| Titel: | G. Hövelmann's Steuerung für Dampfmaschinen u. dgl. | 
| Fundstelle: | Band 252, Jahrgang 1884, S. 53 | 
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                        G. Hövelmann's Steuerung für Dampfmaschinen u.
                           								dgl.
                        Mit Abbildung auf Tafel 5.
                        G. Hövelmann's Steuerung für Dampfmaschinen u. dgl.
                        
                     
                        
                           Eine den Hubpumpen ähnliche Anordnung, welche in Fig. 1 Taf.
                              									5 abgebildet ist, hat G. Hövelmann in
                              										Barmen (* D. R. P. Kl. 14 Nr. 24145
                                 										vom 20. April 1883) für die Steuerung einer Dampfmaschine benutzt (vgl.
                              									1884 251 * 150). Es sind zwei in der Cylinderachse liegende Ventile vorhanden, von
                              									denen das eine C am Eingange des Ausströmrohres a2, das andere D im Kolben angebracht ist; letzterer besteht aus einem
                              									geliderten Kolbenkörper und einem daran gegossenen hohlen Plunger. Das Ventil D ist an einem in dem Plunger steckenden, geschlossenen
                              									Cylinder d befestigt, wird im Kolben geführt und dient
                              									selbst der Spindel des Ventiles C zur Führung. Der bei
                              										a1 einströmende
                              									Dampf hat stets freien Zutritt in den Hohlraum des Plungers. Dieser wie auch der
                              									Ringraum zwischen Plunger und Cylinderwand ist also stets mit gespanntem Dampfe
                              									gefüllt.
                           Ist, wie gezeichnet, das Ventil D geöffnet, so tritt der
                              									Dampf auch über den Kolben und, da die obere wirksame Kolbenfläche bedeutend gröſser
                              									ist als die untere, so wird der Kolben in diesem Falle abwärts bewegt. Gegen Ende
                              									des Hubes stöſst die Unterfläche des Ventiles D auf den
                              									Kopf C2 der Spindel C1, wodurch zunächst
                              										D geschlossen, dann aber auch C geöffnet wird. Der oberhalb des Kolbens befindliche
                              									Dampf kann entweichen und der nun zur Wirkung kommende Druck auf die untere
                              									Ringfläche des Kolbens treibt denselben nach oben, wobei Ventil D
                              									durch den Dampfdruck
                              									geschlossen gehalten wird. Gegen Ende des Aufganges stöſst dann der Boden des
                              									Cylinders d gegen den Stangenkopf C2; dadurch wird C wieder geschlossen, D
                              									geöffnet u.s.w. Die Scheibe c, welche dem geöffneten
                              									Ventile C zur Auflage dient, wird am Ende des Aufganges
                              									vom Kolben mitgenommen.
                           Vorzüge der Steuerung sind ihre Einfachheit, Vermeidung aller Federn, Hebel u.s.w.
                              									Nachtheile sind auſser den beim Ventilwechsel auftretenden Stöſsen und der
                              									schlechten Ausnutzung des Dampfes, welche bei fast allen für direkt wirkende
                              									Dampfpumpen benutzten Stoſssteuerungen vorhanden sind, namentlich die
                              									Unzugänglichkeit der Ventile und die groſse Stopfbüchse für den Plungerkolben.
                           Stellt man den Cylinder auf den Kopf, benutzt a2 als Saugrohr und a1 als Druckrohr und treibt den Kolben von auſsen an,
                              									so hat man eine gewöhnlich wirkende Hubpumpe. Dabei
                              									kann sowohl der Plunger, wie das Rohr d und die lange
                              									Ventilspindel fortgelassen werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
