| Titel: | Miltimore's Eisenbahnwagenrad. | 
| Fundstelle: | Band 252, Jahrgang 1884, S. 497 | 
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                        Miltimore's Eisenbahnwagenrad.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 39.
                        Miltimore's Eisenbahnwagenrad.
                        
                     
                        
                           Nach dem Scientific American Supplement, 1883 S. 6459
                              									findet neuerdings in Nordamerika das in Fig. 1 und
                              										2 Taf. 39 abgebildete Eisenbahnwagenrad vielfach Verwendung, welches von
                              									der Miltimore Elastic Steel Car-Wheel Company in
                              									Chicago hergestellt wird.
                           Dieses Rad setzt sich zusammen aus einem Guſsstahlkranze a, 12 Speichen b aus Bessemerstahl und 2
                              									Guſseisenscheiben c, welche die Nabe bilden. Auf der
                              									Innenseite des Kranzes sind 12mm tiefe
                              									Vertiefungen ausgespart, zur Aufnahme der Speichenzapfen. Die Speichen sind aus
                              									einer besonderen Stahlsorte angefertigt, welche groſse Zerdrückungs- und
                              									Zugfestigkeit mit genügender Elasticität verbinden soll. In 50mm Abstand von dem mit Zapfen versehenen
                              									Auſsenende ist jede Speiche auf eine Länge von 62mm um eine Vierteldrehung verwunden, so daſs das nach einem Kreissector
                              									von 30° geformte innere Ende derselben rechtwinklig gegen das äuſsere steht. Diese
                              									Speichen werden nun mit ihren Zapfen in die Aussparungen des Kranzes eingesetzt, so
                              									daſs ihre flach neben einander liegenden sectorförmigen Innenenden eine volle
                              									Ringscheibe bilden. Durch die im Mittelpunkte verbleibende Oeffnung wird nun ein
                              									kegelförmig zulaufender Dorn mit Hilfe hydraulischen Druckes hindurchgetrieben,
                              									wodurch die Speichen fest in den Kranz hineingepreſst werden. Noch auf dem Dorne
                              									werden sodann die Innenenden der Speichen eben abgedreht und die gleichfalls
                              									abgedrehten Nabenscheiben aufgelegt und vernietet. Nachdem nun der Dorn entfernt
                              									ist, wird das Rad auf die richtige Weite zur Aufnahme der Achse ausgebohrt. Um dem
                              									Rade eine gröſsere Elasticität zu verleihen, sind die Speichen gerade an der
                              									verwundenen Stelle durchbohrt.
                           Obgleich die Anschaffungskosten eines solchen Rades viel höher sind als die der in
                              									Amerika üblichen Guſseisenräder (50 gegen 12 Dollars), so soll sich doch die
                              									Verwendung dieser Stahlräder wegen ihrer weit gröſseren Dauer vortheilhafter
                              									stellen.
                           
                        
                     
                  
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