| Titel: | Walzenkuppelung von Ed. Daelen in Düsseldorf. | 
| Fundstelle: | Band 252, Jahrgang 1884, S. 193 | 
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                        Walzenkuppelung von Ed. Daelen in
                           								Düsseldorf.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 14.
                        Ed. Daelen's Walzenkuppelung.
                        
                     
                        
                           Die Verbindung der Kammwalzen mit den Kaliberwalzen geschieht durch zwischen die
                              									beiden Zapfen gelegte Spindeln, über welche an beiden Enden die Zapfen
                              									umschlieſsende Muffen geschoben werden. Die Spindeln und Muffe haben, gleichgültig
                              									welchen Querschnitt sie besitzen, Erzeugende, welche sich immer parallel liegen.
                              									Dadurch werden beim Hoch- oder Niedrigstellen der Walzen, was durch den Spielraum
                              									zwischen Walzenzapfen bezieh. Spindel und Muffen möglich ist, starke Stöſse erzeugt,
                              									welche auf den Betrieb der Walzen nicht allein sehr störend wirken, sondern auch die
                              									Zapfen unverhältniſsmäſsig schnell abnutzen. Ed. Daelen in
                              										Düsseldorf (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 26
                                 										527 vom 12. April 1883) schlägt deshalb in der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure, 1883 S. 860 die in Fig.
                                 										7 bis 13 Taf. 14
                              									dargestellte Kuppelung vor, welche für ein Blechwalzwerk mit Walzen von 600mm Durchmesser und einer gröſsten
                              									Auseinanderstellung von 150mm bestimmt ist.
                           In Fig.
                                 										7 sind die Kuppelzapfen der Walzen und der Kammwalzen mit a, die Kuppelspindeln und deren Zapfen mit b und die Kuppelmuffe mit c bezeichnet; die Kuppelzapfen a und b haben einen quadratischen Querschnitt. Die innere
                              									Wandung der Muffe c bildet in der senkrechten
                              									Schnittebene Fig. 8, an
                              									die Zapfen mit einem geringen Spielräume anschlieſsend, ebenfalls einen
                              									quadratischen Querschnitt, welcher sich nach den Stirnflächen (Fig. 9 bis
                              										12) hin mit je zwei normalen Seitenflanken an die Zapfen anschlieſst,
                              									während derselbe mit je zwei anderen normalen Seitenflanken nach den Stirnflächen
                              									hin sich erweitert. Die inneren Wandungen der Muffe schlieſsen daher an den Zapfen
                              									mit je zwei Seitenflanken scharf an, und zwar findet dieser Schluſs nach zwei
                              									normalen Richtungen statt, während auſserdem die Zapfen nach zwei anderen normalen
                              									Richtungen in den Muffen einen die Gelenkigkeit gewährenden Spielraum haben.
                           Damit in der Längsrichtung eine Verschiebung der Muffe, welche auſser ihrer drehenden
                              									eine schaukelnde Bewegung hat, nicht stattfinde, sind die beiden Stirnflächen normal
                              									zu einander cylindrisch geformt und liegt die eine Fläche des Muffes an der
                              									Stirnfläche des Walzenlaufzapfens und die andere an den Köpfen von in den Spindeln
                              									eingesetzten Bolzen n (Fig. 7)
                              									an.
                           Die Walzenzapfen gewöhnlicher Form lassen sich, wie in Fig. 13
                              									punktirt angegeben, leicht durch Nacharbeiten zu Zapfen für die neue Construction herstellen, so daſs
                              									die Umwandlung bestehender Kuppelangen keine Schwierigkeiten bietet, welcher Umstand
                              									die Einführung der neuen Kuppelung sehr erleichtert.Durch die eingeschriebenen Maſse der Zeichnung ist beispielsweise gezeigt,
                                    											daſs diese Kuppelung trotz ihrer groſsen Gelenkigkeit keiner langen Spindel
                                    											bedarf, da eine solche von 1250mm Länge
                                    											genügt, während unter denselben Verhältnissen eine gewöhnliche Kuppelung
                                    											eine Spindellänge von 2000mm bedarf, da
                                    											sonst zwischen Zapfen und Muff ein zu groſser Spielraum erforderlich
                                    											wäre.
                           Um den Kuppelspindeln der zu verstellenden Oberwalzen oder überhaupt den geneigten
                              									Spindeln in jeder Lage ihre richtige Stellung zu geben und die Kuppelmuffe von dem
                              									Gewichte dieser Spindeln zu entlasten, hierdurch also zu einem ruhigen Gange
                              									beizutragen, dient folgende in Fig. 7
                              									ersichtliche Einrichtung: An den Lagersätteln der Walzen bezieh. der
                              									Kammwalzenlaufzapfen sind Stützen d angegossen oder
                              									angeschraubt und mit Bolzen e versehen. Diese sind
                              									senkrecht unter der Stirnfläche der Kuppelzapfen der Walzen bezieh. der Kammwalzen
                              									angebracht und tragen zwei Langbalken f mit dem
                              									Lagerbocke g, dessen verstellbares Lager zur Stütze und
                              									Führung der oberen Kuppelspindel dient. Es ersetzt diese Vorrichtung die gewöhnliche
                              									Entlastung mittels Hebelübersetzung in zweckmäſsiger Art, da der Spindel hierdurch
                              									nicht nur ihre richtige Leitung gegeben wird, indem sich die die Spindeln tragenden
                              									Langbalken f und der Lagerbock g mit den entsprechenden Lagersätteln der Laufzapfen gleichmäſsig heben
                              									oder senken, sondern die Muffe auch von dem Eigengewichte der Spindeln entlastet
                              									werden. Bei auſsergewöhnlich groſsen Walzen mit groſser Verstellung der Oberwalze,
                              									z.B. bei Panzerblechwalzen, welche eine bedeutende Länge der Spindeln erfordern,
                              									erhält letztere zwei Lagerböcke g als
                              									Unterstützung.
                           
                        
                     
                  
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