| Titel: | W. Holdinghausen's Reibungskuppelung. | 
| Fundstelle: | Band 252, Jahrgang 1884, S. 489 | 
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                        W. Holdinghausen's Reibungskuppelung.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 36.
                        W. Holdinghausen's Reibungskuppelung.
                        
                     
                        
                           Eine sehr einfache Reibungskuppelung, welche zudem wenig Raum einnimmt, ist von W.
                                    											Holdinghausen in Siegen (* D. R. P. Kl. 47 Nr. 24389 vom 13. Februar 1883) angegeben
                              									worden.
                           Dieselbe besteht, wie aus Fig. 16 bis
                              										19 Taf. 36 hervorgeht, aus den beiden Hälften A und B mit dem schmiedeisernen Ringe C: A ist mit der Welle d
                              									durch den Keil e und B mit
                              									der Welle c durch den Keil f fest verbunden. Der Theil B1 der Kuppelungshälfte B greift muffenartig über den Theil A1 der Kuppelungshälfte A (Fig. 17 und
                              										18) und ist durch eine Anzahl Schnitte radial aufgeschnitten (Fig.
                                 										16 und 19), so
                              									daſs dadurch die einzelnen Theile dieses Ringes B1 etwas federn und sich leicht durch den Ring C an den Theil A1 festpressen lassen, sobald der Ring C, welcher inwendig, dem Theile B1 entsprechend, schwach kegelförmig
                              									ausgedreht ist, nach dem stärkeren Ende verschoben wird. Diese Verschiebung des
                              									Ringes C braucht nur eine ganz geringe zu sein, um
                              									sofort den einen Kuppelungstheil mit dem anderen und somit auch die eine Welle c mit der anderen Welle d
                              									fest zu verbinden. Soll die Kuppelung gelöst werden, so wird der Ring C zurückgeschoben.
                           Der Ansatz g dient dazu, das Auseinanderschieben der
                              									Kuppelung oder der beiden Wellen in der Achsenrichtung zu verhüten, wenn der Ring
                              										C losgeschoben werden soll. In jeder
                              									Kuppelungshälfte ist eine Nuth i bezieh. k eingedreht; diese Nuthen dienen zum Fest- und
                              									Losschieben des Ringes C mittels des Ausrückers D (Fig. 16 und
                              										17), letzterer ist gabelförmig und jede Gabel endigt mit einem runden
                              									Ansätze in. An jedem Ansätze sind excentrisch zu dem
                              									Mittelpunkte desselben die Drehstifte l angebracht. Der
                              									Ausrücker D wird mit den Drehstiften l in die Nuth k gesetzt,
                              									so daſs die Ansätze m sich an den schmiedeisernen Ring
                              										C lehnen. Durch entsprechende Drehung des
                              									Ausrückers wird der Ring C verschoben und der federnde
                              									Theil B1 der
                              									Kuppelungshälfte B an A1 bezieh. A
                              									festgepreſst, Soll die Kuppelung gelöst werden, so wird der Ausrücker D in die andere Nuth i
                              									gesetzt und in umgekehrter Richtung gedreht.
                           
                           Der beschriebene Ausrücker D genügt für Kuppelungen,
                              									welche nicht oft fest- oder losgekuppelt werden müssen. Dagegen muſs im anderen
                              									Falle ein doppelter Ausrücker (Fig. 18 und
                              										19) angewendet werden. Die Ausrückhebel E
                              									und F sind mittels der Gelenke o bezieh. n an den Stangen q und p aufgehängt, welche
                              									ihrerseits an einem Balken drehbar befestigt sind. Der Ausrücker F ist mit E durch die
                              									Stange s verbunden. Durch Hin- oder Herbewegung des
                              									Ausrückers E kann die Kuppelung sofort eingerückt oder
                              									gelöst werden.
                           Diese Kuppelung kann auch mit Vortheil an Riemenscheiben
                              									angebracht werden, indem der Theil A an der Nabe der
                              									Riemenscheibe befestigt bezieh. mit ihr aus einem Stücke gegossen wird. Die
                              									Riemenscheibe kann dann jederzeit durch den Ausrücker in und auſser Betrieb gesetzt
                              									werden, wodurch eine Losscheibe entbehrt werden kann.
                           Es ist anzunehmen, daſs diese Kuppelung, solange dieselbe frisch ist, zur
                              									Uebertragung nicht zu groſser Kräfte ganz geeignet ist. Dagegen steht zu befürchten,
                              									daſs durch die nicht zu vermeidende Abnutzung der im ausgelösten Zustande auf
                              									einander gleitenden Flächen von A1 und B1 der Spielraum zwischen denselben bald so groſs
                              									wird, daſs die gröſstmögliche Verschiebung des Ringes C
                              									zum Festklemmen der Kuppelung nicht mehr ausreicht. Auch kann der Vorsprung g nur ganz unbedeutend sein, da sonst die Theile des
                              									Ringes B1 nicht
                              									genügend aus einander federn würden, um ein Zusammenfügen der beiden Hälften der
                              									Kuppelung zu ermöglichen.
                           
                        
                     
                  
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