| Titel: | Neuerungen an Hähnen und Niederschraubventilen. | 
| Fundstelle: | Band 252, Jahrgang 1884, S. 348 | 
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                        Neuerungen an Hähnen und
                           								Niederschraubventilen.
                        Patentklasse 47. Mit Abbildungen auf Tafel 27.
                        Neuerungen an Hähnen und Niederschraubventilen.
                        
                     
                        
                           Schon früher sind Hähne behufs leichterer Ausführbarkeit von Ausbesserungen mit
                              									besonderem, auswechselbarem Kükensitze construirt worden (vgl. Mittelstenscheid und A.
                                 										Memmler 1883 248 * 481). Noch einen Schritt
                              									weiter geht G. Seideman in London (* D. R. P. Nr. 24398 vom 22. April 1883), indem er diesen
                              									auswechselbaren Kükensitz so einrichtet, daſs derselbe bei etwaigem Versagen des
                              									Kükens dessen Stelle theilweise vertreten kann.
                           Fig.
                                 										13 bis 15 Taf. 27
                              									zeigen verschiedene Ausführungen solcher Hähne. Bei dem Halme Fig. 13 ist
                              									in das Gehäuse B zunächst der Kükensitz F eingeschliffen, welcher durch den nach unten
                              									austretenden Vierkant H gedreht werden kann. In den
                              									Sitz F ist wiederum der Kegel G eingepaſst, welcher nach oben aus dem Gehäuse heraustritt, und vorläufig
                              									allein benutzt wird. Sollte derselbe jedoch schadhaft werden, so ist nur der
                              									Ventilsitz F um 90° zu verdrehen, worauf die
                              									Flüssigkeit durch den Durchgang E geleitet wird und nun
                              									der Hahnkegel G nachgeschliffen bezieh. ausgewechselt
                              									werden kann, ohne daſs der Hahn von seiner Stelle entfernt oder die Rohrleitung
                              									auſser Betrieb gesetzt werden müſste.
                           Bei dem Hahne Fig. 14
                              									erfolgt die Drehung des Kükensitzes F mittels eines
                              									seitlich aus dem Gehäuse vortretenden Handgriffes C.
                              									Hier können Nachbesserungen am Küken nur bei durch den Sitz F abgesperrter Leitung vorgenommen werden.
                           Fig.
                                 										15 veranschaulicht die Anordnung eines Durchgangsventiles. Hier ist der
                              									Ventilsitz in dem Küken F angebracht, welches wie bei
                              									dem Hahne Fig. 14
                              									durch einen seitlich austretenden Handgriff verstellt werden kann. Sind
                              									Ausbesserungen am Ventile vorzunehmen, so wird das Küken F um 90° gedreht, wo dann der Durchgang durch E hergestellt wird, während der Zutritt der Flüssigkeit zum Ventilsitze
                              									verhindert ist.
                           Auſser einer Reihe weiterer Ausführungen von gewöhnlichen Durchgangshähnen und
                              									Ventilen sind von G. Seideman auch Vierwegehähne nach
                              									diesem Systeme angegeben.
                           Eine andere Vereinigung von Hahn und Durchgangsventil ist von James Baldwin in Keighley im Iron, 1883 Bd.
                              									22 S. 70 beschrieben. Wie aus Fig. 16
                              									Taf. 27 hervorgeht, befindet sich hier im Inneren des Gehäuses B, mit diesem ein Stück bildend, der Sitz A für ein Hahnküken C mit
                              									rechtwinkeligem Durchgange. Oberhalb des letzteren ist dann in A der Sitz D für das
                              									Niederschraubventil E. Bedarf dieses Ventil einer Nachbesserung, so
                              									braucht nur das Küken C abgesperrt zu werden, um den
                              									Zufluſs der Flüssigkeit zum Ventile abzuschneiden. Auſserdem aber kann bei
                              									hochgeschraubtem Ventile der Hahn C dasselbe völlig
                              									ersetzen, d.h. man kann mittels desselben den Dampfdurchgang ohne weiteres
                              									versperren oder wieder öffnen. Dies dürfte in der That ein wünschenswerther Vorzug
                              									sein, der diesem Ventile dort, wo hohe Betriebssicherheit einer Leitung erfordert
                              									wird, wohl Eingang verschaffen kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
