| Titel: | G. W. Seitz's Bronzirverfahren. | 
| Fundstelle: | Band 255, Jahrgang 1885, S. 236 | 
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                        G. W. Seitz's Bronzirverfahren.
                        Mit Abbildung auf Tafel
                              									17.
                        G. W. Seitz's Bronzirverfahren.
                        
                     
                        
                           Das bisher bei Bronzirmaschinen (vgl. Heim 1882 244 * 372. Sherman 1883 248 * 198) benutzte Verfahren besteht in einem
                              									Aufstäuben, Einwischen oder Einbürsten des Bronzepulvers und man war wegen der dabei
                              									stattfindenden Staubentwickelung genöthigt, die Apparate ganz abzuschlieſsen.
                              									Abweichend davon wird bei dem von Gust. W. Seitz in
                              									Wandsbeck (* D. R. P. Kl. 15 Nr. 29346 vom 4. April 1884) vorgeschlagenen Verfahren eine
                              									Bronzepulverschicht glatt aufgedrückt, wobei jedes Stäuben vermieden und eine
                              									vollkommene Deckung erzielt wird.
                           Das Bronzepulver wird in einem Trichter m (Fig. 6 Taf. 17)
                              									aufgegeben und gelangt auf eine darunter liegende, mit Tuch oder Filz überzogene
                              									Walze C, welche das Pulver an die Walze A abgibt. Auf dieser Walze A wird das Pulver durch die glatten Walzen R
                              									beständig fest gepreſst und geglättet, so daſs die Walze A einen gleichmäſsigen Ueberzug erhält, welcher dann auf den zwischen
                              									dieser Walze und der angepreſsten Walze B durchgehenden
                              									Stoff abgedrückt wird.
                           Zur Druckwalze A wird Buchdruckwalzenmasse, auch
                              									Weichgummi oder feinfarbiges Leder o. dgl. benutzt; dasselbe darf nur nicht zu hart
                              									sein und muſs das Bronzepulver gut annehmen.
                           Dieses Seitz'sche Verfahren hat noch einen Vorzug vor
                              									den bisherigen; die seither verwendeten Bürsten und Wischer nehmen leicht von dem
                              									Unterdrucke Farben auf, verschmieren sich dadurch, die Bronzirung wird eine unreine
                              									und bei Mustern entstehen dann verschwommene Umrisse. Durch das Glätten der von der
                              									Auftragwalze aufgenommenen Bronzepulverschicht wird dieselbe gleichmäſsig blank,
                              									hebt sich entsprechend dem Vordrucke äuſserst rein von der Walze ab und wird
                              									gleichzeitig darauf gepreſst, so daſs eine vollkommene gleichmäſsige Deckung des
                              									Vordruckes erzielt wird.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
