| Titel: | Hertel's Rückschlagventil mit Luftkatarakt. | 
| Fundstelle: | Band 255, Jahrgang 1885, S. 317 | 
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                        Hertel's Rückschlagventil mit
                           								Luftkatarakt.
                        Mit Abbildung.
                        Hertel's Rückschlagventil mit Luftkatarakt.
                        
                     
                        
                           Im Allgemeinen können die Druckventile der Luftverdichtungspumpen für hohen Druck bei
                              									schnellem Gange der letzteren nur einen sehr geringen Hub, womöglich nicht mehr als
                              										5mm erhalten, da sonst die Schläge beim
                              									Oeffnen und Schlieſsen so heftig werden, daſs eine rasche Zerstörung der Ventile und
                              									Ventilsitze unausbleiblich ist. Diese geringe Eröffnung der Ventile bedingt aber
                              									eine groſse Zahl derselben, um den erforderlichen Durchgangsquerschnitt zu erhalten,
                              									da die Gröſse der Ventile eine beschränkte ist. Um nun eine gröſsere Erhebungshöhe
                              									der Ventile gestatten und damit die Zahl derselben herabziehen zu können, ohne mit
                              									dem gröſseren Hube eine für den Bestand der Ventile gefährliche Beschleunigung
                              									derselben in den Kauf nehmen zu müssen, ordnet E. L.
                                    										Hertel in Würzen (* D. R. P. Kl. 47 Nr. 27413 vom 1. December 1883) eine
                              									Art Luftkatarakt in Verbindung mit jedem Ventile an.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 255, S. 317
                              
                           Wie aus beistehender Figur hervorgeht, ist der Stift des Ventilkörpers zu einem
                              									Scheibenkolben verbreitert, welcher in einem cylindrischen mit dem Ventilsitze ein
                              									Ganzes bildenden Gehäuse a mit aufgeschraubtem Deckel
                              									eine gewisse Luftmenge abschlieſst. Diese steht anfänglich durch den Kanal i mit der Ventilkammer in Verbindung und hindert sonach
                              									das rasche Oeffnen des Ventiles nicht. Bei einer gewissen Eröffnung des letzteren
                              									wird jedoch die Bohrung i durch den Kolben verdeckt, so
                              									daſs nun die eingeschlossene Luftmenge ein Luftkissen bildet, welches den Stoſs des
                              									geöffneten Ventiles auffängt. Beim Schlüsse des Ventiles wirkt die eingeschlossene
                              									Luft, die Feder o unterstützend, zunächst
                              									beschleunigend; gegen Ende aber tritt eine Luftverdünnung ein, da der feine Kanal
                              										t nicht genug Luft eintreten läſst, und wird daher
                              									die Geschwindigkeit kurz vor dem Aufschlagen des Ventiles so weit vermindert,
                              									daſs dasselbe nicht gefährdet ist. Um das Luftkissen wirksamer zu machen, kann der
                              									mittlere Ansatz des Deckels des Gehäuses g, welcher
                              									hier nur zum Halten der Feder o dient, kolbenartig in
                              									die Bohrung des Ventilstiftes eingepaſst werden, so daſs zwei abgeschlossene
                              									Luftmengen vorhanden sind, von welchen die innere keinen Ausweg hat. Für
                              									Wasserpumpen ist eine Vereinfachung angegeben, bei welcher die Oeffnung i und die Feder o
                              									fortbleiben können.