| Titel: | Mondos' elektrische Lampe. | 
| Autor: | E–e. | 
| Fundstelle: | Band 246, Jahrgang 1882, S. 461 | 
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                        Mondos' elektrische Lampe.
                        Mit Abbildung.
                        Mondos' elektrische Lampe.
                        
                     
                        
                           In dem Concertsaal Besselièvre in Paris brennen
                              									allabendlich 16 in dem Garten vertheilte Mondos-Lampen,
                              									jede zu 50 Carcel Lichtstärke, zu deren Betrieb eine 15e-Maschine hinreicht; bei täglich 3stündigem Brennen kostet diese
                              									Beleuchtung monatlich 960 M., was weniger ist als die Kosten für Gas, wenn von
                              									diesem 1cbm mehr als 10,64 Pf. kostet.
                           Die Lampe von J. A. Mondos in Neuilly sur Seine (* D. R. P. Kl. 21 Nr. 19160 vom 16.
                                 										December 1881) ist in ihrer Einrichtung sehr einfach. Die untere Kohle
                              										K1 steckt fest in
                              									dem Bügel B; die obere Kohle K2 wird in eine Hülse R eingesteckt und in dieser durch eine bei L befestigte Doppelklaue durch Reibung festgehalten.
                              									Die Reibung hört auf, wenn der den Elektromagnet M
                              									durchlaufende Zweigstrom stark genug wird; dann zieht M
                              									seine beiden Anker an V und V1 an, hebt die Gegengewichte Q und P und es senkt sich
                              										R und damit auch K2 bis in die normale Entfernung von K1. Wenn dagegen der
                              									Strom in der Spule schwächer wird, trennen sich V1 und V vom
                              									Elektromagnet, die Doppelklaue faſst und nun hebt das Gegengewicht Q die Röhre R und die
                              									Kohle K2 um den Betrag
                              									des normalen Kohlenabstandes.
                           Textabbildung Bd. 246, S. 461 Im Concertsaal liegen je 4 Lampen hinter einander in demselben
                              									Stromkreise. An den Lampenkörper schlieſst sich eine längere Röhre, welche zugleich
                              									zum Aufhängen der Lampe dient; sind die Kohlenstäbe K1 durch diese Röhre eingeführt und wird der
                              									Strom geschlössen, so werden V und V1 von den Spulen
                              									angezogen, die obere Kohle senkt sich, bis sie die untere berührt; da wird der
                              									Zweigstrom sofort schwächer, V und V1 werden losgelassen
                              									und der Lichtbogen bildet sich mit normaler Länge. Von da an bleiben V und V1 im Gleichgewichtszustande, so daſs die
                              									obere Kohle sich fast ganz constant senkt.
                           Zufolge ihrer Einfachheit kostet eine solche Lampe nur 80 M. Für
                              									10 Stunden Brennzeit hat die längere Röhre etwa 90cm, für 3 Stunden Brennzeit nur 20cm, da
                              									nur 30cm Kohle nöthig ist. Für 10 Stunden ist die
                              									obere Kohle etwa 80, die untere 42cm lang; jede
                              									brennt dabei 38cm ab, so daſs die obere den
                              									nächsten Tag als untere zu brauchen ist. Bricht die obere Kohle oder brennt sie zu
                              									weit ab, so kommt sie mit der unteren in Berührung; die Lampe erlischt zwar, aber
                              									der Strom für die andere Lampe wird nicht unterbrochen. (Nach Oppermann's Portefeuille économique, 1882 Bd. 7 S.
                                 									109.)
                           
                              
                                 E–e.