| Titel: | Vorrichtung zum Abdrehen von Kugeln. | 
| Fundstelle: | Band 253, Jahrgang 1884, S. 66 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Vorrichtung zum Abdrehen von Kugeln.
                        Mit Abbildung auf Tafel 6.
                        Vorrichtung zum Abdrehen von Kugeln.
                        
                     
                        
                           Im Engineering, 1884 Bd. 37 S. 392 ist eine Vorrichtung
                              									zum Abdrehen von Metallkugeln von Wilkinson und Lister
                              									beschrieben, welche bis auf ganz unbedeutende Einzelheiten völlig mit der von J. Weidtman in Dortmund (in den Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleiſses in Preuſsen,
                                 									1872 * S. 243) angegebenen übereinstimmt. Das Prinzip dieser Maschine besteht darin,
                              									daſs dem Werkstücke Drehung um zwei sich rechtwinklig kreuzende Achsen mitgetheilt
                              									wird.
                           Wie aus Fig. 7 Taf. 6 zu ersehen, ist die abzudrehende Kugel zwischen den Spitzen
                              									zweier auf einer Planscheibe angebrachter Docken derart eingespannt, daſs sie an den
                              									Drehungen der einen Spitze theilnehmen muſs; diese letztere selbst empfängt ihre
                              									Bewegung bei der Drehung der Planscheibe, welche auf eine Drehbankspindel
                              									aufgeschraubt ist, in folgender Weise: Auf der Achse der drehbaren Spitze ist ein
                              									Schneckenrad D festgekeilt, welches in eine auf der
                              									Hinterseite der Planscheibe gelagerte Schraube ohne Ende eingreift. Auf der Achse
                              									der letzteren wieder befindet sich ein Schneckenrad, welches in die Schraubengänge
                              									des lose auf der Drehbankspindel bezieh. der Planscheibennabe drehbaren Ringes A eingreift. Es ist nun leicht einzusehen, wie bei der
                              									Drehung der Planscheibe bei festgehaltenem Ringe A
                              									gleichzeitig eine stetige
                              									langsame Drehung der Kugel zwischen den Spitzen auf der Planscheibe erfolgen muſs.
                              									Wird nun ein Stahl so angestellt, daſs er einen möglichst groſsen Kreis auf der
                              									Kugel wegnehmen würde, wenn dieselbe sich nicht auch zwischen den Spitzen drehte
                              									(ein gröſster Kreis kann es nicht sein, da ein solcher durch die Spitzen
                              									hindurchgeht), so wird bei dieser doppelten Bewegung der Kugel der Drehstahl in
                              									dicht an einander liegenden sphärischen Cylindern schlieſslich die ganze Oberfläche
                              									der Kugel bis auf die nächste Umgebung der Spitzen bearbeiten. Die Abbildung zeigt
                              									die Vorrichtung auf eine Specialmaschine angewendet; wie aus dem Gesagten
                              									hervorgeht, läſst dieselbe sich aber auch eben so bequem und rasch auf einer
                              									gewöhnlichen Drehbank anbringen und entfernen, wie eine Planscheibe oder ein
                              									Spannfutter, was ihre Verwendbarkeit bedeutend erhöht.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
