| Titel: | Neuere Schutzvorrichtungen an Kreissägen. | 
| Autor: | G. R. | 
| Fundstelle: | Band 253, Jahrgang 1884, S. 318 | 
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                        Neuere Schutzvorrichtungen an
                           								Kreissägen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 23.
                        (Patentklasse 38. Fortsetzung des Berichtes Bd.
                           								250 S. 58.)
                        Neuere Schutzvorrichtungen an Kreissägen.
                        
                     
                        
                           Trotz der groſsen Zahl der vorhandenen und in D. p. J.
                              									(1881 242 * 174. 1882 246 *
                              									408. 1883 249 * 433. 250 * 58)
                              									beschriebenen Kreissägen-Schutzvorrichtungen scheint dieser Gegenstand noch nicht
                              									erschöpft und liegen wieder eine Anzahl neuer Vorschläge vor, welche jedoch zumeist
                              									Vervollkommnungen bekannter Einrichtungen sein sollen.
                           Der Wichtigkeit entsprechend, welche das Vorhandensein eines Schnittspalters für die
                              									Sicherheit beim Langschneiden hat, gibt das Bulletin de Mulhouse, 1884 S. 30 eine groſse Anzahl von
                              									Befestigungsarten für den Schnittspalter oder Spaltkeil, welche eine Verstellbarkeit desselben bei
                              									dem Kleinerwerden des Sägeblattes oder der Benutzung von Sägeblättern von
                              									verschiedenem Durchmesser gewähren. Die Stärke des Spaltkeiles soll bei Sägeblättern
                              									von 250 bis 600mm Durchmesser mit 2 bis 5mm bei einer Breite von 80 bis 135mm bemessen und der Querschnitt nicht keilförmig
                              									mit geraden Seitenflächen ausgeführt werden, sondern nur eine kurze Schneide
                              									erhalten. Bei der Benutzung von verschieden starken Sägeblättern wird der Spaltkeil,
                              									nachdem die kurze Schärfe die Stärke des engsten Schnittes erreicht hat, keilförmig
                              									gegen den dem breitesten Schnitt entsprechenden Rücken verlaufend gemacht; bei
                              									Sägeblättern von gleicher Stärke ist der Spaltkeil nach der kurzen Schneide von vorn
                              									bis hinten gleich dick.
                           Die Verstellbarkeit des Spaltkeiles gegen das Sägeblatt ist nothwendig, wenn derselbe
                              									bei kleineren Durchmessern der Säge noch die getrennten Theile im Schnitte genügend
                              									aus einander halten soll, damit dieselben von der Säge nicht zurückgeworfen werden.
                              									Bei der von Heller angegebenen, in Fig. 11
                              									Taf. 23 dargestellten Einrichtung ist in dem Schlitze des Sägetisches eine
                              									Zahnstange A befestigt, auf welcher sich eine Klammer
                              										B verschieben läſst; an dieselbe ist der Spaltkeil
                              										C angeschraubt und wird durch die Federklinke R festgestellt. An den Spaltkeil sind noch an seinem
                              									oberen Ende zu beiden Seiten Leisten m aufgesetzt (vgl.
                              										Fig. 10), welche das Zurückschleudern des von der Säge doch etwa
                              									mitgenommenen Holzes verhindern sollen. Bei einer zweiten Einrichtung (Fig.
                                 										10 und 12 Taf. 23)
                              									wird der Spaltkeil C einfach mit Schrauben in dem
                              									Schlitze a der Platte A
                              									befestigt; doch kann diese Anordnung nur benutzt werden, wenn die Säge wie bei
                              									Kreissägen zum Säumen an der Seite des Tisches angebracht ist, oder der Tisch in dem
                              									Schlitze getheilt ist, so daſs die eine Hälfte desselben abgehoben werden kann, wenn
                              									der Spaltkeil verstellt werden muſs. Dieselbe Fig. 12
                              									zeigt auch noch eine Einrichtung zum Verschlieſsen des Sägeschlitzes vor der Säge
                              									bei kleiner werdendem Durchmesser derselben. Wenn der Schlitz vor der Säge beim
                              									Schneiden zu lang ist, kann die Säge leicht durch das Fehlen der Auflage für das
                              									Holz Splitter von diesem abtrennen, welche sich in dem Schlitze festsetzen. Es ist
                              									dies nicht bloſs gefährlich, sondern erzeugt auch unreine Schnittkanten. Die in den
                              									Schlitz vor der Säge eingelegte Platte E ist deshalb
                              									durch eine Schlitzschraube genau gegen die Säge einzustellen.
                           Bei der in Fig. 13 bis
                              										15 Taf. 23 veranschaulichten Einrichtung von Berger in Thann ist der Spaltkeil C mit einer
                              									Schlitzplatte E versehen, welche in einer Vertiefung
                              										P des Sägetisches verstellt werden kann. Die
                              									Befestigung erfolgt durch die vertieft liegenden Schrauben D mit Hilfe des in Fig. 14
                              									dargestellten Schlüssels. Würden zu dieser Befestigung durch den Tisch und unterhalb
                              									desselben Muttern tragende Schrauben benutzt, wie in einer anderen angegebenen
                              									Einrichtung, so würde das Feststellen des Spaltkeiles durch das Anziehen der Muttern
                              									unter dem Tische sehr unbequem werden. Die genaue seitliche Stellung und gerade
                              									Verschiebung des Spaltkeiles C sichert in Fig.
                                 										13 und 15 das in
                              									den Schlitz vor E reichende kleine Stück R.
                           E. Kunze in Zwickau hat in einem Zusatzpatente Nr. 26400
                              									vorn 5. August 1883 einige weitere Ausführungen seiner Schutzvorrichtung, welche
                              									sowohl zum Lang-, als Querschneiden dient (vgl. 1883
                              										249 * 437), angegeben. Fig. 5 Taf.
                              									23 zeigt eine solche Einrichtung beim Querschneiden, Fig. 6
                              									dieselbe beim Langschneiden. Die Schutzhaube für die Säge besteht aus drei Theilen:
                              									dem für das Einlegen der Hölzer beim Querschneiden ausgeschnittenen Theile A, welcher sich beim Querschneiden um seinen Zapfen c dreht, beim Langschneiden aber in dem Schlitze d der Hängesäule F gehoben
                              									und an eine Kette zur Verhinderung seiner Drehung gehängt wird, ferner aus dem um
                              									den Bolzen a der Hängesäule F drehbaren und nach Erforderniſs durch ein Gegengewicht (vgl. Fig.
                                 										6) entlasteten Theile B und dem in letzteren
                              									um e drehbaren Theile C.
                              									Die ganze Einrichtung sucht eine vollkommene Bedeckung der Säge in jeder Stellung zu
                              									erreichen. Statt des vorderen Theiles A werden beim
                              									Langschneiden auch zu beiden Seiten der Säge runde Scheiben A angeordnet (vgl. Fig. 7 und
                              										8 Taf. 23), welche auch durchbrochen ausgeführt sein können und durch
                              									eine Feder f immer auf das zu schneidende Holz gedrückt
                              									werden. Um den Schnitt der Säge beobachten zu können, wird der Rahmen g dann gitterförmig ausgeführt.
                           Die Vorrichtung Fig. 9 Taf.
                              									23 gestattet eine dem Vorschübe und den Unebenheiten des Holzes sich anschlieſsende
                              									Beweglichkeit beim Langschneiden, welche dadurch erreicht ist, daſs die Schutzhaube
                              										D in dem Schlitze h
                              									der Hängesäule frei beweglich und an beiden Enden durch Gegengewichte ausgewogen
                              									ist, so daſs entsprechend das vordere oder das hintere Ende mehr oder weniger durch
                              									das Holz gehoben wird. Gegenüber den Schutzhauben mit paralleler oder
                              									Kreisbogen-Führung wird also die Säge stets bedeckt bleiben. Für das Querschneiden
                              									wird auf der vorderen Seite der Haube der besondere Theil E zum Andrücken des Holzes angebracht und der auf Rollen laufende
                              									Sägetisch mit Anlagen i für das Holz versehen, welche
                              									beim Langschneiden in Vertiefungen des Tisches heruntergeklappt werden können.
                           Eine einfache Schutzvorrichtung ist noch in Fig. 16 und
                              										17 Taf. 23 veranschaulicht. Dieselbe besteht aus zwei Spurrollen, welche
                              									an der vorderen und hinteren Seite der Säge angebracht und senkrecht frei beweglich
                              									sind.
                           In einem 2. Zusatzpatente (* Nr. 26964 vom 24. Oktober 1883) umgeht E. Kunze die Bewegung der Schutzhaube in der Hängesäule
                              										C (Fig. 18
                              									Taf. 23), indem er an der letzteren eine die Säge nur zum Theile bedeckende Haube D befestigt und die für den Durchgang des stärksten zu
                              									schneidenden Holzes frei bleibenden Stellen der Säge durch seitliche Scheiben A, welche mit den Hebeln B
                              									drehbar an der Hängesäule C hängen, schützt. Die Haube
                              										D wie auch die Scheiben A werden durchbrochen ausgeführt und erhalten für das Querschneiden runder
                              									Hölzer die vorderen Scheiben A einen Ausschnitt a. Damit nun dieser Ausschnitt für das Einlegen des
                              									Holzes immer richtig steht, verhindert die grade Seite b der Scheiben A, mit welcher dieselben auf
                              									den Sägetisch zu liegen kommen, deren Vorwärtsdrehung; der Hebel B wird dabei festgestellt.
                           E. Kunze will auch die Hebel B selbst als Schutzhauben für die Säge formen, so daſs dann eine
                              									Schutzvorrichtung entstände, welche von Nardin (vgl.
                              									1883 249 * 435) bereits angegeben ist.
                           Die Schutzvorrichtung von G. Heyderich in Wien (* D. R.
                                 									P. Nr. 26963 vom 21. Oktober 1883) ist eine Vervollkommnung der Vorrichtung von Taylor (1881 242 * 176). Wie
                              										Fig. 22 Taf. 23 zeigt, ist die Säge geschützt durch den dieselbe
                              									concentrisch umschlieſsenden, durch das Gewicht e
                              									ausgewogenen und um den Sägemittelpunkt drehbaren Bügel b von der gleichen Stärke wie die Säge. Die Vervollkommnungen bestehen in
                              									der Führung dieses Bügels b bei seiner Bewegung
                              									zwischen den kleinen Rollen f, in der Anbringung einer
                              									besonderen Schutzhaube g, welche mit dem Bügel b verbunden ist und den seitlichen Zugang zu den
                              									Sägezähnen beim vorderen Theil der Säge hindern soll, und in Anbringung der Rolle
                              										h, um das Durchschieben des Holzes zu erleichtern.
                              									Ein weiterer Schutz ist für den unterhalb des Tisches liegenden Theil der Säge durch
                              									die Wände i gewährt, welche die Säge auf beiden Seiten
                              									umgeben und in dem Schlitze k verstellt werden können.
                              									Um das Zurückschlagen des Holzes zu verhindern, ist hinter der Säge eine Rolle m angebracht, welche in dem Arme l gelagert ist, der um den auf dem Tische befestigten
                              									Bolzen n schwingt. Die Verbindung des Armes l mit n geschieht jedoch
                              									durch ein Kreuzgelenk, so daſs sich die Rolle m auch
                              									auf unebenen Flächen voll auflegen kann.
                           Zu den Kreissägenschützern kann auch der Vorschubmechanismus für Kreissägen von R. St. Greenlee in New-York (vgl. 1883 250 328) gerechnet werden, da sowohl durch die Entlastung
                              									des Arbeiters vom Andrücken des Holzes gegen die Säge, als auch durch die gröſsere
                              									Gleichmäſsigkeit des Vorschubes zwei Hauptursachen zu Unfällen vermieden werden. Wie
                              									aus Fig. 19 Taf. 23 hervorgeht, befindet sich dicht vor der Säge S das Vorschubrad K,
                              									welches von dem Sägenantriebe aus durch die Riemenscheiben O, N und M und die Zahnräder L und J in Umdrehung
                              									versetzt wird. Das Vorschubrad lagert mit dem Antriebe in dem mittels eines
                              									Bogenschlitzeisens C geführten Arme V, welcher durch die in seinem Lappen mit Hilfe der
                              									Mutter m einstellbare Schraube s gehindert wird, sich zu tief zu senken, und gleichzeitig die Schutzhaube
                              										H für die Säge trägt.
                           
                           Auch durch die seitlich wirkenden Messer an Sägeblättern
                              									von F. A. Trocmé-Bécker in Paris (* D. R. P. Nr. 25 917
                                 									vom 30. Juni 1883) dürfte das Arbeiten an Kreissägen in Bezug auf Sicherheit
                              									gefördert werden. Die Sägeblätter S erhalten, wie in Fig. 20 und
                              										21 Taf. 23 skizzirt ist, auf beiden Seiten Schneiden A und B (Fig. 21)
                              									oder besondere durch die Schrauben g gehaltene Messer
                              										L in Durchbrechungen O
                              									eingesetzt (vgl. Fig. 20).
                              									Diese seitlichen Schneiden, welche den Sägeschnitt glätten sollen, können auch durch
                              									Entfernung der seitlichen Splitter das Klemmen des Holzes am hinteren Theil der Säge
                              									und damit das Zurückschlagen einigermaſsen verhüten.
                           
                              
                                 G. R.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
