| Titel: | Bordone's Dampfkessel. | 
| Fundstelle: | Band 253, Jahrgang 1884, S. 61 | 
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                        Bordone's Dampfkessel.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 6.
                        Bordone's Dampfkessel.
                        
                     
                        
                           In Fig.
                                 										1 und 2 Taf. 6 ist
                              									nach dem Portefeuille économique des Machines, 1884 S.
                                 									74 ein Dampfkessel von Bordone dargestellt, welcher auf
                              									einigen kleinen Dampfbooten der französischen Marine Verwendung gefunden hat.
                           
                           Der Kessel ist cylindrisch und in 3 Abtheilungen geschieden; die vordere enthält die
                              									cylindrische Feuerbüchse, die mittlere drei concentrische Rohre, welche einen
                              									inneren und einen äuſseren ringförmigen Feuerkanal bilden, und die dritte Abtheilung
                              									eine ovale Kammer k und eine darüber liegende
                              									sichelförmige Kammer, an welche sich der Rauchfang anschlieſst. Die Feuerzüge der
                              									mittleren Abtheilung werden von zahlreichen radialen Wasserröhren durchkreuzt. Das
                              									Speisewasser wird in die hintere, als Vorwärmer dienende Abtheilung eingeführt und
                              									soll hier von Schlamm und Kesselstein gereinigt werden. Durch Hähne t und t1 werden die Niederschläge abgelassen. Das Wasser
                              									gelangt dann durch Röhren m in die mittlere Abtheilung,
                              									in welcher die Hauptverdampfung stattfindet, während der in der hinteren Abtheilung
                              									etwa entwickelte Dampf durch die Röhre y überströmt.
                              									Die Wasserräume der vorderen und der mittleren Kammer stehen durch Röhren l in Verbindung; aus den Dampfräumen beider führt eine
                              									gemeinschaftliche Oeffnung in den Dom.
                           Die Haupteigenthümlichkeit des Kessels liegt in der Feuerung. Das Brennmaterial wird
                              									von oben eingeschüttet, so daſs es eine hohe, nach vorn ansteigende Schicht bildet.
                              									Ein eigentlicher Rost ist nicht vorhanden, der Brennstoff ruht vielmehr direkt auf
                              									der Feuerbüchswand. Die Luft wird theils durch eine groſse Zahl kurzer, die innere
                              									und äuſsere Wand verbindender Röhren, theils durch ein in der Vorderwand
                              									befindliches, aus Roststäben gebildetes Gitter zugeführt; letzteres kann durch
                              									vorgehängte Blechplatten mehr oder weniger abgeschlossen werden. Die Asche wird von
                              									Zeit zu Zeit durch die Oeffnung q herausgezogen. Die
                              									Heizgase nehmen den durch Pfeile angedeuteten Weg. – Ob diese Feuerungsanlage eine
                              									gute Verbrennung ergibt, mag dahin gestellt bleiben. Jedenfalls werden die
                              									Luftröhren bald undicht und wird das den Brennstoff tragende Feuerblech bald
                              									zerstört werden.
                           In der genannten Quelle sind noch drei andere, im Wesentlichen auf den gleichen
                              									Grundgedanken beruhende Constructionen angegeben, ein gröſserer für Schiffe und Locomobilen
                              									bestimmter Kessel mit 3 Flammrohren und gleicher Luftzuführung wie vorhin, ein
                              									stationärer Kessel mit drei flachen horizontalen Wasserkammern, welche eine Art
                              									Treppenrost bilden und von zahlreichen lothrechten Röhrchen für die Luftzuführung
                              									durchzogen sind, und ein Vertikalkessel, bei welchem die Luftröhren, wagerecht durch
                              									den Wassermantel gehend, auf dem ganzen Umfange desselben angeordnet sind.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
