| Titel: | Selbstthätige Entluftungsvorrichtung für Filterpressen. | 
| Fundstelle: | Band 252, Jahrgang 1884, S. 56 | 
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                        Selbstthätige Entluftungsvorrichtung für
                           								Filterpressen.
                        Mit Abbildung auf Tafel 6.
                        Wegelin und Hübner's Entlüftungsvorrichtung für
                           								Filterpressen.
                        
                     
                        
                           Um die zur Aussüſsung und Auswaschung der Massekuchen in die Filterpresse geleitete
                              									Flüssigkeit recht innig und vollkommen wirken zu lassen, ist es nöthig, die Luft aus
                              									allen Theilen der Preſsplattenrinnen und der Kuchenporen möglichst zu verdrängen. Es
                              									sind deshalb an den
                              									Filterplatten Luftentweichungskanäle angebracht worden, welche entweder einzeln mit
                              									einem Entluftungshahne endigen, oder sämmtliche Einzelkanäle sind zunächst in einen
                              									querlaufenden Kanal geführt und an diesem ist ein Ventil oder ein Hahn angeschlossen
                              									worden. Beide Einrichtungen unterstehen der Aufmerksamkeit des Arbeiters und ist es
                              									wichtig, daſs die Hähne oder Ventile nur während der Aussüſsung oder Auswaschung
                              									geöffnet, dagegen bei der gewöhnlich folgenden Behandlung der Massekuchen mit Dampf
                              									oder Preſsluft geschlossen bleiben.
                           Um nun diese Einrichtung von der Aufmerksamkeit des Arbeiters unabhängig zu machen,
                              									sowie um die Zahl der Handgriffe selbst zu vermindern und dadurch Zeitersparniſs in
                              									den zum Dienste der Presse erforderlichen Vorarbeiten herbeizuführen, ist eine
                              									selbstthätig wirkende Entluftungsvorrichtung von Wegelin und
                                 										Hübner in Halle a. d. Saale (Oesterreichisches Patent Kl. 58 vom 22.
                              									Oktober 1883) angegeben worden. Bei derselben wird am Ende des gemeinsamen
                              									Entluftungskanales, auf der Kopfplatte, ein Ventil bei A (Fig. 10
                              									Taf. 6) angeordnet, welches bei Abschluſs des Einlaſsventiles bei B für die Auswaschflüssigkeit geschlossen wird und nur
                              									dann in Thätigkeit treten kann, wenn letzteres geöffnet ist. Beim Oeffnen des
                              									Ventiles B durch Umlegen des Handhebels m wird mittels der Stange l, des Armes k und des auf dieser Hebelachse
                              									sitzenden Daumens i das eigentliche
                              									Luftentweichungsventil g unter der eigenen Schwere
                              									geöffnet, indem der an das Ventil g angeschlossene Ring
                              									nicht mehr nach aufwärts gezogen, sondern in Folge der senkrecht nach abwärts
                              									gerichteten Stellung jenes Daumens i sich senken kann.
                              									Es wird dabei der mit dem Ringe andererseits verbundene Schwimmer h ebenfalls nach unten bewegt. Ist die Auswaschung so
                              									weit vorgeschritten, daſs die Flüssigkeit aus dem Entluftungskanale in das
                              									vasenförmige Gehäuse f einzutreten beginnt, dann wird
                              									der Schwimmer h gehoben und das an diesem befestigte
                              									Ventil g durch seinen Auftrieb selbstthätig
                              									geschlossen. Das Ventil B wird in ähnlicher Weise
                              									mittels Daumen und Ring wie das Ventil A bewegt; es
                              									erfolgt beim Schlieſsen des Einlaſsventiles B eine
                              									gleichzeitige Arretirung des Luftentweichungsventiles A, so daſs bei nachfolgendem Ausblasen oder Ausdämpfen der Massekuchen ein
                              									Entweichen der Luft oder des Dampfes durch das Entluftungsventil unmöglich ist.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
