| Titel: | Ueber Neuerungen an Kleindampferzeugern. | 
| Fundstelle: | Band 258, Jahrgang 1885, S. 145 | 
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                        Ueber Neuerungen an
                           								Kleindampferzeugern.
                        Patentklasse 13. Mit Abbildungen auf Tafel 10.
                        Ueber Neuerungen an Kleindampferzeugern.
                        
                     
                        
                           Das Bedürfniſs nach Kleinmotoren hat in jüngster Zeit in Deutschland eine Anzahl von
                              									neuen Constructionen für Dampferzeuger hervorgerufen, welche von den vorher und in
                              									anderen Ländern für diesen Zweck benutzten Vertikal- und Locomobilkesseln
                              									grundverschieden sind. Wie es durchaus angezeigt erscheint, ist bei fast allen
                              									diesen neuen Anordnungen ganz besonders darauf Gewicht gelegt, die Dampfentwickler
                              									unexplodirbar zu machen und so einzurichten, daſs sie überall aufgestellt werden
                              									können. Diese Kessel bestehen daher in der Regel ganz aus Röhren, haben mithin auch
                              									groſse Heizfläche auf kleinem Raume, geben schnell Dampf u.s.w. Im Uebrigen lassen
                              									jedoch die theilweise recht sonderbaren Formen noch Manches zu wünschen übrig;
                              									namentlich scheint die Dauerhaftigkeit bei den meisten sehr gering. Daſs an vielen
                              									Constructionen noch fortwährend Aenderungen getroffen werden, ist in Hinsicht auf
                              									ihre Neuheit erklärlich, beweist aber auch, daſs die Betriebsergebnisse noch nicht
                              									zufriedenstellend sind.
                           G. Goepel und Fr. Reck in Schweinfurt a. M. (* D. R. P.
                              									Nr. 31373 vom 5. August 1884, Zusatz zu Nr. 11990, vgl. 1884 252 * 187) haben ihren Dampferzeuger, welcher in Verbindung mit der
                              									Maschine unter dem Namen „Simplex-Motor“ in den
                              									Handel gebracht wird, jetzt die aus Fig. 1 und 2 Taf. 10 ersichtliche
                              									Gestalt gegeben, wobei insbesondere die Verdampfungsröhren neuartig angeordnet sind. Der obere Guſseisenkörper ist
                              									durch einen doppelten Röhrenkranz C ersetzt. Jeder
                              									Kranz bildet ein Guſsstück, in welchem die einzelnen Röhren desselben unten durch
                              									Kanäle a in Verbindung gebracht sind. Ein
                              									aufgeschraubter Doppelwulst w stellt oben die
                              									Verbindung her. In die Röhren C sind die
                              									schmiedeisernen Röhren r und r1 eingehängt. Das ringförmige Blechgefäſs
                              									ist gleichfalls durch einen Röhrenkranz B ersetzt,
                              									dessen Röhren durch zwischengegossene Rippen zusammenhängen und oben wie unten durch
                              									Ringkanäle in Verbindung stehen. Das Wasser gelangt von der ununterbrochen
                              									arbeitenden Speisepumpe zunächst in einen Vorwärmer v,
                              									welcher in engen Röhren von dem Abdampfe durchströmt wird, tritt bei e in die Röhren B und
                              									steigt dann bei d in den äuſseren Kranz der Rohren C, aus dem es sich in die Röhren r vertheilt. Der entwickelte Dampf strömt schlieſslich
                              									bei f in den inneren Röhrenkranz, um in den Röhren r1 getrocknet und
                              									überhitzt zu werden. Wie lange diese Röhren r1, welche vollständig im Feuer liegen, dies
                              									aushalten, scheint noch nicht festgestellt zu sein. Die Feuerung ist dieselbe
                              									geblieben wie früher. Der ganze von den Röhren eingeschlossene Schacht wird von oben
                              									durch Klappe k mit Brennstoff gefüllt, welcher unten
                              									von einem korbförmigen Roste getragen wird. Dicht oberhalb des letzteren ist ein Chamottering R eingesetzt. Der Zug soll in der a. a. O. angegebenen
                              									Weise durch den Dampfdruck geregelt werden. Der früher benutzte Speiseregulator
                              									scheint aufgegeben zu sein.
                           Auch C. F. Elze in Alsleben a. d. Saale hat dem
                              									ursprünglich sehr mangelhaften, unter * Nr. 12934 geschützten Dampferzeuger nach und
                              									nach eine brauchbarere Form gegeben. Die betreffenden Patente sind Kl. 14: * Nr.
                              									12934 vom 20. Juli 1880 mit den Zusätzen * Nr. 14663 vom 20. Januar 1881 (vgl. 1882
                              										245 * 278), * Nr. 18846 vom 1. December 1881, * Nr.
                              									31078 vom 27. Mai 1884 und * Nr. 32709 vom 19. März 1885.
                           Nach der neuesten, in Fig. 3 bis 5 Taf. 10 dargestellten
                              									Anordnung besteht der Dampfentwickler aus zwei oder mehr stumpf auf einander
                              									gestellten guſseisernen Ringen i, deren jeder einen Kranz mit einander verschmolzener Röhren bildet. Der untere Ring ruht auf einem nach oben
                              									offenen Ringrohre o, welches als Sockel des ganzen
                              									Motors und, dem Feuer entzogen, zugleich als Schlammsammler dient. An einer tiefsten
                              									Stelle desselben ist die Reinigungsöffnung a
                              									angebracht. Oben werden die Röhren durch ein ähnliches etwas weiteres
                              									Dampfsammelrohr o1
                              									unter einander verbunden. Dasselbe enthält über jeder Röhre i eine Reinigungsöffnung und werden sämmtliche Oeffnungen durch einen
                              									darüber geschraubten Ring c geschlossen. Ankerschrauben
                              										e halten alle Theile zusammen, wobei die Ausdehnung
                              									der Röhren dadurch ermöglicht werden soll, daſs unter die Muttern starke Federn f gelegt werden. Die letzteren sollen jedenfalls nur
                              									dann zur Wirkung kommen, wenn die Röhren kalt sind, also keine Spannung in denselben
                              									herrscht. Eine Aussparung im unteren Ringe i nimmt die
                              									Feuerthür auf, eine gegenüber liegende Thür t (Fig. 5) im
                              									oberen Ringe leitet die Heizgase in den die Röhren umgebenden Ringraum, in welchem
                              									sie diese Röhren ganz umkreisen, um dann bei s in den
                              									Schornstein zu entweichen. An dem Ringe o1 ist auch der den Feuerraum oben abschlieſsende
                              									Deckel angegossen, in welchen der Dampfcylinder C,
                              									zusammengegossen mit einem aus mehreren Röhren bestehenden Dampftrockner B, eingehängt ist. Das Speisewasser wird in i eingepumpt und der Dampf aus o1 durch ein über den Deckel
                              									hinweggeführtes Rohr in B eingeleitet. Ein doppelter
                              									Blechmantel schlieſst den Dampferzeuger ein. Der Zug bezieh. die Verbrennung soll in
                              									bekannter Weise mittels der in Fig. 3 dargestellten
                              									Vorrichtung nach dem Dampfdrucke geregelt werden, wobei zu beachten ist, daſs der
                              									durch die Wellplatte abgeschlossene Napf k immer mit
                              									ziemlich kühlem Wasser gefüllt sein wird.
                           Nach dem letzten Zusatzpatente * Nr. 32709 sind die Ringe o und o1 so
                              									abgeändert, daſs die Röhren der Ringe i ein als
                              									Umlaufofen für Warmwasserheizungen dienendes
                              									Schlangenrohrsystem bilden.
                           Die sehr billig herzustellenden Dampferzeuger aus gewundenen
                                 										Röhren scheinen gröſsere Verbreitung zu gewinnen. Sollen dieselben nicht in
                              									kürzester Zeit unbrauchbar werden, so muſs entweder sehr reines Speisewasser für dieselben zur
                              									Verfügung stehen, oder ein Oberflächencondensator benutzt werden.
                           O. Lilienthal in Berlin (* D. R. P. Nr. 29080 vom 30.
                              									April 1884, vgl. auch 1882 245 * 315) hat seinem
                              									Dampferzeuger (Schlangenrohrkessel) jetzt die aus Fig. 8 Taf. 10
                              									ersichtliche Form gegeben. Die Röhren befinden sich in einem schiefwinkeligen Blechkasten a, welcher in
                              									schräger Lage, mit wagerecht und senkrecht liegenden Diagonalebenen in einen zweiten
                              									vorn offenen Blechkasten b eingehängt ist. Eine
                              									eingeschobene Zwischenwand w trennt den Kasten a in zwei unten verbundene Kammern. Die vordere enthält
                              									ein rechteckig gewundenes Rohr, in welches durch ein in einer Ecke nach oben
                              									herausgeführtes Rohrstück d das Wasser eingepreſst wird
                              									und dessen Windungen vorn hinter einem Ausschnitte des Kastens a zugleich den Rost bilden und hinten den Heizgasen
                              									freien Durchgang gestatten. Der von dem Rohre eingeschlossene Füllschacht ist nach
                              									oben durch einen eingeschobenen, mit Deckel versehenen Blechkasten verlängert und
                              									wird unten durch einen zurückklappbaren Boden c
                              									abgeschlossen, welcher aus einem mit Chamotte gefüllten Blechkasten besteht. Unter
                              									der Rostfläche ist ein besonderer Aschenkasten k in b eingesetzt, in welchen die Asche von dem stark
                              									geneigten Chamotteboden fortwährend herabgleitet. Das in dem vorderen Rohre
                              									aufsteigende Dampf- und Wassergemisch wird dann durch eine auſsen liegende Rohr
                              									Verbindung v in einen zweiten einfachen oder doppelten
                              									Rohrstrang geleitet, welcher in der hinteren, bezieh. oberen Kammer des Kastens a untergebracht ist und gleichfalls von unten nach oben
                              									durchströmt wird. Die Verbrennung soll eine ziemlich vollständige sein, da die im
                              									oberen Theile des Feuerschachtes entwickelten Heizgase an den unteren hellglühenden
                              									Schichten vorüberstreichen müssen. Durch Zurücklegen der Bodenklappe c läſst sich der Schacht sofort entleeren.
                           Der in Fig. 6
                              									und 7 Taf. 10
                              									abgebildete Dampferzeuger von M. Balcke in
                              										Düsseldorf (* D. R. P. Nr. 28778 vom
                                 										4. März 1884) besteht aus einer Anzahl einzelner Rohrspiralen a, welche in einem doppelten, den Ofen bildenden Blechmantel
                              									über einander liegen und auſsen durch Krümmer mit einander verbunden sind, so daſs
                              									sie einen einzigen Kanal bilden, welcher von unten nach oben vom Wasser bezieh.
                              									Dampf durchströmt wird. Die Anbringung eines Waserstandskörpers (vgl. Fig. 6)
                              									erscheint hierbei zwecklos, da von einem Wasserstande in derartigen Röhren nicht die
                              									Rede sein kann. Das Bemerkenswertheste an der Einrichtung ist, daſs zur Selbstregelung des Feuers der Rost in einem drehbaren,
                              									mit Chamotte ausgefütterten Behälter r ruht, dessen
                              									einer Zapfen durch ein Gestänge mit dem Kolben c eines
                              									kleinen Cylinders in Verbindung steht. Die oberste Spirale a endet in einen Stutzen, von dem seitlich das Dampfrohr abgezweigt ist
                              									und welcher oben ein durch Kugel d belastetes
                              									Sicherheitsventil trägt. Sobald nun die Dampfspannung ein bestimmtes Maſs übersteigt
                              									und das Sicherheitsventil sieh öffnet, dringt Dampf hinter den Kolben c, schiebt diesen nach rechts, wodurch derselbe
                              									zugleich ein Abblasröhrchen u öffnet, und bringt den
                              									Feuerkorb in die in Fig. 7 gezeichnete Lage. Ein besonderer Seitenkanal b leitet dann die Heizgase unmittelbar in den
                              									Schornstein. Dabei wird zugleich der Luftzutritt zum Roste stark vermindert. Hat das
                              									Ventil sich wieder geschlossen, so wird der Kolben c
                              									nach links zurückkehren und der Feuerkorb seine Normalstellung wieder annehmen. Der
                              									eine Drehzapfen desselben ist hohl und so weit gemacht, daſs der Rost durch
                              									denselben beschickt werden kann.
                           Von H. W.
                                    											Bolte in Berlin (* D. R. P. Nr. 32029 vom 28. Januar 1885) rührt der in Fig. 10 und
                              										11 Taf.
                              									10 dargestellte Dampferzeuger her, im Wesentlichen aus drei concentrischen Gruppen
                              									von Schraubenröhren bestehend, welche zwischen zwei
                              									Guſseisenkörpern eingeschaltet sind. Jede dieser Gruppen wird durch mehrere (in der
                              									Zeichnung 4) in einander gewundene Röhren gebildet und zwar liegen die Windungen der
                              									beiden äuſseren Gruppen dicht aufeinander, die der inneren Gruppe nicht. Jeder der
                              									Guſskörper besteht aus mehreren mit einander verschmolzenen Ringrohren a bezieh. d, welche durch
                              									Oeffnungen b in Verbindung stehen; der untere Körper
                              									dient als Schlammsammler, der obere über der Decke des Feuerraumes liegende als
                              									Dampfsammler. Die Heizgase steigen zunächst, die inneren Röhren umspülend, auf und
                              									werden dann zwischen den beiden äuſseren Rohrgruppen allmählich wieder nach abwärts
                              									geführt, um schlieſslich durch den Stutzen m zu
                              									entweichen. Zwischen die beiden Rohrgruppen sind zu dem Zwecke Ringe eingelegt, von
                              									denen jeder mit einem Ausschnitte l (Fig. 11) versehen ist und
                              									neben jedem Ausschnitte ist eine senkrechte Wand k
                              									angebracht, derart, daſs die Gase zu einem ungefähr schraubenförmigen Wege gezwungen
                              									werden.
                           W.
                                    											Schmidt in Braunschweig (* D. R. P. Nr. 31514 vom 23. Juli 1884) will ein einfaches
                              										Schraubenrohr als Dampferzeuger in der Weise
                              									benutzen, daſs das Wasser oben in dünner Schicht in das Rohr eintreten und, ohne den
                              									Querschnitt desselben auszufüllen, in demselben niederflieſsen und verdampfen soll,
                              									so daſs der Dampf am unteren Ende entnommen wird. Dies ist gut gedacht, aber schwer
                              									auszuführen. Zur Regelung der Verdampfung sollen zwei
                              									U-förmig gebogene Rohre c (Fig. 14 Taf. 10) dienen,
                              									von denen das eine, mit Flüssigkeit gefüllt, vollständig geschlossen und an dem
                              									Schraubenrohre a befestigt ist, so daſs durch die Wand
                              									von a hindurch der in c
                              									eingeschlossenen Flüssigkeit Wärme mitgetheilt wird. Je höher nun die Temperatur in
                              										a wird, um so mehr wird sich c in Folge der Ausdehnung der Flüssigkeit strecken und
                              									diese Bewegung soll durch ein geeignetes Gestänge auf eine Luftzuführungsklappe
                              									übertragen werden. Das andere U-Rohr steht mit a in
                              									offener Verbindung und soll in ähnlicher Weise die Wasserzuführung nach der Spannung
                              									in a regeln.
                           Ein neuer Grundgedanke findet sich bei dem in Fig. 12 und 13 Taf. 10
                              									veranschaulichten Dampferzeuger von G. Goepel in
                              										Nürnberg (* D. R. P. Nr. 31789 vom
                                 										21. September 1884). Derselbe besteht aus einer Anzahl Säulen, welche aus
                              									einzelnen flaschenförmigen Elementen aufgebaut sind und
                              									einen Füllschacht im Kreise umgeben. Jede Säule wird von einem Rohre a getragen, indem die unterste Flasche auf einen
                              									angegossenen seitlichen Stutzen dieses Rohres aufgesetzt ist, und eine in einem
                              									oberen Angüsse des Rohres gehaltene Druckschraube d
                              									sämmtliche Flaschen, welche durch zwischengelegte Ringe gegen einander gedichtet
                              									werden sollen, zusammenpreſst. Der Hals jeder Flasche ist in einen engen und einen
                              									weiten Kanal gespalten, von denen der engere oben etwas tiefer mündet als der
                              									weitere und unten seitlich abgebogen ist. Durch diese engen Kanäle gelangt das
                              									Wasser, welches von einem Ringrohre r aus sämmtlichen
                              									obersten, halslosen Elementen zugeführt wird, aus einer Flasche in die andere,
                              									während gleichzeitig der Dampf durch die weiteren Kanäle ebenfalls nach unten strömt
                              									und schlieſslich unten in das zugehörige Rohr a
                              									eintritt. Diese Röhren a schlieſsen mit
                              									zwischengegossenen Rippen den Feuerraum ein, dienen als Dampftrockner bezieh.
                              									Ueberhitzer und geben den Dampf oben an ein gemeinschaftliches Ringrohr t1 ab. Das überschüssig
                              									eingespeiste Wasser sammelt sich in einem unteren Ringrohre t und wird durch einen Dampfwasserableiter dem Wasserbehälter wieder
                              									zugeführt.
                           Ehe das Speisewasser in r eintritt, durchströmt es den
                              									mit Abdampf geheizten Vorwärmer v. Das Ganze ruht auf
                              									einem Untersatze, welcher in der Mitte einen herunterzuklappenden Rost und, diesen
                              									umgebend, einen Chamottering trägt. Der untere Theil des Füllrohres R, welcher am meisten der Zerstörung ausgesetzt ist,
                              									kann leicht ausgewechselt werden. Der Hauptvorzug dieser Construction liegt, wie
                              									ersichtlich, in der ungewöhnlich groſsen freien Wasseroberfläche, welche eine sehr
                              									ruhige Dampfentwickelung zur Folge haben wird. Auſserdem bilden die Röhren a einen ziemlich groſsen Dampfraum, so daſs auf recht
                              									trockenen Dampf zu rechnen sein wird. Ein Nachtheil ist die groſse Zahl der
                              									Dichtungsstellen, welche namentlich bei gröſseren Spannungen leicht zu
                              									Unzuträglichkeiten führen kann.
                           Ein Dampferzeuger einfachster Art ist in Fig. 9 Taf. 10 abgebildet.
                              									Derselbe rührt von W. Bracklow in Horst, Holstein (* D. R. P. Nr. 31779 vom 23. December
                                 										1884) her und besteht aus zwei in einander gesteckten Blechkegeln, welche mittels Flanschen
                              									zusammengeschraubt sind. Der zugehörige Ofen wird durch einen gemauerten, über dem
                              									Roste etwas eingezogenen, mit Blech umkleideten Mantel gebildet. Durch den
                              									aufgesetzten Deckel ist das Rauchabzugsrohr tief in den inneren Kegel hinabgeführt,
                              									damit auch dieser möglichst vollständig von den Heizgasen bespült werde. Nach
                              									Herausnahme des inneren Kegels sind beide Theile sehr bequem zu reinigen. Ueber die
                              									Anbringung der Ausrüstungsstücke ist leider in der Patentschrift nichts
                              									angegeben.
                           
                           Einige Aehnlichkeit in der äuſseren Form zeigt der Dampferzeuger Fig. 15 Taf. 10 von R. Th.
                                    											Faust in Sülfeld, Holstein (* D. R. P. Nr. 25920 vom 19. Juli 1883). Derselbe ist für
                              									ganz kleine Maschinen und sehr
                                 										hohe Dampfspannungen bestimmt. Auf den oberen kegelförmigen Theil eines
                              									dickwandigen Ofens D aus Guſsstahl ist ein gleichfalls
                              									dickwandiger guſsstählerner Hohlkegel B aufgezogen und
                              									in dem zwischen beiden Theilen verbleibenden Hohlräume C soll das Wasser in geringen Mengen, jeweils für einen Kolbenhub der
                              									Maschine genügend, eingespritzt werden. Die Wände sind nicht allein mit Rücksicht
                              									auf die nöthige Festigkeit so dick gemacht, sie sollen auch zugleich als
                              									Wärmespeicher dienen und eine möglichst schnelle Verdampfung sichern. In dem kurzen,
                              									unmittelbar in den Schieberkasten der Maschine führenden Dampfrohre i ist keine Absperrvorrichtung vorhanden. Soll die
                              									Maschine abgestellt werden, so wird einfach der Wasserzufluſs abgesperrt.
                              									Sicherheitsventil und Manometer werden ebenfalls für überflüssig gehalten. Billig
                              									kann der Dampferzeuger wohl hergestellt werden; doch ist die Ausnutzung der Heizgase
                              									eine sehr schlechte und ein einigermaſsen gleichmäſsiger Gang der Maschine nicht zu
                              									erwarten. Aehnliche Einrichtungen sind übrigens schon öfter vorgeschlagen (vgl. Serpollet 1881 239 *
                              									14).
                           Ein von P. L. und J. A.
                              									sowie L.
                                    											Buisson in St. Etienne (* D. R. P. Nr. 32401 vom 9. Januar 1885) vorgeschlagenes
                              									Verfahren der Dampferzeugung ist noch hier zu erwähnen: Ein sehr dickwandiger
                              									Guſsstahlcylinder, dessen Abmessungen nicht über 50 bis 60cm Länge und 10 bis 20cm Durchmesser hinausgehen, wird mit kleinen galvanisirten Eisenstücken angefüllt. Durch ein von oben in den
                              									Cylinder hinabgeführtes Kupferröhrchen mit sehr enger Mündung soll dann Wasser
                              									zwischen diese Eisenstückchen eingespritzt werden, während der Cylinder auf Rothglut erhalten wird. Die Eisenstücke sollen das
                              									Wasser und den erzeugten Dampf möglichst zertheilen. Bei solchen Einrichtungen ist
                              									nicht berücksichtigt, daſs ein so kleiner, glühender Cylinder nur sehr geringe
                              									Wärmemengen aufzunehmen im Stande ist, daher der erzeugte Dampf nur für ein Spielzeug genügen kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
