| Titel: | Pumpe für Abdampf und Speisewasser. | 
| Fundstelle: | Band 252, Jahrgang 1884, S. 446 | 
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                        Pumpe für Abdampf und Speisewasser.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 33.
                        Polaczek's Pumpe für Abdampf und Speisewasser.
                        
                     
                        
                           Die von H.
                                    											Polaczek in Warschau (* D. R. P. Kl. 59 Nr. 25554 vom 8. Juni 1883) angegebene
                              									Pumpe dient zum Ansaugen und Fortdrücken eines Gemisches von Abdampf und
                              									Condensationswasser. Wie aus Fig. 13
                              									und 14 Taf. 33
                              									zu entnehmen, wirkt in einem Cylinder C der auf einer
                              									durchgehenden Kolbenstange sitzende Kolben K Unterhalb
                              									desselben liegt der Steuercylinder, in welchen die Einlasse für das
                              									Condensationswasser bei T und den Abdampf bei o und o1 münden. Die Verbindung zwischen diesen Einlassen
                              									und dem Cylinder C wird für das Wasser durch Kolben S, S1 für den Dampf
                              									durch den Schieber R bewerkstelligt. Alle drei sitzen
                              									auf der gemeinsamen durchgehenden Kolbenstange s fest,
                              									welche durch irgend eine Vorrichtung in ruckweise Bewegung gesetzt wird und dadurch
                              									ein schnelles Oeffnen bezieh. Schlieſsen der betreffenden Säugöffnungen bewirkt.
                              									Ueber dem Cylinder sind, um die Ansammlung von Luft in demselben zu vermeiden, genau
                              									über den Säugöffnungen und an den höchsten Punkten des Cylinders die Druckventile
                              										V, V1 angeordnet.
                              									Dieselben sind doppelsitzig, setzen aber ihrer Oeffnung einen ganz bedeutenden
                              									Widerstand entgegen, da ihre dem Cylinderinneren zugekehrte Fläche viel kleiner ist
                              									als die dem Druckrohre zugewendete. Dieser Widerstand wird noch durch die
                              									Bufferfedern und die einstellbare Hebelgewichtsbelastung vergröſsert. Man hat es
                              									also in der Hand, durch eine Belastung der Druckventile innerhalb des Pumpencylinders auf der Druckseite einen derartigen Druck zu
                              									erzeugen, daſs der mit dem Condensationswasser angesaugte Abdampf verdichtet wird
                              									und das so erhaltene heiſse Wasser direkt in den Kessel oder die Heiſswasserheizung
                              									gedrückt werden kann.
                           Um die Menge des anzusaugenden Dampfes von dem in der Pumpe herrschenden Drucke
                              									abhängig zu machen, ist folgende Einrichtung getroffen: An den Cylinderenden sind
                              									die Tauchkolben P in besonderen Bohrungen
                              									untergebracht, so daſs sie unter dem im Cylinder herrschenden Drucke stehen. Diesem
                              									Drucke wirken die mit den Kolben mittels der Winkelhebel W verbundenen Gewichte G entgegen. An dem
                              									längeren Arme eines dieser mit einander in Verbindung stehenden Winkelhebel ist die
                              									Zugstange B befestigt, welche an den in einem Bocke y drehbar gelagerten Arm W1 angreift. Die Zugstange besitzt eine
                              									vierkantige Oeffnung in der Nabe und umfaſst mit dieser einen Vierkant der
                              									Steuerkolbenstange s, so daſs diese sich in der Nabe
                              									des Armes W1 hin- und
                              									herverschieben kann, bei einer Drehung von W1 sich aber mit dem Kolben S und dem Schieber R ebenfalls drehen muſs.
                              									Da nun letzterer in der Abwickelung eine dreieckige Fläche besitzt, so müssen die
                              									schrägen Oeffnungen o, o1 um so eher geschlossen werden, je geringer der Druck auf die Tauchkolben
                              										P ist; sie bleiben aber um so länger offen, je
                              									höher der Druck in der Pumpe ist. Dementsprechend werden auch geringere oder
                              									gröſsere Mengen Abdampf angesaugt.
                           Betreffs dieser Einrichtung sind in der Patentschrift einige
                              									Unklarheiten enthalten. Da die Pumpe doppelt wirkend ist, so müssen auf jeder Kolbenseite Tauchkolben P vorhanden sein, wenn auch a. a. O. nur von einem die
                              									Rede ist. Daselbst ist ferner nicht gesagt, ob und wie die Tauchkolben festgestellt
                              									werden, wenn auf der einen Seite des Pumpenkolbens eine Saugwirkung stattfindet, oder ob dieser Umstand
                              									überhaupt vernachlässigt wird. Da der auf der Druckseite des Pumpenkolbens
                              									herrschende Druck bedeutend gröſser ist als der auf der Saugseite, so erscheint eine
                              									Vernachlässigung dieses Gegendruckes nicht unmöglich.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
