| Titel: | Oefen zum Brennen von Kalk und Thonwaaren. | 
| Autor: | F. | 
| Fundstelle: | Band 246, Jahrgang 1882, S. 513 | 
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                        Oefen zum Brennen von Kalk und
                           								Thonwaaren.
                        Patentklasse 80. Mit Abbildungen auf Tafel 40.
                        Oefen zum Brennen von Kalk und Thonwaaren.
                        
                     
                        
                           Der Schachtofen zum Brennen von Kalk und Ziegeln von P.
                                    											Montagné in Paris (* D. R. P. Nr. 16759 vom 31. März 1881) hat einen
                              									kreisrunden, ovalen oder rechteckigen, gebogenen und nach unten verengten Schacht
                              										N (Fig. 1 Taf.
                              									40), welcher von oben beschickt wird. Durch den Kanal c
                              									wird der Mitte des Ofens, wo der Hauptbrand stattfindet, atmosphärische Luft
                              									zugeführt. Im unteren Theile des Schachtes sind Vorrichtungen zum Befördern des
                              									Abwärtsgleitens des Ofeninhaltes angeordnet, welche entweder aus 4 Reihen von
                              									Stachelrädern a, aus einer Anzahl von Walzen oder aus
                              									einer Stabkette ohne Ende bestehen. Bei Anwendung von Walzen sind über den
                              									Zwischenräumen Schienen so angeordnet, daſs Steine nicht zwischen die Walzen
                              									gelangen können.
                           Der Kammerofen zum Brennen von Kalk und anderen Waaren,
                              									welche ein schnelles Abkühlen vertragen können, von E. Arnold
                              									in Fürstenwalde (* D. R. P. Nr. 17742 vom
                                 										26. Juli 1881) besteht aus 4 Kammern A bis
                              										D (Fig. 2 bis
                              										4 Taf. 40). Von jeder Kammer führen in der Nähe des Gewölbes Kanäle d nach dem Querkanale G,
                              									welcher durch eine mittels Schieber f verschlieſsbare
                              									Oeffnung mit dem nach dem Schornsteine F führenden
                              									Kanal H und durch den mittels Schieber h verschiebbaren Kanal m
                              									mit der nächsten Kammer in Verbindung steht. Ferner führen durch von den Gängen r aus zugänglichen Schieber p verschlieſsbare Kanäle o nach der
                              									Wärmekammer M unter der Sohle der nächsten Kammer,
                              									welche mit den durch Thüren i fest verschlieſsbaren
                              									Aschenräumen in Verbindung stehen. Diese Wärmekammer ist mit kleinen, durchbrochen
                              									gemauerten Wänden versehen oder nach Art der Siemens'schen Regeneratoren eingerichtet und dient zur Anwärmung der
                              									Verbrennungsluft für die Feuerungen a und der
                              									Ofensohle.
                           Beim Betriebe wird die Kammer A unter Schlieſsung der zu
                              									dieser Kammer gehörigen Schieber h und p und Oeffnen von f sowie
                              									der Aschenthür i in Brand gesetzt. Inzwischen wird
                              									Kammer B gefüllt. Nachdem dies geschehen, schlieſst man
                              									Schieber f, öffnet Schieber h der Kammer und schafft durch entsprechendes Oeffnen und Schlieſsen der
                              									zur Kammer B
                              									gehörigen Schieber den
                              									Verbrennungsproducten einen Weg zum Schornstein. Diese durchstreichen auf diese
                              									Weise Kammer B und wärmen dieselbe vor. Ist A fertig gebrannt, so schlieſst man Schieber h und öffnet p, sowie die
                              									Einkarrthür b der Kammer A. Durch den Schornsteinzug wird alsdann Luft durch die Kammer A gesaugt, welche die eben fertig gebrannte Waare
                              									abkühlt, sich erwärmt, durch Kanal o in Kammer M der Abtheilung B
                              									streicht und noch heiſs unter den Rost der Feuerungen gelangt. Ist die Abtheilung
                              										A ausgekarrt, so gibt diese Kammer M die aufgespeicherte Wärme wieder an die
                              									durchstreichende Verbrennungsluft ab und soll auf diese Weise eine gleichmäſsige
                              									Erwärmung der Luft erzielt werden.
                           Bei dem Ofen zum Brennen von Thonwaaren und Kalk von R.
                                    											Burghardt in Tschöppeln, Kreis Sagan
                              									(* D. R. P. Nr. 16560 vom 19. Januar 1881) hat jeder
                              									Feuerraum A (Fig. 5 bis
                              										7 Taf. 40) einen weitschlitzigen, festliegenden Hauptrost a von porösen Chamotteplatten und einem engschlitzigen
                              									eisernen Nebenrost c; die schrägen Seitenwände aus
                              									Chamotteplatten sind, einem Treppenrost ähnlich, mit wagrechten Seitenschlitzen
                              									versehen. Jede Feuerkammer B hat vorn zwei in den
                              									Feuerraum führende, durch Chamotteplatten abschlieſsbare Abfallöcher b und steht hinten mit dem eigentlichen Ofenraum durch
                              									eine Oeffnung o in Verbindung.
                           Der Ofen mit überschlagender Flamme wird unter seiner Sohle mit Abzugskanälen d versehen, welche in die beiden Hauptkanäle C einmünden; diese erweitern sich in eine
                              									Generatorkammer D, aus welcher die Gase in den
                              									Schornstein abziehen. Den Feuerkanälen d parallel sind
                              									in der Hintermauer des Feuerraumes Lutkanäle e und f angebracht, welche durch 2 Schächte mit einander
                              									verbunden sind. Vom Kanal zweigen sich Luftkanäle h ab,
                              									welche mit Abzweigungen der einzelnen Feuerungen in Verbindung stehen, während die
                              									mit f verbundenen Kanäle g
                              									nach den durchbrochenen Chamotteplatten des Feuerraumes A führen.
                           Beim Betriebe öffnet man zunächst die beiderseitigen Sohlenkanalschieber z und die beiden Hauptschieber s und gibt auf die engschlitzigen Nebenroste c kleinstückiges Brennmaterial, bis der Ofeneinsatz zu glühen beginnt.
                              									Dann werden die Nebenroste entfernt und bessere Brennstoffe in höherer Schicht auf
                              									die Hauptroste a gebracht und zugleich in die durch die
                              									strahlende Wärme ihrer Wände erhitzten Darrkammern B
                              									gefüllt; der Wassergehalt letzterer Kohle kann durch die offene Beschickungsthür von
                              										B entweichen; sobald aber in Folge der höher
                              									steigenden Temperatur die Entgasung der Kohle beginnt, läſst man deren Producte
                              									durch die Oeffnung o in den Ofen einströmen. Ist das
                              									Feuer auf dem Rost a abgebrannt, so wird die im Raum
                              										B theilweise entgaste Kohle in die Feuerung
                              									hinabgestoſsen und B neu gefüllt. Dabei werden die
                              									Schieber s und z
                              									geschlossen, so daſs die Feuerungen jetzt als Generatoren wirken, die Gase den
                              									glühenden Ofeneinsatz durchziehen und nach dem Oeffnen der Zugschieber die gröſstentheils entgasten
                              									Kohlen gleichmäſsig brennen. Schreitet die Glut vor, so werden mehr Kohlen
                              									aufgegeben und die Stirn wand thüren der Luftkanäle g
                              									geöffnet, so daſs die Luft durch die Seitenschlitze und den Horizontalrost
                              									einströmt.
                           Sind die Regeneratorkammern D durch die abziehenden
                              									Feuergase erhitzt, so führt man diese durch Oeffnen der Schieber z und n und der
                              									Regeneratorluftklappe der anderen Seite durch einen Hauptkanal nach dem Schornstein,
                              									während die Verbrennungsluft durch den zweiten Hauptkanal und Regenerator geht, um
                              									durch die Kanäle h und g
                              									dem Hauptrost und den Seitenschlitzen zugeführt zu werden.
                           Bei dem Ringofen zum Brennen von Ziegeln und Kalk von
                              										A.
                                    											Gallus in Reudnitz-Leipzig (* D. R. P. Nr. 16035 vom 31. December 1880) wird die nach
                              									oben steigende heiſse Luft der im vollen Brande stehenden Kammer mittels Rohr c (Fig. 8 Taf.
                              									40) nach den beiden Hitzeleitern n geführt, deren
                              									Verbindungen durch eiserne Glocken abgeschlossen werden können, wodurch es möglich
                              									wird, beliebige Kammern des Ofens, bei Absperrung der zwischenliegenden mittels der
                              									Glocken bei x, vorzuwärmen. In der vorzuwärmenden
                              									Kammer werden die Glocken x gezogen und durch den
                              									Essenzug die aus der Wärme abgebenden Kammer am Boden entweichenden Gase genöthigt,
                              									die folgenden Kammern zu durchziehen und vorzuwärmen, bevor sie durch den
                              									Rauchsammler e zum Schornstein gehen. Zur
                              									gleichmäſsigen Schmauch- und Rauchabführung sind einzelne rostartig abgeschlossene
                              									Schmauchkanäle s unter der Ofensohle, statt der bisher
                              									verwendeten gröſseren Sauglöcher, angebracht. Die Abdeckung der Kanäle geschieht
                              									mittels Rollschicht, wobei je 2 nachbarliche Ziegel einen Zwischenraum von 5mm lassen. Erweist sich der Zug als zu bedeutend,
                              									so kann durch Verstopfung einzelner Zwischenräume leicht eine Regulirung
                              									herbeigeführt werden. Die weitere Construction des Ofens, die Art der Feuerung und
                              									der Betrieb gleichen den bei Ringöfen sonst angewendeten.
                           Bei dem Brennofen mit Gasfeuerung der Thonwaarenfabrik Schwandorf in
                              										Schwandorf (* D. R. P. Nr. 13263 vom
                                 										28. April 1880) werden die Steine abwechselnd mit von unten nach oben und
                              									von oben nach unten schlagender Flamme gebrannt. Je nach der Stellung des
                              									Doppelsitzventiles e (Fig. 9 bis
                              										12 Taf. 40) gelangt das Gas aus dem Kanal a
                              									entweder in den oberen oder unteren, in der Stirnwand des Ofens ausgesparten Kanal
                              										n und von da in die oberen o oder unteren
                              									Zweigkanäle u. Jeder dieser Zweigkanäle ist zur
                              									Regulirung des Gases mit einem Schieber s versehen. Von
                              									diesen Zweigkanälen gelangt das Gas in die horizontal liegenden Gaspfeifen p, von welchen 3 unter der Ofensohle, 2 am oberen Ende
                              									der beiden Feuerbrücken M und eine über dem Scheitel
                              									des Gewölbes angebracht sind. Diese 6 Pfeifen sind in der ganzen Länge des Ofens mit
                              									zahlreichen Oeffnungen versehen, aus welchen das Gas strahlenförmig, fast senkrecht
                              									zur Richtung der Verbrennungsluft in den Ofenraum eintritt. Bei der angegebenen Stellung des
                              									Ventiles e tritt das Gas in den oberen Kanal n, gelangt durch die Zweigkanäle o in die 3 oberen Pfeifen und tritt, wie dies die
                              									Pfeile andeuten, theils senkrecht nach aufwärts, theils horizontal, theils senkrecht
                              									nach abwärts in den Ofenraum ein. Die Verbrennungsluft steigt hinter den beiden
                              									Feuerbrücken M zum Ofengewölbe empor, trifft am Kopfe
                              									der beiden Feuerbrücken, sowie am Scheitel des Gewölbes auf das in feinen Strahlen
                              									oder auch aus Schlitzen eintretende Gas, wobei die Verbrennung desselben erfolgt.
                              									Die Verbrennungsproducte werden durch den Zug des Kammes von oben nach abwärts durch
                              									die zu brennenden Waaren gezogen, gelangen durch im Boden ausgesparte Schlitze in
                              									die Kammern w, von da durch entsprechend vertheilte
                              									Schlitze in den mittleren Bodenkanal m, theilen sich
                              									sodann nach rechts und links, gelangen in die beiden Regeneratoren R, an welche sie den gröſsten Theil ihrer Wärme abgeben
                              									und ziehen durch die Glocken g in den Rauchkanal r und den Kamin.
                           Sobald die Regeneratoren R genügend erhitzt sind, werden
                              									die Rauchventile g geschlossen, dagegen die 4 Ventile
                              										z geöffnet. Gleichzeitig wird das Ventil e gehoben, so daſs die Verbindung des Gaskanales mit
                              									dem oberen Kanäle n unterbrochen ist und das Gas nun
                              									durch den unteren Kanal n und die Zweigkanäle u zu den 3 unteren Pfeifen geht, um in die beiden
                              									Verbrennungskammern w einzutreten. Die Luft geht nun
                              									durch die über den Glocken g geöffneten Register durch
                              									die beiden Regeneratoren R und die im Gewölbe des
                              									Bodenkanales m ausgesparten Schlitze in die Verbrennungskammern w und trifft daselbst hoch erhitzt mit dem Gas
                              									zusammen, wodurch eine rasche Verbrennung und sehr hohe Hitze erzielt wird. Die
                              									Feuergase gelangen durch die in der Ofensohle ausgesparten Schlitze in den
                              									Brennraum, durchziehen die Waaren von unten nach oben, theilen sich nahe am Gewölbe
                              									nach rechts und links, ziehen hinter den Feuerbrücken M
                              									nach den beiden äuſseren Bodenkanälen a und gelangen
                              									von da durch die 4 Regeneratoren G und die geöffneten
                              									Rauchglocken z in den Schornstein.
                           Sind die beiden Regeneratoren R abgekühlt und die 4
                              									Regeneratoren G genügend erwärmt, so werden
                              									Rauchglocken und Ventil e wieder umgestellt. Sofort
                              									erlöschen die 3 unteren Pfeifen, während die 3 oberen zu brennen beginnen und die
                              									Feuergase dann wieder von oben nach unten durch den Brennraum ziehen u.s.f. Da man
                              									auf diese Weise wesentlich höhere Temperaturen als mit direkter Feuerung erzielen
                              									kann, so soll sich dieser Brennofen namentlich für die Herstellung basischer Ziegel eignen.
                           Die Inbetriebsetzung des Ofens geschieht in folgender Weise: Sobald der Ofen voll
                              									gesetzt und die Eintragthür zugemauert ist, werden die Stirnwände der beiden
                              									Verbrennungskammern w weggenommen, sodann die Glocken
                              										z etwas geöffnet und nun wird mittels Holz oder
                              									Kohle erst ein kleines
                              									Schmauchfeuer unterhalten; dasselbe wird sodann allmählich verstärkt., bis die
                              									Kammern w rothglühend sind. Sobald dies erreicht ist,
                              									werden die unteren Pfeifen in Betrieb gesetzt, die Stirnwände wieder zugemauert und
                              									nun wird die Flamme so lange von unten nach oben gezogen, bis auch die Feuerbrücken
                              										M und das Ofengewölbe rothglühend sind. Hierauf
                              									wird mit wechselnder Flamme gearbeitet, bis der Garbrand erzielt ist.
                           In entsprechender Weise können auch 2 Oefen mit gemeinschaftlichen Regeneratoren so
                              									angeordnet werden, daſs die in den fertig gebrannten Oefen angesammelte Wärme zur
                              									Vorwärmung des frisch eingesetzten Ofens verwerthet werden kann.
                           Beim Brennen in Ringöfen genügt für schwer zu brennende
                              									Waaren die in den abkühlenden Massen aufgespeicherte Wärme nicht, um die
                              									entsprechend dem Brennstoffverbrauch zunehmende Menge der Verbrennungsluft genügend
                              									zu erwärmen. Dies läſst sich aber nach Angabe der Thonwaarenfabrik Schwandorf (* D. R. P. Nr. 17825 vom 14. Juni 1881)
                              									erreichen, wenn man mit abwechselnder Zugrichtung brennt. Ist in gewöhnlicher Weise
                              									zuerst nach vorwärts gebrannt, also die Verbrennungsluft durch die abkühlende Waare
                              									dem Vollfeuer zugeführt und sind die Feuergase durch die vorzuwärmende Waare nach
                              									dem Schornstein abgeführt worden, so wird, wenn die abkühlende Waare stark abgekühlt
                              									ist, die Zugrichtung gewechselt. Es wird nun nach rückwärts gebrannt, indem man die
                              									Verbrennungsluft durch die vorzuwärmende Waare zuströmen und die Feuerluft durch die
                              									abkühlende Waare abziehen läſst, so daſs letztere von neuem erwärmt wird. Wenn man
                              									so abwechselnd längere Zeit nach vorwärts und nur kurze Zeit nach rückwärts brennt,
                              									so rückt das Feuer ebenso wie beim gewöhnlichen Ringofenbetrieb allmählich
                              									vorwärts.
                           Der Gasringofen von A. Dannenberg in
                              										Görlitz (* D. R. P. Nr. 17654 vom 11.
                                 										Januar 1881 und Zusatz * Nr. 19017 vom 7. Oktober 1881) besteht aus 2
                              									Brennkanälen X (Fig. 13 bis
                              										20 Taf. 40), welche an beiden Enden durch schmälere Kanäle x verbunden sind. Die Brennkanäle werden bei
                              									horizontalem Feuer durch doppelte Gitterwände B, bei
                              									niedergehendem Feuer durch massive Wände A in
                              									Abtheilungen oder Kammern getheilt, welche durch Thüren C zugänglich sind. Der Gassammler D ist bei
                              										y mit dem Gaserzeuger Z verbunden und hat im Gewölbe zwischen je zwei gegenüber liegenden
                              									Kammern eine verschlieſsbare Oeffnung e. In den
                              									Rauchsammler E münden oben die Schmauchabzüge h, unten die Sohlkanäle F.
                              									Von jedem Sohlkanal zweigen sich nach jeder Seite kleine Kanäle a und d ab; erstere münden
                              									bei b in die Kammersohle, letztere bei m in die benachbarte Kammer. Der rings um den Ofen
                              									laufende Hitzeleiter J steht mit jeder Kammer durch die
                              									Kanäle H und F mit der
                              									Sohle, durch den Querkanal K, die kleinen Kanäle g und die Mischkammer L
                              									mit der Decke des Ofenkanales in Verbindung.
                           
                           Zum Ueberleiten der Heizgase aus dem Gassammelkanal D
                              									nach den Mischkammern L werden transportable Gasleiter
                              										M angewendet, welche aus einzelnen Theilen
                              									zusammengeschraubt und mit schlechten Wärmeleitern umhüllt werden. Das
                              									Glockenkegelventil derselben kommt beim Betriebe jedesmal über die
                              									Ausströmungslöcher e (Fig. 16) zu
                              									stehen. In den Mischkammern L treffen Gas und Luft
                              									zusammen, wobei die in den Verbindungsrohren befindlichen Absperrventile den
                              									Gaszufluſs und die in den nach den Mischkammern L
                              									führenden Kanälen g befindlichen Ventile i die Speiseluftzuführung schnell und sicher für jeden
                              									einzelnen Brenner zu reguliren gestatten.
                           Um die Feuergase gut vertheilt in die Kammern leiten zu können, werden bei
                              									niedergehendem Feuer die cylindrischen, aus Chamotte hergestellten Brenner N angewendet, deren durch das Gewölbe ragender Theil
                              									zahlreiche wagrechte Schlitze hat, durch welche die Gase strahlenförmig in den Ofen
                              									treten.
                           Bei horizontalem Feuer werden die Brenner O angewendet,
                              									welche aus zwei in einander geschobenen, mit Schlitzen versehenen Chamotterohren
                              									bestehen. Das innere Rohr ruht auf einem konischen Ansätze des äuſseren und hat an
                              									dieser Stelle 2 Verstärkungen n (Fig. 19)
                              									mit je einem kleinen Falz, in welchen man mit einem geeigneten Schlüssel von oben
                              									hineingreifen kann, um das innere Rohr so zu drehen, daſs sich nach jeder Seite hin
                              									1, 2 oder 3 Schlitze decken, aus denen dann die brennenden Gase in den Ofenraum
                              									strömen.
                           Beim Betriebe mit niedergehendem Feuer werden die besetzten Kammern durch eine
                              									geeignete direkte Befeuerung vorgewärmt. Inzwischen werden die Gaserzeuger Z in Thätigkeit gesetzt und mittels Dampfgebläse
                              									Heizgas in den Gassammelkanal D getrieben. Bei der zu
                              									befeuernden Kammer stellt man den Gasleiter M über die
                              									Oeffnung e und öffnet das darin befindliche Ventil. Die
                              									in einer Abkühlkammer erhitzte Luft ward durch die Kanäle L,
                                 										g, K, J bis zu der im Feuer befindlichen Kammer und durch Kanäle K, g und L in diese
                              									eingeleitet, wobei Ventil i im Kanal g und die Klappe im Gasleiter M entsprechend geöffnet sind.
                           Luft und Gas treffen in der Kammer L zusammen, entzünden
                              									sich und strömen durch die feinen Schlitze der Brenner N als Flammen in die Kammern. Die hinter dem Feuer gelegenen Zwischenwände
                              										A werden durch Chamotteschieber bei d und d1 abgeschlossen, um Luftzutritt zu
                              									verhindern; dagegen werden in der Zugrichtung des Feuers nur die Oeffnungen d1 geschlossen, damit
                              									das Feuer gezwungen wird, senkrecht nach der Sohle und von hier durch Kanäle b, a, d nach der nächsten Kammer zu gehen, wo es bei
                              										m eintritt und dieselbe in Vorglut bringt. Aus
                              									dieser Kammer werden die Feuer- bezieh. Rauchgase, sich mehr und mehr abkühlend,
                              									noch in 2 bis 3 Kammern durch die Oeffnungen d1 geführt; aus der letzten Kammer werden
                              									sie durch die Sohllöcher
                              										b, Kanäle a und F nach dem Rauchsammler E
                              									und von diesem durch den Schornstein Y abgezogen. Um
                              									die frisch eingesetzte Brennwaare gut abschmauchen und vorwärmen zu können, wird
                              									jede frisch vollgesetzte Kammer an beiden Enden durch die Wand A oder B abgesperrt und
                              									werden die Ventile so gestellt, daſs aus den Auskarrkammern heiſse Luft durch die
                              									Kanäle g, K nach dem Hitzeleiter J und diesen entlang bis zur Schmauchkammer und durch
                              									deren Kanäle H, F, a und b
                              									von unten in die Kammer eingeführt werden. Die sich entwickelnden Wasserdämpfe
                              									steigen ihrer Leichtigkeit halber nach oben und werden hier wiederum durch Brenner
                              										N und Kanäle g, K und
                              										h in den Rauchsammler E geführt.
                           Bei horizontaler Feuerung wird die hinter dem Feuer liegende Wand B mit Sand abgesperrt. Die mit Luft gemischten Heizgase
                              									werden von L aus in die Brenner O eingeführt.
                           Da sich die zum Brennen von feuerfesten Steinen, Kalk und Portlandcement
                              									erforderliche hohe Temperatur mittels der Gasbrenner N
                              									und O nicht erzielen läſst, so will Dannenberg für diesen Zweck eine Regenerativgasfeuerung anwenden, wobei die Vorwärmung
                              									der Speiseluft direkt in den Brennern vor sich gehen soll. Diese Brenner bestehen
                              									aus ovalen oder eckigen Röhren, welche der Länge nach 1, 3 oder 5 Scheidewände c (Fig. 18 und
                              										20 Taf. 40) haben, hierdurch in 2 bis 6 breite, aber niedrige senkrechte
                              									Kanäle getheilt werden und in den äuſseren Wandungen kleine Löcher oder Schlitze e zur Ausströmung der Gase haben. Die Zwischenwände und
                              									die Löcher bezieh. Schlitze sind derart angeordnet, daſs, sobald die Speiseluft und
                              									die Regeneratorgase in die äuſseren Kanäle des Brenners B eingeführt werden, beide nach unten strömen, sich an den glühenden
                              									Wänden des Brenners hoch erhitzen und von dort in den zwei inneren Kanälen wieder
                              									nach oben steigen, wobei sie durch die senkrecht über einander liegenden Löcher nach
                              									dem Brennerraum entweichen und sich entzünden. Die Generatorgase werden zu diesem
                              									Zweck durch eiserne Gasleiter M nach den im Feuer
                              									stehenden Brennern übergeführt; die Speiseluft wird zuerst durch die kühlenden
                              									Abtheilungen nach den Kanälen J (vgl. Fig. 13)
                              									und mittels eiserner Ueberführungsröhren m nach den im
                              									Feuer stehenden Kammern geleitet, wo sie in die Brenner A und B eintreten. Im Uebrigen soll der
                              									Betrieb eines solchen Gasringofens ebenso sein wie bei allen continuirlich
                              									geleiteten Brennöfen.
                           Die Bezeichnung „Regenerativgasfeuerung“ hält Referent hier nicht für
                              									zutreffend, da die höhere Temperatur, welche die Heizgase in den Brennern erhalten,
                              									doch diesen selbst, somit der Stelle entnommen ist. an welcher die Hitze erzeugt
                              									wird, so daſs nicht einzusehen ist, wie auf diese Weise eine höhere Temperatur des
                              									Ofens erzielt werden soll.
                           
                              
                                 F.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
