| Titel: | Mechanischer Trockenapparat für breiige und pulverförmige Massen, z. B. Farbstoffe. | 
| Fundstelle: | Band 255, Jahrgang 1885, S. 70 | 
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                        Mechanischer Trockenapparat für breiige und
                           								pulverförmige Massen, z. B. Farbstoffe.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									6.
                        Pallenberg und K. Walter's Trockenapparat.
                        
                     
                        
                           Das Prinzip des von J. Pallenberg in Mannheim und Konr. Walter in Auvelais, Belgien (* D. R. P. Kl. 82
                                 									Nr. 29049 vom 16. April 1884) angegebenen Apparates besteht darin, daſs das zu
                              									trocknende Material, nachdem es vorher durch Kneten, Walzen, Quetschen, Schneiden o.
                              									dgl. in einem eigenen Apparate oder im Aufgebetrichter A (Fig.
                                 										1 Taf. 6) selbst gehörig vorbereitet ist, durch zwei cannelirte Walzen b und c aus dem Trichter
                              										A durch einen breiten, mehr oder minder zu
                              									öffnenden Schlitz d auf eine Trockenplatte f gepreſst wird, welche durch Dampf oder auf irgend
                              									eine Weise erhitzt werden kann. Gleichzeitig wird der Trichter A, welcher gleich der Trockenplatte f eine beliebige Breite haben kann, in der
                              									Pfeilrichtung g bewegt, so daſs dadurch die aus dem
                              									Schlitze d austretende Masse in einem regelmäſsigen
                              									dünnen Bande auf die Trockenplatte f gelegt wird.
                           Die Bewegung des Trichters erfolgt durch zwei seitlich der Trockenplatte gelagerte
                              									Schraubenspindeln Q und U
                              										(Fig. 2),
                              									welche durch Kegelräder und Riemenscheiben abwechselnd links und rechts gedreht
                              									werden, so daſs der Trichter einmal nach der Richtung g, dann umgekehrt nach k fortschreitet.
                           Das auf obige Weise auf die Trockenplatte f also bei
                              									jedem Gange des Trichters im Sinne des Pfeiles g
                              									ausgebreitete Material bleibt auf der Platte so lange liegen, bis durch Umsteuerung
                              									des Mechanismus der Trichter zurückgekehrt ist. Die ganze Umsteuerung geschieht
                              									selbstthätig durch eine bekannte Verbindung von Hebeln, welche die Treibriemen, je
                              									nachdem der Trichter vor- oder rückwärts bewegt werden soll, auf die entsprechende
                              									Riemenscheibe schieben. Diese Umsteuerung, welche auch durch Hand mittels einer
                              									Stange geschehen kann, ist in Fig. 1 und 2 ganz weggelassen.
                           Bei jeder Bewegung des Trichters nach g hin wird das
                              									vorher ausgebreitete und inzwischen trocken gewordene Material durch einen Schaber e abgekratzt und weggeschoben. Damit der Schaber e nicht auch bei der entgegengesetzten Bewegung von g nach k hin das Material
                              									abkratzt, wird jedesmal bei letzterer Bewegung der ganze Auflegeapparat sammt
                              									Trichter und Schaber e durch zwei excentrische Daumen
                              										m, welche sich auf das Gestell m1 stützen, um das
                              									Gelenk n etwas gedreht, so daſs dadurch der
                              									Auflegeapparat während des ganzen Rücklaufes von g nach
                              										k aufgehoben und der Schaber e folglich von der Trockenplatte genügend entfernt
                              									wird. Diese Anhebung geschieht selbstthätig, sobald der Hebel o an einer Knagge p (Fig. 2)
                              									anstöſst.
                           Ist also der Apparat einmal im Gange, so erfolgt bei jeder Bewegung des Trichters A nach g ein Abkratzen und
                              									Wegschieben des vorher ausgebreiteten, bereits trockenen Materials und zu gleicher
                              									Zeit eine frische Auflegung der Masse auf die frei gewordene Plattenfläche.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
