| Titel: | R. Voigt's bezieh. E. Ashworth's Spulmaschine. | 
| Fundstelle: | Band 253, Jahrgang 1884, S. 402 | 
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                        R. Voigt's bezieh. E. Ashworth's
                           								Spulmaschine.
                        Patentklasse 76. Mit Abbildungen auf Tafel 29.
                        R. Voigt's bezieh. E. Ashworth's Spulmaschine.
                        
                     
                        
                           Zum Aufwinden von Nähzwirn auf Rohrspulen oder Spulen ohne Endscheiben ist von R. Voigt in Chemnitz (* D. R. P. Nr. 24199 vom 11.
                                 									April 1883) eine Maschine angegeben, an welcher jedoch nur der Mechanismus für die
                              									Bewegung des Fadenführers neu und bemerkenswerth ist. Um das Abrutschen des Garnes
                              									zu verhindern, muſs dasselbe auf Spulen der genannten Art, ähnlich wie auf die
                              									Spulen der Vorspinnbänke, mit kegelförmigen Endflächen aufgewickelt werden und daher
                              									bei der Aufwindung in cylindrischen Schichten der Fadenführer mit dem wachsenden
                              									Spulendurchmesser einen beständig abnehmenden Hub erhalten.
                           Wie die in Fig. 5 Taf.
                              									29 skizzirte Anordnung der für die Bewegung des Fadenführers in Betracht kommenden
                              									Theile zeigt, sitzt auf der Hauptwelle n der Maschine
                              									ein Cylinder a mit einer schiefen Ringnuth, welcher bei seiner Drehung den
                              									mit einer Rolle in diese Nuth eingreifenden Hebel b in
                              									Schwingungen versetzt. Durch die Stange e, deren eines
                              									Ende am Fadenführer hängt, während der am anderen Ende befindliche Zapfen d sich in dem Schlitze c
                              									des Hebels b führt, wird die hin und her gehende
                              									Bewegung des letzteren auf den Fadenführer übertragen. Der Schlitz c ist bogenförmig und entspricht seine Krümmung dem mit
                              									der Länge der Stange e als Radius geschlagenen
                              									Kreisbogen, damit der Fadenführer bei der Verdrehung der Stange e nicht verschoben wird und die Mitte des abnehmenden
                              									Hubes stets auf derselben Stelle bleibt. Die Verstellung der Stange e im Schlitze c behufs
                              									Verminderung des Fadenführerhubes bewirkt die von der langsam bewegten Achse u aus mittels Kegelrädchen angetriebene
                              									Schraubenspindel s, deren Mutter v an die Stange e
                              									angehängt ist.
                           Um bei Beginn einer neuen Spule die Mutter v schnell
                              									wieder in ihre Anfangsstellung zurück zu bringen, ohne die Schraubenspindel s nach Auslösung ihres Antriebes entgegengesetzt drehen
                              									zu müssen, ist die Mutter v zweitheilig, so daſs
                              									dieselbe aus einander geklappt und dann mit der Stange e leicht gehoben werden kann. Die jedesmalige genaue Wiedereinstellung für
                              									den Anfang vermittelt die stellbare Anschlagplatte w.
                           Um stets gleiche Spulen zu erhalten, zeigt eine Signalvorrichtung an, wenn die
                              									gewünschte Fadenlänge aufgewunden ist. An der Feder h
                              									ist die kleine Glocke g befestigt, welche durch die am
                              									Arme x gelagerte, an einer Nase der Feder h angreifende Klinke k in
                              									Ruhe gehalten wird. Bei dem letzten, der gewünschten Spulengröſse entsprechenden
                              									Fadenführerhube trifft dann ein mit der Mutter v
                              									verbundener Stift i auf die Klinke k und die frei gewordene Glocke g wird durch die Feder f zum Erklingen
                              									gebracht.
                           Der zu gleichem Zwecke von Edm. Ashworth in
                              									Bolton-le-Moors (* D. R. P. Nr. 23320 vom 25. November 1882) angegebene und in Fig.
                                 										1 und 2 Taf. 29
                              									veranschaulichte Bewegungsmechanismus ist für eine zweiseitige Spulmaschine
                              									bestimmt. Auf dem am Maschinengestelle festen Bolzen c
                              									bewegt sich der wagerechte, durch eine bei b
                              									angreifende Gelenkstange in Schwingungen versetzte Doppelhebel h. Auf demselben sind, durch die rechts- und
                              									linksgängige Schraubenspindel l gleichzeitig die
                              									Gleitstücke k verschiebbar, welche die an den
                              									Fadenführern angreifenden Zapfen a tragen. Durch die
                              									wagerechte und symmetrische Anordnung ist erreicht, daſs die Mitte des
                              									veränderlichen Fadenführerhubes stets auf derselben Stelle bleibt. Die langsame
                              									Drehung der Schraubenspindel l behufs Verschiebung der
                              									Gleitstücke k wird von der an einem schwingenden Hebel
                              									sitzenden Klinke p aus bewerkstelligt. Diese Klinke p schaltet das Rad o,
                              									welches die empfangene Drehung durch das Schneckengetriebe mn auf die Schraubenspindel l überträgt. Um bei Beginn einer neuen Spule die
                              									Gleitstücke k schnell in ihre Anfangsstellung zurück zu
                              									bringen, ohne das Schneckengetriebe zu öffnen, ist das Schneckenrad m mit der Schraubenspindel nicht fest, sondern durch
                              									eine Kuppelung verbunden, welche durch die Feder f
                              									zusammengehalten wird. Auf das vierkantige Ende der Schraubenspindel l wird eine Kurbel gesteckt und die Schraube l einfach zurückgedreht, wobei die Kuppelung aus
                              									einander geht.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
