| Titel: | Britton's Dampfsteuerapparat für Seeschiffe. | 
| Fundstelle: | Band 252, Jahrgang 1884, S. 268 | 
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                        Britton's Dampfsteuerapparat für
                           								Seeschiffe.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 21.
                        Britton's Dampfsteuerapparat für Seeschiffe.
                        
                     
                        
                           Zur Vermeidung des vollständigen Zusammenbruches der Dampfsteuerung, welchen der
                              									Bruch eines Getriebes so leicht zur Folge hat, ist von Th.
                                 										Britton in New-Hendon (Sunderland, England) die in Fig. 14 und
                              										15 Taf. 21 veranschaulichte Einrichtung getroffen worden, bei welcher der
                              									Getriebemechanismus doppelt angeordnet ist, um gröſsere Sicherheit zu erzielen.
                           Eine Hammermaschine – wie diese stehende Maschinenform mit umgekehrtem Cylinder
                              									bezeichnet wird – mit 2 Cylindern A und zweitheiliger,
                              									in der Mitte gekuppelter Kurbelwelle B betreibt die
                              									beiden links und rechts angebrachten Schrauben ohne Ende C, welche je in das Schneckenrad D auf den
                              									Vorgelegewellen I eingreifen; diese tragen je ein
                              									Getriebe i im Eingriffe mit dem Spurrade F auf der Steuerwelle J,
                              										auf welcher die von
                              									der Ruderkette umschlungene Scheibe E sitzt. Das
                              									Zahnrad F ist mit der Welle J für gewöhnlich durch die Doppelklaue f
                              									verbunden; bei Verstellung des Klauenmuffes f wird das
                              									Zahnrad F der Dampfsteuerung frei, dagegen das Zahnrad
                              										H der Handsteuerung mit der Welle J gekuppelt.
                           Zur gleichmäſsigeren Verkeilung des Druckes auf die beiden Uebertragungsgetriebe D bis I sind die beiden
                              									Theile der Kurbelwellenkuppelung in solcher Weise verbunden, daſs der eine
                              									Dampfkolben den anderen zwar in Bewegung setzt, sobald er am Ende seines Hubes
                              									angelangt ist; im Uebrigen aber arbeiten beide Kolben unabhängig. Sobald ein Unfall
                              									die Steuerung betrifft, werden die beiden Kuppelungshälften dicht
                              									zusammengeschraubt.
                           Das Stoppen und Anlassen wird auf die übliche Art bewirkt. Die Absperrschieberspindel
                              									ist mit dem Gabelhebel N verbunden:, derselbe hat
                              									seinen Drehzapfen an der Mutter P, deren Verstellung
                              									von der Handradschraube G erfolgt. Unterhalb ist
                              									derselbe Hebel N durch eine Gelenkstange mit einer
                              									Mutter K für die Gewindegänge auf der Steuerwelle J verbunden.
                           Bei Drehung des Steuerrades r wird der
                              									Dampfabsperrschieber der Steuerungsmaschine geöffnet; sowie aber die Maschine läuft,
                              									bringt die untere Schraube bezieh. die Mutter K den
                              									Absperrschieber in seine ursprüngliche Stellung zurück. Die Dampfvertheilung erfolgt
                              									durch Kolbenschieber. An der Schraubenmutter K ist
                              									seitlich eine Zahnstange (vgl. Fig. 14
                              									oben) angebracht, welche mit dem Getriebe L der
                              									senkrechten Spindel M eingreift, um durch einen Zeiger
                              									am oberen Ende dieser Spindel stets den Stand des Ruders zu markiren. Geschieht die
                              									Steuerung von der Brücke aus, so wird die Handsteuerschraube G mittels einer senkrechten Zwischenwelle g
                              									und zwei Kegelräderpaaren zur Umdrehung gebracht. Das Steuerrad R ist in Ruhe, so lange die Dampfsteuerung in völliger
                              									Ordnung ist; es kann aber mittels der oben erwähnten Klauenkuppelung f augenblicklich in Thätigkeit versetzt werden.
                           Britton's Steuerung ist nach Engineering, 1884 Bd. 37 S. 141 bereits an Bord von 14 Schiffen mit Erfolg
                              									im Gebrauche und soll sich durch Einfachheit und ruhigen Gang auszeichnen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
