| Titel: | Clamond und J. Carpentier's neue Anordnung der thermo-elektrischen Säule. | 
| Fundstelle: | Band 258, Jahrgang 1885, S. 118 | 
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                        Clamond und J. Carpentier's neue Anordnung der
                           								thermo-elektrischen Säule.
                        Neue Anordnung der thermo-elektrischen Säule.
                        
                     
                        
                           Nach dem Comptes rendus, 1885 Bd. 100 S. 15 haben Clamond und J. Carpentier
                              									der Pariser Akademie eine neue Anordnung der von Clamond im J. 1874 (vgl. 1873 207 * 125)
                              									angegebenen, mit Gas geheizten thermo-elektrischen Säule vorgeführt. In dieser
                              									Thermosäule werden die Elemente jetzt aus Eisen- oder Nickelplättchen und Stäbchen
                              									aus einer Antimon-Zink-Legirung gebildet. Nach E.
                                 										Becquerel's Untersuchungen ist diese Legirung am wirksamsten, wenn sie nach
                              									den Aequivalentzahlen der beiden Metalle hergestellt wird, und da kleine
                              									Abweichungen von diesem Verhältnisse groſse Wirkungsverluste im Gefolge haben, so
                              									wird die Legirung nach einem methodischen Verfahren ebenso genau wie stets
                              									gleichmäſsig hergestellt. Die gröſste elektromotorische Kraft (1/10 Volt, bei
                              									Elementen aus Eisen und Legirung, ⅛ Volt bei Elementen aus Nickel und Legirung) ist
                              									bei der Schmelztemperatur vorhanden. Zu Verhütung der Gefährdung der Säule bei der
                              									Schmelztemperatur wird die Erhitzung merklich unter letzterer gehalten und zwar
                              									durch eine Anordnung, welche zugleich das zufällige Aufflackern der Flamme
                              									unschädlich macht. Es werden nämlich besondere Formstücke aus feuerfester Erde
                              									benutzt, mit dünner cylindrischer Wand, von welcher strahlenförmige Schiedwände
                              									auslaufen und die einzelnen Elemente desselben Kranzes von einander trennen. In sehr
                              									genauen Formen geformt, sind sie nach dem Brennen ganz gleich und bilden beim
                              									Aufeinandersetzen eine gut zusammenhängende Röhre, in deren Inneren das Gas
                              									verbrennt. Ein Einsatzstück wird in eine runde Form gelegt, die Eisen- oder
                              									Nickelplatten in richtiger Lage eingesetzt und die noch bleibenden Hohlräume mit
                              									einem Male durch einen Strahl der geschmolzenen Legirung ausgefüllt; beim Erkalten
                              									ist dann die Thermokette fertig. Jedes Element entsteht so in einer Art Zelle, aus
                              									welcher es nicht wieder herauskommt; die dünne Wand trennt es von der Flamme und
                              									schützt es gegen die unmittelbare Wirkung derselben, und zugleich würde eine etwaige
                              									Schmelzung nicht schaden, da das Element nach dem Schmelzen seine frühere Form
                              									wieder annehmen würde. Die Pole der einzelnen über einander gelegten Kränze werden
                              									an einen lothrechten Stab geführt, auf welchem sich leicht eine Schaltung der Kränze
                              									nach dem jeweiligen Bedürfnisse bewirken läſst. Beschädigte Kränze lassen sich aus
                              									der Säule leicht entfernen. Der Brenner ist eine Röhre aus feuerfester Erde, welche
                              									ebenso sorgfältig geformt wird wie die Formstücke; derselbe ruht durch sein Gewicht
                              									auf einem conischen Zapfen und wird mittels eines an seinem oberen Ende angebrachten
                              									Querstückes ganz bequem in das Feuerrohr der Säule eingeführt.
                           Von den beiden ausgeführten Modellen besitzt das eine 12 Kränze mit je 10 groſsen
                              									Elementen und normalmäſsig 3,2 Ohm Widerstand und 8 Volt elektromotorische Kraft,
                              									das andere 6 Kränze mit je 10 groſsen Elementen und 3,6 Volt bei 0,65 Ohm. Der
                              									Gasverbrauch ist bei beiden 180l in der
                              									Stunde.