| Titel: | Ueber Neuerungen an Speiseregulatoren. | 
| Fundstelle: | Band 253, Jahrgang 1884, S. 353 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        Ueber Neuerungen an Speiseregulatoren.
                        Patentklässe 13. Mit Abbildungen im Texte und auf
                           									Tafel 25 und 28.
                        Ueber Neuerungen an Speiseregulatoren.
                        
                     
                        
                           Die meisten der nachstehend aufgeführten neueren Speiseregulatoren bestehen der
                              									Hauptsache nach aus der Verbindung eines Schwimmers mit einem Ventile, welche, wie
                              									schon früher (1881 242 * 86) berichtet, in der
                              									mannigfaltigsten Weise verwendet werden kann. Der Schwimmer befindet sich entweder
                              										im Kessel selbst oder in einem neben demselben angebrachten Gehäuse, in welchem immer
                              									der gleiche Wasserstand wie im Kessel herrscht, oder endlich in einem über dem Kessel aufgestellten Behälter, welcher mit
                              									letzterem durch ein bis zum Normalwasserstande reichendes Standrohr verbunden ist
                              									und sich daher abwechselnd füllt und entleert. Bei einigen Einrichtungen ist kein
                              									Schwimmer benutzt, was im Allgemeinen als ein Vorzug anzusehen ist, da die Schwimmer
                              									dem Leckwerden ausgesetzt sind, sofern sie, wie es fast immer der Fall, als
                              									Hohlschwimmer ausgeführt werden. Auſserdem sind auch einige den Wasserstand regelnde
                              									Speiseapparate zu verzeichnen, welche die Speisepumpe entbehrlich machen.
                           Zum selbstthätigen Anlassen und Abstellen der
                                 										Speisepumpe sollen folgende Einrichtungen dienen.
                           Für die unter * Nr. 18568 patentirte Pumpe mit Sperr- und Auslösemechanismen von Volpp, Schwarz und Comp. in Freiburg (vgl. 1883 247 * 192), welche in Armengaud's Publication industrielle, 1884
                              									Bd. 29 S. 111 dem französischen Ingenieur P. Gauchot in
                              									Paris zugeschrieben wird, soll neuerdings die in Fig. 1 Taf.
                              									25 angegebene Schwimmervorrichtung (* D. R. P. Nr. 24858 vom 19. November 1881,
                              									Zusatz zu * Nr. 18568) verwendet werden. Der Schwimmer hängt in einem Gehäuse,
                              									welches in der gezeichneten Weise durch zwei Röhren a und b mit dem Kessel
                              									verbunden ist. Hierdurch soll erstens eine schnelle Entleerung des Gehäuses bewirkt
                              									werden, wenn der Wasserstand unter die Mündung des Standrohres b sinkt; zweitens soll dadurch, daſs bei gefülltem
                              									Gehäuse das Wasser in dem engen Rohre b sich schnell
                              									abkühlt und in Folge dessen einen Umlauf, in b abwärts,
                              									in a aufwärts gehend, hervorruft, ein Ansammeln von
                              									Luft in dem Schwimmergehäuse verhindert werden. Die Achse des den Schwimmer
                              									tragenden Armes geht nach auſsen und ist hier mit einem belasteten Hebel verbunden.
                              									Durch diesen wird das Gewicht des Schwimmers so weit ausgeglichen, daſs die
                              									Kraftwirkung, mit welcher derselbe im Dampfe niedersinkt, so groſs ist als die, mit
                              									welcher der Schwimmer im Wasser aufsteigt. Die Bewegung dieses Belastungshebels kann
                              									nun durch einen Drahtzug z direkt auf den Sperrhebel
                              										(w Bd. 247 Taf. 15 Fig. 12 bis
                              										14) der Pumpe oder wieder wie früher auf ein Ventil v übertragen werden, durch welches Wasser aus einem
                              									Behälter in den Untersatz der Pumpe flieſst. Ein in diesem befindlicher Schwimmer
                              									bewirkt dann das Ein- und Ausrücken des Sperrhebels.
                           Bei der in Fig. 2 Taf.
                              									25 dargestellten Vorrichtung von F. Trinks in Schiaden
                              									(* D. R. P. Nr. 23687 vom 14. Januar 1883) wird durch den Schwimmer ein Ventil
                              									geöffnet und geschlossen, welches den Dampfzufluſs zur Speisepumpe regelt. Bei dem
                              									in der Zeichnung angenommenen tiefsten Wasserstande ist das Ventil (ein Daelen'sches Ventil mit kleinem Druckausgleichventile)
                              									geöffnet, die Pumpe in Thätigkeit. Mit steigendem Wasserspiegel hebt der Schwimmer
                              									den ein Ueberfallgewicht tragenden Winkelhebel h,
                              									während die Scheibe i zunächst in Ruhe bleibt. In
                              									seiner Mittellage berührt der Hebel h den Bolzen m; sobald dieselbe überschritten wird, schlägt das
                              									Gewicht um, hebt dabei auch i und durch den auf der
                              									Nabe von i befestigten Arm e die Stange t, welche auf einer Feder das
                              									Ventil trägt; letzteres wird also hierbei geschlossen und der Dampf abgesperrt. Bei
                              									sinkendem Wasserstande findet darauf die Bewegung in entgegengesetzter Richtung in
                              									gleicher Weise statt. Der Hauptfehler dieser Anordnung ist, daſs der ganze
                              									Mechanismus im Dampfraume, also nicht zugänglich liegt und leicht inkrustirt
                              									wird.
                           Der Apparat soll auch für den Fall, daſs mit einem (nichtsaugenden) Injector gespeist
                              									wird, verwendet werden, und zwar in der Weise, daſs die von dem Ventile ausgehende
                              									Dampfleitung zu einem kleinen Dampfcylinder führt, dessen Kolbenstange mit den
                              									Hähnen des Injectors in Verbindung steht.
                           Der vorgenannte Uebelstand ist bei der Vorrichtung von E.
                                 										Schmidt in Leipzig (Erl. * D. R. P. Nr. 24857 vom 1. April 1883) vermieden,
                              									welche in Fig. 3 Taf.
                              									25 dargestellt ist. Der Schwimmer ist hier wieder an einen Arm b gehängt, dessen Drehachse durch die Wand eines an dem
                              									Kessel befestigten kleinen Gehäuses geht. Ein auſsen auf dieser Achse sitzender Arm
                              										d, welcher zugleich als Wasserstandszeiger dienen
                              									soll, wirkt durch Stange f und Winkelhebel m auf den Bolzen i eines
                              									Ueberfallhebels G, durch welchen ein Riemenführer s behufs Aus- und Einrückens der von einer
                              									Wellenleitung getriebenen Pumpe verschoben wird. Da hierzu immer ein nicht
                              									unbedeutender Kraftaufwand erforderlich ist, wird ein groſser Schwimmer nöthig sein
                              									und der Wasserstand innerhalb ziemlich weiter Grenzen schwanken. Dieselbe
                              									Einrichtung soll auch zum Drehen der Hähne bei der unter dem Namen „Retour d'eau“ bekannten Speisevorrichtung benutzt werden.
                           Bei F. Baumgartner und R. F.
                                    										Doute in Biala bei Bielitz, Oesterreich (* D. R. P. Nr. 25122 vom 13. Juni
                                 									1883) ist ein Abschluſsorgan, welches zeitweise den Dampf zum Betriebe der
                              									Speisepumpe absperrt, direkt mit der Schwimmerstange verbunden und entweder als
                              									Tellerventil mit kleinem Entlastungsventile oder als Doppelsitzventil oder als
                              									cylindrischer Schieber ausgeführt. Ein auſsen angebrachter Hebel ermöglicht, das
                              									Ventil von auſsen zu bewegen.
                           
                           Bei dem in Fig. 5 Taf.
                              									25 nach den Annales industrielles, 1883 Bd. 1 S. 244
                              									abgebildeten Apparate von Belbezet-Dubois sind zwei
                              									kleine einfach wirkende Dampfcylinder an einem auf den Kessel aufgesetzten Rohre
                              									angebracht und der Schwimmer ist mit einem zugehörigen cylindrischen Steuerkolben
                              									verbunden. Durch die Dampfkolben kann eine bedeutende Kraftwirkung erzielt werden,
                              									welche zum Oeffnen und Schlieſsen eines in die Dampfleitung der Pumpe
                              									eingeschalteten Ventiles oder in anderer Weise zum Ein- und Ausrücken der Pumpe oder
                              									auch bei ununterbrochen arbeitender Pumpe zum Oeffnen und Schlieſsen eines im
                              									Speiserohre befindlichen Ventiles verwendet werden kann. Bei einem gewissen tiefsten
                              									Wasserstande läſst der Schieber auch Dampf in eine Alarmpfeife treten. Bedenklich
                              									ist an dieser Vorrichtung, daſs der Schieber in Folge von Kesselsteinansätzen sich
                              									leicht festklemmen kann. Mit dem Hebel, auf welchen die Dampfkolben wirken, könnte
                              									auch passend ein Ueberfallgewicht verbunden werden, um das Stehenbleiben in
                              									mittleren Stellungen zu verhüten.
                           GeschwindtGschwindt und Comp. in Karlsruhe (* D. R. P. Nr. 26880 vom 8. November
                              									1883) wollen die in Fig. 4 Taf.
                              									25 gezeigte Vorrichtung ohne Schwimmer zum Anlassen und Abstellen namentlich der
                              									unter * Nr. 18568 patentirten, schon oben erwähnten Pumpe (1883 247 * 192), aber auch anderer Speiseapparate benutzen.
                              									Auf dem Wasserstandskörper (oder auch dem Kessel selbst) wird ein oben geschlossenes
                              									Rohr a befestigt, welches unten bis zum
                              									Normalwasserstande reicht und oben in Querstücken eines Gestelles b geführt ward. Das obere Ende von a steht durch ein unten U-förmig umgebogenes Rohr c mit dem Dampfraume bei d
                              									in Verbindung. Liegt der Wasserstand über dem mittleren, so werden die Rohre a und c, letzteres bis zum
                              									Punkte e, mit Wasser gefüllt sein, welches seine Wärme
                              									schnell an die äuſsere Luft abgibt. Sobald dann die untere Mündung des Rohres a frei wird, fällt das Wasser in demselben herab und
                              									das im Rohre c befindliche folgt, in diesem
                              									aufsteigend, nach, so daſs gleich darauf beide Rohre mit Dampf gefüllt sind. Die
                              									dann in Folge der Erwärmung eintretende Ausdehnung des Rohres a bewirkt eine Bewegung des auf dem Gestelle b gelagerten Hebels f im
                              									Sinne des Pfeiles, welche von dem Endpunkte dieses Hebels in beliebiger Weise zum
                              									Ingangsetzen der Pumpe weiter übertragen werden kann. Während des Speisens sammelt
                              									sich etwas Wasser in dem unteren U-förmigen Theile des Rohres c, so daſs, wenn die Mündung von a wieder in das Wasser taucht, der in a und c befindliche Dampf
                              									abgesperrt ist und sich in kurzer Zeit niederschlagen wird. In dem Maſse, als dies
                              									stattfindet, wird das Wasser in den Rohren a und c aufsteigen und zwar muſs es in beiden immer gleich
                              									hoch stehen. Der bei d nachdringende Dampf wird
                              									gleichfalls condensiren und nach kurzer Zeit werden beide Rohre wieder mit Wasser
                              									gefüllt sein, sich dann allmählich abkühlen und wieder verkürzen, wodurch die
                              									entgegengesetzte Bewegung des Hebels f hervorgerufen
                              										wird. Wie
                              									ersichtlich, ist für die beschriebene Wirkungsweise die untere Umbiegung des Rohres
                              										c sehr wichtig; denn wäre dieselbe nicht vorhanden,
                              									so würde der Dampf in a und c bei Erreichung des Normalwasserstandes nicht abgesperrt werden, das
                              									Wasser würde in a nur so hoch wie im Kessel stehen und
                              									das Abstellen der Pumpe also nicht erfolgen können. Die Längenänderung des Rohres
                              										a beträgt, wenn dasselbe aus Kupfer besteht und man
                              									eine Länge desselben von 2m und eine
                              									Temperaturdifferenz von 100° (160 – 60) annimmt, etwa 3mm,4; der ganze Hebelausschlag wird also bei 10facher Uebersetzung nur
                              										34mm betragen; doch kann man ihn durch weitere
                              									Uebersetzungen leicht noch vergröſsern. Die Bewegung kann jedoch, da sie sehr
                              									langsam vor sich geht, nicht direkt zum Verschieben eines Riemens o. dgl. benutzt
                              									werden, wenn man nicht Ueberfallhebel, Federn u.s.w. zu Hilfe nehmen will; dagegen
                              									ist sie zur Auslösung eines Gesperres wohl geeignet. Der Hauptvorzug der Einrichtung
                              									ist, daſs bei derselben weder Ventile o. dgl., noch Schwimmer, Federn u.s.w.
                              									vorhanden sind.
                           Die folgenden Einrichtungen sind für ununterbrochen
                                 										arbeitende Speisepumpen bestimmt.
                           M. Lietzmann in Königs-Wusterhausen (Erl. * D. R. P. Nr.
                              									21843 vom 22. August 1882) hat eine Vorrichtung zum zeitweisen Unwirksammachen der
                              									Pumpe sich patentiren lassen. Ein im Kessel an einem Hebel hängender Schwimmer
                              									öffnet, wenn der Wasserstand über eine bestimmte Grenze steigt, ein kleines Ventil,
                              									durch welches Dampf in eine nach dem Pumpenstiefel führende Rohrleitung entweicht.
                              									In Folge dessen bleibt dann das Saugventil geschlossen, die Pumpe saugt durch jene
                              									Rohrleitung Dampf an und preſst denselben in den Kessel zurück. Das Ventil wird aber
                              									leicht undicht werden und so die Pumpe überhaupt unwirksam machen, oder auch sich
                              									ganz festsetzen und dadurch die erstrebte Wirkung vereiteln.
                           Eine gleichfalls auf den Namen M. Lietzmann (* D. R. P.
                              									Nr. 24850 vom 12. Juni 1883) patentirte Vorrichtung zur Regelung der Speisung von
                              									Hand, welche also nicht zu den selbstthätigen
                              									Speiseregulatoren zu rechnen ist, mag hier auch erwähnt werden. An den Pumpenkörper
                              									ist, wie Fig. 6 Taf.
                              									25 zeigt, zwischen Saug- und Druckventil ein Rohr d
                              									angeschraubt, welches am oberen Ende ein nach unten sich öffnendes Ventil c trägt. Unterhalb desselben ist ein
                              									Niederschraubventil b angebracht. Wird dasselbe ein
                              									wenig geöffnet, so wird die Pumpe bei jedem Saughube durch c etwas Luft ansaugen, die dann beim folgenden Druckhube zum gröſsten
                              									Theile durch c wieder ausgestoſsen wird. Die
                              									Durchfluſsöffnung von b soll nämlich immer ein wenig
                              									kleiner bleiben als die von c, so daſs die ausströmende
                              									Luft nicht im Stande ist, das Ventil c zu heben,
                              									sondern erst das nachdringende Wasser dies bewirkt. Durch Einstellen des Ventiles
                              										b kann man hiernach die von der Pumpe bei einem
                              									Hube in den Kessel geförderte Wassermenge genau regeln und, wenn der Dampfverbrauch
                              									gleichmäſsig ist, auch den Wasserstand ungefähr auf gleicher Höhe erhalten. Nach
                              									Schlieſsen des Ventiles b kann man das Ventil c jederzeit leicht untersuchen. – Bei einer zweiten
                              									Anordnung ist statt des Ventiles b ein Hahn benutzt und
                              										c als Kugelventil ausgeführt.
                           Ein Apparat von W. Stein in London (* D. R. P. Nr. 27326
                                 									vom 21. September 1883) wirkt in gleicher Weise wie der vorletzt genannte (D. R. P.
                              									Nr. 21843); doch ist der Schwimmer sammt Ventil in einem besonderen, durch zwei absperrbare Röhren mit dem Kessel verbundenen Gehäuse
                              									untergebracht, so daſs die Theile jederzeit bequem nachgesehen und gereinigt werden
                              									können.
                           Die Verwendung eines Schwimmers zum Oeffnen und Schlieſsen
                                 										eines in die Speiseleitung eingeschalteten Abschluſsorganes findet sich bei
                              									nachstehenden vier Constructionen. Dieselben haben im Allgemeinen den Vortheil, daſs
                              									sie auch dann noch richtig wirken können, wenn jenes Abschluſsorgan nicht dicht
                              									schlieſst. Ein Nachtheil ist, daſs bei Benutzung von Hähnen oder Kolbenschiebern
                              									diese durch Ansetzen von Schlamm und Kesselstein sich leicht festklemmen, bei
                              									Benutzung von Ventilen dagegen die Wirkung im Allgemeinen von der Spannung im Kessel
                              									abhängig ist und bei sehr veränderlicher Spannung ganz unzuverlässig wird. Alle in
                              									dieser Weise wirkenden Vorrichtungen erfordern bekanntlich die Einschaltung eines
                              									Sicherheitsventiles in die Speiseleitung, welches das von der stetig arbeitenden
                              									Speisepumpe gelieferte Wasser entweichen läſst, sobald die Leitung nach dem Kessel
                              									unterbrochen ist.
                           Wagner und Comp. in Coethen (* D. R. P. Nr. 25316 vom
                                 									29. August 1883) benutzen das Wasserzufluſsrohr s (Fig.
                                 										8 Taf. 25) zugleich als Schwimmerstange. Das Kopfstück des Rohres ist oben
                              									geschlossen, seitlich durchbrochen und bildet einen cylindrischen Schieber, welcher
                              									vor dem Zufluſskanale o spielt. Durch einen besonderen
                              									seitlichen Kanal a tritt der Dampf behufs
                              									Druckausgleichung über den Schieber. Die an letzterem befestigte Stange b ist mit einem zu der Alarmpfeife führenden Ventile
                              									verbunden. Bei einer neueren Einrichtung kann der Schieber auch von auſsen bewegt
                              									werden. Nöthig wäre ferner noch eine Hubbegrenzung, welche verhindert, daſs der
                              									Schieber unter die gezeichnete Stellung, welche die gröſste Durchströmöffnung
                              									ergibt, sinkt.
                           In Fig.
                                 										7 Taf. 25 ist eine Vorrichtung von A. Monski
                              									in Eilenburg (Erl. * D. R. P. Nr. 22560 vom 12. Oktober 1882) dargestellt, bei
                              									welchem als Absperrorgan ein Tellerventil v mit kleinem
                              									Druckausgleichventile benutzt ist. Der Schwimmer ist in einem besonderen, mit dem
                              									Kessel passend verbundenen Rohre untergebracht und durch eine Zugstange mit dem
                              									Hebel K verbunden, dessen Drehzapfen an einem zweiten
                              									Hebel D sitzt. Beim Sinken des Schwimmers wirkt der
                              									Hebel K zunächst mit starker Uebersetzung auf das
                              									Ausgleichventilchen, wobei der Bolzen z in einem
                              									Schlitze des Hebels D gleitet, worauf dann letzterer
                              										das groſse Ventil
                              										v aufstöſst. Zwischen diesem und dem
                              									Sicherheitsventile ist das gewöhnliche Rückschlagventil angebracht, so daſs in dem
                              									Raume o, solange v
                              									geschlossen ist, immer nahezu der der Belastung des Sicherheitsventiles
                              									entsprechende Druck vorhanden sein wird. Ist mithin die Spannung im Kessel niedrig,
                              									so wird der Wasserstand tiefer sinken, der Auftrieb des Schwimmers mehr vermindert
                              									werden müssen, um das Ventil v zu öffnen, als bei hohem
                              									Kesseldrucke.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 253, S. 358
                              
                           Nach dem Engineer, 1883 Bd. 55 S. 281 ist in Fig.
                                 										9 Taf. 25 ein Speiseregulator von N.
                                 										Jochumsen in Hartington-terrace bei Barrow-in-Furness abgebildet. Der
                              									Schwimmer befindet sich, wie aus der Textfigur hervorgeht, an einem langen
                              									wagerechten Arme, dessen Drehachse durch die Kesselwand geht und auſsen einen
                              									kürzeren Arm trägt, an welchem die Stange s (vgl. Fig.
                                 										9) hängt derart, daſs s steigt, wenn der
                              									Schwimmer sinkt. Auf dieser Stange sind zwei in entgegengesetzter Richtung sich
                              									öffnende gleich groſse Ventile a und a1 angebracht, zwischen
                              									welchen bei e das von der Pumpe kommende Wasser
                              									fortdauernd einströmt. Das obere Ventil a führt nach
                              									dem Rückschlagventile r und weiter in den Kessel, das
                              									untere a1 nach dem
                              									Sicherheitsventile c; letzteres hat dieselbe Gröſse wie
                              										r und ist nicht durch Gewicht oder Feder, sondern
                              									durch den Kesseldruck selbst belastet, indem oberhalb des mit c verbundenen Kolbens eine Oeffnung in den Wasserraum
                              									des Kessels führt. Auch die Kolbenfläche ist gleich der Ventilfläche von c und r, so daſs das
                              									zuflieſsende Wasser bei beiden Ventilen c und r immer denselben Widerstand findet und auf den
                              									Ventilen a, a1 kein
                              									Ueberdruck nach oben oder unten lastet. Je tiefer mithin der Schwimmer sinkt und s steigt, um so mehr Wasser wird durch a in den Kessel gehen und um so weniger durch a1 abflieſsen und
                              									umgekehrt. So lange die Theile leicht beweglich sind, wird hiernach eine sehr genaue
                              									Regelung der Speisung stattfinden. Der Raum über dem Kolben des Ventiles c ist aber recht zur Ansammlung von Schlamm u. dgl.
                              									geeignet, welcher die Beweglichkeit stören muſs.
                           Fig.
                                 										10 und 11 Taf. 25
                              									zeigen nach dem Portefeuille économique des Machines,
                              									1883 S. 142 eine Anordnung von P. Gauchot. Der
                              									Schwimmer ist in einem über dem Kessel befindlichen Gehäuse, von dem ein Rohr bis
                              									zum mittleren Wasserstande reicht, an einem Hebel befestigt. Der kürzere
                              									excenterartige Hebelarm drückt, wenn sich das Gehäuse mit Wasser füllt, das Ventil
                              									im Speiserohre auf seinen Sitz, wodurch die Speisung unterbrochen wird. Um die
                              									regelrechte Wirkung des Apparates erkennen zu können, ist mit dem Hebel ein Stäbchen
                              									verbunden, welches in ein frei liegendes Glasrohr hineinragt, und ferner sind an dem
                              									Hebel hammerartige Ansätze angebracht, welche oben und unten gegen die Gehäuse wand
                              									schlagen, so daſs der Apparat schon auf einige Entfernung hin durch den Ton sein Arbeiten anzeigt. Das
                              									Speiserohr ist vor dem Ventile noch durch ein besonderes Rohr mit dem Kessel
                              									verbunden, welches für gewöhnlich durch einen Hahn abgesperrt ist und nur in
                              									auſsergewohnlichen Fällen, z.B. wenn einmal über den Normalstand gespeist werden
                              									soll, benutzt wird.
                           Bei dem in Fig. 14
                              									Taf. 25 gezeichneten Speiseregulator von J. Sh. Clarke J. F.
                                    										Dunneback und Ch. Th. Moran in Detroit, Mich., Nordamerika (* D. R. P. Nr. 24224 vom 25. April 1883) wird durch den Schwimmer das
                              									Ueberlaufventil u beeinfluſst, während die Leitung o nach dem Kessel (abgesehen vom
                              									Speiserückschlagventil) stets offen bleibt. An der Schwimmerstange ist ein
                              									übermäſsig groſs gezeichnetes Doppelsitzventil befestigt, welches, wenn der
                              									Schwimmer fällt, Dampf durch das Rohr d über den mit
                              										u verbundenen Kolben e
                              									treten läſst, wodurch das Ventil u auf seinen Sitz
                              									gepreſst wird, so daſs alles geförderte Wasser nach dem Kessel abflieſst. Steigt der
                              									Schwimmer, so wird der Dampf von d wieder abgesperrt
                              									und gleichzeitig durch den Ventilteller a ein kleines
                              									doppelsitziges Auslaſsventil geöffnet, durch welches der Dampf aus d entweicht. Das Ventil u
                              									ist dann entlastet und das Wasser wird daher durch dasselbe abflieſsen. Die
                              									Verbindung der Schwimmerstange mit dem gleichfalls doppelsitzigen Alarmventile ist
                              									aus der Zeichnung ersichtlich. Der Kolben e muſs
                              									natürlich ein wenig gröſser sein als die Fläche von u,
                              									da sonst der Widerstand von u nicht gröſser wäre als
                              									der des Speiseventiles, was für die sichere Wirkung doch erforderlich ist.
                           J. Groſsmann in Pforzheim (* D. R. P. Nr. 26336 vom 27.
                              									Juni 1883, Zusatz zu Nr. 19941, vgl. 1883 247 * 194) hat
                              									an seinem Apparate, bei welchem, wie bei Fig. 4 Taf.
                              									25, statt eines Schwimmers ein in Folge von Temperaturänderungen sich dehnender und
                              									verkürzender Stab benutzt ist, mehrere Neuerungen angebracht. In der durch Fig.
                                 										15 und 16 Taf. 25
                              									veranschaulichten Ausführungsform ist der Hohlkörper C,
                              									welcher sich abwechselnd mit Dampf und Wasser füllen soll, selbst als
                              									Ausdehnungskörper benutzt und nicht mehr mit dem Speiserohre, sondern sowohl mit dem
                              									Wasserraume, wie mit dem Dampfraume des Kessels durch besondere Röhren E und D verbunden. Das
                              									eine (rechte) Ende von C steht durch den Träger L (Fig. 15),
                              									welcher beliebig am Kessel oder an der Wand befestigt werden kann, mit dem in das
                              									Speiserohr H eingeschalteten Ventilkörper F in starrer Verbindung, während das andere (linke)
                              									Ende durch Stangen M und ein Querstück N mit der Ventilstange verbunden ist. Zwischen M und N sind Federn
                              									angebracht, um die nach dem Auſserbetriebsetzen des Kessels eintretende stärkere
                              									Zusammenziehung von C zu gestatten. Das Rohr E ist unten U-förmig umgebogen, um einen Wasserumlauf
                              									in demselben zu verhindern und die Temperatur des darin befindlichen Wassers
                              									möglichst tief zu halten. Ist der Hohlkörper C mit
                              									Dampf gefüllt, so ist derselbe ausgedehnt und das Ventil in F geöffnet. Steigt dann der Wasserstand, so dringt das in E befindliche kühle Wasser in den Hohlkörper C ein, in Folge dessen letzterer sich verkürzt und das Ventil
                              									schlieſst.
                           Bei der in Fig. 13
                              									Taf. 25 gezeichneten Anordnung ist der Ausdehnungskörper C (wie früher als stabförmiger Körper ausgeführt) in lothrechter Lage oben
                              									an einem durch eine Feder getragenen Querstücke aufgehängt. Das denselben
                              									einschlieſsende Rohr R steht unten mit dem
                              									Ventilgehäuse und durch dieses mit dem Wasserraume des Kessels in Verbindung. Der
                              									Anschluſs an den Dampfraum ist hier durch ein senkrecht verschiebbares Rohr E hergestellt, welches unten in ein kleines Gehäuse a mündet. Von diesem führen zwei Kanäle in das Rohr R und der Wasserstand in a
                              									wird daher mit jenem im Kessel stets in gleicher Höhe liegen. Befindet sich die
                              									Mündung von E unter Wasser, so ist der Dampf in C abgeschlossen; derselbe wird sich niederschlagen, das
                              									Wasser wird aus dem Ventilgehäuse in R aufsteigen, den
                              									Stab C abkühlen und den Schluſs des Ventiles
                              									veranlassen. Wird die Mündung von E wieder frei, so
                              									entleert sich R und das Ventil wird geöffnet. Dadurch
                              									nun, daſs die untere Mündung von E der Höhe nach
                              									verstellt werden kann, ist es möglich, auch den Wasserstand im Kessel etwas zu
                              									verändern. Es ist dies von Vortheil, wenn man z.B. vor längerem Stillstande der
                              									Maschine den Kessel mehr füllen will o. dgl.
                           Auf einem neuen Grundgedanken beruht der in Fig. 12
                              									Taf. 25 dargestellte Speiseregulator von Th. W. Mather
                              									in New-Haven, Conn., Nordamerika (Erl.* D. R. P. Nr. 22060 vom 30. August 1882). Der
                              									Plungerkolben A, welcher beim Aufgange das Wasser durch
                              									Ventil b ansaugt, ist mit einem gröſseren Kolben B verbunden, dessen Cylinder durch ein Rohr c in der Höhe des Normalwasserstandes an den
                              									Dampfkessel angeschlossen ist und welcher daher beim Aufgange je nach dem
                              									Wasserstande Wasser oder Dampf durch Ventil e aus dem
                              									Kessel ansaugt. Liegt der Wasserstand unter c, so wird
                              									Dampf unter den Kolben B einströmen, welcher dann beim
                              									Niedergange durch Ventil n über den Kolben tritt.
                              									Gleichzeitig wird das vom Kolben A angesaugte
                              									Speisewasser durch Ventil h und Rohr i ebenfalls in den oberen Cylinder hineingepreſst und
                              									hierdurch der dem Wasser gegenüber einflieſsende Dampf niedergeschlagen. Das
                              									Doppelventil g wird dabei gegen seinen oberen Sitz
                              									gepreſst, wodurch die Verbindung nach dem in den Kessel führenden Kanale f abgesperrt wird. Bei dem nun folgenden Aufgange
                              									saugen beide Kolben wie vorher an; zugleich aber drängt der obere Kolben das
                              									demselben von dem unteren Kolben vorher gelieferte Wasser durch das Rohr i zurück und durch das jetzt unten schlieſsende Ventil
                              										g und den Kanal f in
                              									den Kessel. Ist der Wasserstand über c gestiegen, saugt
                              									also Kolben B Wasser an, so findet beim Niedergange das
                              									von A verdrängte Wasser keinen Platz im oberen
                              									Cylinder; es wird daher das Sicherheitsventil o heben,
                              									welches hier wie bei Fig. 9
                              									mittels eines Kolbens k durch den Kesseldruck belastet
                              									ist, und durch l abflieſsen. Wenn man mit destillirtem Wasser zu
                              									speisen hat, so mag diese Pumpeneinrichtung vielleicht brauchbar sein; bei Anwendung
                              									von gewöhnlichem Wasser wird dieselbe durch Ansammlungen von Schlamm und Kesselstein
                              									bald unwirksam werden.
                           
                              
                                 (Schluſs folgt.)
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               
