| Titel: | Neuerungen an Anfeuchtapparaten für Gewebe und Papier. | 
| Fundstelle: | Band 252, Jahrgang 1884, S. 405 | 
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                        Neuerungen an Anfeuchtapparaten für Gewebe und
                           								Papier.
                        Patentklasse 8. Mit Abbildungen auf Tafel 30.
                        Neuerungen an Anfeuchtapparaten für Gewebe und Papier.
                        
                     
                        
                           Die Mittheilung von Feuchtigkeit an Gewebe und Papier vor dem Kalandern erfolgt
                              									entweder durch Berührung mit einer nassen Walze, oder in Form eines Sprühnebels;
                              									letzterer wird hervorgerufen durch Ausspritzen von Wasser mit einer schnell
                              									rotirenden Bürstenwalze oder gepreiste Luft, beim Werfen von Wasser durch enge Siebe
                              									(vgl. Fromm 1879 232 * 227),
                              									oder es wird direkt Wasserdampf benutzt (vgl. Harris
                              									1881 240 * 26). Das von A.
                                 										Stephan in Berlin (vgl. 1866 184 * 44)
                              									angegebene Verfahren mit Preſsluft findet in einigen neueren Anfeuchtapparaten
                              									wieder Anwendung und ist auch von Knappe (vgl. 1879 233 * 455) zum Aufbringen von flüssiger Appreturmasse auf
                              									Gewebe benutzt. Wie bei dem letzteren befinden sich auch bei dem Anfeuchtapparate
                              									für Papier mittels gepreſster Luft von F. Flinsch in
                              									Offenbach (Erl. * D. R. P. Nr. 3274 vom 4. Juni 1878) die kleinen Ansatzröhrchen
                              									finden Austritt des Wasser aus dem Zuführrohre innerhalb der Düsen für das Ausblasen
                              									der Preſsluft; die letztere drückt dabei gleichzeitig in dem Zufluſsbehälter auf das
                              									Wasser.
                           In gleicher Weise wie bei Stephan ist auch die Anordnung
                              									des Anfeuchtapparates von F. Gebauer in
                              										Charlottenburg (* D. R. P. Nr. 22690
                                 										vom 14. December 1882), nur daſs zwei Apparate, oberhalb und unterhalb
                              									des Gewebelaufes, vorhanden sind und somit gleichzeitig beide Seiten des Stoffes
                              									angefeuchtet werden können. In die Rohre R und R1 (Fig. 4 und
                              										5 Taf. 30) wird durch ein kräftiges Gebläse Luft eingetrieben, welche
                              									durch eine Reihe Düsen austritt und dabei, da die Düsen genau auf die in den
                              									Wasserkasten K und K1 tauchenden kleinen Röhrchen r und r1 treffen, das Wasser ansaugt, fein zertheilt und
                              									über das von den Leisten e getragene Gewebe G aussprüht. Die Röhrchen R und R1
                              									können durch Hebel h und h1 verdreht, dadurch die Düsen den
                              									Röhrchen r, r1 beliebig
                              									nahe gestellt und die Stärke der Anfeuchtung regulirt werden. Zu erwähnen bleibt
                              									noch die Einrichtung, durch welche der Luftzutritt in eines der beiden Rohre R und R1 aufgehoben wird, wenn das Gewebe bloſs auf einer
                              									Seite angefeuchtet werden soll. In dem Kasten X des
                              									Luftzuführungsrohres ist eine durch Handrad und Schneckengetriebe z stellbare Klappe y
                              									angebracht, welche gegebenen Falles den Luftstrom von einem der Rohre R oder R1 abschlieſst.
                           Der in Fig. 6 Taf. 30 dargestellte Apparat von Rud. Küchler in
                              										Wendhausen (* D. R. P. Kl. 55 Nr.
                                 										25420 vom 20. April 1883) ist besonders für Papier bestimmt und sucht für diesen Zweck von dem durch eine gleiche
                              									Einrichtung wie vorher (Wasserrohr R mit den kleinen
                              									Röhrchen r, Luftrohr R1 mit Düsen) erzeugten Sprühnebel nur die feinsten
                              									Theilchen zur Anfeuchtung zu verwenden. Gegenüber dem Luftrohre R1 befindet sich ein
                              									zweites Luftrohr R2;
                              									die durch Löcher hier austretende Luft trifft den Sprühnebel und treibt die feinsten
                              									Wassertheilchen nach oben gegen das Papier G, während
                              									die schwereren Wassertheilchen in dem umgebenden Gehäuse F sich sammeln und durch den Hahn h
                              									abgelassen werden können. Der ganze Apparat läſst sich in verschiedenem Abstande von
                              									dem Papierlaufe einstellen, zu welchem Zwecke der Aufsatz A des Gehäuses F verschiebbar ist.
                           Bei dem in Fig. 7 Taf.
                              									30 skizzirten Apparate von J. B. Jackson
                              									und G. Bentley in Bury (Englisches Patent, vgl. Deutsches Wollengewerbe, 1884 S. 7) sind vor jeder Düse
                              									des Luftrohres R zwei gegen einander angeordnete kleine
                              									Saugröhrchen r angebracht, welche durch Ein- bezieh.
                              									Ausschrauben gegen die Luftdüsen verschieden hoch eingestellt werden können. Das
                              									Rohr R befindet sich in dem Wasserkasten K, welcher durch Zahnstange und Rad Z in beliebigen Abstand von dem Stofflaufe G gebracht werden kann und zwei Deckel D trägt, welche die Stärke des Nebelstrahles und damit
                              									die Anfeuchtung reguliren. Durch die doppelte Anordnung der Röhrchen r dürfte auch hier eine weitere Verfeinerung des
                              									Sprühnebels herbeigeführt werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
