| Titel: | Th. Horn's elektrischer Geschwindigkeitsanzeiger. | 
| Fundstelle: | Band 258, Jahrgang 1885, S. 161 | 
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                        Th. Horn's elektrischer
                           								Geschwindigkeitsanzeiger.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									11.
                        Th. Horn's elektrischer Geschwindigkeitsanzeiger.
                        
                     
                        
                           Bei einem Geschwindigkeitsanzeiger, welcher das Ablesen der augenblicklichen
                              									Umlaufszahl einer in Umdrehung befindlichen Welle gestattet, benutzt Th.
                                    											Hörn in Leipzig (* D. R. P. Kl. 42 Nr. 31893 vom 16. November 1884) zur
                              									Bewegung des Zeigers auf dem Zifferblatte Inductionsströme, welche bei der Drehung
                              									einer die Elektricität leitenden Kapsel zwischen einem Hufeisenmagnete erzeugt
                              									werden und einen in der Kapsel liegenden I-förmigen Anker aus weichem Eisen
                              									ablenken.
                           In einem guſseisernen Gehäuse befindet sich der Stahlmagnet M (Fig.
                                 										6 bis 8 Taf. 11), zwischen dessen Polen N und S sich eine Kupferkapsel h
                              									dreht, welche durch die Riemenscheibe r angetrieben
                              									wird. Auf einem in die Kupferkapsel hineinragenden Stifte t (Fig.
                                 										8) sitzt beweglich der aus schmiedbarem Guſs hergestellte Anker a, welcher durch den Einfluſs der Magnetpole NS selbst zu einem Magnete ns wird, der sich
                              									in die Verbindungslinie der Pole NS einzustellen sucht.
                              									Wird nun die Kupferhülse h in Drehung versetzt, so
                              									werden durch die vier Magnetpole N, S, n und s in derselben Ströme inducirt, die sich in der Ebene
                              									der Fig. 8
                              									bewegen und den Anker a in der Richtung der Drehung
                              									mitzunehmen suchen. Der Anker erleidet also eine Ablenkung aus seiner
                              									Gleichgewichtslage, welche mit der Schnelligkeit der Drehung wächst. Nach
                              									vorläufigen Versuchen ist bei der gewählten Form des Ankers die Ablenkung desselben
                              									innerhalb weiter Grenzen der Umlaufszahl proportional und von der Stärke des
                              									Magnetes M unabhängig. Die bis zu einer Abweichung von
                              									ungefähr 20° von der Gleichgewichtslage benutzbare Ablenkung des Ankers wird mittels
                              									eines Zahnbogens auf einen Zeiger übertragen, der die Umlaufzahl auf einer
                              									kreisförmigen Eintheilung angibt, oder es wird der Zeiger auf die Ankerachse
                              									aufgesteckt. Der Apparat wird mittels der Klemmschraube k an einem Bolzen befestigt.
                           Anstatt den Anker a durch einen äuſseren Magnet M zu magnetisiren, kann man auch den Anker selbst als
                              									permanenten Magnet herstellen und den äuſseren Magnet ganz weglassen man muſs aber
                              									dabei auf dem Stifte t eine Spiralfeder anbringen,
                              									welche den Anker in die Gleichgewichtslage zurückzudrehen sucht, In diesem Falle ist
                              									aber die Ablenkung abhängig von der Stärke des Magnetismus im Anker.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
