| Titel: | Fr. Stellwag's Verdichtung von Gasen. | 
| Fundstelle: | Band 246, Jahrgang 1882, S. 264 | 
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                        Fr. Stellwag's Verdichtung von Gasen.
                        Mit Abbildung auf Tafel 19.
                        Stellwag's Verdichtung von Gasen.
                        
                     
                        
                           Zur Verdichtung von Luft oder anderen Gasen will Fr. Stellwag in
                              										Wahlershausen bei Cassel (* D. R. P.
                                 										Nr. 18410 vom 17. Juni 1881 als Zusatz zu * Nr. 11170 vom 1. Januar 1880)
                              									die in Fig. 10
                              									Taf. 19 dargestellte injectorartige Vorrichtung benutzen. Die zu verdichtende Luft
                              									wird zunächst stark erhitzt und dann bei D in den
                              									Düsenapparat eingeleitet. Zum Ansaugen und Zusammenpressen derselben soll in der
                              									Regel gepreſste Luft verwendet werden, welche bei A
                              									eintritt und mit einer dem Ueberdruck entsprechenden Geschwindigkeit durch die Düse
                              										B ausströmt. Bei der Mischung wird die gepreſste
                              									Luft Wärme aufnehmen und an lebendiger Kraft verlieren; die angesaugte heiſse Luft
                              									dagegen wird Wärme abgeben und lebendige Kraft aufnehmen. Das aus der Düse F austretende Gemisch strömt hierauf zwischen den
                              									kleinen Düsen E hindurch, mittels welcher Wasser in den
                              									heiſsen Luftstrom behufs Verdichtung eingespritzt wird. Dasselbe wird theilweise
                              									verdampfen und dabei einen groſsen Theil der Wärme aus der Luft aufnehmen, so daſs
                              									diese in Folge der Temperaturabnahme an Dichtigkeit zunimmt. Dabei soll sie jedoch
                              									keine wesentliche Einbuſse an lebendiger Kraft erleiden. Der Zunahme der Dichtigkeit
                              									entsprechend, welche sich nicht plötzlich vollziehen wird, hat die Fangdüse G eine schlankkegelförmige Gestalt erhalten, so daſs
                              									bis zum engsten Querschnitt die Geschwindigkeit des Stromes ungefähr dieselbe
                              									bleibt. Die Verdichtung soll nun hinreichen, um das ganze Gemisch in denselben
                              									Behälter hineinzupressen, aus welchem die treibende Luft entnommen wurde. Die
                              									angesaugte Luft und der gebildete Dampf würden also dann einen Ueberschuſs ergeben,
                              									welcher nach Belieben zum Betrieb von Kraftmaschinen oder zu anderen technischen
                              									Zwecken verwendet werden kann.
                           Statt der gepreſsten Luft kann auch Dampf als treibendes Mittel benutzt werden. Die
                              									anzusaugende Luft kann, gemischt mit den Verbrennungsgasen, direkt aus einem
                              									Feuerraum entnommen werden. Der Apparat würde dann noch zugbefördernd wirken. Die
                              									Düse B wie auch die Wassereinspritzdüsen sind mit
                              									Regulirspindeln versehen.
                           
                        
                     
                  
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