| Titel: | Ueber die Herstellung von Leuchtgas. | 
| Fundstelle: | Band 253, Jahrgang 1884, S. 467 | 
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                        Ueber die Herstellung von Leuchtgas.
                        Mit Abbildungen im Texte und auf Tafel 16, 19 und 33.
                        (Patentklasse 26. Schluſs des Berichtes S. 233 d.
                           								Bd.)
                        Ueber die Herstellung von Leuchtgas.
                        
                     
                        
                           Nach H. Pollack in Hamburg (* D. R. P. Nr. 26170 vom 30.
                                 									Juni 1883) tritt zum Carburiren der Luft das im
                              									Behälter A befindliche Gasolin in abgemessenen Mengen
                              									durch die Ventile c und e
                              									in den Carburator B über, woselbst es mit der durch
                              									einen Regulator, das Rohr k und die durchlöcherten
                              									Röhren m ankommenden Luft in Berührung gelangt, so daſs
                              									sich ein für viele Fälle schon brauchbares Gas bildet. Um dasselbe jedoch von allen
                              									etwa noch anhaftenden, nicht aufgelösten Gasolintheilchen vollkommen frei zu machen,
                              									führt man es zuvor durch einen kleinen Reiniger. Während der Einfüllung frischen
                              									Gasolins durch a entweicht die Luft durch den Lufthahn
                              										b. Der Zufluſs des Gasolins kann mittels des Ventiles c unter Vermittelung einer Spindel und einer
                              									Stellschraubenmutter d beliebig geöffnet und
                              									verschlossen werden. Im Carburator befindet sich ein Schwimmer f so angebracht, daſs, wenn der Kasten B leer ist, das Ventil e
                              									sich hebt bez. öffnet. Wenn der Gasolinstand im Carburator so hoch ist, wie zum
                              									Gebrauche nöthig, so hebt sich der Schwimmer und das Ventil e schlieſst ab. Eine mit Glas verschlossene, durch eine Kapsel g dicht abzusperrende Oeffnung dient zur Beobachtung
                              									des Gasolinstandes; 1cm vom Boden des Carburators
                              									ist ein siebartiger Boden n über der ganzen Fläche
                              									desselben, damit die Wolle nicht mehr als erforderlich von dem Gasoline
                              									aufsaugt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 253, S. 468
                              
                           Nach G. A. Schoth in London (* D. R. P. Nr. 26869 vom
                                 									27. Mai 1883) ist zum Carburiren der Luft zu
                                 										Beleuchtungszwecken das zur Aufnahme von Benzin u. dgl. bestimmte Gefäſs
                              										A (Fig. 3 Taf.
                              									33) mit einer Kammer e versehen, welche durch die
                              									Scheidewand b von der Form eines umgekehrten, vom
                              									Deckel ausgehenden Trichters gebildet wird, der die Mischungsröhren für Dampf und
                              									Luft aufnimmt. Die auf diese Weise gebildete Kammer c
                              									dient als Gefäſs für die zu verdampfende Flüssigkeit, ist zu diesem Zwecke mit einer
                              									durch eine Kapsel verschlieſsbaren Füllöffnung versehen und an ihrem unteren Ende
                              									durch Rohr g mit der Kammer e verbunden, so daſs die Flüssigkeit aus c in
                              									die Kammer e gelangen kann; der Stand der Flüssigkeit
                              									in e wird durch ein zweites Rohr f bestimmt, welches innerhalb c an höchster Stelle in e, aber nur etwas
                              									höher als das Rohr g mündet und mit einem Hahne h versehen ist; die Flüssigkeit in der Kammer e kann nur so hoch steigen, bis der Flüssigkeitsspiegel
                              									daselbst die Einmündung des Rohres f in der Kammer e erreicht.
                           Die Luft wird mittels eines Gebläses durch Stutzen h1 und Rohr i in die
                              									Kammer e geleitet und entweicht, mit den brennbaren
                              									Dämpfen gemischt, durch Rohr k und den Stutzen l nach ihrem Verbrauchsorte. Das untere Ende der Röhren
                              									ist von einem gemeinschaftlichen Rohre m umgeben,
                              									welches sich mittels der Stange o höher und niedriger
                              									stellen läſst. Ist das Rohr m ganz hoch gestellt, so
                              									daſs seine untere Mündung mit denjenigen der Röhren i,
                                 										k gleich ist oder die Mündungen derselben freiläſst, so wird der aus i kommende Luftstrom sich ungehindert in der Kammer e mit Dämpfen sättigen können, wobei die Verdampfung in
                              									der Kammer e noch durch Erwärmung begünstigt werden
                              									kann. Schiebt man aber das Rohr m etwas herab, so daſs
                              									es über die Mündungen der Rohre hinwegragt, so wird der nach Rohr k
                              									aufsteigende Strom unmittelbar neben dem aus Rohr i
                              									kommenden Strome frischer Luft liegen und mit einem Theile derselben sich mischen,
                              									bevor die frische Luft aus Rohr m herausgetreten ist,
                              									und diese sofortige Mischung der frischen Luft mit der entweichenden carburirten
                              									Luft wird um so gröſser sein, je tiefer das Rohr m
                              									gestellt ist.
                           Man ist somit im Stande, durch Verstellung des Rohres m
                              									die Vermischung der Dämpfe mit der Luft zu regeln und eine mehr oder minder starke
                              									Carburation der Luft auf einfache Weise zu erzielen.
                           In Fig.
                                 										8 Taf. 33 ist die Lampe mit Gummigebläse
                              									versehen und der Brenner b direkt an einer Verlängerung
                              									des Rohres l angebracht. Der Behälter A besteht nur aus einer Abtheilung, ist aber im
                              									Uebrigen mit den Röhren i, k und dem Regulirungsrohre
                              										m versehen. Die vorzugsweise für carburirte Luft
                              									angewendeten Brenner sind in Fig. 4 bis
                              										6 Taf. 33 dargestellt und bestehen im Wesentlichen aus einer kleinen
                              									Kappe aus Drahtgewebe aus Platin oder anderem Metalle oder aus feuerfestem
                              									Materiale. Ueber diese Kappe wird zweckmäſsig eine zweite und selbst eine dritte
                              									gröſsere Kappe angebracht (vgl. Fig. 4), so
                              									daſs zwischen den einzelnen Kappen ein gewisser Zwischenraum verbleibt. Fig.
                                 										5 zeigt die Combination von drei solchen Kappen mit einer dreifingerigen
                              									zweiten und einer lappenformigen dritten Kappe, um darzuthun, daſs in Bezug auf Form
                              									die Kappen mannigfach gestaltet werden können.
                           Beim Anzünden des Brenners läſst man zunächst nur eine geringe Menge carburirter Luft
                              									ausströmen und hält dann ein Licht an den Brenner, um die Entzündung des demselben
                              									entströmenden Gemisches zu bewirken. Alsdann fängt der Brenner sofort an zu glühen;
                              									öffnet man nun den Hahn am Brenner ganz, so wird das Gewebe sofort weiſs glühen,
                              									ohne daſs eine Flamme sich bildet.
                           F. A. Decker in Hamburg (* D. R. P. Nr. 26333 vom 31.
                                 									Mai 1883) macht den Vorschlag, zur Anreicherung des
                                 										Leuchtgases an beliebiger Stelle einer Hausleitung h (Fig. 7 Taf.
                              									33) ein Rohr mit Hahn c abzuzweigen, durch welches aus
                              									dem mit Sicherheitsventil d und kleiner Heizflamme a versehenen Kupferbehälter A Dämpfe von Kohlenwasserstoffen direkt in die Gasleitung treten.
                           Nach A. Klönne in Dortmund (* D. R. P. Nr. 22703 vom 4.
                                 									Juli 1882) soll sich zur Beseitigung von
                                 										Steigrohrverstopfungen das entwickelte Gas in dem Steigerohre so weit
                              									abkühlen, daſs auch leichter flüchtige Stoffe verflüssigt werden, welche dann die
                              									Wandungen des Steigrohres spülen und so die festeren Theile abwaschen und zum
                              									Retortenkopfe zurückführen. Zu diesem Zwecke bildet der Deckel des Uebergangsrohres
                              									einen nach Bedürfniſs mit Rippen versehenen Wassersack w (vgl. Fig. 12
                              									Taf. 33). Dieses Wasser kühlt den heiſsen Gasstrom ab und die Condensationsproducte
                              									flieſsen zum Steigrohre zurück. Fig. 13
                              									zeigt ein Blechsystem b im Retortenkopfe, welches
                              									bewirkt, daſs das Gas durch Stöſse die gröbsten Unreinigkeiten absetzt und dieselben, gar
                              									nicht zum Steigrohre gelangen läſst.
                           Nach Kunath (Journal für Gasbeleuchtung, 1884 S. 262)
                              									geben unter sonst gleichen Verhältnissen leicht abdestillirende Kohlen einen
                              									dünnflüssigen, schwer destillirende einen dickflüssigen Theer. Der Eintritt von
                              									Theerverdickungen ist lediglich abhängig von der physikalischen Beschaffenheit der
                              									Kohle, ob dieselbe stückig, grusig oder staubig ist. Bei Verwendung reiner
                              									Stückkohle werden selbst bei hoher Vergasungstemperatur Verdickungen in der Vorlage
                              									nicht eintreten; dieselbe Kohle aber mit Grus und Staub gemischt, also in dem
                              									Zustande, wie sie meist aus dem Kohlenschuppen vom Haufen genommen wird, wird schon
                              									bei halbwegs hoher Temperatur Verdickungen herbeiführen, die bei Kohlen, welche
                              									dünnflüssigen Theer liefern, in milder Form auftreten, bei den anderen, insbesondere
                              									den englichen Kohlen, aber oft den ganzen Betrieb in Frage stellen können. Grus und
                              									Staub, erdfeucht angenäſst und allein verarbeitet, oder aber in der Eintragemulde
                              									derart gesondert, daſs auf etwa ⅓ am Ende der Mulde der Grus und Staub, die anderen
                              									⅔ aber mit Stückkohle gefüllt werden, läſst auch Verdickungen vermeiden.
                           Alle die gemachten Erfahrungen drängten zu der Annahme, daſs nur der mitgerissene
                              									feine Kohlenstaub die Ursache der Theerverdickungen in
                              									den Vorlagen und zum gröſsten Theile auch der Inkrustationen der Steigröhren und
                              									daſs hiernach die Ursache zu den Verdickungen in dem Kohlenschuppen zu suchen und
                              									dort zu beseitigen ist. Thatsächlich bleibt beim Auswaschen des steifen Theeres mit
                              									Terpentinöl ein scharfkantiger Rückstand, der deutlich die Structur der Kohle zeigt
                              									und in welchem bis zu 2mm dicke Stücke
                              									vorkommen.
                           Von den Mitteln, welche den Eintritt von Theerverdickungen
                              									verhindern sollen, sind wohl die bekanntesten: groſse Retorten bezieh. kleine
                              									Ladungen, weite und innen möglichst glatte Steigröhren, mäſsige Ofentemperatur, also
                              									lange Vergasungsdauer, Dunkelhalten der Retorten am Kopfende durch Verstärkung der
                              									vorderen Ofenwand u. dgl. Alle diese Mittel lassen ohne weiteres erkennen, daſs sie
                              									den Zweck erfüllen sollen, durch Vergröſserung des freien Querschnittes in der
                              									Retorte, oder durch Verlangsamung der Vergasung die Geschwindigkeit des
                              									Rohgasstromes in der Retorte und namentlich im Kopfe derselben wie in den
                              									Steigröhren zu verringern und so ein Niederfallen der mitgerissenen Kohlentheilchen
                              									herbeizuführen. Weitere Mittel, wie das Anfeuchten der Kohle, Einstellen von Wasser
                              									oder Einbringen von Koke in den Kopf der Retorte, sollen die Kohlentheilchen
                              									schwerer, also leichter niederfallbar machen, oder aber, wie das letztere, dieselben
                              									mechanisch zurückhalten.
                           Von dem Tage der Kohlenaufbereitung an haben in den Werken des Verfassers die
                              									Verdickungen in der Vorlage aufgehört und die Inkrustation in den Steigröhren ist
                              									wesentlich geringer geworden. Die Aufbereitung erfolgt im Kohlenschuppen in der
                              									Weise, daſs zunächst mittels gewöhnlicher Kokesgabel die Grobkohle aufgenommen,
                              									während das Zurückbleibende durch ein Cylindersieb von 5mm Maschenweite abgesiebt wird. Die mit der Kokesgabel aufgenommene Kohle
                              									und die abgesiebte wird zusammen vergast. Das durch das Sieb hindurch gefallene Kohlenklein wird mit
                              									Wasser erdfeucht angemacht, so daſs es beim Wurfe nicht mehr stäubt und dann
                              									ebenfalls vergast und zwar entweder ganz besonders, oder aber zu ⅓ mit ⅔ Grobkohle
                              									zusammen, jedoch getrennt in der Mulde eingetragen. Dieses letztere Verfahren wird
                              									bei denjenigen Retorten angewendet, welche, ungleich hoch in der Temperatur stehend,
                              									am hinteren Ende sehr heiſs sind, und es wird dann so beschickt, daſs das
                              									Kohlenklein in das hintere Ende der Retorte eingebracht wird, weil dasselbe seiner
                              									dichteren Lagerung wegen langsamer vergast als die Grobkohle.
                           Kunath glaubt, daſs als eigentliche
                              									Ursache der Theerverdickung die Mischung von Grobkohle und Kohlenklein anzusehen
                              									ist. Beim Einschaufeln gemischter Kohle, wie solche vom Haufen kommt, in die
                              									Eintragungsmulde, fällt das Kohlenklein in die Zwischenräume der Grobkohle und durch
                              									dieselbe hindurch auf den Boden der Mulde. Jeder Schlag an die Mulde beim Aufheben
                              									und Ansetzen an den Kopf der Retorte, wie beim Einschieben und Drehen der Mulde
                              									begünstigt das Eindringen von Kohlenklein in die unteren Hohlräume und es wird
                              									somit, wenn die Mulde gedreht ist, das Kohlenklein oben, die Grobkohle dagegen unten
                              									zu liegen kommen. Naturgemäſs tritt die Entgasung am heftigsten da ein, wo die Kohle
                              									direkt mit der glühenden Retortenwand in Berührung steht, also zunächst am Boden der
                              									Retorte, wo die Grobkohle liegt. Das erzeugte Rohgas wird in die Zwischenräume
                              									eindringen, sich durch dieselben hindurchpressen und den zwischen- und aufliegenden
                              									Kohlenstaub in die Höhe und in den Rohgasstrom hinein schleudern, noch ehe derselbe
                              									so zu sagen Oberhitze bekommen hat und zusammengebacken ist. Wird dagegen Grobkohle
                              									allein vergast, dann sind die Zwischenräume frei und das Gas kann ungehindert durch
                              									dieselben hindurch streichen. Bei Vergasung von Kohlenklein fehlen die Zwischenräume
                              									ganz, die Masse liegt dichter und es bildet sich, weil die Vergasung langsamer und
                              									nur allmählich von auſsen nach innen fortschreiten kann, auf der Oberfläche eine
                              									Backkruste, welche das Auffliegen von Kohlenstaub verhindert.
                           Bei heiſsen Retorten kann, wenn nur Stückkohle eingetragen wird,
                              									nie eine Verstopfung oder Verdickung eintreten. Kunath
                              									hat die Temperatur der Oefen auf das Höchste getrieben und keine Verdickung des
                              									Theeres in der Vorlage beobachtet. Ferner wurde z.B. alter verhärteter Theer,
                              									welcher als Besserungsmaterial für die Wege auf der Gasanstalt bereits verwendet
                              									war. wieder vergast und dabei sogar dünner Steinkohlentheer erhalten.
                           Kohlstock und Jochmann sind gegenteiliger Ansicht, nämlich daſs diese Verdickung durch
                              									eine hohe Temperatur des Ofens bedingt ist. In Liegnitz enthält die Kohle nur wenig
                              									Grus und Staub und dennoch hat man kolossale Theerverdickungen in den Vorlagen,
                              									seitdem mit Generatoren und bei sehr hoher Temperatur gearbeitet wird, während vor
                              									Einführung der Generatoren keine Theerverdickungen eintraten. Jochmann glaubt daher nicht, daſs der mitgerissene
                              									Staub die Schuld daran trägt, sondern die hohe
                                 										Temperatur der Oefen. Um die Verdickung in den Vorlagen möglichst schnell
                              									beseitigen zu können, wird direkter Dampf in dieselben eingeführt.
                           Kunath hebt dagegen hervor, daſs die
                              									Neigung des Theeres, dickflüssig zu werden, von der chemischen Zusammensetzung
                              									abhängig ist; führt man nun Dampf in die Vorlage ein, so wird dadurch der Theer
                              									entölt, die flüchtigen Kohlenwasserstoffe werden verdampft und können nicht mehr
                              									lösend auf den Theer wirken; die unmittelbare Folge davon wird sein, daſs der Theer
                              									noch steifer wird.
                           L. A. Chevalet in Paris (* D. R. P. Nr. 19 811 vom 14.
                                 									März 1882) hat einen Waschapparat zum Reinigen von
                                 										Leuchtgas construirt, dessen einzelne Abtheilungen mit Siebböden e (Fig. 1 und
                              										2 Taf. 33) versehen sind, auf welchen zur Regulirung der durchströmenden
                              									Gasmenge nach auſsen
                              									durch Gummiplatten o gedichtete Schieber n liegen. Die Ueberlaufrohre c in den Ecken der einzelnen Abtheilungen führen das Wasser aus jeder
                              									oberen Abtheilung in ein Becken v der darunter
                              									befindlichen Abtheilung. Durch die Ablaſshähne h,
                              									welche mit diesem Becken in Verbindung stehen, kann jede Abtheilung entleert werden.
                              									Die durch Rohr R eintretenden Gase steigen aufwärts
                              									durch die Löcher in den Böden und entweichen durch das obere Rohr H. Die durch Rohr w
                              									eintretende Waschflüssigkeit wird durch die aufsteigenden Gase gezwungen, durch die
                              									Ueberlaufrohre c sich allmählich über alle Böden nach
                              									unten auszubreiten, wobei die verunreinigenden Stoffe von dem Wasser aufgenommen
                              									werden, um durch das Rohr z abzuflieſsen. Die
                              									Differentialmanometer t zeigen den in den Abtheilungen
                              									herrschenden Druck an, welcher durch die Stellung der Schieber n beliebig geregelt werden kann.
                           Der Scrubber von A. Kühnell
                              									in Barmen (* D. R. P. Nr. 25356 vom 30. März 1883) zur möglichst vollkommenen
                              									Ausscheidung des Theeres und Ammoniaks aus dem rohen Leuchtgase besteht aus
                              									mindestens zwei über oder neben einander angeordneten Kammern mit drehbaren, in
                              									Wasser liegenden Trommeln von gelochtem Blech. Das Rohgas tritt durch Rohr a (Fig. 9 bis
                              										11 Taf. 33) in die unterste Kammer B, geht
                              									durch die Löcher der langsam sich drehenden Trommel c,
                              									streicht dann durch das in die Trommel reichende Rohr d
                              									in die mittlere Kammer C, durch die Löcher der Trommel
                              										f in diese, durch Rohr g in die oberste Kammer D, dann in die
                              									Trommel i und entweicht, von Theer und Ammoniak
                              									befreit, durch Rohr k. In die oberste Kammer D läuft reines Wasser, welches durch Berührung mit dem
                              									zu reinigenden Gase etwas Ammoniak aufnimmt: von der obersten Kammer fällt das
                              									Wasser durch ein Ueberlaufrohr n in die mittlere
                              									Kammer, verstärkt sich hier, fällt durch m in die
                              									unterste Kammer, um von hier, noch mehr verstärkt, durch ein Heberrohr z den Scrubber zu verlassen.
                           Dasselbe Prinzip liegt dem sogen. „Phönix Washer Scrubber“ von G. Waller und
                                 										Comp. in London zu Grunde. Nach dem Iron, 1884
                              									Bd. 23 S. 308 ist derselbe, wie aus Fig. 14 und
                              										15 Taf. 33 zu ersehen, durch Zwischenwände a
                              									in einzelne Abtheilungen geschieden, in denen sich auf einer Welle befestigte, am
                              									Umfange eng mit Latten u. dgl. versehene Scheiben drehen, welche mit der unteren
                              									Hälfte in Wasser tauchen. Das bei A eintretende Gas
                              									durchzieht die nassen Stäbe der ersten Trommel C, geht
                              									durch die Hohlwelle B, wird aber durch die Zwischenwand
                              										e gezwungen, aus der zweiten Trommel D herauszutreten, um durch Rohr n zur nächsten Trommel E zu gelangen und
                              									schlieſslich bei Z zu entweichen. Das Waschwasser
                              									durchflieſst in entgegengesetzter Richtung mittels Rohre v die einzelnen Abtheilungen des Reinigers.
                           
                        
                     
                  
               
