| Titel: | Untersuchung einer Dampfmaschinenanlage. | 
| Fundstelle: | Band 252, Jahrgang 1884, S. 485 | 
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                        Untersuchung einer
                           								Dampfmaschinenanlage.
                        McDougall's Untersuchung einer Dampfmaschinenanlage.
                        
                     
                        
                           Im Engineering, 1884 Bd. 37 S. 348 berichtet N. McDougall, Hauptingenieur der Boiler Insurance and Steam Power Company in London über
                              									eine von ihm angestellte Untersuchung einer Kessel- und Maschinenanlage in Astley
                              									Bridge bei Bolton, deren Ergebnisse nachstehend aufgeführt sind.
                           Die untersuchte Anlage bestand aus zwei gleichen liegenden Compound-Tandem-Maschinen
                              									mit 1m,524 Hub und 0m,458 bezieh. 0m,864
                              									Cylinderdurchmesser. Die Hochdruckcylinder wurden durch Grund- und
                              									Expansionsschieber, letzterer mit Klinkenmechanismus, gesteuert; die Niederdrücken
                              									linder hatten gewöhnliche Schieber an jedem Ende. Kein
                                 										Cylinder hatte einen Dampfmantel. Der Dampf wurde durch zwei
                              									Lancashire-Stahlkessel von 8m,53 Länge und 2m,29 Durchmesser geliefert; jeder derselben war
                              									mit zwei Flammrohren von 0m,91 Durchmesser und
                              									sechs Galloway-Röhren versehen; sie hatten gewöhnliche Feuerung und erhielten das
                              									Wasser aus einem Green'schen Vorwärmer (Economiser) mit
                              									224 Röhren.
                           Die Versuche wurden an 4 auf einander folgenden Tagen angestellt und dauerten im
                              									Ganzen 30 Arbeitsstunden. Kohlen und Wasser wurden genau gewogen, die in den Pausen,
                              									während welcher die Maschinen still standen und die Rauchschieber geschlossen waren,
                              									verbrannte Kohle wurde nicht in Abzug gebracht. Die
                              									Diagramme wurden halbstündlich mit 4 Richards'schen
                              									Indicatoren genommen, welche vor und nach den Versuchen sorgfältig geprüft wurden.
                              									Die Ergebnisse wurden für jeden Tag besonders bearbeitet; die Verhältniſswerthe
                              									jedes Tages stimmten jedoch fast genau mit den nachstehend gegebenen
                              									Durchschnittswerthen überein.
                           
                              
                                 Mittlere
                                 Umdrehungszahl in der Minute
                                 47,5
                                 
                              
                                 „
                                 indicirte Leistung
                                 HochdruckcylinderNiederdruckcylinder
                                 346,68e231,25
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 ––––––
                                 
                              
                                 Zusammen
                                 577,93e
                                 
                              
                                 „
                                 Kesselspannung
                                 7,06k/qc
                                 
                              
                                 „
                                 Einströmspannung
                                 6,65k/qc
                                 
                              
                                 Mittlerer Expansionsgrad mit Einrechnung der
                                    											schädlichen    Räume
                                 1 : 10,9
                                 
                              
                                 Mittlere
                                 Condensatorspannung
                                 0,094k/qc
                                 
                              
                                 „
                                 Temperatur des Speisewassers vor dem Eintritte
                                    											inden Vorwärmer
                                   11°
                                 
                              
                                 
                                 nach dem Austritte aus dem Vorwärmer
                                 123°
                                 
                              
                                 „
                                 Temperatur des Einspritzwassers
                                      22,5°
                                 
                              
                                 „
                                        „ des aus dem Condensator abflieſsenden
                                    											Wassers
                                   39°
                                 
                              
                                 Wasserverbrauch für
                                    												1e ind. und 1 Stunde
                                 7,96k
                                 
                              
                                 Durch den Indicator wurden hiervon
                                    											nachgewiesen
                                 79,2 Proc.
                                 
                              
                                 Kohlenverbrauch für
                                    												1e ind. und 1 Stunde, ausschlieſslich
                                    											der    zum Anheizen verbrauchten Kohlen
                                 0,87k
                                 
                              
                           Wenn das Speisewasser, wie beim gewöhnlichen Betriebe, dem Condensator entnommen wird
                              									und dann den Vorwärmer mit etwa 140° verläſst, so berechnet sich hiernach der Kohlenverbrauch
                              									zu nur 0k,825. Mit 1k Kohle wurden für die beobachteten Temperaturen und Pressungen verdampft
                              										9k,14 Wasser; hiernach würde unter den
                              									gewöhnlichen Betriebsverhältnissen die Verdampfung 9,44 fach sein. Auf 1qm Rostfläche verbrannten in der Stunde 75k Kohlen; letztere hatten 5 Proc. Wasser- und
                              									12,38 Proc. Aschengehalt.