| Titel: | A. Erich's Bohrapparat für gekrümmte Löcher. | 
| Fundstelle: | Band 258, Jahrgang 1885, S. 63 | 
| Download: | XML | 
                     
                        A. Erich's Bohrapparat für gekrümmte
                           								Löcher.
                        Mit Abbildung auf Tafel
                              									5.
                        Erich's Bohrapparat für gekrümmte Löcher.
                        
                     
                        
                           Das Bohren gekrümmter Löcher, wie z.B. des Rauchloches am unteren Theile von
                              									Pfeifenköpfen, wurde bisher mit Hilfe einer entsprechend gekrümmten Messingröhre, in
                              									welcher eine den Bohrer und den Drehgriff verbindende Darmsaite liegt, ausgeführt.
                              										A. Erich in Berlin hat nun nach der Zeitschrift für Drechsler, 1885 S. 110 einen Apparat
                              									angegeben, bei welchem statt der Darmsaite die biegsame Transmissionswelle von Stow (1876 222 * 111)
                              									benutzt ist. Wie in Fig. 15 Taf. 5 veranschaulicht, wird die biegsame Welle b in einem Stahlblechrohre a geführt, welches nach der zu bohrenden Curve gebogen ist. Die Welle b ist mit einem Ende in das den Bohrer durch ein
                              									Muttergewinde fassende Futter c eingelöthet, während
                              									das andere Ende durch eine Messinghülse d leicht
                              									hindurchgeschoben wird. Das Bohrfutter c läuft lose in
                              									einer kleinen Messingbüchse, welche das freie Ende des Rohres verstärkt. Das andere
                              									Ende des Rohres ist in einer Büchse befestigt, welche von einem Hefte getragen wird.
                              									Die Messinghülse d dreht sich leicht in dem Rohrende,
                              									welches in der Büchse sitzt. Die Hülse d ist der Länge
                              									nach aufgeschnitten, so daſs die aus dem Rohre a
                              									heraustretenden Enden etwas federn.
                           Die Befestigung der Welle b in der Hülse d geschieht durch Anbringen der zweitheiligen
                              									Antriebsrolle g, indem dieselbe die federnden. Enden
                              									der Hülse d auf der Welle b zusammenpreſst.
                           
                           Beim Gebrauche des Werkzeuges wird die Schnur eines gewöhnlichen Drehbogens, wie
                              									solcher für kleine Bohrspindeln gebraucht wird, in die Spur der Rolle g eingelegt und die Bohrspitze stetig gegen das
                              									bohrende Material gedrückt, während mit dem Bogen hin und her gearbeitet wird. Das
                              									Rohr a führt den Bohrer beim Fortschreiten des Loches
                              									und kann man demnach auch Spirallöcher u. dgl. bohren, wenn das Rohr a die entsprechende Form erhalten hat.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
