| Titel: | Ph. Mayer's selbstthätige Regulirung der Steuerung von Fördermaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 252, Jahrgang 1884, S. 225 | 
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                        Ph. Mayer's selbstthätige Regulirung der
                           								Steuerung von Fördermaschinen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 17.
                        Ph. Mayer's Steuerung für Fördermaschinen.
                        
                     
                        
                           Um die Arbeitsleistung einer Fördermaschine selbstthätig der veränderlichen Last
                              									anzupassen, benutzt Ph. Mayer in Wien die in Fig.
                                 										14 bis 16 Taf. 17
                              									nach der Oesterreichischen Zeitschrift für Berg- und
                                       										Hüttenwesen, 1884 S. 104 dargestellte Einrichtung. Dieselbe besteht im
                              									Wesentlichen aus einem kräftigen Centrifugalregulator, welcher durch Hebel und
                              									Stangen mit der Coulisse der Steuerung so verbunden ist, daſs bei wachsender
                              									Geschwindigkeit der Maschine der Füllungsgrad verkleinert wird und umgekehrt. Die
                              									Anwendung dieser bei sonstigen Dampfmaschinen jetzt fast allgemein üblichen Methode
                              									der Aenderung der Füllung durch einen Centrifugalregulator bietet bei
                              									Fördermaschinen mit Coulissensteuerung in so fern einige Schwierigkeit, als die
                              									Coulisse bei wechselnder Geschwindigkeit für den einen Drehungssinn gehoben, für den anderen aber gesenkt werden muſs, während die Regulatorhülse in beiden Fällen steigt.
                              									Dies ist hier in folgender Weise bewerkstelligt.
                           Die Coulisse ist durch eine Zugstange mit einem Arme eines Winkelhebels a verbunden, während in dessen anderem geschlitztem
                              									Arme ein mittels Zugstange c an die Regulatorhülse
                              									gehängter Gleitklotz geführt wird. Damit nun eine Hebung und Senkung dieses
                              									Gleitklotzes eine Bewegung des Winkelhebels a und der
                              									Coulisse veranlasse, muſs dem Gleitklotze noch eine weitere Führung gegeben werden
                              									und diese wird durch die Hebel d und f bewirkt, welche bei k
                              									durch ein Gelenk mit einander verbunden sind. Der Hebel d ist bei g an eine Lenkstange und der Hebel
                              										f bei e an den
                              									Gleitklotz angehängt. Bei g greift auch die Zugstange
                              										s des Umsteuerhebels an. Ein Bolzen m, welcher durch Schlitze der Hebel d und f hindurchgeht,
                              									stellt bei der in Fig. 15 und
                              										16 gezeichneten Lage des Bolzens g eine
                              									Kuppelung dieser Hebel her, so daſs dieselben ein starres Stück bilden. Der Bolzen
                              										e kann sich also nur im Kreise um g bewegen und der Hebel a
                              									wird sich daher in diesem Falle beim Steigen der Regulatorhülse nach links drehen
                              									und die Coulisse senken. Diese Bewegung kann auch über
                              									die Mittellage der Coulisse hinausgehen, so daſs die Maschine Gegendampf erhält.
                              									Wird nun der Steuerhebel umgelegt, so wird der Hebel d
                              									nach links gezogen (Fig. 15),
                              									bis sich der Bolzen k in einen Ausschnitt des Gestelles
                              									einlegt, während gleichzeitig der Bolzen m in
                              									Erweiterungen der Schlitze von d und f eintritt. Die Coulisse erhält hierbei durch den Hebel
                              										a die nöthige Umstellung. Geschieht die Umsteuerung
                              									während des Stillstandes der Maschine, wobei also der Regulator seine tiefste
                              									Stellung einnimmt (vgl. Fig. 16),
                              									so wird die Coulisse beim Umlegen des Steuerhebels aus der höchsten in die tiefste Lage
                              									gebracht, so daſs die Maschine zunächst wieder mit voller Füllung zu arbeiten
                              									beginnt. Die beiden Hebel d und f sind aber in der Lage Fig. 15
                              									nicht mehr fest gekuppelt; es muſs jetzt der Bolzen e
                              									sich auf einem Kreise um k bewegen und ein Steigen der
                              									Regulatorhülse wird daher nun ein Heben der Coulisse
                              									zur Folge haben, wie es sein muſs.
                           Der Maschinist hat demnach bei Anwendung dieses Apparates immer nur das Dampfventil
                              									zu schlieſsen, den Steuerhebel umzulegen und das Ventil wieder zu öffnen. Die
                              									Vorrichtung ist schon mehrfach bei kleineren Aufzugsmaschinen 'und seit etwa einem
                              									Jahre auch bei einer Fördermaschine in Krain in Benutzung. Mit der letzteren werden
                              									jetzt in 24 Stunden bis zu 500 Förderungen aus einer Tiefe von ungefähr 50m ausgeführt. Störungen sollen während der ganzen
                              									Zeit nicht vorgekommen sein, obgleich ungeschultes Personal verwendet wurde.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
