der Revue industrielle, 1882 S. 105 einen
                              									Stiefel A (Fig. 15
                              									Taf. 18) mit einem topfartigen Kolben. In den Boden des letzteren ist ein Stahlband
                              									eingegossen, an welches das hölzerne Pumpengestänge befestigt wird. Die Länge des
                              									Kolbens und die Biegsamkeit des Stahlbandes sichern eine genügende Liderung und
                              									Beweglichkeit des Gestänges. Die Ventile, welche in dem verhältniſsmäſsig weiten
                              									Ventilgehäuse liegen, bestehen aus schalenförmigen Halbkugeln, welche durch
                              									Gegengewichte in senkrechter Lage gehalten werden. Zwischen Stiefel und Druckrohr
                              									ist in letzterem eine Oeffnung a mit Kugelverschluſs
                              									angeordnet. Behufs Vermeidung des Einfrierens kann man durch Heben der Kugel mittels
                              									einer Schnur die Flüssigkeit aus dem Steigrohr ablassen.
                           Die Senk- oder Bohrpumpe von Tecklenburg in Darmstadt (* D. R. P. Nr. 18997 vom 31. Januar 1882) dient zum Heben von
                              									Bohrlochsoolen, kann jedoch auch gleichzeitig zum Abbohren von Bohrlöchern benutzt
                              									werden. Sie besteht aus einem holden Plunger B (Fig.
                                 										16 Taf. 18), dessen unteres Ende die Gestalt einer Bohrkrone hat und über
                              									dieser ein Ventil D mit Ventilsitz trägt, lieber diesen
                              									Plunger schiebt sich saugend ein oben geschlossener Cylinder A, welcher in Höhe des oberen Plungerendes das Steigventil C trägt und unten ebenfalls als Bohrkrone ausgebildet
                              									ist. Der Cylinder A ist mit einem bis über Tage
                              									gehenden Seile E verbunden, an welches entlang ein in
                              									den oberen Cylindertheil hineinführender Schlauch F
                              									befestigt ist. Wird der Cylinder A an dem Seile
                              									gehoben, so bleibt der Plunger B zurück, bis der Ansatz
                              										v des Plungers an den Vorsprung v1 des Cylinders
                              									stöſst; dabei findet ein Ansaugen des Wassers durch das Ventil D statt, Beim Loslassen des Seiles schlägt zuerst die
                              									zuletzt ebenfalls gehobene Bohrkrone des Plungers auf die Bohrlochsohle auf; dann
                              									schiebt sich der Cylinder über den Plunger und drückt das Wasser durch den Schlauch
                              									bis über Tage. Es wird dabei natürlich vorausgesetzt, daſs das Gewicht des Cylinders
                              									im Wasser gröſser ist als die im Steigschlauch über dem Wasserspiegel stehende
                              									Flüssigkeitsmenge. Der praktische Werth dieses Apparates zum Niederbringen von
                              									Bohrlöchern ist gering, da nur die am Plunger befestigte Bohrkrone in Wirkung treten
                              									kann, nicht aber die Bohrkrone des verhältniſsmäſsig langsam sinkenden Cylinders.
                              									Die Folge hiervon wird sein, daſs sich der Plunger in das Gebirge einarbeitet und
                              									den Cylinder hinter sich zurückläſst. Dadurch wird eine Verwendung des Apparates als
                              									Pumpe unmöglich, wenn nicht nachgebohrt wird.
                           Die Kapselpumpe von Heinr. Guth in
                              										Neustadt a. d. Haardt (* D. R. P. Nr.
                                 										19475 vom 14. März 1882) besteht aus einem cylindrischen Gehäuse, welches
                              									durch eine Wand H (Fig. 17
                              									Taf. 18) in zwei Theile, den Windkessel W und den
                              									Pumpenraum V, geschieden wird. In letzterem ist der
                              									oscillirende, gegen die Scheidewand und die Gehäusewandungen abgedichtete Kolben B gelagert. Ueber und unter dein letzteren münden in
                              									den Pumpenraum, die Scheidewand durchbrechend, die Kanäle K1 und K2, welche zwischen dem Saug- und
                              									Druckventil in das Ventilgehäuse auslaufen. Der Raum über dem Druckventil steht
                              									einerseits mit dem Druckrohr F, andererseits durch den
                              									Kanal K3 mit dem
                              									Windkessel W in Verbindung. Unterhalb des Saugventiles
                              									mündet in das Ventilgehäuse das Saugrohr J. Die Wirkung
                              									der Pumpe ist hiernach leicht verständlich.
                           Um nach Benutzung der Pumpe aus dem Steigrohr, Windkessel und Pumpraum die
                              									Flüssigkeit abzulassen, können die Saug- und Druckventile mittels einer unter dem
                              									Ventilgehäuse gelagerten Welle E gehoben werden.
                              									Dieselbe besitzt unter den Ventilen Excenter. Dreht man die Welle, so heben diese
                              									Excenter die Saugventile und, weil letztere den Druckventilen als Führung dienen,
                              									beim weiteren Drehen der Welle auch diese. Die Pumpe soll vornehmlich als Bierpumpe Verwendung finden.
                           Von vorbeschriebener Pumpe wesentlich verschieden ist die oscillirende Pumpe von Mich. Flürscheim in
                              										Grageenau (* D. R. P. Nr. 16778 vom 24. Mai
                                 										1881). Hier liegen die Saugventile innerhalb des Gehäuses in einem
                              									seetorähnlichen Körper A (Fig. 18 und
                              										19 Taf. 18) über dem Saugrohr. Der Kolben B
                              									ist zweiflügelig und oben mit zwei kreisförmig gebogenen Druckkanälen D versehen, zwischen deren Enden eine Kugel G als Druckventil spielt. Gegenüber dem Saugrohr mündet
                              									in das Gehäuse das Druckrohr E. Setzt man den Kolben
                              										B mittels eines auf seiner Welle befestigten Hebels
                              									in eine oscillirende Bewegung, so legt sich die Ventilkugel G bald auf den einen, bald auf den anderen Sitz und findet dadurch ein
                              									abwechselndes Ansaugen und Hochdrücken des Wassers statt.
                           Eine eigenthümliche Wasserhebevorrichtung lieſs sich H. L. Felix Worms de Romilly in Paris patentiren. Die
                              									Wirkung des Apparates beruht auf der Centrifugalkraft des Wassers. Nach dem
                              									Hauptpatente (* D. R. P. Nr. 3753 vom 23. Juli 1878) wird auf einer vertikalen Welle
                              										C (Fig. 20 bis
                              										22 Taf. 18) ein Gefäſs A befestigt, welches
                              									aus einem niedrigen cylindrischen Mantel, einem vollen Boden und einem ringförmigen
                              									Deckel D besteht. Dieses Gefäſs kann mittels der Welle
                              										C in schnelle Umdrehung versetzt werden. Von oben
                              									taucht durch die freie Deckelöffnung hindurch ein feststehendes Rohr H in das Gefäſs ein, welches innerhalb dieses bei e zuerst radial und am Ende tangential umgebogen ist.
                              									An der Spitze besitzt dieses Rohr eine Oeffnung (vgl. Fig. 22).
                              									Leitet man nun durch das Rohr S Wasser in das Gefäſs
                              										A, versetzt letzteres in sehr schnelle Rotation und
                              									stellt den horizontalen Arm des Rohres H so, daſs die
                              									Oeffnung in der Spitze der Drehungsrichtung entgegensteht, so wird das Wasser durch
                              									die Centrifugalkraft gegen die Wandung des Gefäſses gedrückt und durch die ihm
                              									entgegenstehende Oeffnung in das Rohr H hineingepreſst.
                              									Dreht man den horizontalen Arm des Rohres H um 180°
                              									herum, so daſs die Oeffnung in der Spitze nach der Drehungsrichtung zeigt, so findet
                              									in dem Rohre H eine Saugwirkung statt.
                           Nach dem Zusatzpatente (*Nr. 17615 vom 18. August 1881) versieht Worms de Romilly die Lager der Welle mit
                              									Schmierapparaten, von denen jeder einen dem eben beschriebenen gleich construirten
                              									Apparat im Kleinen darstellt. Es werden nämlich am oberen und unteren Ende der Welle
                              										C zwei kleine Gefäſse R,
                                 											R1 (Fig. 20)
                              									angebracht, in welche die zu den Oelkammern L, L1 führenden Steigrohren x hineinreichen. Die durchbohrten Stiftzapfen stehen
                              									mit den Böden der Oelbehälter in Verbindung. Aus diesen flieſst das Oel zu den
                              									Zapfen, wird hier, soweit es nicht verzehrt wird, durch die Centrifugalkraft gegen
                              									die Wandung geschleudert und durch die Steigröhren x
                              									wieder in die Oelbehälter zurückgedrückt.
                           Nach den Annales des Ponts et Chaussées, 1881 Bd. 2 S.
                              									172 soll der Apparat Wasser bis zu fast beliebiger Höhe heben, da die
                              									Umdrehungsgeschwindigkeit des Gefäſses, soweit es die Festigkeit des Materials zuläſst, beliebig
                              									gesteigert werden kann. Bei Versuchen im Kleinen soll Wasser bis auf 190m gehoben worden sein. Für den Fall die
                              									Aufstellung des Apparates höher erfolgen muſs, als der Spiegel des durch Rohr S zuflieſsenden Wassers beträgt, führt man das
                              									Steigrohr H (Fig. 21).,
                              									nachdem es das Gefäſs A verlassen hat, senkrecht nach
                              									unten und läſst es hier in einem Behälter B in eine
                              									Saugdüse F endigen, welche an das eigentliche zu dem
                              									Behälter K führende Steigrohr E angeschlossen ist. Aus K wird ein Theil des
                              									geförderten Wassers zur Speisung des Apparates durch das Rohr M entnommen. Die Wirkung des Apparates ist hiernach
                              									leicht ersichtlich.
                           Um die Schieberkolben von rotirenden Pumpen, Gebläsen
                              									u.s.w., bei welchen sich innerhalb eines cylindrischen Gehäuses excentrisch eine
                              									Walze dreht, in deren Schlitzen sich die Schieberkolben aus- und einschieben, in
                              									fortwährender Berührung mit der Gehäusewand zu halten, empfiehlt Eduard
                                    											Prager in Wien (* D. R. P. Nr. 19090 vom 17. Juli 1881) die Köpfe der Schieber „in
                                 										einer Magnetisirungsanstalt magnetisch machen zu lassen“. Nähere Angaben
                              									über das hierbei einzuschlagende Verfahren und über die Einrichtung der betreffenden
                              									Pumpen gibt die Patentschrift nicht.
                           Ein eigentümliches Mittel zur Uebertragung der hin- und
                                 										hergehenden Bewegung eines Dampfmaschinenkolbens in eine rotirende gibt J. E.
                                    											Outridge in Egham, England (* D. R. P. Nr. 19163 vom 18. Januar 1882) an. Danach wird der
                              									Dampfmaschinenkolben direkt mit einem Pumpenkolben verbunden. Diese direkt wirkende
                              									Dampfpumpe saugt Wasser aus einem Behälter an und drückt dasselbe in irgend einen
                              									rotirenden Motor, von wo es wieder in den Behälter zurückflieſst. Diese Art der
                              									Bewegungsübertragung soll besonders bei Schiffen Verwendung linden und es
                              									ermöglichen, das Schiff unabhängig vom Maschinenpersonal von der Commandobrücke aus
                              									zu führen. Dabei wird die Propellerschraube auf die Welle des rotirenden Motors
                              									aufgekeilt.
                           
                              
                                 S–n.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
