| Titel: | Sicherheitsvorrichtungen an Aufzügen. | 
| Autor: | G. R. | 
| Fundstelle: | Band 252, Jahrgang 1884, S. 228 | 
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                        Sicherheitsvorrichtungen an Aufzügen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 18.
                        Sicherheitsvorrichtungen an Aufzügen.
                        
                     
                        
                           Die nachfolgenden drei dem Bulletin de Mulhouse, 1884 S.
                                 									26 und 42 entnommenen Sicherheitsvorrichtungen für Aufzüge betreffen zwei
                              									Fangvorrichtungen und einen Sicherheits-Thürverschluſs.
                           Bei der Fangvorrichtung, System Sellers (Fig. 1 bis
                              										5 Taf. 18), wird nach Ueberschreitung einer bestimmten
                              									Niedergangsgeschwindigkeit die Bewegung eines pendelnden, mit dem Fahrstuhle
                              									verbundenen Körpers verhindert und hierdurch der Fahrstuhl selbst gefangen. Der
                              									letztere ist mit 8 schräg stehenden Rollen C an den
                              									entsprechend schräg gehobelten Seitenflächen der Schienen A
                              									geführt, welche mit einer schlangenförmig laufenden Spur B versehen sind (vgl. Fig. 3).
                              									Unterhalb des Fahrstuhlbodens hängt an den Bolzen c
                              										(Fig. 4) mit den kurzen Gelenkstangen f ein
                              									Rohr F, in welchem sich der Doppelhebel G befindet, der an seinen Enden die Zahnbogen h und die kleinen, mit Kautschuk belegten Messingrollen
                              										o trägt; letztere greifen in die schlangenförmige
                              									Spur B der Schienen A ein.
                              									Bei normaler Geschwindigkeit des Fahrstuhles schwingt nun vermöge dieser Anordnung
                              									das Rohr F hin und her. Sobald aber die
                              									Fallgeschwindigkeit das zulässige Maſs durch irgend einen Umstand überschreitet,
                              									können die Rollen o in der Spur B dieser Bewegung nicht mehr folgen; sie stoſsen sich an den geraden
                              									Seiten x derselben und es wird dadurch der Doppelhebel
                              										G um die festen Knaggen K gedreht, indem die in der Mitte befindliche Feder H zusammengedrückt wird, bis die Zähne des Zahnbogens
                              										h in die am Fahrstuhle feste Verzahnung i eingreifen. Die Schwingung von F ist dann vollständig gehindert und der Fahrstuhl
                              									festgehalten. Die Vorrichtung wirkt schon bei 0m,08 secundlicher Fallgeschwindigkeit.
                           Durch langsames Anziehen des Fahrstuhles nach oben wird derselbe wieder frei. Fig.
                                 										2 zeigt die Befestigung des Seiles in dem oberen Querbalken des
                              									Fahrstuhles.
                           Die von Lothar Heym in Leipzig zur Ausführung gebrachte,
                              									in Fig. 6 bis 10 Taf. 18
                              									dargestellte Fangvorrichtung mit Klinken-Zahnstangen
                              									ist nur für leichtere Fahrstühle zu gebrauchen. Der
                              									Fahrstuhl wird an den beiden Zahnstangen A durch
                              									Gleitbacken o geführt. In den letzteren und den Backen
                              										o1 führen sich auch
                              									die vorn zugespitzten Stangen B, welche durch die
                              									Federn r immer nach innen zur Anlage an die Keile c gedrückt werden. Das Tragseil des Stuhles ist an dem
                              									Gewichte P befestigt, welches mit dem den oberen
                              									Querbalken S umgreifenden Bügel D verbunden ist. Unterhalb des Balkens S
                              									liegt zwischen dem Bügel D die Blattfeder K. Bei etwa eintretendem Seilbruche kann nun diese
                              									Feder K den Bügel D nach
                              									unten ziehen und dadurch schlägt das Gewicht P auf die
                              									Keile o1 und treibt die
                              									Stangen B nach auſsen, daſs dieselben in die
                              									Zahnstangen A treten und den Fahrstuhl festhalten.
                           Bei dem in Fig. 11 bis
                              										13 Taf. 18 veranschaulichten Sicherheitsthürverschlusse für Aufzüge der Firma Schlumberger Sohn und Comp. in Mülhausen nach Angaben ihres Ingenieurs E. Prétot kann der Betrieb des Aufzuges nur
                              									stattfinden, wenn die Ladeöffnungen des Fahrschachtes durch ihre Thüren oder
                              									Schutzgitter verschlossen sind. Die aus Schmiedeisenrohr bestehende Ausrückstange
                              										T trägt für jede Ladeöffnung zwei Stellringe M und M1 (Fig. 12),
                              									zwischen welche, wenn sich die Stange T in der Stellung
                              									für den Stillstand des Fahrstuhles befindet, der eine Arm des Winkelhebels R, durch die hinter ihm befindliche Blattfeder S vorgedrückt, treten kann. Es ist dies jedoch nur
                              									möglich, wenn der andere Arm des Winkelhebels R,
                              									welcher sich gegen die Leiste a der Verschluſsthür 
                              									U legt, frei, wenn also die Thür geöffnet ist. Es wird
                              									demnach die Ausrückstange T nicht verschoben und der
                              									Fahrstuhl in Gang gesetzt werden können, wenn nicht vorher durch Schluſs der Thür
                              										U und Verriegelung derselben der Winkelhebel R aus dem Zwischenräume der Stellringe M und M1 gebracht worden ist. Die Fig. 11
                              									zeigt die Stellung bei nicht geschlossener und verriegelter Thür, Fig. 13 bei
                              									geschlossener Thür U.
                           
                              
                                 G. R.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
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