| Titel: | Ueber den Leitungswiderstand von Röhren. | 
| Autor: | Wehage | 
| Fundstelle: | Band 252, Jahrgang 1884, S. 89 | 
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                        Ueber den Leitungswiderstand von
                           								Röhren.
                        H. Smith, über den Leitungswiderstand von Röhren.
                        
                     
                        
                           Im Engineering and Mining Journal, 1883 Bd. 35 S. 66
                              									veröffentlicht Hamilton Smith jun. die Ergebnisse einer
                              									gröſseren Anzahl von Versuchen, welche derselbe behufs Ermittelung des
                              									Leitungswiderstandes gerader cylindrischer Röhren beim Durchflusse von Wasser
                              									angestellt hat. 17 dieser Versuche beziehen sich auf genietete Eisenblechrohre von
                              									277 bis 656mm Durchmesser, während die übrigen
                              									(53) mit engen Röhren von 13 bis 32mm Durchmesser
                              									ausgeführt wurden; letztere waren zum gröſsten Theile gezogene schmiedeiserne
                              									Grasröhren, ferner Glasröhren und eine Holzröhre. Zum Vergleiche fügt H. Smith noch die Angaben von 18 anderen, nicht von ihm
                              									angestellten Versuchen mit verschiedenen Röhren von 135 bis 1220mm Durchmesser hinzu, so daſs im Ganzen 88
                              									Versuche vorliegen. Dieselben sind mit Ausnahme von zweien, welche wegen
                              									ungenügender Angaben nicht verwerthbar sind, in der untenstehenden Tabelle
                              									zusammengestellt. Die Smith'schen Versuche sind in so
                              									fern werthvoll, als für jede einzelne Röhre die Durchfluſsgeschwindigkeit bei 4 bis
                              									8 verschiedenen Druckhöhen ermittelt wurde und die Röhren, wie angegeben, von sehr
                              									verschiedenem Durchmesser und auch verhältniſsmäſsig lang waren, so daſs die
                              									Abhängigkeit des Leitungswiderstandes von der Wassergeschwindigkeit und dem
                              									Röhrendurchmesser ziemlich klar hervortritt.
                           Die Versuche Nr. 1 bis 15 wurden in Nord-Bloomfield, Californien, mit drei einfach
                              									genieteten Blechröhren gemacht, welche neben einander quer über eine Schlucht gelegt
                              									und 5 bis 6 Jahre in Gebrauch gewesen waren. Die Röhren waren aus leicht conischen
                              									Schüssen zusammengesteckt, wobei der gröſste Unterschied im Durchmesser etwa 6mm betrug; sie wurden anfänglich mit einem
                              									Gemische aus Theer und Asphalt sorgfältig ausgekleidet und zur Zeit der Versuche war
                              									die innere Oberfläche noch sehr glatt. Die Rohre bildeten zwei Winkel von 9° und
                              									11°, was bei der Berechnung des Widerstandes nicht berücksichtigt ist; im Uebrigen
                              									waren sie nahezu gerade. Die verschiedenen Druckhöhen wurden durch Anfügen von
                              									Rohrstücken an das (nach den Angaben aufwärts gerichtete) Ausfluſsende der Röhren
                              									hergestellt. Die ausflieſsende Wassermenge wurde mittels eines eisernen
                              									Ueberfallwehres gemessen, dessen Coefficienten für verschiedene Höhen vorher durch
                              									direkte Messung bestimmt waren. Die Höhe des Wasserstandes wurde mit einem Boyden'schen Instrumente auf 0mm,25 genau gemessen. Die wahrscheinliche
                              									Fehlergrenze für die Ausfluſsmenge wird zu 2 Procent angegeben. Bei Nr. 1, 6 und 10
                              									fand der Ausfluſs unter Wasser, bei den übrigen in die freie Luft statt. Der
                              									Contractionscoefficient für den Eingang der Röhren konnte = 1 gesetzt werden, da
                              									dieselben mit kurzen trichterförmigen Einlaufen versehen waren. Die Länge der letzteren ist in der
                              									Rohrlänge mit enthalten.
                           Die Versuche Nr. 16 bis 68 wurden in New-Almaden, Californien, mit vollständig
                              									geraden Röhren und mit groſser Sorgfalt ausgeführt. Die mittleren Durchmesser wurden
                              									durch Wägen des Wasserinhaltes, die Ausfluſsmengen direkt durch Auffangen des
                              									Wassers in einem Gefäſse von genau 0cbm,43 Inhalt
                              									bestimmt. Die Zeit wurde auf ⅕ Secunde genau gemessen. Die Gasröhren waren in der
                              									gewöhnlichen Weise verbunden; die Glasröhren wurden an den Enden abgeschliffen und
                              									durch übergezogene Gummimuffen gekuppelt. Für die Holzröhren wurde die gebräuchliche
                              									Pflockkupplung verwendet.
                           Zu Nr. 16 bis 33 diente eine neue Gasröhre; dieselbe wurde zunächst ohne (Nr. 16 bis 22), dann mit einem Einlauftrichter (Nr. 23 bis 29) benutzt. Darauf wurde sie in ein
                              									Bad von kochendem Theer und Asphalt getaucht und wieder mit Einlauftrichter untersucht (Nr. 30 bis 33). Letzterer hatte 254mm Länge und 166mm gröſsten Durchmesser; in der angegebenen Rohrlänge ist er (wie auch bei
                              									den folgenden Röhren) nicht mitgerechnet. Nr. 34 bis 37 wurden mit einem kürzeren
                              									Stücke derselben Röhre und zwar ebenfalls mit
                              									Einlauftrichter ausgeführt. Nr. 38 bis 43 gelten für eine dünnere neue Gasröhre ohne Einlauftrichter. Nr. 44 bis 56 sind mit
                              									französischen, ein wenig conischen Glasröhren angestellt, und zwar wurde bei der
                              									weiteren Röhre (Nr. 44 bis 48) ein Einlaufmundstück benutzt, bei den anderen beiden
                              									nicht. Die erstere war aus 12 im Durchmesser möglichst gut übereinstimmenden Stücken
                              									zusammengesetzt; ihr gröſster Durchmesser betrug 22mm,2, ihr kleinster 18mm,2. Nr. 57 bis
                              									63 beziehen sich auf eine mehrere Jahre in Gebrauch gewesene, etwas rostige und
                              									inkrustirte Gasröhre, welche ohne Einlaufstück
                              									untersucht wurde, und Nr. 64 bis 68 endlich auf die Holzröhre ohne Einlaufstück.
                           Ferner wurde noch der Versuch Nr. 75 von H. Smith in
                              									Nord-Bloomfield mit einer einfach genieteten Blechröhre angestellt, welche wie die
                              									ersterwähnten aus leicht conischen Schüssen zusammengesteckt war und glatte
                              									Innenfläche hatte. Die Ausfluſsmenge konnte nicht mit hinreichender Genauigkeit
                              									ermittelt werden. Nr. 76, gleichfalls von H. Smith
                              									ausgeführt, betrifft eine neue, sorgfältig getheerte und doppelt genietete
                              									Blechröhre, welche nach unten schwach ausgebogen war, so daſs der tiefste Punkt
                              										244m unter dem Oberwasserspiegel lag. Die
                              									Verbindung der Schüsse war gröſstentheils mit Muffen und Bleipackung ausgeführt.
                              									Auch hier konnte die Menge des ausflieſsenden Wassers leider nicht genau
                              									festgestellt werden.
                           Bei den Versuchen mit den weiten Blechröhren (Nr. 1 bis 15, 75 und 76) wurden auch
                              									Steine, beschwerte und unbeschwerte Holzklötze mit dem Wasser durch die Röhren
                              									geschickt und die mittlere Geschwindigkeit derselben festgestellt. Dieselbe fand
                              									sich immer nur wenig geringer als die Geschwindigkeit des Wassers; der Unterschied war naturgemäſs um
                              									so geringer, je gröſser die letztere war. Bei der gebogenen Röhre Nr. 76 ergab sich
                              									auffallender Weise, daſs ein Holzklotz, dessen specifisches Gewicht auf 1,05
                              									gebracht war, mit einer Geschwindigkeit von 6m,37
                              									durch die Röhre ging, während die mittlere Geschwindigkeit des Wassers zu nur 6m,13 ermittelt wurde. Es wird dies wohl auf die
                              									ungenaue Messung der Wassermenge zurückzuführen sein. Im anderen Falle wäre es nur
                              									so zu erklären, daſs der Klotz stets in den mittleren Wasserschichten, deren
                              									Geschwindigkeit über der gemessenen mittleren
                              									Geschwindigkeit liegt, geblieben ist. Bei Nr. 75 ergab sich kein bemerkenswerther
                              									Unterschied zwischen den Geschwindigkeiten von unbeschwerten Holzklötzen und von
                              									rauhen Steinen.
                           Die Druckhöhe ist bei diesen 70 von H. Smith gemachten
                              									Versuchen immer gemessen vom Wasserspiegel in dem Sammelbehälter, aus dem das Wasser
                              									abfloſs, bis zum Wasserspiegel in dem Aufnahmegefäſse (beim Ausflusse unter Wasser) oder bis zur Mitte der Ausfluſsmündung
                              									(beim Ausflusse über Wasser). Die Temperatur des
                              									Wassers betrug bei Nr. 16 bis 68 etwa 18°, bei den übrigen 10 bis 13°.
                           Die Versuche Nr. 69 bis 74 hat Couplet mit einer Röhre
                              									angestellt, welche als „Iron and earthen pipe“ bezeichnet ist. Damit wird eine der in
                              									Frankreich sehr gebräuchlichen, auſsen und innen mit einer Bitumenschicht
                              									überzogenen Blechröhren gemeint sein. Dasselbe gilt von der auch von Couplet untersuchten Versailler Röhre, auf welche sich
                              									Nr. 77 bezieht. Nr. 78, 79 und 80 sind von der Institution
                                 										of Civil Engineers und Nr. 81 von Rankine mit
                              									nicht näher beschriebenen Wasserleitungsröhren ausgeführt. Nr. 82 ist den Angaben
                              									von Ingenieuren der Spring Valley Mining Company in
                              									Butte County, Californien, entnommen. Die betreffende Röhre aus doppelt genietetem
                              									Bleche war 1870 gelegt, aber noch in sehr gutem Zustande. Runde Steine von 12k Gewicht gingen mit einer Geschwindigkeit von
                              										2m,7 durch die Röhre, während die
                              									Geschwindigkeit des Wassers zu (im Mittel aus mehreren Versuchen) 3m,28 gefunden wurde. Nr. 83 bezieht sich auf das
                              									Croton- und Nr. 84 auf das Jersey-City-Hauptrohr der Wasserleitung. Beide waren sehr
                              									stark inkrustirt und wurden von J. P. Kirkwood
                              									untersucht. Nr. 85 und 86 endlich sind wieder von der Institution of Civil Engineers mit Wasserleitungsröhren zu Crawley und
                              									Carlisle ausgeführt.
                           H. Smith legte nun für diese Versuche die Formel
                              										u=m\,\sqrt{\frac{d\,h'}{l}} zu Grunde, worin u die Geschwindigkeit des Wassers in den Röhren, d den Durchmesser, l die
                              									Länge derselben und m einen
                              									Leitungswiderstandscoefficienten bezeichnen. Ferner ist K eine Druckhöhe, welche man erhält, wenn man von der gemessenen Druckhöhe
                              										h die Gröſse u2 : (2gc2) abzieht. Es entspricht dies der Formel
                              										u=c\,\sqrt{2\,g\,(h-h')}, wonach c den von der Contraction an der Einlaufstelle abhängigen
                              									Einfluſscoefficienten und
                              										h' die dem Leitungswiderstande entsprechende
                              									Druckhöhe bezeichnet. c wurde für die weiten Rohre Nr.
                              									1 bis 15, 75 und 77 bis 86, welche mit Einlauftrichter versehen waren, = 1, für Nr.
                              									76 = 0,92 gesetzt. Für die engen Röhren mit
                              									Einlauftrichter wurde c = 0,98 (bei Nr. 23 bis 37 und
                              									57 bis 63) und c = 0,97 (bei Nr. 44 bis 48), für die
                              									anderen ohne Einlauftrichter c = 0,8 (bei Nr. 16 bis 22 und 64 bis 68), c
                              									= 0,825 (bei Nr. 38 bis 43) und c = 0,82 (bei Nr. 49
                              									bis 56) gewählt. Aus der hiermit bestimmten Widerstandshöhe h = h' – [u2 : (2gc2)], der aus der gemessenen Wassermenge sich ergebenden Geschwindigkeit u und den Gröſsen l und
                              										d wurde dann der Coefficient m berechnet. Derselbe ergab sich (für englische Fuſs)
                              									zu 33 bis 67, und zwar folgerte Smith aus den
                              									verschiedenen Werthen, daſs m abhängig ist von der
                              									inneren Röhrenfläche und sowohl mit der Geschwindigkeit wie mit dem
                              									Röhrendurchmesser wächst, ohne eine bestimmte Gesetzmäſsigkeit nachzuweisen. Damit
                              									ist jedoch nichts Neues gesagt und die Wahl von m zur
                              									Bestimmung der Geschwindigkeit in einem gegebenen Falle bleibt danach sehr
                              									willkürlich. In der nachfolgenden, für Metermaſs umgerechneten Tabelle wurde
                              									zunächst statt des Coefficienten m der Coefficient l der in Deutschland gebräuchlichen Weisbach'schen Formel h'=\lambda\,\frac{l}{d}\
                                 										\frac{u^2}{2\,g} eingeführt. Um dann die vorliegenden Ergebnisse
                              									besser zu verwerthen, wurde versucht, aus denselben eine Beziehung zwischen λ und den Gröſsen d und
                              										u zu ermitteln. Da die Wahl der oben gegebenen
                              									Werthe von c nicht näher begründet ist, also auch nicht
                              									beurtheilt werden kann, so muſste die von Smith
                              									berechnete Widerstandshöhe h' beibehalten werden. Es
                              									wurde zunächst die Formel \lambda=\alpha+\frac{\beta}{u\,d} zu
                              									Grunde gelegt, welche, wie GrashofVgl. Grashof: Hydraulik nebst mechanischer
                                       												Wärmetheorie, Leipzig 1875 S. 488. näher ausgeführt hat,
                              									sich besonders dadurch empfiehlt, daſs sie den am passendsten erscheinenden
                              									Vorstellungen von der Natur des Leitungswiderstandes entspricht. Nachdem hiermit für
                              									jede der zunächst allein in Betracht gezogenen 11 Versuchsgruppen Nr. 1 bis 56 die
                              									geeignetsten Werthe von α und β ermittelt waren, zeigte es sich jedoch, daſs dieselben auſserordentlich
                              									verschieden ausfielen. Der Coefficient β, welcher nach
                              									jenen Vorstellungen von der nur mit der Temperatur des Wassers sich ein wenig
                              									ändernden inneren Reibung abhängen sollte, fiel z.B. in einem Falle mehr als zehnmal
                              									so groſs aus als in einem anderen. Nach mehreren vergeblichen Versuchen mit anderen
                              									Formeln wurde dann auf die Weisbach'sche Formel
                              										\lambda=\alpha+\frac{\beta}{\sqrt{u}} zurückgegriffen, und
                              									nach dieser ergaben sich Werthe von α, welche nicht
                              									erheblich von einander abwichen, und Werthe von β,
                              									welche gleichfalls nicht sehr verschieden und regelmäſsig um so gröſser waren, je
                              									kleineren Durchmesser die
                              									Röhren hatten, derart, daſs annähernd
                              										\beta=0,009+\frac{0,00014}{d} gesetzt werden konnte. Mit
                              									diesem Werthe von β ergab sich für α aus sämmtlichen Versuchen Nr. 1 bis 56 der
                              									Mittelwerth α = 0,0132. Die Formel für λ würde hiernach, auf Metermaſs bezogen, für innen
                              									glattwandige Röhren lauten:
                           \lambda=0,0132+\left(0,009+\frac{0,00014}{d}\right)\,\frac{1}{\sqrt{u}}.
                           Wie sich diese Formel an die Versuche Nr. 1 bis 56
                              									anschlieſst, ist aus den letzten beiden Spalten der Tabelle zu ersehen, in welchen
                              									die nach den Messungen sich ergebenden und die nach vorstehender Formel berechneten
                              									Werthe von λ neben einander gestellt sind. Mit
                              									Rücksicht darauf, daſs die Beschaffenheit der Rohrwand und namentlich auch der
                              									Verbindungsstellen bei den verschiedenen Röhren jedenfalls etwas verschieden gewesen
                              									ist und hiernach der davon abhängige Coefficient α
                              									ebenfalls etwas verschieden gewählt werden müſste, erscheint die Uebereinstimmung
                              									befriedigend. Es würde sich z.B. ergeben, wenn für Nr. 1 bis 5 α = 0,0140 (statt 0,0132) gesetzt würde:
                           
                              
                                 λ
                                 gemessenberechnet
                                 0,01920,0194
                                 0,01990,0199
                                 0,02050,0205
                                 0,02090,0210
                                 0,02200,0219
                                 
                              
                           und für Nr. 10 bis 15, wenn α =
                              									0,0120 genommen würde:
                           
                              
                                 λ
                                 gemessenberechnet
                                 0,01680,0168
                                 0,01690,0172
                                 0,01790,0178
                                 0,01800,0183
                                 0,01840,0185
                                 0,02050,0201.
                                 
                              
                           Die Versuche Nr. 6 und 7 werden als ungenau bezeichnet. Einen
                              									erheblichen Unterschied zwischen den beiden Werthen von λ zeigen die Versuche Nr. 34 bis 37, welcher jedoch durch die
                              									Ungenauigkeit der Formel nicht erklärt werden kann, da diese für die mit einer
                              									gröſseren Strecke derselben Röhrenleitung und mit ungefähr gleichen
                              									Geschwindigkeiten angestellten Versuche Nr. 30 bis 33 ziemlich gut paſst. Auch Smith, dem dieser verhältniſsmäſsig groſse Widerstand
                              									der kurzen Röhre gleichfalls aufgefallen ist, kann keine Erklärung dafür geben. Aus
                              									der Vergleichung von Nr. 23 bis 29 mit Nr. 30 bis 33 folgt, daſs das Theeren der
                              									Gasröhren keinen merkbaren Einfluſs auf den Leitungswiderstand derselben hat. Für
                              									die Couplet'schen Versuche Nr. 69 bis 74 mit einem über
                              										2km langen Rohre, bei welchen die
                              									Geschwindigkeit des Wassers nur 40 bis 60mm
                              									betrug, ist λ ebenfalls nach der obigen Formel
                              									berechnet und auch hier weichen, wie die Tabelle zeigt, die beiden Werthe von λ nur wenig von einander ab.
                           Für die zu den Versuchen Nr. 57 bis 63 dienende stark inkrustirte Röhre muſste, wie
                              									leicht erklärlich, α erheblich gröſser als 0,0132
                              									gewählt werden. Als passender Mittelwerth ergab sich α
                              									= 0,0258 und hiermit sind für diese Versuche die in der letzten Spalte stehenden
                              									Werthe von λ berechnet. Auffallend groſs erscheint der
                              									Widerstand der Holzröhre; für diese muſste, um im Uebrigen die obige Formel benutzen zu können, α = 0,0424 gesetzt werden, womit die Werthe von λ für Nr. 64 bis 68 berechnet wurden.
                           
                              
                                 Nr.
                                 
                                    l
                                    
                                 
                                    d
                                    
                                 
                                    h
                                    
                                 
                                    h'
                                    
                                 
                                    u
                                    
                                 λ gemessen
                                 λ berechnet
                                 
                              
                                   1  2  3  4  5
                                    208,8   212,4   217,6   219,9   222,7
                                 0,277„„„„
                                     7,382    5,793    3,917    3,109    1,998
                                 6,9035,4363,6882,9311,891
                                 3,0632,6472,1191,8631,450
                                 0,01920,01990,02050,02090,0220
                                 0,01860,01910,01970,02020,0211
                                 
                              
                                   6  7  8  9
                                    208,8   213,2   216,2   219,0
                                 0,322„„„
                                     7,470    5,087    3,318    1,563
                                 6,9214,7303,0871,463
                                 3,2782,6452,1281,406
                                 0,01950,02000,01990,0213
                                 0,01840,01900,01970,0211
                                 
                              
                                 101112131415
                                    208,6   212,0   214,9   216,6   217,1  
                                    											219,4
                                 0,375„„„„„
                                     7,434    5,769    3,877    2,911    2,605    1,194
                                 6,7165,2223,5332,6562,3810,919
                                 3,7503,2772,5962,2352,0921,341
                                 0,01680,01690,01790,01800,01840,0205
                                 0,01800,01840,01900,01950,01970,0213
                                 
                              
                                 16171819202122
                                 18,34„„„„„„
                                 0,0268„„„„„„
                                     2,539    2,008    1,478    0,997    0,507    0,240    0,144
                                 2,3291,8471,3630,9230,4720,2250,137
                                 1,6231,4241,2040,9680,6570,4330,292
                                 0,02530,02600,02690,02820,03140,03440,0461
                                 0,02440,02510,02620,02770,03080,03480,0396
                                 
                              
                                 23242526272829
                                 18,36„„„„„„
                                 0,0268„„„„„„
                                     2,535    1,983    1477    0,998    0,509    0,239    0,150
                                 2,3911,8731,3990,9470,4850,2290,144
                                 1,6421,4351,2190,9830,6700,4370,320
                                 0,02530,02600,02690,02800,03080,03420,0400
                                 0,02430,02510,02610,02750,03060,03470,0384
                                 
                              
                                 30313233
                                 18,37„„„
                                 0,0266„„„
                                     2,546    2,011    1,010    0,519
                                 2,3991,8990,9590,495
                                 1,6591,4520,9830,677
                                 0,02480,02560,02820,0307
                                 0,02410,02500,02760,0305
                                 
                              
                                 34353637
                                     5,086„„„
                                 0,0267„„„
                                     1,408    0,969    0,461    0,190
                                 1,1740,8130,3910,163
                                 2,0981,7131,1530,711
                                 0,02750,02850,03040,0332
                                 0,02310,02410,02650,0301
                                 
                              
                                 383940414243
                                 18,33„„„„„
                                 0,0159„„„„„
                                     2,546    2,009    1,483    1,008    0,521    0,248
                                 2,4411,9291,4260,9710,5040,240
                                 1,1821,0320,8730,6990,4810,314
                                 0,02980,03090,03190,03380,03710,0416
                                 0,02960,03070,03230,03450,03890,0450
                                 
                              
                                 4445464748
                                 19,48„„„„
                                 0,0233„„„„
                                     2,642    2,085    1,535    1,033    0,506
                                 2,5161,9881,4670,9890,487
                                 1,5271,3361,1230,8980,596
                                 0,02530,02610,02720,02880,0321
                                 0,02530,02620,02730,02900,0326
                                 
                              
                                 49505152
                                 10,65„„„
                                 0,0190„„„
                                     1,546    1,115    0,628    0,205
                                 1,4111,0210,5780,191
                                 1,3331,1170,8080,426
                                 0,02770,02850,03080,0368
                                 0,02740,02870,03140,0382
                                 
                              
                           
                           
                              
                                 Nr.
                                 
                                    l
                                    
                                 
                                    d
                                    
                                 
                                    h
                                    
                                 
                                    h'
                                    
                                 
                                    u
                                    
                                 λ gemessen
                                 λ berechnet
                                 
                              
                                 53545556
                                     3,391„„„
                                   0,0127„„„
                                     0,922    0,657    0,386    0,249
                                     0,783    0,563    0,334    0,218
                                 1,3531,1520,8290,633
                                 0,03150,03330,03580,0400
                                 0,03040,03180,03520,0383
                                 
                              
                                 57585960616263
                                 18,36„„„„„„
                                   0,0260„„„„„„
                                     2,535    2,000    1,477    0,999    0,513    0,238    0,144
                                     2,444    1,930    1,426    0,965    0,497    0,231    0,141
                                 1,3001,1500,9790,7980,5570,3640,277
                                 0,04010,04050,04130,04200,04440,04830,0507
                                 0,03840,03920,04030,04190,04510,04960,0532
                                 
                              
                                 6465666768
                                 18,91„„„„
                                   0,0321„„„„
                                     2,598    2,041    1,506    1,009    0,478
                                     2,480    1,949    1,440    0,963    0,457
                                 1,2151,0730,9170,7530,504
                                 0,05580,05630,05690,05650,0599
                                 0,05450,05530,05640,05780,0612
                                 
                              
                                 697071727374
                                  2280,4    „    „    „    „    „
                                 0,135„„„„„
                                     0,677    0,650    0,571    0,454    0,307    0,151
                                     0,677    0,650    0,571    0,454    0,307    0,151
                                 0,14410,14110,13010,11170,08540,0544
                                 0,03790,03800,03920,04230,04900,0593
                                 0,03970,04000,04100,04330,04760,0563
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 λ gemessen
                                 
                                    α
                                    
                                 
                              
                                 7576
                                     363,86  1353,0
                                 0,6560,432
                                     6,725  92,54
                                     5,973    90,25
                                 3,8426,136
                                 0,01430,0150
                                 0,00960,0112
                                 
                              
                                 77787980818283848586
                                   1169  9016  7853  1163  1609  3901  3419  905713530  2012
                                 0,4870,406„„1,219  0,741?0,9140,5080,3810,305
                                     3,927128,0  70,1  56,1    1,524  45,72    
                                    											6,161    9,224  68,88  10,51
                                     3,870128,0  70,1  55,07    1,524    45,72    6,161    9,224    68,88    10,45
                                 1,0602,0771,6014,4211,0553,2860,9140,4551,0551,087
                                 0,02810,02620,02780,01930,02030,01580,03860,04900,03410,0262
                                 0,01910,01970,02040,01490,01140,01070,02900,03530,02500,0171
                                 
                              
                           Die übrigen Versuche Nr. 75 bis 86 sind zu einem Vergleiche nicht gut geeignet, da
                              									sie gröſstentheils mit älteren, lange Zeit in Gebrauch gewesenen
                              									Wasserleitungsröhren angestellt wurden, wobei auch manche Ungenauigkeiten in der
                              									Bestimmung der in Rechnung zu stellenden Druckhöhe u.s.w. möglich erscheinen. Für
                              									diese ist deshalb hinter dem gemessenen λ der Werth von
                              										a angeführt, welcher sich nach der Formel:
                           
                              \lambda=\alpha+\left(0,009+\frac{0,00014}{d}\right)\,\frac{1}{\sqrt{u}}
                              
                           ergibt. Auffallend ist, daſs hierbei α für einige Röhren noch kleiner als der für glatte Röhren gefundene Werth
                              									0,0132 wird. Allerdings gibt Smith an, daſs bei Nr. 75
                              									und Nr. 76 die Messung der Wassermenge sehr ungenau ausfiel (wie schon oben erwähnt)
                              									und bei Nr. 82 ist die Angabe des Durchmessers mit einem Fragezeichen versehen. Es
                              									scheint jedoch auch α nicht ganz unabhängig vom
                              									Durchmesser und zwar für weite Röhren etwas kleiner als für enge zu sein. Die
                              									gröſseren Werthe von α erklären sich leicht aus der durch die Niederschläge
                              									aus dem Wasser erzeugten Rauhheit der Wände. Als mit besonders starken Krusten
                              									versehen werden die Röhren Nr. 83 und 84 bezeichnet, für welche α auch die gröſsten Werthe erhalten hat.
                           Soll nun z.B. für eine gegebene Rohrleitung und gegebene Druckhöhe h die Geschwindigkeit u
                              									berechnet werden, so wird man am besten thun, zunächst einen passend erscheinenden
                              									Werth von λ anzunehmen, damit nach der Formel
                              										\left(1+\varepsilon+\lambda\,\frac{l}{d}\right)\,\frac{u^2}{2\,g}=h
                              									worin ε den Coefficienten für besondere Widerstände (an
                              									der Einfluſsöffnung, in Knieen u.s.w.) bezeichnet, u zu
                              									bestimmen, dann mit dem gefundenen Werthe von u den
                              									Werth von λ nach der oben gegebenen Formel und mit
                              									diesem wieder u zu corrigiren. Wenn nöthig, kann man
                              									auch noch eine zweite und dritte Berichtigung ausführen.
                           Wehage.