| Titel: | Neuere Schleifmaschinen für Spiralbohrer. | 
| Fundstelle: | Band 253, Jahrgang 1884, S. 190 | 
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                        Neuere Schleifmaschinen für
                           								Spiralbohrer.
                        Mit Abbildungen im Texte und auf Tafel 15.
                        Neuere Schleifmaschinen für Spiralbohrer.
                        
                     
                        
                           Bekanntlich werden die Spiralbohrer nicht so allgemein angewendet, als man bei ihren
                              									anerkannten Vorzügen voraussetzen sollte, und zwar hauptsächlich deshalb nicht, weil
                              									dieselben ein bei weitem sorgfältigeres Anschleifen als gewöhnliche Bohrer
                              									verlangen, welches ohnehin durch die Form des Spiralbohrers erheblich erschwert
                              									wird. Es gehört in der That eine bedeutende, nur von wenig Arbeitern erlangte
                              									Geschicklichkeit dazu, einen Spiralbohrer aus freier Hand so anzuschleifen, daſs
                              									beide Schneiden gleich lang werden und gleiche Winkel mit der Bohrerachse
                              									einschlieſsen, sowie beide den richtigen Schnittwinkel zeigen, Forderungen, welche
                              									aber bei Spiralbohrern noch weit wichtiger sind als bei gewöhnlichen Bohrern. Es
                              									sind daher verschiedene Einrichtungen angegeben worden, um den Spiralbohrer in
                              									richtiger Weise mechanisch gegen die Schleiffläche zu führen (vgl. Sellers 1873 210 * 245. Haagen
                              									1876 222 * 401. Maschinenfabrik
                                 										Oerlikon 1883 249 53); eine Reihe anderer
                              									hierher gehöriger Apparate sind in Fig. 1 bis
                              										12 Taf. 15 abgebildet.
                           
                              
                              Fig. 1., Bd. 253, S. 191
                              
                           
                              
                              Fig. 2., Bd. 253, S. 191
                              
                           Eine sehr einfache, freilich auch ziemlich unvollkommene Vorrichtung zum Schleifen
                              									von Spiralbohrern ist die in Textfig. 1 und 2 nach dem Scientific
                                 										American, 1883 Bd. 49 S. 355 abgebildete Doppelschmirgelscheibe von Fr. Landers in Stroudsburg, Pa. Wie ersichtlich, werden
                              									zwei abgestumpft kegelförmige Schmirgelscheiben auf derselben Achse durch einen
                              									offenen und einen gekreuzten Riemen in entgegengesetztem Sinne angetrieben, wobei
                              									sich ihre kleineren Endflächen fast berühren. Vor den Scheiben ist eine Auflage
                              									angebracht, welche um eine wagerechte, zu der Achse der Schmirgelscheiben parallele
                              									Achse drehbar ist und in deren Auflagerfläche 3 Kerben eingearbeitet sind. Die
                              									mittlere Kerbe ist gerade auf die Mitte der beiden Schmirgelscheiben gerichtet, so
                              									daſs an einen in dieselbe gelegten Bohrer bei entsprechender Drehung ein gerader
                              									conachsialer Kegel angeschliffen wird. Die so erhaltenen Kanten sind genau gleich
                              									lang, müssen aber noch hinterschliffen werden, was ausgeführt wird, indem man den
                              									Bohrer in eine der Seitenkerben einlegt und mit der Auflage bis zu der richtigen
                              									Lage gegen die Schleifscheibe schwingend bewegt, Es erscheint möglich, daſs durch
                              									diese Vorrichtung das Anschleifen der Bohrer erheblich erleichtert wird; immerhin
                              									ist aber die Genauigkeit und Güte der Arbeit noch völlig von der Geschicklichkeit
                              									des Arbeiters abhängig.
                           Dagegen wird bei den folgenden Apparaten der Bohrer durch entsprechende Vorrichtungen
                              									durchaus gezwungen gegen die Schleiffläche hinbewegt und erfolgt bei dem zuletzt zu
                              									besprechenden Apparate von Heilmann-Ducommun diese
                              									Bewegung sogar völlig selbstthätig, so daſs der Arbeiter nur das Einspannen des
                              									Bohrers zu besorgen hat.
                           
                              
                              Fig. 3., Bd. 253, S. 191
                              
                           Bei dem in Fig. 1 und
                              										2 Taf. 15 dargestellten Schleifapparate von Emil
                                    										Brückner in Düsseldorf-Oberbilk (* D. R. P. Kl. 67 Nr. 22867 vom 15.
                                 									September 1882) erfolgt das Anschleifen einer Schneide in zwei Absätzen, indem
                              									zunächst an den in der Lage I (vgl. Textfigur 3) der Schleifscheibe genäherten Bohrer eine ebene Fläche
                              									angeschliffen und so die Schneide gebildet wird, worauf dann durch eine
                              									Schraubenbewegung des Bohrers der Schneidwinkel von der Spitze bis zum Umfange
                              									gleich gemacht wird. Nachdem so die Schneide vollendet ist, wird der Bohrer an den
                              									Rand der Schleifscheibe bewegt und hier die Schneide vollkommen hinterschliffen. Wie
                              									aus den Abbildungen hervorgeht, ist vor der Stirnseite der ringförmigen
                              									Schleifscheibe ein Kreuzsupport angebracht, welcher die Vorrichtung zum Festhalten
                              									des Bohrers und Bewegen desselben entsprechend den eben aufgezählten Arbeiten trägt.
                              									Eine auf dem obersten Schlitten des Supportes drehbare Scheibe besitzt zwei Lager
                              										L und L1, von denen das vordere L behufs spielfreier Lagerung der Hohlspindel B eine verschiebbare kegelförmige Büchse enthält, während das hintere
                              									Lager L1 eine
                              									Erweiterung zur Aufnahme der die Hohlspindel B
                              									umschlieſsenden Umschaltungsbüchse E enthält. Letztere
                              									kann sich, wenn der Stellstift C herausgezogen ist,
                              									frei drehen, wird aber durch den Ring D an jeder
                              									Verschiebung in der Achsenrichtung verhindert. Die Hohlspindel B trägt am vorderen Ende eine selbstcentrirende
                              									Klemmvorrichtung zum Einspannen des Bohrers und kann derselben, wenn der Sperrstift
                              										K ausgelöst ist, durch den Handgriff H eine kurze Schraubenbewegung gegen die Büchse E ertheilt werden, indem der Gleitklotz J in einer kurzen Schraubennuth der Büchse E geführt wird. Diese Bewegung wird begrenzt durch den
                              									in eine Kreisnuth der Scheibe E eingreifenden Stift M. Eine Feder N, welche
                              									durch die übergreifende Verlängerung P der Nabe des
                              									Handgriffes H eingeschlossen ist, strebt die
                              									Hohlspindel B stets zurückzuziehen.
                           Nachdem der Bohrer eingespannt ist, wird die Schalthülse E und die Hohlspindel B in ganz bestimmter
                              									Stellung durch die Stifte K und C befestigt und dann die ganze Vorrichtung mit Hilfe des Supportes gegen
                              									die Schleifscheibe hinbewegt. Ist hierdurch eine ebene Fläche angeschliffen worden,
                              									so dreht man, wenn der Bohrer ungefähr die Stellung I
                              									der Textfigur 3 hat, nach Zurückziehen des Stiftes
                              										K den Handhebel H so
                              									lange links herum, als es der Stift M erlaubt, und
                              									erhält so einen von der cylindrischen Bohrerfläche bis zur Schneidspitze gleich
                              									groſsen Schnittkantenwinkel, ohne die hervortretende Schneide selbst zu
                              									beschädigen.
                           Nach dem nunmehr beendeten Anschleifen der Schneide führt man den Bohrer mit seiner
                              									Spitze ungefähr auf Stegbreite über die Schleiffläche hinaus (in die Stellung II der Textfigur 3) und
                              									erreicht durch Drehung des Hebels H nach rechts ein
                              									vollkommenes Hinterschleifen des Schneidkantenrückens.
                           Entfernt man jetzt den Bohrer vollständig von der Schleiffläche, kuppelt den
                              									Handhebel H mittels des Stiftes K mit der Schalthülse E und dreht nach Hebung
                              									des Stellstiftes C die Hülse E um 180°, so ist auch die andere Seite des Bohrers in die zum Schleifen
                              									erforderliche Lage gebracht. Das Schleifen dieser zweiten Schneide kann bei Anwendung eines
                              									Schleifringes (wie in der Zeichnung angenommen) auf der anderen Seite der
                              									Schleifachse erfolgen, ohne daſs hierdurch die beiden Schneidkanten des Bohrers
                              									verschieden würden.
                           Bei dem Schleifapparate von J. H. Johnson in London (*
                              									D. R. P. Kl. 49 Nr. 25954 vom 10. Januar 1883) wird die Schneide nach einer
                              									Kegelfläche angeschliffen, deren Scheitelpunkt etwas vor derselben und jenseits der
                              									Bohrerachse liegt und deren Achse mit dieser einen bestimmten Winkel einschlieſst.
                              									Die Schneidkante selbst erhält hierbei eine so geringe Krümmung, daſs sie praktisch
                              									als gerade Linie erscheint, während die Spitze des Bohrers entsprechend der
                              									Durchdringung der Kegelflächen beider Schneiden eine merkliche Rundung zeigt. In
                              									welcher Weise die Formgebung des Bohrers erfolgt und wie gleichzeitig die genau
                              									symmetrische Ausbildung beider Schneiden gewährleistet wird, ist aus Fig. 3 bis
                              										6 Taf. 15 zu ersehen.
                           Wie zunächst Fig. 3
                              									zeigt, wird der Bohrer A unmittelbar an der Spitze
                              									durch zwei an den Seitenkanten angreifende Klauen D
                              									bezieh. E in dem Spannfutter C sicher gehalten und dem behufs entsprechender Nachstellung achsial
                              									verschiebbaren Schleifringe B dargeboten. Das
                              									Spannfutter C ist nun in dem Lager f mittels des Hebels h um
                              									die wagerechte Achse y drehbar, welche die Achse x des eingespannten Bohrers in einem geringen Abstande
                              									oberhalb kreuzt, wie dies aus Fig. 4
                              									deutlich ersichtlich ist. Es ist nun ohne weiteres klar, daſs, wenn das Spannfutter
                              										C um einen durch 2 Anschläge k begrenzten Winkel gedreht wird, sich die Ebene des
                              									Schleifringes B relativ unter einem stets gleich
                              									bleibenden Winkel im Punkte c um die Achse y dreht und so als einhüllende Fläche eine Kegelfläche
                              									von oben erläuterten Eigenschaften sich ergibt, nach welcher denn auch die Schneide
                              									des Bohrers angeschliffen wird. Wird letzterer darauf um 180° verdreht von Neuem im
                              									Futter C eingespannt, so erhält die zweite Schneide
                              									eine genau symmetrische Gestalt, vorausgesetzt, daſs auch die Schleiffläche des
                              									Ringes B wieder genau dieselbe Stellung behält, was
                              									durch Anschläge leicht zu erreichen ist. Der Bohrer selbst stützt sich mit seinem
                              									hinteren Ende auf einen Körner L und wird daher nach
                              									dem Umspannen genau gleich weit aus dem Futter C
                              									vorstehen. Der Körner L befindet sich in einer kleinen
                              									Docke K, mit welcher derselbe auf der von dem Futter
                              										C ausgehenden Stange J
                              									sich verschieben läſst (vgl. Fig. 6).
                           Es ist offenbar noch nöthig, daſs bei kleineren Bohrern die Achse derselben in
                              									entsprechend geringerem Abstande die Schwingungsachse y
                              									kreuzt und auch die Scheitelpunkte der Schneidenflächen näher an die Bohrerachse
                              									fallen. Wie dies in einfachster Weise erreicht ist, läſst die Vorderansicht des
                              									Klemmfutters C (Fig. 5)
                              									erkennen. Es liegen nämlich die beiden Klauen zum Festhalten des Bohrers sich nicht
                              									gerade gegenüber; vielmehr schlieſsen die Richtungen, in welchen dieselben verschoben werden, einen
                              									kleinen Winkel mit einander ein. Beim Einspannen kleinerer Bohrer werden dieselben
                              									daher ganz von selbst nach oben gerückt derart, daſs die Schneide ungefähr ebenso
                              									weit von der Achse y absteht als bei groſsen Bohrern,
                              									dagegen selbstverständlich dann die Bohrerachse näher liegt und zugleich auch der
                              									Punkt c näher an die Bohrerspitze fällt, da der Bohrer
                              									immer eben nur aus den Klemmbacken hervorsehen darf und die Schleifscheibe ganz nahe
                              									über den Spannbacken D hinweggeht. Die Verschiebung der
                              									Spannbacken E und D
                              									erfolgt wie bei einer selbstcentrirenden Planscheibe durch entsprechendes Verdrehen
                              									des Handrades F, dessen Nabe mit Spiralnuthen versehen
                              									ist, in welche die Backen D und E eingreifen.
                           Sind beim Bohren verschiedenen Materials Aenderungen in der Neigung der Schneiden
                              									gegen die Bohrerachse erforderlich, so ist dies durch Aenderung des Winkels, welchen
                              									die Schwingungsachse y mit der Ebene des Schleifringes
                              									einschlieſst, möglich. Die Grundplatte O (Fig.
                                 										6) des Lagers f ist auf dem Maschinengestelle
                              									um den Bolzen h drehbar und wird durch die Schraube k in den gewünschten Lagen festgestellt. Damit keine
                              									Rinnen in den Schleifring eingearbeitet werden, sondern alle Theile desselben der
                              									Reihe nach zur Benutzung kommen, ist die Einrichtung getroffen, daſs der Schleifring
                              									in seiner Drehebene nach Belieben des Arbeiters in Schwingungen versetzt werden
                              									kann. Der kastenförmig entwickelte Lagerstuhl P ist
                              									mittels eines lagerartigen Angusses auf die Welle n
                              									aufgeschoben und wird um dieselbe gedreht, wenn der mit derselben verbundene, in
                              									eine Nase des Armes e an dem Hauptgestelle eingreifende
                              									Winkelhebel b bethätigt wird. Andererseits kann der
                              									Schleifstein sammt dem Gestelle P auch parallel zu
                              									seiner Achse verschoben werden, wenn derselbe dem zu schleifenden Bohrer genähert
                              									oder von demselben entfernt werden muſs. Diese Einstellung wird vor Beginn des
                              									Schleifens ausgeführt und während desselben durchaus nicht geändert. Die Welle n ruht in zwei Lagern, wovon das eine verlängert und
                              									mit Schraubengewinde versehen ist. Das Handrad t ist
                              									mit verlängerter Nabe in dieses Lager eingeschraubt und das Ende des Nabenstummels
                              									liegt immer an dem Ende der Welle n an, da diese durch
                              									den Zug des auf einen Winkelhebel wirkenden Gewichtes u
                              									nach vorn gedrängt wird. Das Gestelle P des
                              									Schleifsteines ist nun in oben erwähnter Weise mit der Welle n verbunden und wird deren Bewegung mitmachen. Dreht man daher das Handrad
                              										t nach links, so daſs seine Nabe aus dem Lager sich
                              									herausschraubt, so wird die Welle n und alle mit
                              									derselben verbundenen Theile auch nach vorn gezogen; dreht man dagegen das Handrad
                              									nach rechts, so wird die Welle n zurückgedrängt. Es
                              									wird daher das Andrücken des Schleifringes gegen den Bohrer durch das Gewicht u mit ganz bestimmter Pressung erfolgen.
                           Während des Schleifens wird dem Steine fortwährend Wasser durch ein endloses Band
                              									zugeführt. Das Band ist um eine mittels zweier Mitnehmer von der Welle des Schleifsteines
                              									aus betriebene Rolle m und um eine in der als
                              									Wasserbehälter dienenden kastenförmigen Erweiterung des Lagergehäuses P befindliche Rolle geschlungen. Diese Vorrichtung ist
                              									von einer Haube umgeben, welche auch den Schleifring allseitig eng umschlieſst und
                              									so gestaltet ist, daſs dieselbe das vom Bande emporgerissene Wasser direkt auf die
                              									Schleifstelle leitet.
                           Der Antrieb der Welle des Schleifringes erfolgt durch einen Riemen von der Scheibe
                              										r (Fig. 6) aus,
                              									welche auf der Spindel n drehbar ist und auf ihrer
                              									verlängerten Nabe eine kleine, von der Transmission aus bewegte Riemenscheibe trägt.
                              									Neben letzterer ist dann noch eine Losscheibe ebenfalls um die Spindel n drehbar vorhanden, um den Antriebsriemen beim
                              									Leergange aufzunehmen.
                           Hiernach dürfte diese Vorrichtung ihren Zweck völlig erfüllen und bei einiger
                              									Sorgfalt durchaus brauchbare Schneiden liefern, bei welchen allerdings der
                              									Schnittwinkel von der Spitze bis zum Umfange nicht überall genau derselbe ist, was
                              									jedoch für die Praxis ohne Bedeutung erscheint. Dagegen sind die Hauptbedingungen,
                              									gleich lange und unter gleichem Winkel gegen die Achse liegende Schneiden zu
                              									liefern, bei diesem Apparate in voller Strenge erfüllt.
                           Eine gewisse Aehnlichkeit mit dem soeben beschriebenen zeigt ein Apparat von Smith und Coventry in Manchester, welcher nach Engineering, 1883 Bd. 36 S. 570 nachstehend skizzirt
                              									ist; doch erscheint bei diesem das Prinzip, nach welchem die Schneidenbildung
                              									erfolgt, nicht so klar ausgesprochen. Da zudem das Schleifen hier auf einem
                              									gewöhnlichen Steine erfolgen soll, so sind verschiedene Stellvorrichtungen nöthig,
                              									welche der Willkür des Arbeiters nur noch mehr freies Spiel lassen, so daſs die
                              									Brauchbarkeit eines mit dieser Vorrichtung nachgeschliffenen Bohrers keineswegs so
                              									unabhängig von der Geschicklichkeit des Arbeiters sein kann als bei dem vorher
                              									beschriebenen Apparate.
                           
                              
                              Fig. 4., Bd. 253, S. 195
                              
                           Wie aus Textfig. 4 hervorgeht, wird die ganze
                              									Einspannvorrichtung des Bohrers durch den an das Schleifsteingestell angeschraubten
                              									Arm J getragen, welcher mit schwalbenschwanzförmigen
                              									Führungen versehen ist, auf denen mittels Schraube und Handrad F ein wagerechter Arm K
                              									auf- und abbewegt werden kann. Dieser Arm bildet die Führung für den Schlitten L, auf welchem sich das Lager für die Achse des
                              									eigentlichen Bohrerträger befindet. Auf demselben sind zwei Klemmköpfe C und A angebracht. In den
                              									vorderen C wird mittels der Schraube D der Bohrer B immer so
                              									festgespannt, daſs seine Schneide parallel zur Achse des Schleifsteines zu liegen
                              									kommt; der hintere Kopf A hält den Schaft des Bohrers.
                              									Alsdann wird der ganze Bohrerträger mittels des Handgriffes H schwingend auf- und abbewegt und der Bohrer durch entsprechendes Drehen
                              									des Handrades F mit dem Steine in Berührung gebracht,
                              									zugleich aber durch den Handgriff M der Bohrerträger
                              									mit dem Bohrer an der ganzen Breite des Steines hingeführt. Wird der Bohrer hierbei
                              									so eingespannt, daſs die Drehungsachse des Bohrerträgers die Schneide in einem
                              									kleinen Abstande nach oberhalb kreuzt, so wird in der That eine brauchbare Schneide
                              									entstehen.
                           Nachdem die eine Schneide fertig geschliffen ist, wird die Schraube D gelöst, der Bohrer sammt der Einspannvorrichtung des
                              									Kopfes A mittels des Handgriffes E um 180° gedreht und die Schraube D wieder angezogen, wobei der Arbeiter darauf zu achten
                              									hat, daſs er die zweite Schneide genau in derselben Stellung festklemmt wie die
                              									erste, da sonst eine vollkommene Gleichheit beider Schneiden auch bei unveränderter
                              									Lage des Armes K gar nicht zu erzielen ist.
                           Fig.
                                 										7 bis 12 Taf. 15
                              									stellen nach Armengand's Publication industrielle, 1883
                              									S. 315 die Maschine von Heilmann-Ducommun und Steinlen
                              									in Mülhausen dar. Hier werden dem Bohrer während des Schleifens gleichzeitig zwei
                              									Drehbewegungen ertheilt, die eine um seine geometrische Achse, die andere um eine zu
                              									dieser senkrechten, durch die Spitze des Bohrers gehenden Achse. Hierdurch wird der
                              									Bohrer so geführt, daſs eine vollkommene Schneide entsteht. Auch kann das Verdrehen
                              									des Bohrers nach Fertigstellung einer Schneide ausgeführt werden, ohne daſs derselbe
                              									losgespannt werden müſste, wodurch eine volle Sicherheit gegeben ist, daſs beide
                              									Schneiden genau gleich lang werden und unter demselben Winkel zur Achse stehen.
                           Wie aus den Abbildungen zu ersehen, ist die schalenförmige Schleifscheibe A in ein Gehäuse derart eingeschlossen, daſs nur eine
                              									kleine Stelle frei bleibt. Vor demselben befindet sich auf der um einen Bolzen a drehbaren Platte H1 die Spannvorrichtung H, in welche der Bohrer eingespannt und in richtiger Weise gegen die
                              									Schleifscheibe geführt wird.
                           In Fig. 11 ist ein wagerechter Schnitt durch die Spannvorrichtung und die
                              									Schleifscheibe geführt und daraus zu ersehen, daſs in H
                              									zunächst eine Büchse d drehbar eingesetzt ist, auf
                              									welcher eine Scheibe e festsitzt. In der Büchse d verschiebt sich eine zweite Hülse d1, in welche vorn ein
                              									aufgespaltenes kegelförmiges Futter n zum Festhalten
                              									des Bohrers eingeschraubt ist. Das Festklemmen des letzteren geschieht dadurch, daſs
                              									die Hülse d1 mittels
                              									eines an ihrem hinteren Ende eingeschnittenen Gewindes und der Mutter d2 in die Büchse d hineingezogen und so das auſsen kegelförmige Futter n entsprechend zusammengepreſst wird. Durch Auswechseln
                              									des Futters n läſst sich die Einspannvorrichtung für
                              									Bohrer verschiedener Stärke passend machen.
                           Die oben erwähnte doppelte Drehbewegung wird dem Bohrer in folgender Weise
                              									mitgetheilt. In dem allseitig geschlossenen Fuſsgehäuse (vgl. Fig. 10)
                              									ist eine Welle K gelagert, welche durch einen Riemen
                              									mittels Fest- und Losscheibe Antrieb erhält. Eine auf die Welle K aufgekeilte Schraube ohne Ende p versetzt ein Schneckenrad N in Drehung, dessen Achse in eine kleine Kurbel M endet, wie dies am besten aus der in Fig. 9
                              									dargestellten Unteransicht der im Fuſsgehäuse befindlichen Bewegungstheile zu
                              									entnehmen ist. Von dieser Kurbel M wird alsdann durch
                              									Vermittelung einer kurzen, an dem in das Gehäuseinnere hinabreichenden Bolzen g (Fig. 12)
                              									angreifenden Schubstange o die hin- und hergehende
                              									Bewegung der Fuſsplatte H1 und des Bohrerträgers abgeleitet.
                           Auf den Bolzen g ist das kleine Stirnrad J und das halbe Kegelrad R
                              									aufgekeilt und das Ganze mittels der verlängerten Nabe von R in einer in die Fuſsplatte H1 eingetriebenen Büchse drehbar gelagert. Damit
                              									diese Drehung ausgeführt werden kann, ist die Schubstange o an eine auf dem Bolzen g drehbare Schelle
                              									angelenkt. Beim Hin- und Hergange des Bohrerhalters wälzt sich nun das kleine
                              									Getriebe J auf einem am Gestelle verschraubten
                              									Zahnbogen J1 ab und
                              									veranlaſst so eine schwingende Bewegung des Bolzens g
                              									und des Halbrades R, welche sodann auf den mit
                              									letzterem in Eingriff stehenden, gleichfalls halbverzahnten Ring R1 übertragen wird.
                              									Dieser Ring ist auf dem Bohrerträger H drehbar und kann
                              									durch den Stift q mit der Scheibe e gekuppelt werden, so daſs dann letztere und somit
                              									auch die den Bohrer haltende Hülse d an der
                              									schwingenden Drehbewegung theilnimmt.
                           Es ist nun leicht einzusehen, wie durch diese doppelte, dem Bohrer mitgetheilte
                              									Bewegung eine ähnliche Schneide entstehen muſs, wie bei dem Johnson'schen Apparate, vorausgesetzt, daſs der Bohrer von Anfang an
                              									richtig eingespannt wurde. Um dies leicht bewirken zu können, ist an dem
                              									Bohrerträger ein Zeiger angebracht. Ist die eine Schneide angeschliffen, so wird,
                              									ohne den Bohrer loszuspannen, der Stift q gehoben und
                              									die Hülse d mit dem Bohrer um 180° gedreht, in welcher
                              									Lage der Stift q in ein anderes Grübchen der Scheibe
                              										e einfällt und so letztere wieder mit dem Ringe R1 kuppelt. Um den
                              									Bohrer mit der Schleifschale in Berührung zu bringen, ist letztere mit ihrem Lager
                              										C in einer Schwalbenschwanzführung des Theiles D mittels der Schraube k
                              									achsial verschiebbar, wobei eine Stellschraube k1 für beide Schneiden einen gleichen Vorschub der
                              									Schleifscheibe sichert, Auſserdem wird aber die Schleifschale während der Arbeit
                              									noch rechtwinklig zu ihrer Achse selbstthätig hin- und hergeschoben, um ein
                              									gleichmäſsiges Abarbeiten derselben zu erzielen und die Schleiffläche stets eben zu
                              									erhalten. Zu diesem Zwecke ist auf der Welle K eine
                              									zweite Schnecke m1
                              									aufgebracht, welche in
                              									das Schraubenrad m eingreift. Die Nabe des letzteren
                              									enthält eine schiefe Ringnuth, in welche ein Gleitstück l des Hebels L so eingreift, daſs dieser bei
                              									der Drehung des Rades m und der Nabe hin- und
                              									herschwingt. Das Ende des Hebels L umfaſst die Mutter
                              									der Supportschraube D1,
                              									mittels welcher die Platte D auf der Prismenführung E normal zur Schleifschalenachse auch von Hand
                              									verstellt werden kann. Es wird daher während der Arbeit die Supportplatte D nebst der Schleifscheibe fortwährend langsam hin- und
                              									hergeschoben. Der beim Schleifen auftretende Staub wird selbstthätig abgesaugt, da
                              									auf dem Umfange der Schleifscheibe kleine Leisten angebracht sind, welche wie die
                              									Flügel eines Gebläses wirken und den Schleifstaub von der Arbeitstelle weg in das
                              									die Schleifscheibe umgebende Gehäuse hineinsaugen und dann durch das Rohr t (Fig. 7 und
                              										8) wegtreiben.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
