| Titel: | Neuere Apparate für chemische Fabriken. | 
| Fundstelle: | Band 255, Jahrgang 1885, S. 71 | 
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                        Neuere Apparate für chemische
                           								Fabriken.
                        Patentklasse 12. Mit Abbildungen.
                        Neuere Apparate für chemische Fabriken.
                        
                     
                        
                           Die zusammengesetzten Condensatoren mit siebartigen
                                 										Zwischenböden von Ch. A. Burghardt in
                              									Manchester (* D. R. P. Nr. 29155 vom 24. Januar 1884) sollen hauptsächlich zur
                              									Wiedergewinnung von Naphta, Benzol u. dgl. Stoffen dienen, wie solche bei der
                              									Herstellung von Gummiwaaren Anwendung finden; diese
                              									Apparate können aber auch zur Verflüssigung anderer Dämpfe benutzt werden.
                           
                              
                              Fig. 1., Bd. 255, S. 71
                              
                           
                              
                              Fig. 2., Bd. 255, S. 71
                              
                           Die Condensatoren bilden einen aus mehreren ringförmigen Stücken a (Textfig. 1)
                              									zusammengesetzten Kessel, welcher von dem das Kühlwasser oder eine andere
                              									Flüssigkeit enthaltenden Behälter c umgeben ist.
                              									Zwischen den einzelnen auf einander gestellten Stücken a sind dampf- und wasserdicht die Zwischenwände b angebracht, welche aus einem oder mehreren Drahtgeweben oder
                              									durchlöcherten Blechplatten bestehen von solcher Gröſse, daſs ihr Rand auſserhalb
                              									des Kessels in die Kühlflüssigkeit hineinragt, so daſs also die Zwischenwände selbst
                              									abgekühlt werden. Der zu verflüssigende Dampf wird am unteren Ende durch das Rohr d eingeführt oder, mit Luft gemischt, eingeblasen, oder
                              									auch durch Verbindung des Rohres e mit einem
                              									Sauggebläse angezogen und findet auf seinem Wege durch den Kessel und beim
                              									Durchtritte durch die Zwischenwände b in denselben
                              									stets neue Kühlflächen. Die erzielte Flüssigkeit flieſst durch das Rohr f in den Behälter g,
                              									welcher auch noch durch ein zweites Rohr h mit dem
                              									Kessel verbunden werden kann, um die in g sich etwa
                              									entwickelnden Dämpfe in letzteren zurückzuführen.
                           
                              
                              Fig. 3., Bd. 255, S. 72
                              
                           Bei wagerechter Anordnung des Apparates erhalten die Drahtgewebe oder Siebböden b, wie Fig. 2 zeigt,
                              									eine senkrechte Stellung. Jede Abtheilung a ist am
                              									Boden etwas vertieft und hier mit einem Abfluſsrohre versehen, wovon je 3 Rohre der
                              									neben einander liegenden Abtheilungen zusammen in ein gemeinsames Abfluſsrohr f münden. Bei dieser Einrichtung wird das
                              									Condensationsproduct in drei verschiedenen Abstufungen der Reinheit erzielt, indem
                              									aus dem einen Rohre die aus dem Dampfe gebildete Flüssigkeit abläuft, welcher
                              									bereits die vorderen Abtheilungen durchzog, ohne niedergeschlagen zu werden, die
                              									mitgeführten Unreinigkeiten aber in diesen Abtheilungen zurücklieſs.
                           
                              
                              Fig. 4., Bd. 255, S. 72
                              
                           Der zerlegbare Filtrirapparat von C. Pieper in Berlin (* D. R. P. Nr. 28086 vom 1. Januar
                                 									1884) besteht, wie aus Textfig. 3 und 4 zu entnehmen ist, aus einer Anzahl von Rahmen a, welche mit Stegen b zur
                              									Unterstützung der zwischenliegenden Filtertücher c
                              									versehen sind. Die zu filtrirende Flüssigkeit wird bei d in den mittelsten Rahmen eingeführt, vertheilt sich hier, durchdringt
                              									die denselben begrenzenden Filtrirtücher, gelangt so in die zunächst benachbarten
                              									Rahmen, durchdringt in Ermangelung eines anderen Weges die diese Rahmen weiterhin
                              									abschlieſsenden Filtrirtücher, gelangt so in die folgenden bis schlieſslich in die
                              									Endrahmen, von denen die klare Flüssigkeit durch die Hähne c austreten soll.