| Titel: | Apparat zur Erzeugung von Cyaniden. | 
| Fundstelle: | Band 252, Jahrgang 1884, S. 210 | 
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                        Apparat zur Erzeugung von Cyaniden.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 16.
                        V. Adler's Herstellung von Cyaniden.
                        
                     
                        
                           Zur Gewinnung von Cyaniden der Alkalien und Erdalkalien mittels Stickstoff will V. Adler in Wien (* D. R. P. Kl. 12 Zusatz Nr. 24334
                              									vom 30. November 1882, vgl. 1881 240 163) wagrechte
                              									Eisenrohre verwenden, welche, wie aus Fig. 6 Taf.
                              									16 zu ersehen, durch zwei halbe Cylinder A und B aus starkem Kesselblech gebildet werden, deren
                              									Flanschen C vernietet sind. In diese Rohre wird eine
                              									Bekleidung aus feuerfestem Material geschoben, um sie gegen die starke Hitze zu
                              									schützen.
                           Durch diese Rohre a (Fig. 7 und
                              										8 Taf. 16) streichen nun die vom Roste r
                              									kommenden Feuergase in der Richtung der beigesetzten Pfeile, bewirken dadurch die
                              									Erhitzung des sie allseitig umgebenden, in Cyanide bezieh. Cyanüre überzuführenden
                              									Materials und entweichen endlich durch die Abzugsöffnung O. Der Stickstoff geht zuerst durch eine Anzahl von mit Kohle oder
                              									Ziegelsteinen u. dgl. gefüllten Behältern R, wird hier
                              									vorgewärmt, tritt dann in eine im Ofenschachte angebrachte Leitung d
                              									und durch die 4
                              									Oeffnungen e in den Raum f, wo er direkt mit dem glühenden, in Cyanide bezieh. Cyanüre überzuführenden
                              									Materiale in Berührung kommt. Er steigt dann im Schachte F empor und die aus demselben entweichenden Gase, der Hauptsache nach aus
                              									Kohlenoxyd und Wasserstoff bestehend, werden durch das Rohr g abgeleitet und der Verbrennung zugeführt.
                           Den unterhalb des Raumes f befindlichen Theil des
                              									Schachtes verwendet Adler zur Abkühlung der gebildeten
                              									Cyanide, indem er die bei h eintretende kalte Luft in
                              									der gleichen Art, wie früher die Heizgase, durch ein System von Eisenrohren j leitet; diese Rohre sind ebenfalls abwechselnd unter
                              									einem rechten Winkel gegen einander oder parallel zu einander gestellt, in Folge
                              									dessen die seitlichen Luftkanäle K vorgesehen sind. Am
                              									unteren Theile ist der Schacht durch einen Schieber s
                              									abgeschlossen, nach dessen Oeffnung bei gleichzeitiger Drehung der Flügelwelle L eine bestimmte Menge des fertigen Materials in den
                              									darunter befindlichen, dicht zu schlieſsenden Wagen W
                              									entleert wird. Eine gleiche Menge frischen Materials gelangt durch den Trichter m, welcher zugleich den Schacht oben abschlieſst, in
                              									den letzteren behufs weiterer Verarbeitung, so daſs der Prozeſs ununterbrochen
                              									fortgeführt werden kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
