| Titel: | Verbessertes Chronoskop für Eisenbahnzwecke. | 
| Fundstelle: | Band 255, Jahrgang 1885, S. 461 | 
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                        Verbessertes Chronoskop für
                           								Eisenbahnzwecke.
                        Mit Abbildung.
                        Verbessertes Chronoskop für Eisenbahnzwecke.
                        
                     
                        
                           Bei Control- oder Versuchsfahrten mit Locomotiven benutzt man zur Ermittelung der
                              									jeweiligen Geschwindigkeit vortheilhaft eine Taschenuhr mit Chronoskopeinrichtung,
                              									deren Secundenzeiger man bei der Vorüberfahrt an einem Kilometer- oder
                              									Hektometersteine durch Niederdrücken eines Stiftes in Bewegung bringt und beim
                              									nächsten Steine anhält. Man kann so die zum Durchfahren einer 1km oder 100m
                              									langen Wegstrecke erforderliche Zeit gleich ablesen und erhält durch Division
                              									derselben in 1000 bezieh. 100 die Geschwindigkeit in Metermaſs. Durch entsprechende
                              									Umrechnung kann man dann auch die übliche stündliche Geschwindigkeitsangabe in
                              									Kilometer ermitteln.
                           Um diese Umrechnung zu ersparen, wird in der Oesterreichischen Eisenbahn-Zeitung, 1884 S. 68 das umstehend abgebildete
                              									Zifferblatt empfohlen.
                              									Dasselbe gestattet ein unmittelbares Ablesen der Geschwindigkeit, zurückgeführt auf
                              									Kilometer in der Stunde, sei es daſs man die zur Zurücklegung eines Kilometer oder
                              									Hektometer benöthigte Zeit der Messung zu Grunde legt. Auf den einzelnen Windungen
                              									der Spirale sind die Geschwindigkeitsziffern markirt, und zwar gelten beim ersten
                              									Umgange des Secundenzeigers die der ersten, beim zweiten Umgange die der zweiten
                              									Windung u.s.f. Selbstverständlich kann die stündliche Geschwindigkeit ebenso gut in
                              									englischen Meilen oder einem anderen Längenmaſse abgelesen werden, wenn sich statt
                              									Kilometersteinen Meilensteine oder andere längs der Strecke befinden, ohne daſs das
                              									Zifferblatt geändert werden müſste. Anstatt der in der Abbildung angenommenen
                              									Eintheilung des Chronoskopzifferblattes in 100 Secunden müſste natürlich für das
                              									Zifferblatt, wenn der Secundenzeiger, wie meist gebräuchlich, seinen Umgang in einer
                              									Minute vollendet, eine Eintheilung in 60 Secunden gewählt werden, ohne daſs damit
                              									eine prinzipielle Aenderung in der Anordnung des Zifferblattes einträte.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 255, S. 462