| Titel: | Formpresse für Bessemerbirnenböden. | 
| Autor: | Pozdena | 
| Fundstelle: | Band 252, Jahrgang 1884, S. 452 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Formpresse für Bessemerbirnenböden.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 34.
                        Formpresse für Bessemerbirnenböden.
                        
                     
                        
                           Die in Fig. 1 und 2 Taf. 34
                              									dargestellte Maschine ist zur Herstellung der für Bessemerbirnenböden erforderlichen
                              									Windöffnungen (Düsen) bestimmt. Dieselbe besteht zunächst aus einer guſseisernen,
                              									der Düsengestalt entsprechend ausgedrehten Preſsform a,
                              									in welche von oben durch eine Schraubenspindel l der
                              									Preſskolben b eingetrieben wird. Der Kolben drückt
                              									nicht unmittelbar auf das Formmaterial, sondern unter Vermittelung einer
                              									zwischengelegten Eisenplatte c, was den Vortheil mit
                              									sich bringt, daſs das in die Kolbenbohrung beim Pressen eingedrungene Material sehr
                              									leicht beim Herausnehmen der fertigen Düse entfernt werden kann.
                           Die Bodenfläche der Düsenform wird durch eine bewegliche Platte d gebildet, welche der oberen Preſsplatte c ganz ähnlich ist und sich in der Fuſsplatte des
                              									Gestelles, auf welcher die Form aufsteht, verschieben läſst. Die Stifte e, durch welche die Windlöcher in der Düse erzeugt
                              									werden, sind in dem Kopfe m einer langen
                              									Schraubenspindel f eingeschraubt und können mittels
                              									dieser durch ein doppeltes Kegelrädergetriebe hinauf- oder herunterbewegt
                              									werden.
                           Um diese lange Spindel f von dem direkten Preſsdrucke,
                              									der sich hier bis auf 10000k steigert, zu
                              									entlasten, wird die Bodenplatte d der Form durch zwei
                              									in das Gestell eingeschobene Entlastungsplatten k
                              									getragen, welche an einer Stelle Ausschnitte besitzen, durch die bei entsprechender
                              									Stellung die Platte d durchfallen kann.
                           Die Arbeit mit der Presse erfolgt nun derart, daſs zunächst die Entlastungsplatten
                              										k in die Lage gebracht werden, in welcher dieselben
                              									die untere Preſsplatte durchlassen. Diese wird so gestellt, daſs ihre obere Fläche
                              									mit der unteren der Fuſsplatte g abschneidet. Nachdem
                              									noch der Preſskolben b ganz hinaufgezogen, die
                              									Preſsplatte c entfernt worden und die Form a mittels des auf ihrer Auſsenfläche befindlichen
                              									doppelten Gewindes fest auf die Fuſsplatte g geschraubt
                              									ist, wird von oben, unter Benutzung der an den Bügel h
                              									angebrachten Gossen i das Düsenmaterial eingeschüttet.
                              									Hierauf wird, wenn die richtige Menge eingefüllt ist, die obere Preſsplatte c aufgelegt, wobei man darauf achtet, daſs deren Löcher
                              									auf die Stifte e treffen, und dann der Kolben b so weit nachgeschraubt, daſs sich derselbe leicht auf
                              									die Preſsplatte c aufsetzt. Nun wird mit Hilfe der unteren
                              									Schraubenspindel f das Material zunächst von unten
                              									gepreſst, bis die untere Preſsplatte d in ihre höchste
                              									Stellung gekommen ist, worauf die Entlastungsplatten k
                              									derart verstellt werden, daſs die Platte d auf
                              									denselben aufsitzt. Um die beiden Stellungen der Entlastungsplatten k leicht einhalten zu können, sind auf der dieselben
                              									bewegenden Schraubenspindel zwei Stellringe angebracht.
                           Ist nun die Pressung in der beschriebenen Weise von unten vollzogen, so wird von oben
                              									mittels des Kolbens b und der Platte c, welche durch die einfache Schraube l niedergeschoben werden, die Düse auf das richtige
                              									Maſs fertig gepreſst. Ist dies geschehen, so werden zunächst die Stifte e mit Hilfe der unteren Schraubenspindel f ganz heruntergezogen und hierauf die Preſsform a mit Hilfe ihres Gewindes in die Höhe gehoben. Sollte
                              									die Düse nicht sofort herausfallen, so kann durch leichtes Nachpressen mittels der
                              									Schraube l nachgeholfen werden. Ist die Form ganz oben,
                              									so wird die Preſsplatte c von der fertigen Düse
                              									abgehoben und letztere aus der Maschine entfernt.
                           Die Düsen, welche vorliegende Presse liefert, sind von sehr guter Beschaffenheit.
                           Pozdena.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
