| Titel: | F. Boltri's Trockenapparate für Getreide. | 
| Fundstelle: | Band 253, Jahrgang 1884, S. 77 | 
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                        F. Boltri's Trockenapparate für
                           								Getreide.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 7.
                        Boltri's Trockenapparate für Getreide.
                        
                     
                        
                           Von F. Boltri in Turin (* D. R. P. Kl. 82 Nr. 24939 vom
                                 									11. Januar 1883) sind Trockenapparate für Getreide angegeben, welche sich durch die
                              									direkte Benutzung der mit kalter Luft vermengten Verbrennungsgase zur Trocknung und
                              									durch kräftige Strömung dieses Gemisches zwischen den Getreidekörnern
                              									auszeichnen.
                           Bei dem in Fig. 11 und
                              										12 Taf. 7 skizzirten Apparate wird die durch das Gebläse A in den Kanal B
                              									getriebene Luft durch eine stellbare Klappe K in die
                              									beiden Ströme a und b
                              									getheilt, von denen der obere durch das Rohr C zu dem
                              									auf dem Roste D brennenden Brennmateriale tritt und
                              									sich dann wieder mit dem noch kalten Luftstrome vereinigt. Das Gemisch tritt hierauf
                              									durch den Kanal E in den mittleren freien Raum G der viereckigen, sich umdrehenden Trommel H. Auf zwei Seiten in der durch die Siebböden s abgeschlossenen Räume F
                              									dieser Trommel befindet sich das zu trocknende Getreide, durch welches die warme
                              									Luft durch die starke Pressung nach auſsen treten muſs, wobei durch das bei der
                              									Drehung erfolgte Durcheinanderschütteln des Getreides ein allseitiger Zutritt der
                              									Trockenluft zu den einzelnen Körnern gesichert ist.
                           Eine andere Anordnung des Apparates zur Aufnahme des zu trocknenden Getreides ist in
                              										Fig. 10 Taf. 7 dargestellt. Hier liegt das Getreide auf (fünf)
                              									Drahthorden P, welche aus einzelnen Theilen p zusammengesetzt sind, um mit Hilfe von Stangen H zu gleicher Zeit umgeklappt werden zu können. Das
                              									Gemisch von Verbrennungsgasen und kalter Luft tritt aus dem Zuführungskanale A durch die Oeffnungen B
                              									in die durch die Drahthorden gebildeten Räume G und
                              									durchdringt von hier aus die niedere Getreideschicht von oben und die oberhalb
                              									befindliche Getreideschicht von unten. Das auf die oberste Drahthorde aufgegebene
                              									Getreide gelangt nach Ablauf von 10 bis 20 Minuten durch Umklappen der Horden immer
                              									in die nächste niedere Abtheilung und schlieſslich getrocknet auf den Boden des
                              									Trockenraumes.
                           
                           Bei einer dritten Einrichtung ist ein Gebläse angewendet, welches durch Aenderung der
                              									Drehungsrichtung saugend oder blasend gemacht werden kann, und treibt die warme Luft
                              									dadurch abwechselnd von oben und unten durch die auf einem ruhenden Holzgitter
                              									befindliche Getreideschicht. Oder aber es liegt das Getreide in einem mit Siebboden
                              									versehenen runden Troge und wird in diesem durch um die Mittelachse bewegte
                              									Schaufeln durch einander geworfen, wärend die warme Luft von unten durch den
                              									Siebboden gepreſst wird. Das Getreide kann sich auch zwischen zwei lothrechten
                              									Drahtnetzen befinden, durch welche von der Seite die warme Luft abwechselnd nach
                              									beiden Richtungen strömt. Das Getreide wird oben eingeschüttet und unten durch
                              									Löcher abgelassen. (Vgl. Nagel und Kaemp 1880 235 322.)
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
