| Titel: | Dämpf- und Maischapparate für Spiritusbrennereien. | 
| Fundstelle: | Band 255, Jahrgang 1885, S. 345 | 
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                        Dämpf- und Maischapparate für
                           								Spiritusbrennereien.
                        Patentklasse 6. Mit Abbildungen auf Tafel 24.
                        Dämpf- und Maischapparate für Spiritusbrennereien.
                        
                     
                        
                           Der Zerkleinerungsapparat am Ausblaserohre des Henze'schen
                                 										Dämpfers von Gaul und Hoffmann in Frankfurt a. d. Oder (* D. R. P. Nr. 27351 vom 19. September 1883) besteht, wie aus Fig. 8 bis 10 Taf. 24 zu
                              									entnehmen ist, aus einem schmiedeisernen Rohre a, das
                              									ringsherum mit schmiedeisernen Platten b besetzt ist,
                              									in welche je 4 mit Raspelhieb versehene Stahlspitzen fest eingenietet sind. Die
                              									Platten dieser Stahlspitzen sind am oberen Ende etwas schwächer wie unten, bilden
                              									demgemäſs, um das Rohr herumgelegt, einen Kegel und werden durch Antreiben eines
                              									oberen und unteren darüber gesteckten schmiedeisernen Ringes c in ihrer Lage festgehalten. In der Mitte des Rohres a ist eine Welle d mit 4
                              									Reihen unter einem Winkel von 45° versetzten, ebenfalls mit Raspelhieb versehenen
                              									Stahlstiften fest gelagert. Am oberen Ende dieser Welle ist ein Schaufelrad g (Fig. 9) aufgesetzt,
                              									welches durch Anschlagen der aus dem Dämpfer kommenden Masse die Welle in schnelle
                              									Drehung setzt, so daſs die Stifte durch einander schlagen und die aus dem Dämpfer
                              									kommende Masse gänzlich zerkleinert in den Vormaischbottich fällt. Die Verbindung
                              									des Zerkleinerungsapparates mit dem Ausblaserohre des Dämpfers bewirken 3
                              									Klemmschrauben h und gestattet das Abschlagen der Ringe
                              										c vom Kegel ein leichtes Auseinandernehmen des
                              									ganzen Apparates behufs Reinigung desselben.
                           Bei der Ausblasevorrichtung von B. Hall in Reval, Ruſsland (* D. R. P. Nr. 27807 vom 22. November 1883)
                              									enthält, wie Fig.
                                 										11 und 12 Taf. 24 zeigen, das an der Ausblaseöffnung A des Dämpfers angebrachte Ventilgehäuse B an
                              									seinem oberen Ende den Kegel C, welcher den Abschluſs
                              									der Mündung des Kochapparates bildet. Auf den Knaggen d
                              									liegt der aus zwei Theilen bestehende Rost D, über
                              									welchem sich in den Führungen v der Rost E bewegen läſst. Dieser ist durch die mittels
                              									Stellrades F in der im Deckel H befindlichen Mutter drehbaren Spindel G
                              									verschiebbar. Der Deckel H ist an dem Ventilkasten
                              									durch 4 Schrauben s, welche in den Schlitzen r des
                              									Deckels und Gehäuses liegen, derart befestigt, daſs er behufs Reinigung des Rostes
                              									leicht abgenommen werden kann. Der Deckel H mit der
                              									Spindel G ist leicht zu entfernen, da nach Lüften der
                              									Schrauben s die unteren aus den Schlitzen r hervorgleiten und so derselbe mit der Spindel, deren
                              									Bund in dem Schlitze z zwischen den Lappen an dem Roste
                              										E läuft, herausgehoben werden kann. Um den Rost E herausziehen zu können, ist dieser mit dem Schlitze
                              										e versehen, welcher die freie Bewegung nach dem
                              									Deckel zu gestattet. Die Ventilspindel J geht durch
                              									beide Roste, von denen der untere eine Führung für dieselbe bildet, dann am unteren
                              									Ende des Ventilkastens, durch Stopfbüchsen oder auf andere passende Weise gedichtet,
                              									und wird schlieſslich in der Mutter der Brücke K, in
                              									welche sie geschraubt werden kann, geführt.
                           Wird das Ventil C geöffnet, so strömen die meist unter
                              									hohem Drucke stehenden Materialien mit groſser Gewalt gegen die Roste, durch deren
                              									Schlitze die zerkleinerten Massen gepreſst werden, während Steine und sonstige durch
                              									den Druck unzerkleinerte Stoffe auf dem Roste liegen bleiben. Verstopfen sich die
                              									Durchgangsöffnungen, so wird das Ventil C geschlossen,
                              									der Deckel E gelöst und entfernt, so daſs die
                              									Rostspalten leicht gereinigt werden können, ohne daſs man gezwungen wäre, den zum
                              									Kochapparate geleiteten Dampf absperren und die Entleerung durch ein Mannloch
                              									bewirken zu müssen, wie es sonst der Fall war.
                           Der von J. Wösler in Wiegschütz, Oberschlesien (* D. R.
                                 									P. Nr. 28278 vom 21. December 1883) in das Ableitungsrohr des Henze'schen Dämpfers eingeschaltete Zerkleinerungsapparat besteht aus einem Kasten a (Fig. 13 und 14 Taf. 24)
                              									mit beweglichen Roststäben b, welche die in dem
                              									durchgepreſsten Maischmateriale enthaltenen Steine auffangen. Mittels des Rechens
                              										c, dessen Zähne zwischen den Roststäben
                              									durchgreifen, werden eintretende Verstopfungen beseitigt. Die Roststäbe sind einzeln
                              									durch eine mittels Platte d verschlieſsbare seitliche
                              									Wandöffnung herausnehmbar. Die aufgefangenen Steine werden durch das Mannloch
                              									entfernt, dessen Deckel e mit Bügelverschluſs, mit
                              									Schraube und Dorn versehen ist. Der durch Schrauben m
                              									befestigte Cylinder f enthält eine Welle g, in deren Kopfenden Schrauben l eingreifen, um deren Spitzen sich die Welle dreht. An einem Ende der
                              									Welle befindet sich ein mittels Keiles verstellbarer Kern u mit gewundenen Rippen, welche mit den an den gegenüber liegenden Wandungen
                              									des Cylinders angebrachten gewundenen Rippen das Zerkleinern des Maischmaterials
                              									bewirken. Auf dem dem Kegel entgegengesetzten Ende der Welle befindet sich ein
                              									Flügelrad h mit 6 Flügeln. Der Hahn o führt Wasser zu, welches durch einen Schlauch oder
                              									Hahn aus der bei dem Vormaischbottiche angebrachten Wasserleitung entnommen wird.
                              									Das Kupferrohr n ist mit Flansche und Schrauben an dem
                              									Cylinder f befestigt und dient zur Aufnahme und
                              									Fortleitung des zerkleinerten Maischmaterials. Läſst man nun das mit Dampfdruck
                              									getriebene Maischmaterial in den Kasten a einströmen,
                              									so werden durch die Roststäbe die Steine aufgefangen, durch den Dampfdruck wird das
                              									Flügelrad und mittels dessen die Welle und der Kegel in drehende Bewegung gesetzt,
                              									so daſs das durchströmende Maischmaterial zermahlen wird.
                           Nach J. Hampel in Dresden (* D. R. P. Zusatz Nr. 28891
                              									vom 5. Februar 1882, vgl. 1883 247 * 213) wird bei
                              									Verwendung seines Maisch- und Kühlapparates das
                              									gedämpfte Material mittels Dampfdruck durch Rohr u
                              										(Fig. 15
                              									und 16 Taf.
                              									24) in das Gehäuse a getrieben; unaufgelöstes Material
                              									wird durch die Mühle x, v und w vor der Einströmung in das Gehäuse a zur
                              									Auflösung gebracht. Die von K bis h von Wasser durchflossenen Kanalbalken a1 speisen die zur
                              									Kühlung nöthigen Flügel a2, deren Anzahl der Gröſse der Maischmenge entsprechend gewählt wird; die
                              									einzelnen Arme werden durch Rohre d mit einander
                              									verbunden, um das Kühlwasser übertreten zu lassen.
                           Der Kanalbalken a1 hat
                              									z.B. drei gleichmäſsig über das Gehäuse a vertheilte
                              									Arme; in den ersten K tritt das Kühlwasser ein,
                              									durchflieſst die Flügel a2 des ersten und zweiten Armes der Reihe nach, tritt durch das Rohr d in den dritten Arm über, dessen Flügel a2 das Wasser ebenfalls
                              									der Reihe nach durchströmt, worauf es bei k erwärmt den
                              									Kanalbalken a1
                              									verläſst. Zur leichteren Reinigung der Flügel a2 von angesetztem Schlamme werden dieselben unten
                              									mit einem Verschlüsse versehen (Fig. 17), nach dessen
                              									Wegnahme der Flügel in ganzer Breite geöffnet wird, worauf die inneren Wandungen von
                              									der Schlammschicht befreit werden können.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
