| Titel: | A. Bouillant's Kanaleinlauf mit oder ohne Wasserverschluss. | 
| Fundstelle: | Band 253, Jahrgang 1884, S. 229 | 
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                        A. Bouillant's Kanaleinlauf mit oder ohne
                           								Wasserverschluſs.
                        Mit Abbildung auf Tafel 17.
                        A. Bouillant's Kanaleinlauf mit oder ohne
                           								Wasserverschluſs.
                        
                     
                        
                           Der vorliegende Kanaleinlauf soll das Austreten der aus den Kanälen sich
                              									entwickelnden übelriechenden Gase für gewöhnlich verhindern; derselbe besteht in
                              									allen Theilen aus Guſseisen und zeigt zunächst die Schale A (Fig. 14
                              									Taf. 17), in welche sich die von der Gosse zugetragenen Schmutzwässer ergieſsen;
                              									letztere füllen die Schale und fallen sodann über die Kante a in den Einsteigschacht bezieh. den Kanal. Ueber der Schale ist eine
                              									Scheidewand B angebracht, welche in die Schale
                              									eintaucht und an dem auf dem Fuſssteige (Trottoir) befindlichen Rahmen C befestigt ist; diese Scheidewand stellt den
                              									Wasserverschluſs (sog. Syphon) her und hindert die Ausdünstungen an dem Austritte auf die
                              									Straſse, ohne den Einlauf des Wassers zu stören.
                           So weit zeigt dieser Kanaleinlauf noch die Unzuträglichkeit, daſs die Reinhaltung der
                              									Schale A von in derselben angesammelten Schmutz- oder
                              									Schneemassen, Eisklumpen u. dgl. sehr erschwert ist. Um diesem Miſsstande
                              									abzuhelfen, ordnet nach den Annales industrielles, 1884
                              									Bd. 1 S. 795 A. Bouillant in Paris die bewegliche
                              									Platte D an, welche, wenn das Gossenwasser viel
                              									derartige Stoffe mit sich führt, in die punktirt eingezeichnete Lage D1 aufgeklappt wird, so
                              									daſs dann der Wasserverschluſs zeitweilig ausgeschaltet ist und das Schmutzwasser
                              									unmittelbar in den Einfallschacht herabstürzt. Auſserdem dient ein guſseiserner
                              									Schachtdeckel G, welcher in den auf dem Fuſssteige
                              									liegenden Rahmen eingelassen ist, ebenso wie der Pfropfen H zur leichteren Reinigung der Schale A.
                           Dieser Kanaleinlaſs wird in zwei Gröſsen mit 0m,575
                              									und 0m,790 Weite der Einlaſsöffnung um den Preis
                              									von 80 bezieh. 120 M. angefertigt. Die Construction ist gefällig und einfach; ob
                              									sich dieselbe in einem kalten Klima bewähren wird, wäre aber erst durch die
                              									Erfahrung festzustellen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
