| Titel: | R. M. Daelen's Neuerungen an Ringventilen. | 
| Fundstelle: | Band 255, Jahrgang 1885, S. 459 | 
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                        R. M. Daelen's Neuerungen an
                           								Ringventilen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									32.
                        R. M. Daelen's Neuerungen an Ringventilen.
                        
                     
                        
                           Werden die einzelnen Theile der Ventilringe für groſse Pumpenanlagen durch Verschraubungen oder Vernietung vereinigt, so ist ein
                              									Lösen der Verbindungen auch bei sorgfältigster Ausführung in Anbetracht der häufig
                              									wiederholten Stöſse, welche diese Maschinentheile auszuhalten haben, nicht
                              									ausgeschlossen. Daher wird von R. M. Daelen in
                              									Düsseldorf (* D. R. P.
                              									Kl. 47 Nr. 28258 vom 4. März 1884) vorgeschlagen, alle derartigen Verbindungen
                              									federnd herzustellen, so daſs ein Lösen auch durch die anhaltendsten Erschütterungen
                              									unmöglich erscheint. Die Ventilringe sind aber in erster Linie aus dem Grunde
                              									mehrtheilig herzustellen, um die Anbringung der Packung zu erleichtern, und enthält
                              									daher die erwähnte Patentschrift eine Reihe Constructionen zur sicheren Befestigung
                              									derselben und zwar sowohl für Leder-, als Gummiliderung.
                           Eine Anordnung, bei welcher das Ventil nur mit der Lederdichtung auf dem Sitze liegt,
                              									zeigen Fig. 7
                              									und 8 Taf. 32.
                              									Hier wird die Vereinigung der einzelnen Ventiltheile dadurch erzielt, daſs der
                              									eigentliche Ventilring A mit einer über die Sitzfläche
                              									ragenden Verlängerung versehen ist, welche auſsen glatt cylindrisch bearbeitet ist,
                              									auf der Innenseite aber ein unterschnittenes Profil zeigt und zwar entweder, wie
                              									durch die Punktirung angedeutet, ein kegelförmiges, oder etwa das gezeichnete
                              									rechtwinklig vorspringende. Es werden nun zunächst die Lederringe B und C eingelegt, worauf
                              									der geschlossene King D und zuletzt der Ring E aufgebracht wird. E ist
                              									aus einem federnden Metalle hergestellt und an einer Stelle so durchschnitten, daſs
                              									eine Lücke entsteht, welche durch die beiden Ohren F
                              									begrenzt wird. Nach dem Zusammenziehen der Lücke mittels der Schraube G, welche zu diesem Zwecke durch die Oeffnungen der
                              									Ohren F gesteckt wird, hat der Ring E einen kleineren Durchmesser als die innere Auskragung
                              									des Ringes A und kann somit in diesen eingelegt werden.
                              									Nachdem die Schraube G gelöst und entfernt ist, nimmt
                              									der Ring E die gezeichnete Stellung wieder ein und hält
                              									nun unmittelbar den Dichtungsring C und unter
                              									Vermittelung der Rippen H und des Ringes D auch den äuſseren Liderungsring B fest. Unter Umständen können auch beide Seitenflächen
                              									der Verlängerung von A kegelförmig oder mit Vorsprung
                              									hergestellt werden. In diesem Falle wird auch der Ring D wie E als Feder construirt. Sollen die
                              									Dichtungsringe B und C
                              									ausgewechselt werden, so kann das Ventil durch einfaches Zusammenziehen des
                              									Spannringes E mittels der Schraube G leicht in seine einzelnen Theile zerlegt und nach
                              									Ersatz der Dichtungsringe wieder zusammengesetzt werden.
                           Einfacher noch ist wohl die in Fig. 13 Taf. 32
                              									dargestellte Anordnung, welche indeſs nur da am Platze sein dürfte, wo der
                              									eigentliche Ventilring A selbst auf den Sitz aufschlägt
                              									und die Lederringe nur die Dichtung sichern; letztere werden dadurch in ihrer Lage
                              									erhalten, daſs denselben nach gehöriger Einweichung in Wasser durch Eindrücken des
                              									Ringes A in den Ring E die
                              									Form abcd bezieh. efgh
                              									ertheilt wird. Hierbei entsteht die Spannung in dem weichen Stoffe der Einlage,
                              									sowie in dem Querschnitte des Ringes E, der mittels
                              									einer Säge mehrfach seitlich eingeschnitten ist, so daſs nur der Querschnitt mnop als voller Ring vorhanden ist und bei der Federung
                              									in Betracht kommt. Würde hierbei die ebene Form der Auflageflächen der Lederringe
                              									beibehalten werden (vgl.
                              										Fig. 7 und
                              										8), so
                              									müſste das Maſs bg und damit die ganze Ueberdeckung ah erheblich gröſser als in Fig. 7 und 8 werden, um bei i die erforderliche Stärke zu ergeben. Um dies
                              									möglichst zu vermeiden, sind die Flächen des Ringes A,
                              									auf welchen die Lederringe aufliegen, kegelförmig gemacht.
                           Fig. 9 und
                              										10
                              									zeigen, wie die Ringe, anstatt dieselben oben nach Fig. 7 und 8 selbst als Federn zu
                              									benutzen, auch ganz geschlossen bleiben und durch besondere Federn F niedergedrückt werden können. Diese auf jeder Seite
                              									des Ringes A mehrfach angebrachten Federn F sind aus Flachstahl von 20 bis 40mm Breite hergestellt. Zwischen je zwei Federn F tragt der Ring E eine
                              									Rippe R zur Führung und zur Hubbegrenzung des
                              									Ventiles.
                           Anstatt auf jeder Seite des Ringes A Federn anzubringen,
                              									kann auch je eine Feder F (Fig. 11 und 12) zum
                              									Niederdrücken beider Ringe D und E dienen, indem an den betreffenden Stellen die
                              									Verlängerung von A Oeffnungen von solcher Form erhält,
                              									daſs nach dem Festklemmen die Feder nicht mehr ohne Anwendung auſserer Gewalt
                              									losläſst. Anstatt dieser Federn können auch Keile K mit
                              									Verschluſsvorrichtung (Splint u.s.w.) angewendet werden (vgl. Fig. 12 punktirt), wenn
                              									das weiche Verpackungsmittel seiner Natur gemäſs zur Erzielung der Spannung durch
                              									Antreiben der Keile geeignet ist. Für die beiden letzten Constructionen genügt es
                              									auch, die Verlängerung von A in Form von Ohren nur an
                              									den Stellen zu bilden, wo die Federn angreifen sollen; es werden dann die Ringe D und E, sowie die
                              									Lederringe je zu einem Ganzen vereinigt und an den betreffenden Stellen mit
                              									Ausschnitten versehen. Diese in Fig. 11 und 12
                              									dargestellte Anordnung scheint im Allgemeinen den Vorzug zu verdienen.
                           
                        
                     
                  
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